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  • Der Rassismuslackmustest.
    Quotation

    Die Roma und Sinti* erschaffen in der Abgrenzung ihre Identität. Erst der Feind gibt ihnen die Möglichkeit, zu wissen, wer sie sind. Er ist der Spiegel, in dem sie sich erkennen. Ohne ihn wären sie orientierungslos und verloren. […] Denn die Roma und Sinti erleben jetzt, was geschieht, wenn sie wirklich unter sich sind: Sie versinken im Sumpf der Korruption. […] Die Roma und Sinti sind die größten Feinde der Roma und Sinti, weil sie es verlernt haben, sich auf angemessene Weise mit der Welt zu verbinden. Sie verstehen sich nicht als Bürger dieser Welt, sondern als räuberische Piraten.

    — aus: “Land der Zukunft” von Ulrich Ladurner, ff November 2012

    Die Albaner sind stolz auf ihre Provinzialität.

    Warum sollte der Moslem sich der Welt öffnen, wenn er bisher doch sehr gut damit gefahren ist, sich ihr nicht zu öffnen.

    Selbstbezogenheit ist für Psychologen wie für Politikwissenschaftler eine negative Kategorie, die schwerwiegende Folgen für die Betroffenen haben kann. Afrikaner aber glauben, dass negativ nicht gleich schädlich bedeutet.

    — aus: “Die Berge haben keine Schuld” von Ulrich Ladurner, ff August 2015

    * Das Wort “Südtiroler” im Originaltext wurde jeweils durch eine Bezeichnung anderer Personengruppen ersetzt.

    Cëla enghe: 01 02



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  • Vereinigte Regionen von Europa.
    Quotation

    Die EU kommt nicht aus der Krise. Hat das Projekt Europa noch eine große Zukunft?

    Ja, es ist vital, lebensfähig und zukunftsfähig. Ein Friedensmodell. Europa muss nur endlich zu einem Bund verschmelzen. Ich meine keinen zentralistischen Riesenstaat, sondern die Summe von Regionen, Kantonen und Bundesländern: Die Vereinigten Regionen von Europa. Wir Südtiroler säßen dann nicht mehr zwischen den Stühlen, wir würden vielleicht sogar zu einer Region namens Tirol zählen, wir wären Europäer und Tiroler, wie vor 100 Jahren.

    Dieses Modell würde die Grenzziehung nach dem Ersten Weltkrieg rückgängig machen.

    Innerhalb eines Europas der Regionen gibt es keine nationalen Grenzen, nur regionale Verantwortung, gemeinsame Werte, gleiche Wettbewerbsbedingungen und Solidarität.

    Vorausgesetzt die EU entwickelt sich in diese Richtung: Wie viel Zeit, glauben Sie, wird noch vergehen?

    Die Nationalstaaten müssen sich innerhalb der nächsten 50 Jahre verflüchtigen. Wenn es erreicht ist, bedeutet es für alle Europäer ein Mehr an Lebensqualität, bessere Chancen, wenn auch kein freieres Dasein als Bürger. Voraussetzung bleibt, die Nationalstaaten treten langsam zurück und geben noch mehr Macht ab: Kompetenzen an das gemeinsame Ganze in Brüssel und an die kleineren, “autonomen” Strukturen. Gleichzeitig würde das die kleineren Strukturen stärker machen, die Regionen, in denen die Bürger oft auch direkt abstimmen sollten. Europa ist zu groß, um alles basisdemokratisch zu regeln.

    aus dem Interview mit Reinhold Messner in der SZ vom 17. August 2015

    Cëla enghe: 01 02 03 04



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  • Berufsnationalismus.

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    Foto: LVH

    Staatlichkeit sei auch heute noch sehr attraktiv, gab Politis-Gründer Thomas Benedikter vor nicht allzu langer Zeit hier auf zu bedenken. Man brauche sich nicht über separatistische Tendenzen zu wundern, wenn viele Rechte auch weiterhin nur Staaten vorbehalten sind. Diese Aussage lässt sich herunterbrechen auf vergleichsweise unbedeutende Veranstaltungen wie die Berufsweltmeisterschaft (World Skills), deren aktuellste Ausgabe gerade im brasilianischen São Paulo zu Ende gegangen ist. Bislang hatten Südtirolerinnen und Südtiroler als »Team South Tyrol« an der Veranstaltung teilgenommen, diesmal jedoch war man gezwungen, als Team Italy an den Start zu gehen. Ob der italienische Staat dafür gesorgt hat oder der Veranstalter, kann ich nicht sagen und ist zum Zwecke dieses Beitrags ziemlich unerheblich. Was zählt, ist dass es als kleiner Mosaikstein zur Attraktivität von Eigenstaatlichkeit beiträgt, wenn die vorherrschende nationale (und nationalistische) Logik regelmäßig regionale Vielfalt und Sensibilitäten ver- und überdeckt, indem sie in ein gleichmacherisches »nationales« Korsett gezwängt werden.

    An das offenbar sehr erfolgreiche Südtiroler Team geht meine Gratulation.

    Cëla enghe: 01 02 || 01



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  • Der SGB und die »Landespost«.

    Die Gewerkschaft SGB (CISL), die seit Jahren die Daseinsberechtigung des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes (ASGB) in Frage stellt und bekämpft, fordert nun das Land auf, die Gespräche zur Übernahme des Postdienstes fortzuführen. Während der letzten Jahre seien in Südtirol bereits mehr als ein Drittel der Beschäftigten entlassen wurden, nun drohten weitere Einschnitte — wohl zu Lasten der ohnehin schon mäßigen Qualität der Dienstleistung. Der SGB schlägt vor, im Rahmen des Mailänder Abkommens und der darin vorgesehenen Möglichkeit zur Übernahme staatlicher Zuständigkeiten die Post in Südtirol finanziell zu unterstützen. Dabei blieben sowohl die Infrastruktur, als auch die Organisation und das Personal in der Verantwortung der italienischen Post. Es ist freilich eine äußerst beschränkte Auffassung von Autonomie, wenn sich diese darauf beschränken soll, staatliche Dienstleistungen zu finanzieren. Das Mitspracherecht bliebe vermutlich sehr begrenzt. Allerdings dürfte dies genau die Art von »Zuständigkeit« sein, die auch das Land anstrebt. Umso unverständlicher ist die Forderung des SGB, wenn man bedenkt, dass die Post in Kürze an die Börse geführt werden soll: Wie kommt das Land Südtirol dazu, ein börsennotiertes — zumindest halbprivatisiertes — Unternehmen mit Gewinnabsichten finanziell zu unterstützen? Südtirol braucht wennschon endlich eine Post, die diesen Namen verdient, sich als echtes Dienstleistungsunternehmen für die Bevölkerung versteht und auch in Sachen Zweisprachigkeit endlich mit den jahrzehntelangen Missständen aufräumt. Über die eng gesteckten gesetzlichen Verpflichtungen hinaus. Poste Italiane mit Südtiroler Steuergeldern zu füttern wäre eine Verhöhnung der Bürgerinnen.

    Cëla enghe: 01 02 03 04



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  • ›Grenzenloses‹ Europa, gelebter Tellerrand.

    Am heutigen »hohen Frauentag« wurden in Innsbruck Verdienstmedaillen und Verdienstkreuze des Landes Tirol vergeben, eine grenzüberschreitende Initiative unter Mitwirkung der Landeshauptleute Platter und Kompatscher. Und so berichte(te)n Südtiroler Medien darüber:

    Salto.

    Salto

    Südtirol Online.

    Südtirol Online (Stol)

    Tageszeitung (TAZ).

    Tageszeitung (TAZ)

    Im Titel wird jeweils ausschließlich auf die Anzahl der Südtirolerinnen unter den Geehrten hingewiesen, in keinem einzigen Beitrag wird erwähnt, wieviele Personen insgesamt ausgezeichnet wurden. Ebensowenig wird auch nur eine der Nord-/Ostirolerinnen namentlich genannt, die eine Verdienstmedaille oder ein Verdienstkreuz erhalten haben. Der Blick über den Tellerrand fällt heimischen Medien offenbar sehr schwer.

    Dass sich Südtirol Online, Tageszeitung und Salto in der Anzahl der geehrten Südtirolerinnen gar nicht einig sind, sei hier nur am Rande erwähnt.



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  • Gespräch mit Fürst und Landeshauptmann.

    Der Staat im dritten Jahrtausend.

    Fürst Hans-Adam II. von Liechtenstein wird am 5. September in Südtirol sein, um sein Buch »Der Staat im Dritten Jahrtausend« vorzustellen. Die Veranstaltung findet ab 19.30 Uhr im »Kulturhaus Karl Schönherr« von Schlanders statt.

    Bei dieser Gelegenheit wird das liechtensteinische Staatsoberhaupt ab 21.15 Uhr — unter der Moderation des Lananer Bürgermeisters Harald Stauder — in engster Runde diskutieren: Mit Landeshauptmann Arno Kompatscher und Wolfgang Niederhofer ().


    Hans-Adam II. übernahm 1989 die Regierungsgeschäfte des Landes am Alpenrhein, das zu den kleinsten souveränen Staaten der Welt gehört. Unter seiner Führung trat Liechtenstein den Vereinten Nationen (UNO) und dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) bei. 2004 übergab er die Amtsgeschäfte seinem Sohn Alois.

    Träger der Veranstaltung sind die Marktgemeinde Schlanders und die Schützenkompanien Schlanders, Göflan und Kortsch.

    Cëla enghe: 01 02 03



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