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  • Geldautonomie vs. Gurgisers Subsidiarität.
    Quotation

    [Bezüglich Lkw-Mauterhöhung] gibt es hierzulande aber immer den Verweis auf Rom….
    …ach, die sollen endlich selber was machen. Glauben Sie, wir fragen dauernd in Wien nach? Für das eigene Land sind zuallererst eine Landesregierung, ein Landeshauptmann und der Landtag verantwortlich. Doch offenbar fährt man bei Ihnen nur nach Rom, um Geld und Posten zu beschaffen. Ihr ehemaliger Landeshauptmann Durnwalder hat mir das sogar einmal ins Gesicht gesagt: für die Maut fahre ich keinen Meter. Für’s Geld war er sich aber nie zu schade. Nur: mit Geld kann man die Gesundheit nicht kaufen.

    Der Vorsitzende des Transitforums Austria-Tirol, Fritz Gurgiser, mahnt im Salto-Interview Eigenverantwortlichkeit ein und kritisiert die Geldzentriertheit des Südtiroler Autonomieverständnisses.

    Cëla enghe: 01 02



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  • Eine Frage für Europa.

    Junge Akademien aus Deutschland, Flandern, Dänemark, Niederlande, Polen, Schottland und Schweden, die sich dem wissenschaftlichen Nachwuchs und Initiativen an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft widmen, haben den Wettbewerb »Eine Frage für Europa« ausgelobt. Das gewählte Thema lädt zu einer differenzierten und kritischen Betrachtung von Vereinigung und Trennung, Inklusion und Ausgrenzung durch den europäischen Integrationsprozess ein:

    Who Gets Carried Away by Europe?

    Europa vereint und trennt. Es lässt uns träumen, aber es zieht auch Grenzen. Zu welchen Dynamiken führt europäische Integration?

    Wen zieht Europa an; wen nimmt es mit sich und wohin führt es uns? Baut europäische Integration Gemeinschaft auf oder führt sie zu Ausgrenzung?

    Bis zum 1. Dezember sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgerufen, ihre Antworten in Form von literarischen, wissenschaftlichen, audiovisuellen oder künstlerischen Beiträgen einzureichen. Die Preisfrage ist offen für alle.



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  • Tiroler Reisepass.

    Jüngst bin ich auf einen österreich-ungarischen Reisepass gestoßen, der 1915 von der Bezirkshauptmannschaft in Brixen ausgestellt wurde. Nostalgie liegt mir zwar fern, trotzdem habe ich beschlossen, hier einige (zur Anonymisierung retuschierte) Seiten zu veröffentlichen. Der Grund: Der Reisepass, offenbar eine eigene Vorlage für Tirol, trug damals schon der Mehrsprachigkeit dieses Landes Rechnung. Wenn wir berücksichtigen, dass in einem heute in Südtirol ausgestellten Reisepass Deutsch und Italienisch nicht gleichwertig vertreten sind, kann das Fazit nur sein, dass wir in dieser Hinsicht trotz Größter Autonomie aller Zeiten (GröAZ) und Euregio noch nicht wieder so weit gekommen sind, wie wir vor rund 100 Jahren (!) schon einmal waren.

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    Ausgefüllt war der hier abgebildete Pass nur in deutscher Sprache, was allerdings wohl auf das damals gültige Territorialprinzip und die Sprachverhältnisse in Brixen zurückzuführen ist. Genauso hätte man einen in Welschtirol ausgestellten Pass wohl auf Italienisch ausgefüllt.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 || 01 02 03



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  • GröAZ: Justiz-Zuständigkeit.

    Wie die Tageszeitung A. Adige in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, gibt es in Rom wieder einmal einige Schwierigkeiten und Rückschläge bezüglich neuer Durchführungsbestimmungen zum Autonomiestatut. Beim Übergang der Zuständigkeiten zum Nationalpark Stilfser Joch an die Länder hatte sich das Umweltministerium quergelegt, daher wird offenbar an einer neuen Lösung gebastelt. Dass wir auch für den lombardischen Teil des Parks bezahlen dürfen/müssen, darüber hatten wir bereits berichtet. Bei Gebäudeabständen, Justiz und Ortsnamen gibt es laut A. Adige ebenfalls kaum Fortschritte.

    Erst neulich hatte LH Kompatscher die Südtiroler Selbstregierung wie in alten Zeiten zur GröAZ (Größten Autonomie aller Zeiten) erklärt und behauptet, auch die Katalanen würden uns darum beneiden. Deshalb hatte ich schon — ohne Anspruch auf Vollständigkeit — eine vergleichende Aufstellung veröffentlicht. Dass Katalonien die ausschließliche Zuständigkeit für die Toponomastik besitzt und diese auch im Sinne der historischen Ortsnamen genutzt hat, wissen wir schon.

    Nun also zur Justiz. Der A. Adige schreibt heute:

    Si è discusso anche del trasferimento alla Regione delle competenze sul personale amministrativo [!] della Giustizia. A riguardo appare difficile la concessione di una sub-delega alla Provincia.

    Ich zitiere im folgenden aus dem geltenden katalanischen Autonomiestatut, offizielle deutsche Übersetzung der Generalitat — und man wird sehen: Ja, die Katalanen beneiden uns auch in diesem Bereich »ganz bestimmt« um unsere (nicht existierende) Autonomie. Dass das Zitat etwas länger ausfällt, wofür ich mich entschuldige, liegt an den mannigfaltigen Kompetenzen der Katalanen im Unterschied zu uns Südtirolern. Liej inant / Weiterlesen / Continua →



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  • Il Veneto segue la Catalogna.

    In riferimento alla consultazione popolare svoltasi in Catalogna, il presidente del Veneto Luca Zaia ha ora affermato che

    la consultazione popolare sull’indipendenza del Veneto è un punto fermo da cui non si torna indietro.

    Domenica scorsa, nonostante l’opposizione del governo centrale e la sospensione della Corte Costituzionale, oltre due milioni di catalani si erano recati alle urne per esprimere la loro opinione in merito a un’eventuale secessione dalla Spagna.

    Forte anche di un recente sondaggio commissionato da Repubblica, che mette proprio il Veneto ancora una volta in testa, fra le regioni italiane, per quanto riguarda la volontà  di secedere, Zaia annuncia dunque di non avere alcuna intenzione di fare marcia indietro. Al contempo muove una durissima accusa nei confronti dello stato centrale:

    Non sono i veneti a essere sovversivi: sono Roma, il Governo e lo Stato che calpestano il più elementare diritto di espressione.

    Infatti anche il governo romano, come quello di Madrid, ha impugnato il referendum sull’indipendenza.

    Il processo veneto è sostenuto da una larga fetta della popolazione, da svariati consigli comunali e da una maggioranza trasversale nel Consiglio Regionale.

    Cëla enghe: 01 02 03



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  • Entscheidung für Italien?
    Quotation

    Rai Südtirol berichtet am 12.11.2014 in den Morgennachrichten von 7.15 über den Staatsbesuch des österreichischen Bundespräsidenten Fischer bei seinem Kollegen, dem italienischen Staatspräsidenten Napolitano in Rom. Dabei wird unter anderem Napolitano zitiert:

    Napolitano, so Rai Südtirol, lobt die Zusammenarbeit mit Österreich und Südtirol.

    Südtirol hat sich für den Staat Italien entschieden, in engstem Verhältnis zu Österreich. Seit dem Gruber-De Gasperi Abkommen bauen wir die Zusammenarbeit aus.

    Habe ich da etwas im Geschichtsunterricht verpasst? Wann hat sich Südtirol für Italien entschieden? Fest steht, die BürgerInnen Südtirols haben nie etwas entschieden, zweimal wurde ihnen das Recht auf Selbstbestimmung verweigert. Im Zuge der Ereignisse, die dem zweiten Autonomiestatut vorangingen, stand die Forderung nach Selbstbestimmung sogar unter Strafe, zumindest wurde den Südtirolaktivisten im Mailänder Prozess geraten, ihren Einsatz zu einem Einsatz für Autonomie und nicht für Unabhängigkeit zu deklarieren.

    Bezieht sich Napolitano auf den Paketabschluss oder die Streitbeilegungserklärung und interpretiert diese als Entscheidung zugunsten Italiens? Hat der Landtag im Zuge der Streitbeilegungserklärung etwas in diesem Sinne entschieden? Oder gibt es Dokumente, von denen die offizielle Geschichtsschreibung nichts weiß? Leitet Napolitano diese Aussage gar vom Verhalten der SVP in Rom ab?
    Oder schafft Napolitano, der diplomatische Fuchs, Fakten, indem er von einer Entscheidung Südtirols zugunsten Italiens spricht, und sollte niemand von der offiziellen Politik widersprechen, kann der derzeitige Status Quo als aktive Entscheidung Südtirols interpretiert werden?
    Könnte man Napolitano gar vorsichtig daran erinnern, dass es eine solche Entscheidung nie gab, man würde diese aber im Sinne klarer Verhältnisse gerne in Form eines Referendums nachholen?

    Noch erwähnenswert: Am Anfang des Beitrages von Rai Südtirol vernimmt man ganz kurz den Originalton Napolitanos.

    “La regione del Sudtirolo” heißt es da. Da wird von Region und von Sudtirolo gesprochen, immerhin.
    Von einem Bedauern Napolitanos, dass Südtirol 1919 gegen den Willen der BürgerInnen von Italien annektiert wurde, sind wir laut obiger Aussage allerdings noch meilenweit entfernt.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 || 01 02



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  • Sprache → Staat.
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    Obwohl für die Südtiroler Freiheit (sic) doch die Sprache ein Kriterium für einen Anspruch auf Unabhängigkeit ist, gibt es auch in Italien viele Menschen, die sich gar nicht als Italiener fühlen.

    Dies sagt Cristian Kollmann von der Süd-Tiroler Freiheit im Salto-Interview. Sprache als Kriterium für Unabhängigkeit ist eine Idee aus dem 19. Jahrhundert, die zu den heutigen Nationalstaaten mit all ihren Widersprüchen — einschließlich nationaler Minderheiten — geführt hat. Phänomenal ist aber, diese Aussage von jemandem zu vernehmen, dessen Bewegung sich für die Angliederung Südtirols an Österreich starkmacht — denn Österreich oder auch die Schweiz hätten laut Kollmanns Maßstäben gar keine Existenzberechtigung.

    Cëla enghe: 01 02



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