Autorinnen und Gastbeiträge →

  • Siegesdenkmal: Erste Bilanz.

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    27 Comentârs → on Siegesdenkmal: Erste Bilanz.

    Vor einem Jahr wurde das Dokumentationszentrum am Siegesplatz eröffnet. Nun wurde Bilanz gezogen, mit knapp 40.000 Besuchern ist das Ergebnis nicht gerade berauschend. Laut dem Historiker Hannes Obermair im Interview mit Rai Südtirol (am 20.07.15) ist die Besucherfrequenz zufriedenstellend, das Dokumentationszentrum hat nicht den Attraktionsgrad von Ötzi, mit etwas mehr als 100 Besuchern pro Tag zeigte er sich trotzdem zufrieden. Laut Obermair sind es vor allem Schulklassen, die die Ausstellung besuchen, hier fällt aber auf, dass in erster Linie deutsche Schulklassen den Weg in den Keller finden, es gibt »kulturelle Unterschiede, eine starke Divergenz zwischen deutschen und italienischen Schulklassen.« Dies, so Obermair, könnte mit einem »gewissen Aufklärungsdefizit« zu tun haben. Es gibt auch einige auswärtige Besucher, diese seien enthusiastisch und zeigen die überregionale Dimension des Dokumentationszentrums. Obermair weist zudem darauf hin, dass es noch einiges zu tun gäbe, als Beispiel nannte er den Gerichtsplatz.

    Fazit: Wie vermutet sind es vor allem Schulklassen, die (nicht ganz aus freien Stücken) die Ausstellung besuchen; dass dabei gerade die italienischen Schulen durch Abwesenheit glänzen, ist enttäuschend, würden doch gerade auch unsere italienischsprachigen Mitbürger von der Ausstellung profitieren und sich ein differenziertes Geschichtsbild erarbeiten können. Es besteht zudem die Gefahr, dass die Besucherzahlen nach einem Jahr, nachdem der Neuigkeitswert verblasst, weniger werden. Dann muss man sich fragen, ob das Ziel, dass durch das Dokumentationszentrum im Land eine kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit stattfindet, überhaupt erreicht werden kann. Von außen betrachtend wird dies jedenfalls niemals passieren.

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 06



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  • Rizzo, la sanità e gli «sprechi».

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    1 Comentâr → on Rizzo, la sanità e gli «sprechi».

    Scrive Sergio Rizzo sul Corriere della Sera di lunedì 20 luglio che le regioni e le province autonome produrrebbero

    soprattutto privilegi, sperequazioni inaccettabili e anche enormi sprechi.

    Il tutto viene esemplificato con i dati dei sistemi sanitari, quasi sempre più costosi nelle realtà autonome rispetto a quelle ordinarie. E qui, ancor prima di approfondire i dati forniti da Rizzo, casca l’asino: si dà il caso che ad esempio il Sudtirolo contribuisce in maniera sostanziale ai conti dello stato centrale e che tale contributo sia stato fissato tramite un recente accordo finanziario, a tutto svantaggio della nostra regione. Con il rimanente, almeno in linea di principio, Bolzano è libera di fare ciò che vuole — ovvero: anche risparmiando sul sistema sanitario il denaro eccedente non andrebbe in nessun caso a vantaggio delle casse romane — quelle sì, tra l’altro, oggetto di «sperequazioni inaccettabili» ed «enormi sprechi» — ma verrebbe semplicemente spostato su altri capitoli di spesa del bilancio provinciale.

    (Scrive il giornale finanaziario tedesco Handelsblatt in un recentissimo articolo che «l’Italia è una Grecia in formato XXL» che negli ultimi sei mesi non solo non ha ridotto il debito nemmeno di un centesimo, ma lo ha ha fatto lievitare di ben 100 miliardi, «come tutto il pacchetto di salvataggio per la Grecia» attualmente in discussione.)

    Se in Sudtirolo si decide di spendere qualche milione in più per la sanità invece di investire, ad esempio, in nuove strade, questa libertà decisionale fa parte del concetto di base di «autonomia», evidentemente invisa a Rizzo, che si appella ai

    diritti fondamentali dei cittadini, che secondo la Costituzione devono essere uguali per tutti.

    e addirittura allo «Stato unitario». E qui tocchiamo proprio il fondo: perché allora evidentemente in realtà non si tratta di risparmiare o di amministrare meglio, ma di evitare qualsiasi diversità fra le regioni perché

    questo significa poter garantire ai propri cittadini servizi migliori rispetto ai comuni mortali residenti nelle Regioni ordinarie.

    Vero. Ma ciò vale per gli ambiti in cui appunto le regioni e le province autonome decidono autonomamente di spendere di più, mentre è perfettamente possibile che in altri ambiti offrano servizi peggiori o tutt’al più qualche servizio in meno rispetto alle altre regioni; ammesso e non concesso che maggiori o minori costi si traducano automaticamente in servizi migliori o peggiori, mentre invece determinati costi potrebbero anche essere dovuti a fattori strutturali come le caratteristiche geografiche, il plurilinguismo, il livello salariale da adeguare al costo della vita e via discorrendo.

    Ad ogni modo chi vuole eliminare queste potestà decisionali vuol ridurre le autonomie a dei meri teatrini (se non addirittura abolirle), senza vantaggi per nessuno e secondo la logica del livellamento sempre e comunque verso il basso.



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  • Trentiner Landtag gegen die Schließung von Geburtsstationen.

    Die Südtiroler Landesregierung hat sich mit Thomas Schael einen Exekutor staatlicher Vorgaben ins Land geholt — O-Ton:

    Wenn mein Auftrag Sanierer ist, saniere ich. Wenn mein Auftrag Innovator ist, innoviere ich.

    Für ein (auch vorläufiges) Urteil über den Herrn ist es noch zu früh. Doch während man in Südtirol, ungeachtet aller Widerstände aus der Bevölkerung, bereits an die Aushöhlung der Bezirkskrankenhäuser heran geht, beschreitet unser Nachbarland Trentino einen anderen Weg. Auch dort hatte die zuständige Landesrätin Donata Borgonovo Re (PD) in Umsetzung zentralstaatlicher Vorgaben die Schließung kleinerer Geburtsstationen angekündigt, zum Beispiel in Tione und Cavalese.

    Letzte Woche fand im Landtag jedoch auf Antrag der Civica Trentina eine Debatte zu diesem Thema statt, woraufhin völlig unerwartet eine Resolution verabschiedet wurde, die die Landesregierung dazu verpflichtet, die Geburtsstationen offen zu behalten. Dieser Antrag wurde sogar einstimmig angenommen und stellt de facto eine Misstrauenserklärung für die Arbeit der Landesrätin dar. Ob Borgonovo Re, die bereits angekündigt hat, nicht von ihrer Position abrücken zu wollen, zurücktreten muss, soll sich spätestens am 3. August entscheiden.

    Die Trentiner Landtagsabgeordneten lassen sich also von staatlichen Vorgaben nicht einfach einschüchtern und widersetzen sich ihrer Anwendung, während in Südtirol brav umgesetzt wird, was Rom uns vorschreibt. Im Zweifelsfall auch gegen die Interessen der Bevölkerung — denn wie man hört, leidet das Krankenhaus Bruneck nach der Schließung der Geburtsabteilung in Innichen bereits an Überlastung.



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  • Nationaler Airport.

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    15 Comentârs → on Nationaler Airport.

    In der ff Nr. 35 vom 9.07.2015, äußert sich Oswin Maurer, Marketingprofessor an der Uni Bozen und ab Oktober 2015 Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, zum Erfolgsrezept des Tourismuslandes Südtirol.
    Unter anderem kommt auch der Flughafen Bozen zur Sprache. Und alle, die bisher nicht recht verstehen wollten, warum dieser notwendig ist, werden spätestens nach der Lektüre der nächsten Zeilen wissen, warum dieser absolut notwendig ist.

    Oswin Maurer: […] Das Kernproblem aber ist folgendes: Leute, die international anreisen, die wissen nicht, wo Südtirol ist, das sind Länder, da ist Südtirol nicht auf der Karte. Um nach Italien zu kommen, muss ich nach Österreich fliegen. Das ist die psychologische Hemmschwelle.

    ff: Für wen ist das eine Hemmschwelle?

    Oswin Maurer: Für potentielle Gäste. Lange Fahrten vom Flughafen in die Innenstadt haben sich etabliert. Ein solcher Anschlusstransport von zwei Stunden ist kein Problem. Aber ich fliege nicht nach Österreich, um in Italien Urlaub zu machen. Die Leute sagen nicht Südtirol. Für die ist das Italien. Die gedanklichen Realitäten sind international andere als in Südtirol. Stellen Sie sich vor, Sie müssten nach Sardinien fahren, um nach Korsika zu kommen. Warum sollten Sie das tun? Für jemanden, der nicht genau weiß, wo er hinfährt, ist das schwierig.

    Ich frage mich nach diesen Aussagen ernsthaft, für wie blöd uns unsere Marketingexperten eigentlich halten. Ich buche soeben Hotels für eine Wanderreise ins Tessin. Interessanterweise ist es für die Tessiner Tourismuswirtschaft überhaupt kein Problem, die Mailänder Flughäfen als die logistisch beste Anreisemöglichkeit für Flugtouristen anzupreisen. Vom Tessin nach Mailand Malpensa wird soeben an einer direkten Bahnverbindung gebaut. Die Mailänder Flughäfen liegen bekanntlich in Italien und das Tessin in der Schweiz. Die Tessiner Tourismuswirtschaft erkennt in der Promotion der Mailänder Flughäfen für ihre Gäste kein psychologisches Problem, da diese Flughäfen logistisch die naheliegendste Lösung darstellen.
    Gar nicht wenige internationale Fluggäste fliegen über die österreichische Hauptstadt Wien, um in die slowakische Hauptstadt Preßburg (Bratislava) zu gelangen oder umgekehrt. Gar nicht zu reden vom Flughafen Kopenhagen, der dank Öresundbrücke auch für Südschweden zum wichtigsten Flughafen geworden ist. Etliche ähnliche Beispiele aus Grenzregionen ließen sich auflisten.
    Nicht so unser Marketingguru von der Uni Bozen. Logistisch naheliegend wäre eine Zusammenarbeit mit Innsbruck oder im Interkontinentalbereich sogar mit München. Aber von Logistik scheinen Marketingleute oder Menschen des Spitzenmanagements, die die Welt vielfach auf Flughäfen reduzieren, teils wesentlich weniger zu verstehen als ein Rucksacktourist.
    Eine Episode: Im Dezember 1996 gab der Sänger Zucchero am Kronplatz ein Konzert. Eine junge Journalistin wollte mit ihm ein unangemeldetes Interview machen. Sie war der Meinung, dass ich als Türöffner geeignet wäre. So begaben wir uns zum Hotel, wo Zucchero logierte. Der Manager von Zucchero ließ uns tatsächlich vor. Mein Job war es, nun den Manager von Zucchero so lange wie möglich in ein Gespräch zu verwickeln, um die Interviewzeit für meine Begleiterin so lange wie möglich zu gestalten. Ich fragte unter anderem, wie das Team um Zucchero vom vorhergehenden Konzerttermin am 13.12.1996 in Stuttgart nach Bruneck angereist sei, wo das Konzert am 15.12.2015 stattfand. Flug von Stuttgart nach Zürich, dort eine mehrstündige Umsteigezeit und dann Flug von Zürich nach Innsbruck. Von dort dann per Hubschrauber ins Pustertal. Die Flugverbindung Stuttgart-Zürich-Innsbruck wurde damals tatsächlich angeboten. Damals verkehrte ebenfalls noch ein Eurocity-Zug von Dortmund über Stuttgart, München und Südtirol nach Mailand. Die Fahrzeit von Stuttgart nach Franzensfeste war kürzer als die komplexe Flugroute des Zucchero-Managements. Wenn man für den Sänger und sein Team mehrere 1.-Klasse-Abteile gebucht hätte, sicher auch komfortabler als der Check-In-Firlefanz und die Warterei an den Flughäfen. Logistisch also keine sehr sinnvolle Lösung, aber durchaus typisch für die Welt des Managements, die unsere Erde gerne auf Flughäfen reduziert und im Falle unseres Marketinggurus von der Uni Bozen sogar auf Nationalstaaten. Derart ungeschickt hat sich nicht mal das Management von Zucchero angestellt, ansonsten hätte man ja Verona, Venedig oder Mailand anfliegen müssen – aber selbst dieses hat Innsbruck als geeigneten Airport für das Pustertal erkannt.

    Wird Südtirol derart unprofessionell vermarktet, dass man beispielsweise nicht in der Lage ist, über eine App den jeweils besten Flughafen aufzulisten? Diese Lösung würde nicht einmal eine institutionelle Zusammenarbeit mit irgendeinem Flughafen notwendig machen. Es geht lediglich darum Daten zu verknüpfen. Anscheinend denkt die SMG tatsächlich darüber nach.
    Dass man auch auf institutioneller Ebene außerhalb des (logistisch) einengenden Horiziontes der Nationalstaaten sinnvolle Lösungen aufbauen kann, beweist der trinationale Flughafen Basel-Mulhouse-Freiburg. Dieser Flughafen wird weltweit einmalig von zwei Staaten (Schweiz, Frankreich) betrieben. Da er auch für den südwestdeutschen Raum große Bedeutung hat, bekam er den Zusatz Freiburg. Südbadische Vertreter sind im Verwaltungsrat und im trinationalen Beirat, allerdings ohne Stimmrecht, vertreten (siehe Wikipedia). Wäre ein Euregio-Flughafen Innsbruck-Bozen völlig abwegig?
    Für Oswin Maurer wohl die geografische Verwirrung schlechthin. Internationale Flugpassagiere, und solche dürfte der Industriestandort Basel gar einige haben, müssen, ach wie verwirrend, im grenzenlosen Europa nach Frankreich fliegen, um in die Schweiz zu gelangen. Oder von Deutschland über Frankreich in die Welt fliegen.
    Wohl alles unvorstellbar für unsere Marketinggurus, die gerne Wasser predigen, aber Wein trinken, sprich viel von Weltoffenheit und Blick über den Tellerrand predigen, um danach nicht einmal in der Lage zu sein, für eine Region logistisch sinnvolle Lösungen zu entwickeln, die sich nicht von nationalstaatlichen Grenzen einengen lassen.

    Übrigens, wie ist dieser Ausspruch zu interpretieren? Die Leute sagen nicht Südtirol. Für die ist das Italien. Und ich dachte immer die SMG ist dazu gegründet worden, eine starke Marke Südtirol zu kreieren und zu promoten.
    Trotzdem, ganz unrecht hat Oswin Maurer in seiner Annahme nicht. Deshalb ist dies durchaus ein gewichtiges Argument für die Eigenstaatlichkeit Südtirols. Sie würde Südtirol automatisch auf den internationalen Landkarten sichtbar machen. Und gar nicht wenige BesucherInnen werden Luxemburg, Malta, Estland oder andere Kleinstaaten unter anderem deshalb besuchen, da sie aufgrund ihrer Eigenstaatlichkeit international sichtbar sind und nicht nationalstaatlich von einem großen Nachbarn vereinnahmt werden, der sie ihrer Eigenheiten, Erkennbarkeit und Sichtbarkeit beraubt. Auch eine Südtiroler Sportautonomie würde für internationale Sichtbarkeit sorgen und einen entsprechenden Werbeeffekt generieren.

    Siehe auch: 01 02 03 04



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  • Mals: Abstimmungsergebnis umgesetzt.

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    2 Comentârs → on Mals: Abstimmungsergebnis umgesetzt.

    Es war ein langer Weg: Von der Volksabstimmung bis zur Umsetzung des daraus hervorgegangenen Ergebnisses vergingen mehr als 10 Monate. Dazwischen lagen zwei gescheiterte Anläufe und eine Gemeinderatswahl.

    Vom 22. August bis zum 5. September 2014 konnten sich die Malserinnen und Malser in einer amtlichen Abstimmung dazu äußern, ob das Ausbringen von Pestiziden auf ihrem Gemeindegebiet untersagt werden sollte — was sie ganz eindeutig bejahten. Sowohl im Vorfeld, als auch (und erst Recht) nach der Abstimmung wurden immer wieder Zweifel gestreut, ob die BürgerInnen überhaupt das Recht hätten, die euphemistisch als »Pflanzenschutzmittel« bezeichneten Gifte aus ihrer Umwelt zu verbannen.

    Der Gemeinderat weigerte sich denn auch, den klar zum Ausdruck gebrachten demokratischen Willen der Bevölkerung umzusetzen, eine Mehrheit der »Volksvertreterinnen« revoltierte gegen den Auftrag derer, die sie repräsentieren sollten.

    Konsequenterweise hielt diese hinterhältige Strategie der Kommunalpolitik bei den jüngsten Gemeinderatswahlen nicht stand: Diejenigen, die sich dem Ergebnis der Volksabstimmung verweigert hatten, wurden großteils abgewählt, während jene, die seine Umsetzung versprachen, ins Gemeindeparlament gewählt wurden.

    So war zu erwarten, dass — wie nun mit 14 von 18 Stimmen geschehen — die Gemeindesatzung im Sinne eines Pestizidverbots geändert würde.

    Das ist nicht zwangsläufig der Schlusspunkt unter dieser Angelegenheit: Gut möglich, dass gegen das Verbot Einspruch erhoben wird. Aufgabe der Gemeinde wird es jedoch sein, den Bevölkerungswillen gegen jeglichen Angriff zu verteidigen und die rechtlichen Möglichkeiten auszureizen, um ihm Genugtuung zu verschaffen.

    Mals zeigt: Wenn Bürgerinnen ein Ziel beharrlich verfolgen, können in einer Demokratie stets politische Wege gefunden werden, um rechtliche Hürden zu überwinden.

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 06



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  • Zwei Fehlersuchbilder.

    Autor:a

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    8 Comentârs → on Zwei Fehlersuchbilder.

    Diese beiden Briefmarken sehen auf den ersten Blick völlig identisch aus. Aber nur auf den ersten Blick. Bei der einen hat sich ein Fehler eingeschlichen, der auf der anderen nicht zu sehen ist. Wer findet ihn?

    briefmarken-2zum Vergrößern klicken

    Hier noch ein zweites – schwierigeres Beispiel. Wieder könnte man meinen, dass es sich um ein und dieselbe Marke handelt. Doch auch hier ist ein Fehler versteckt.

    briefmarken-1zum Vergrößern klicken

    Siehe auch: 01



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  • Für eine Europäische Republik.

    Autor:a

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    52 Comentârs → on Für eine Europäische Republik.

    Nach dem griechischen Fiasko stellt sich die Frage, wie es in Europa weitergehen soll. Angesichts der dramatischen Entwicklungen und der Gefahr, dass weitere Staaten wie beispielsweise Italien oder Frankreich in Zukunft in eine ähnliche Situation kommen können, sollten die eigentlichen Ursachen erforscht und beseitigt werden. In jedem Staat mit hoher Staatsverschuldung gibt es unterschiedliche Gründe, wie es zu dieser Entwicklung kam. Fakt ist, dass die Dynamik einer immer höheren Staatsverschuldung aufgrund zunehmender Zinszahlungen und mangelndem Wachstum, irgendwann zu einer ausweglosen Situation führt. Griechenland zeigt in geradezu exemplarischer Weise, dass eine zu hohe Verschuldung irgendwann außer Kontrolle gerät und die nationale Politik um dies aufzuhalten über keinerlei wirksamen Instrumente mehr verfügt. Gleichzeitig leiden große Teile der Bevölkerung an einer zunehmenden Verarmung, da der Staat nicht mehr in der Lage ist, durch Investitionen und Sozialmaßnahmen für mehr Wachstum und Gerechtigkeit zu sorgen. Überspitzt gesagt, können auch alle Nullwachstumsbefürworter anschaulich verfolgen, welche dramatischen Auswirkungen mangelndes Wachstum auf eine moderne Volkswirtschaft hat.

    Was kann ein Ausweg sein?

    Das europäische Projekt hatte seit den fünfziger Jahren bis in die 2000er Jahre eine unglaubliche Erfolgsgeschichte vorgelegt, als Friedensprojekt von Schumann und Monnet gestartet, wurde die Vision bis zur Einführung des Euros in konkrete Taten umgesetzt. Dann kam der Stillstand und damit auch die Krisen. Statt Europa auch durch eine politische Union durch Abschaffung der Nationalstaaten im Sinne der Gründerväter zu vollenden, haben die nationalen Regierungen stets versucht, keine allzu großen Kompetenzen abzugeben und damit ihre Daseinsberechtigungen zu behalten. Wäre bereits vor zehn Jahren eine vollständige politische Union durch Abschaffung der nationalen Parlamente und Aufwertung des europäischen Parlamentes vollzogen worden, dann wären auch wie im Falle Griechenlands derartige Verwerfungen durch einheitliche Mindeststeuersätze und -kontrollen, Haushaltsdisziplin und eine gemeinsame Wirtschaftspolitik kaum möglich gewesen. Auch hätten gezielte Eingriffe zugunsten wirtschaftlich schwächere Mitglieder der Union im besten Fall eine kohärentere Entwicklung in den einzelnen Regionen der EU ermöglicht.

    Die Wende

    Nur sind wir an einem Tiefpunkt und gleichzeitig an einem Wendepunkt angelangt; so kann es in keinem Fall weitergehen, Griechenland wird auf absehbare Zeit massive Unterstützung und einen Schuldenschnitt benötigen, andere Länder, wie etwa Italien, sind schon heute an einem Punkt, wo ein Schuldenabbau realistisch gesehen unmöglich ist und gleichzeitig Wachstum kaum mehr bzw. nicht in ausreichendem Maße erzielt werden kann. Es gilt nun in Europa eine Kehrtwende einzuleiten: Robert Menasse hat bereits früher zu einer Gründung einer Europäischen Republik aufgerufen, nun formiert sich eine breitere Basis, welche in einem lesenswerten Artikel in der Zeit unter anderem folgendes fordert:

    Europa muss umgestülpt werden, das ist der – friedliche – revolutionäre Akt Europas im 21. Jahrhundert: Politische Gleichheit würde bedeuten, dass die europäischen Bürger gleich sind bei europäischen Wahlen, bei den bürgerlichen Steuern und bei ihrem Zugang zu sozialen Rechten – genau das wäre eine Europäische Republik! Das kann selbstverständlich nicht über Nacht, nicht einmal in wenigen Jahren passieren. Aber es kann als politisches Ziel formuliert werden, damit das europäische Projekt wieder einen Fingerzeig in Richtung Zukunft sieht.

    Zudem wurden eine Website eingerichtet und ein Manifest veröffentlicht:

    Was wir wollen

    Unser Plan für die Zukunft Europas ist republikanisch. Um politische Gleichberechtigung, soziale Gerechtigkeit und die Achtung von Menschenrechten zu erreichen, sind wesentliche Veränderungen hin zu einem demokratischen System, das diesen Namen verdient, notwendig. Unter anderem fordern wir:

    • Eine einheitliche europäische Regierung, die dem Prinzip der Gewaltenteilung unterworfen und durch transnationale Wahlen gewählt ist.
    • Ein transnationales Sozialhilfesystem, das eine gemeinsame Arbeitslosenversicherung einschließt. Dies sollte unabhänig davon sein, ob wir heute in Frankreich oder Polen arbeiten und morgen in Spanien und unser Ehepartner einer anderen Nationalität hat.

    Es ist an der Zeit, mutig zu sein und neue Wege für ein anderes Europa einzuschlagen.

    Jonathan Buhl, Daphne Büllesbach, Victoria Kupsch,
    Nora Rahtje, Benjamin Zeeb

    Eigentlich viel zu wenig, denn zumindest sollten die nationalen Parlamente abgeschafft und/oder in Länderkammern umgewandelt werden, es bedarf einheitlicher europäischer Regeln im Steuersystem und in der Wirtschaftspolitik und noch vieles mehr. Zudem ist nicht geklärt, was aus den Staaten bzw. Regionen wird. Menasse wurde in einem Artikel vor mehr als zwei Jahren deutlicher:

    Die Idee einer Europäischen Republik, in der die europäischen Regionen, ohne ihre Eigenart zu verlieren, in einem freien Zusammenschluss aufgehen, in den Rahmenbedingungen eines gemeinsamen Rechtszustandes, anstatt organisiert zu sein in Nationen, die miteinander konkurrieren – diese Idee wäre der normative Sollzustand, an dem wir jede europapolitische Entscheidung vernünftig messen könnten. Es gibt keine nationalen Interessen, es gibt menschliche Interessen, und diese sind im Alentejo keine anderen als in Hessen oder auf dem Peloponnes.

    Für die Begründung einer Europäischen Republik bräuchten wir eine Rekonstruktion der Idee, mit der das Europäische Projekt begann. Denn die heutige EU ist ein Torso, an dem so lange modelliert und dann wieder dies und das abgeschlagen wurde, dass niemand mehr die Idee erkennt. Die Rekonstruktion der Idee wäre eine Revolution im Denken, der die Wirklichkeit nicht standhielte.

    Die gegenwärtige Diskussion verbohrt sich in einer unproduktiven Diskussion um “mehr Europa”, einer sinnlosen Floskel, weil es nicht “mehr Europa” geben kann, ohne die (Rest-)Souveränität der Nationalstaaten infrage zu stellen.

    Das Europa, in dem wir leben, ist auf Dauer in seiner politischen Ökonomie nicht tragfähig und wird notwendigerweise implodieren, denn nationale Demokratie und transnationale Wirtschaft fallen auseinander. Wir leben in einem Währungsraum und tun doch so, als ob die Volkswirtschaften noch nationale wären, die notwendig in Konkurrenz zueinander stehen. Doch diese Konkurrenz wendet die Not nicht, sie produziert Not. Das Land, in dem wir leben, ist längst Euroland und die nationalen Grenzen genauso wie die nationalen Interessen sind eine Fiktion: Die Wertschöpfungskette ist eine europäische.

    Darum braucht Euroland eine transnationale Demokratie: eine Europäische Republik, mit gleichen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Rechten und Regeln für alle. Denn die Gründe für die Eurokrise liegen nach der Entkopplung von Markt und Staat durch den Vertrag von Maastricht im Fehlen von gesamteuropäischen Rahmenbedingungen, die den Verlust einzelstaatlicher Souveränitäten in einem gemeinsamen politischen Gestaltungswillen aufheben. Das politische System Europas kann sich nicht mehr lange um diese Frage herumdrücken, wenn es demokratisch und sozial bleiben will.

    Diese Aussagen sind ganz im Sinne von .

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 06



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  • Starke Unabhängigkeitsliste in Katalonien.

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    7 Comentârs → on Starke Unabhängigkeitsliste in Katalonien.

    Die Vorbereitungen für den 27. September laufen in Katalonien auf Hochtouren. Für dieses Datum hat Präsident Artur Mas vorgezogene Neuwahlen angesetzt, die als Plebiszit für oder wider die Unabhängigkeit dienen sollen. Schon seit Wochen machen die wichtigsten zivilgesellschaftlichen Akteure, die die Loslösung der Region von Spanien unterstützen (vor allem Òmnium Cultural und ANC) für eine Einheitsliste stark, auf der alle kandidieren, die die Unabhängigkeit befürworten. Obschon eine Einheitsliste von dem in Katalonien geltenden Wahlgesetz eher benachteiligt würde, soll der gemeinsame Auftritt für mehr Sichtbarkeit und größere Attraktivität sorgen.

    CiU aufgelöst
    Die langjährige Parteienkoalition CiU aus Convergència Democratica de Catalunya (CDC) und Unió Democratica de Catalunya (UDC), der auch Präsident Artur Mas (CDC) angehörte, wurde kürzlich beendet. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die deutlich kleinere, christdemokratische UDC den expliziten Unabhängigkeitskurs von Artur Mas nicht mehr mittragen wollte. Sämtliche UDC-Mitglieder verließen die katalanische Regierung und wurden von Mitgliedern der liberalen CDC ersetzt. Allerdings waren zahlreiche Mitglieder von UDC (die bei einer UDC-internen Abstimmung fast 50% erreichten) mit dem Bremsmanöver ihrer Partei nicht einverstanden, traten aus und nähern sich nun unter der Bezeichnung Demòcrates abermals CDC an. Die UDC trägt auch weiterhin den Wunsch nach Selbstbestimmung (Prozess) mit, lässt aber das Ziel (Unabhängigkeit bzw. Autonomieausbau) offen.

    CDC und ERC

    Während sich die UCD von CDC trennte, näherten sich CDC und Linksrepublikanerinnen (ERC) weiter an. ERC unterstützt die katalanische Regierung von Artur Mas seit den Neuwahlen von November 2012 von außen. CDC, ERC und die radikal linke CUP verhandelten während der letzten Wochen gemeinsam über das weitere Vorgehen in Hinblick auf den 27. September. Während die CUP eine Einheitsliste ablehnt und in jedem Fall alleine kandidieren möchte, konnten sich CDC und ERC auf einen gemeinsamen Antritt einigen. Ausschlaggebend dürfte wohl unter anderem der starke Druck von Òmnium Cultural und ANC gewesen sein, denn während Artur Mas schon seit langem eine Einheitsliste vorgeschlagen hatte, war ERC stets skeptisch geblieben.

    Die Positionen

    Die linksrepublikanische ERC und die liberale CDC sind laut fast allen repräsentativen Umfragen die beiden stärksten Parteien des Landes. Sie stehen für ein »Ja« zur Unabhängigkeit von Spanien und tragen den laufenden Prozess in vollem Umfang mit. Die deutlich kleinere CUP spricht sich ebenfalls für das »Ja« aus, möchte aber wie erwähnt ein eigenes Profil beibehalten und gesondert zur Wahl antreten. Noch auf keine endgültige Linie konnten sich die Grünen (ICV) einigen: Zwar gibt es wohl keine Partei, die sich stärker für die Selbstbestimmung (Prozess) einsetzt, allerdings pocht die Öko-Partei bislang auf die Abhaltung einer Volksabstimmung anstelle der plebiszitären Wahl. Dies wird jedoch von Madrid strikt abgelehnt. Ob sich innerhalb von ICV die »Realos« durchsetzen können, die schon jetzt dafür werben, dass die Partei sich am 27. September ebenfalls für die Unabhängigkeit ausspricht, wird sich weisen. Ebenso darf man gespannt sein, welche Rolle letztendlich UDC und die Dissidenten von Demòcrates einnehmen werden. Podem (und ähnliche Initiativen, die während der letzten Wochen und Monate im Vorfeld der Gemeindewahlen entstanden waren) müssen sich ebenfalls erst in Position bringen, so sie im September überhaupt antreten werden.

    Die Liste

    Gestern wurde offiziell bekanntgegeben, dass sowohl CDC als auch ERC die von der Zivilgesellschaft ausgegangene Einheitsliste unterstützen und dafür auch bereit sind, etwas in den Hintergrund zu treten. Platz zwei auf der Liste soll mit Carme Forcadell der ehemaligen Vorsitzenden der ANC gehören, Platz drei der Präsidentin von Òmnium Cultural, Muriel Casals. Erst auf Platz vier und fünf würden — in dieser Reihenfolge — der derzeitige katalanische Präsident Artur Mas (CDC) und der ERC-Vorsitzende Oriol Junqueras kandidieren.
    Die echte Überraschung stellt aber Listenführer Raül Romeva dar — er ist ehemaliger Europaabgeordneter der katalanischen Grünen (ICV) und hatte nach Beendigung seines Mandats die Parteimitgliedschaft zurückgelegt, weil sich die Grünen seiner Auffassung nach zu wenig für die Unabhängigkeit engagiert hatten. Romeva genießt im Land (parteiübergreifend) sehr viel Respekt und Ansehen, nach wie vor auch innerhalb von ICV.

    Erste Umfragen

    Schon vor deren konkretem Zustandekommen wurden einer Einheitsliste in Umfragen exzellente Erfolgschancen prognostiziert. Aufgrund des starken Drucks von ANC und Òmnium Cultural, einen gemeinsamen Auftritt zu organisieren, hatten Meinungsforscher im Auftrag katalanischer Medien bereits nach den Aussichten für ein derartiges Projekt geforscht — und das Ergebnis war, dass eine solche Liste möglicherweise aus dem Stand über 50% der Wählerstimmen auf sich vereinen könnte. Nicht unwahrscheinlich, dass auch diese Aussicht ERC dazu veranlasste, sich schlussendlich auf das Experiment einzulassen.

    Siehe auch: 01 02 03



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