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  • There’s a letter for you…

    Einige Überlegungen zum Ebner’schen Brief an die Mitglieder der SVP-Parteileitung:

    1. Es ist grundsätzlich legitim, dass sich ein Unternehmen, das von einer geplanten Maßnahme erfährt, die einseitig zu dessen Schaden (und womöglich zum Zwecke der politischen »Bestrafung«) eingeleitet werden soll, mit allen — legalen — Mitteln zur Wehr setzt.
    2. Ob ein persönlicher Brief an die Mitglieder der Parteileitung der geeignete Weg hierfür ist, darf zumindest bezweifelt werden. Eine öffentliche Stellungnahme hätte einen weniger bedrohlichen Beigeschmack gehabt.
    3. Die Frage nach der Kohärenz muss gestattet sein. Wenn stimmt, dass sich die Athesia vehement für die Streichung analoger Förderungen zugunsten konkurrierender Medienunternehmen (Neue Südtiroler Tageszeitung) eingesetzt hat und dass den Dolomiten ferner das Instrument der politisch-medialen »Bestrafung« nicht ganz fremd ist, muss der Brief auch in diesem Lichte beurteilt werden.
    4. Der Vorfall macht einmal mehr den enormen Interessenskonflikt offensichtlich, in dem das Medienhaus steckt. Wenn Handelskammerpräsident Michl Ebner im Namen seines Unternehmens droht, die gesamte SVP für die allfällige Streichung der staatlichen Subventionen verantwortlich zu machen, entbehrt dies nicht einer gewissen Komik — schließlich fällt die Verantwortung damit teilweise auf ihn selbst als (ehemals führendes) SVP-Mitglied zurück.
    5. Der Verweis auf den Minderheitenschutz und vor allem auf die Pressefreiheit ist müßig. Beide verfassungsmäßig abgesicherten Grundprinzipien setzen nicht notwendigerweise die finanzielle Förderung privater Unternehmen voraus.
    6. Nicht zuletzt stellt sich die Frage, wie frei die Berichterstattung des Südtiroler Leitmediums in Bezug auf politische Optionen ist, die die Überwindung der Autonomie umfassen (Eigenstaatlichkeit), wenn die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit von Athesia so stark an Fördergelder gekoppelt ist, die vom Verbleib beim Staat Italien abhängen.


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  • Demokratieverhinderung.
    Quotation

    Mir wurde bewusst, dass man als Opposition aktiv nichts Zählbares für Südtirol vorweisen kann. Ich habe aber manch Schlimmes verhindern können wie den Entwurf zur Toponomastik, der schädlich für unser Zusammenleben gewesen wäre.

    Florian Kronbichler (Parlamentsabgeordneter der Grünen/SEL) im TAZ-Interview.

    Kronbichler gibt hiermit unumwunden — ja sogar stolz — zu, dass er einen demokratischen Entscheid des Landesparlaments (das »die« Südtirolerinnen repräsentiert) als einzelner Parlamentarier (der »die« Südtirolerinnen nur zu einem kleinen Teil repräsentiert) im römischen Parlament hintertrieben hat. Und dies noch dazu bei einem Thema, das nur Südtirol betrifft, womit er sich gar nicht auf eine anders gelagerte Interessenslage aus »nationaler« Sicht herausreden kann. Antidemokratisches Verhalten par excellence.

    Cëla enghe: 01 02 03 || 01 02



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  • Salvini a Bolzano: denunce.

    Riproponiamo integralmente, condividendone i contenuti, una presa di posizione dell’Assemblea Antifascista Bolzano:

    Il 5 maggio scorso in piazza Matteotti, durante un comizio razzista del leader della Lega Nord Matteo Salvini, un gruppo di persone si è radunato spontaneamente e in modo autonomo per contestare e non lasciare passare in silenzio le menzogne e le falsità che tale personaggio asserisce. Si è trattato di una contestazione tranquilla: slogan ironici cartelli e battute.

    È ormai tristemente noto ai più quanto il razzismo di Salvini raggiunga la popolazione, grazie anche alla visibilità datagli dai media. Meno in evidenza viene messo il comportamento delle questure in merito a tale fenomeno: Bolzano ne è un caso esemplare. Il 5 agosto la questura di Bolzano notifica a 18 tra i constestatori l’avviso di conclusione delle indagini preliminari, in cui viene addotta l’accusa di violazione dell’articolo 18 del r.d. 1931, ovvero «manifestazione non autorizzata». In piazza, quel 5 maggio, la tensione è iniziata quando un gruppo di fascisti, alleati politicamente con la Lega Nord attraverso il movimento «Sovranità», ha tentato di aggredire gli antirazzisti.

    Come documentato nei numerosi video della giornata, si può individuare tra gli aggressori il consigliere Andrea Bonazza ed altri eletti nei consigli di quartiere. Oltre a loro erano presenti anche alcuni militanti di Casapound, coinvolti nel pestaggio avvenuto poche settimane prima ai danni di un giovane attivista, conclusosi con un risarcimento di mille euro. Anche questa volta, per assurdo, è sempre il giovane a finire con foto, nome e cognome sui giornali. Nemmeno le iniziali per gli squadristi identificati dalla questura come responsabili dell’agguato. Rileggendo i fatti accaduti in piazza Matteotti, non si può fare a meno di notare come questi provvedimenti giudiziari siano un mero e vano tentativo di intimidire e reprimere oggi e in futuro ogni dissenso. Questo è il messaggio che la Procura e la questura ci trasmettono. Contestare Salvini e i suoi servi squadristi riamane il minimo che si possa fare per evitare di sprofondare nella rassegnazione e per tentare di costruire una società in cui la solidarietà e la condivisione spazzino via solitudine e isolamento.

    In determinati momenti storici non c’è spazio per l’ambiguità, bisogna fare una scelta di campo e decidere da quale parte stare, noi abbiamo fatto la nostra scelta e la sapremo difendere.
    Piena solidarietà ai denunciati.

    Assemblea Antifascista Bolzano



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  • Vergleichsweise heftig.

    Vorausgeschickt, dass ich von der doppelten Staatsbürgerschaft für Südtiroler nicht recht viel halte, da sie Ausdruck eines ius sanguinis ist und auch mir die Idee einer europäischen Staatsbürgerschaft langfristig viel besser gefiele, möchte ich doch noch einmal auf Florian Kronbichlers unsäglichen Optionsvergleich eingehen, weil er mich ob seiner Perfidität so dermaßen schockiert.

    1. Sollte die Doppelstaatsbürgerschaft tatsächlich kommen, wäre sie durch eine demokratische Mehrheit legitimiert. Der Entscheidung wäre ein demokratischer Wettstreit der Ideen vorausgegangen, in der jeder seine Meinung artikulieren kann. Einen solchen Prozess mit dem perversen Machtspiel zweier faschistischer Diktatoren zu vergleichen, ist aus Sicht eines Demokraten gelinde gesagt grotesk.
    2. Die Option war eine Entscheidung zwischen Teufel und Belzebub: entweder die Aufgabe der Heimat oder die erzwungene Aufgabe von Sprache und Kultur – in jedem Fall eine massive Verschlechterung der Situation. Bei der doppelten Staatsbürgerschaft erwächst jenen, die sich nicht dafür entscheiden, überhaupt kein Nachteil. Jene, die sich dafür entscheiden, erfahren eine (rein subjektive) Verbesserung.
    3. Die Brutalität der Option zeichnete sich außerdem dadurch aus, dass der Familienvater für die gesamte Familie entschied und dass sich jeder offen zu seiner Entscheidung bekennen musste. Denn entweder blieb man oder man zog weg bzw. bereitete sich darauf vor. Die Entscheidung für die Staatsbürgerschaft wäre eine vollkommen individuelle. Niemandem würde die Staatsbürgerschaft aufgezwungen, der diese nicht möchte. Es wäre ein rein formaler Akt, zu dem ich mich nicht öffentlich bekennen müsste, sollte ich das nicht wollen.
    4. Die Option hat die Südtiroler Gesellschaft physisch zerrissen. Durch die Annahme der österreichischen Staatsbürgerschaft müsste niemand Italien verlassen. Bereits jetzt gibt es viele Menschen in unserem Land, die österreichische und italienische Staatsbürger sind. Diese sind deswegen weder bessere noch schlechtere Bürger. Ein Vergleich mit Dableibern und Optanten wäre eine grobe Verharmlosung.

    Angesichts dieser Tatsachen das Wort »Option« auch nur im Entferntesten im Zusammenhang mit der demokratisch legitimen Forderung nach Doppelstaatsbürgerschaft (wie es sie vielerorts auf der Welt gibt – Stichwort Istrien oder Dreizehnlinden) in den Mund zu nehmen, ist ein Hohn gegenüber all jenen, die durch das Hitler-Mussolini-Abkommen unsägliches Leid erfahren haben. Flor sollte diesen Vergleich zurücknehmen und sich entschuldigen. Gleichzeitig sei es ihm unbenommen, sich vehement gegen die Einführung der doppelten Staatsbürgerschaft auszusprechen.

    Er könnte dabei aber im Sinne eines Meinungspluralismus etwas weniger herablassend und patronisierend argumentieren. Dass die doppelte Staatsbürgerschaft objektiv (!) ein Nichtthema sei, ist eine rein subjektive Einschätzung sowie eine Geringschätzung der Meinung/Bedürfnisse anderer. Sie erinnert mich an die Gegner der Homoehe, die Menschen anderer sexueller Orientierung ein Recht verweigern, welches sie selbst in dieser Form gar nicht in Anspruch nehmen möchten. Auch würde ich mich davor hüten, vorzuschreiben, was die demokratischen Mehrheiten in Bozen und Wien von einem Thema zu halten haben. Zu guter Letzt gehört in den Schlusssatz noch das Wörtchen »auch«, denn alle in unserem Land denken nicht so wie Flor. Ein bisschen mehr Bescheidenheit stünde gut zu Gesicht. Und eine — durchaus berechtigte — Kritik am Doppelstaatsbürgerschaftsvorhaben, die sich auf einem Niveau bewegt, das jenes polternder Rechtspopulisten oder in Trinklaune politisierender Stammtischbrüder übersteigt, ebenfalls.

    Cëla enghe:
    01 02 03



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  • Mehrsprachiger Reisepass?
    Slowenien

    Ich hatte bereits darauf aufmerksam gemacht, dass der Tiroler Reisepass von anno Schnee (Österreich-Ungarn) zweisprachig war und somit die Mehrsprachigkeit des Landes besser — wenngleich ohne Ladinisch nicht vollständig — widerspiegelte, als unser heutiger im demokratischen und angeblich minderheitenfreundlichen Italien.

    Außerdem hatte ich in einer Gegenüberstellung von Reisepässen (Belgien, Schweiz, Italien) den unterschiedlichen Umgang mit Mehrsprachigkeit aufgezeigt, je nachdem, ob sich ein Staat national oder nicht national (bzw. plurinational) definiert.

    Doch selbst unter Staaten, die sich national definieren, gibt es unterschiedliche Abstufungen und Nuancen. Manche respektieren ihre sogenannten »nationalen Minderheiten« mehr, andere weniger. Für eine Minderheit in einem Nationalstaat wird Südtirol häufig als eine Vorzeige- oder Modellautonomie bezeichnet, ganz frisch auch von den österreichischen Grünen, die sich während ihres Südtirolbesuchs gegen die Doppelpasslösung und für den »Unionspass« aussprachen.

    Reisepässe Slowenien.

    Die drei Varianten des slowenischen Reisepasses

    Slowenien, wie Italien ein Nationalstaat, stellt Mitgliedern der anerkannten ungarischen und italienischen Minderheit zweisprachige Pässe aus. Die beiden Sprachgemeinschaften zählen je nur rund 6.000 bzw. knapp 2.000 Mitglieder (0,32 Prozent bzw. 0,11 Prozent der Gesamtbevölkerung).

    Anders als konstitutiv mehrsprachige Länder (Belgien, Schweiz, Kanada etc.) sind hier nicht alle Reisedokumente drei- oder mehrsprachig, sondern nur jene, die in den Minderheitengebieten ausgegeben werden. Dies könnte zum Beispiel auch ein Modell für Staaten wie Italien sein, die eine Vielzahl von Minderheiten zählen und nicht alle Sprachen in ein und demselben Dokument berücksichtigen wollen.

    Senator Oskar Peterlini (SVP) hatte sich aber in Italien vergeblich für mehrsprachige Reisepässe eingesetzt — letztendlich zeigte Rom keine Sensibilität für dieses Anliegen. Die Arbeit des Senators könnte vielleicht vom grünen Parlamentarier Florian Kronbichler fortgeführt werden, als Zwischenschritt zu einem gemeinsamen europäischen Pass und im Sinne der Vielfalt sozusagen. Aber wahrscheinlich gibt es wichtigere Probleme™.

    Der »Unionspass«, den die Grünen in Südtirol gebastelt haben und der somit wohl ihren Wunschvorstellungen entspricht ist allerdings auch einsprachig: Passport/European Union liest man auf den Fotos.

    Cëla enghe: 01 | 02

    Disclaimer: Ich weiß nicht, wie es um den Minderheitenschutz in Slowenien allgemein bestellt ist. Es soll hier ausdrücklich nur um die Lösung bezüglich der Reisepässe gehen, die deutlich besser ist als im diesbezüglich einsprachigen Italien.



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  • Der »grüne« Unionspass.

    Während der gestrigen Tagesschau um acht (Rai Südtirol) wurde über ein Treffen zwischen österreichischen und Südtiroler Grünen berichtet, die sich einstimmig gegen den Doppelpass aussprachen (den der grüne Landtagsabgeordnete Riccardo Dello Sbarba mal als Lösung angepriesen hatte). Stattdessen befürworten die grenzüberschreitenden Grünen den »europäischen Pass«, von dem sie auch gleich ein paar Exemplare gebastelt hatten.

    Das ist eine Position, die grundsätzlich auch unterstützt.

    Die Gründe allerdings, die die Grünen für die Ablehnung des Doppelpasses nennen, sind sehr aufschlussreich und — inakzeptabel.

    Mit der Verfassungsreform des (angeblich) autonomiefreundlichen italienischen Ministerpräsidenten Renzi stehe die Südtirolautonomie auf dem Prüfstand, die Verabschiedung der Doppelstaatsbürgerschaftsregelung könnte Italien »irritieren«. Und somit wohl der Autonomie schaden, liest man unschwer zwischen den Zeilen. Es geht in Südtirol also immer mehr nur noch darum, sich ruhig und unauffällig zu verhalten, um den grundsätzlich feindlich gesinnten Staat nicht zu stören. Mit einer derartigen — in einem demokratischen Land bedenklichen — Auffassung hätte man die heutige Autonomie wohl niemals erringen können.

    Erstaunlich ist diese Haltung umso mehr, als Italien den Angehörigen »seiner« nationalen Minderheiten im Ausland seit Jahren den italienischen Pass vergibt. Hierzu muss neben der Abstammung sogar nachgewiesen werden, dass Italienisch die »gewohnte Sprache« der Antragsstellerin ist. Auch die Bundesrepublik vergibt übrigens Mitgliedern deutscher Minderheiten in Osteuropa die deutsche Staatsbürgerinnenschaft.

    Die Nervosität der österreichischen Grünen in Hinblick auf italienische »Irritationen« nährt den Verdacht, dass sich Italien — wie die Doppelpassbefürworter regelmäßig behaupten — auf diplomatischem Weg dafür einsetzt, den Doppelpass zu verhindern.

    Der Kammerabgeordnete Florian Kronbichler sonderte im Tagesschau-Interview einmal mehr eine Gleichsetzung zwischen Doppelpass und Option ab, ein geradezu idiotisches Argument, auf das wir (in anderem Kontext) oft genug geantwortet haben. Dann ist der Verzicht auf den Doppelpass wohl auch mit faschistischer Assimilierung vergleichbar?

    Außerdem forderte Kronbichler Österreich — sinngemäß — auf, sich von der Erpressung durch Südtiroler Patriotinnen zu lösen und dem Doppelpass ein für alle mal eine Absage zu erteilen. Zur Erinnerung: Auch die Autonomiepartei SVP spricht sich (zumindest offiziell) für die Doppelpassregelung aus. Und nicht zuletzt ist Kronbichlers antinationalistische Aufforderung für jemanden, der für wohlwollende Berichterstattung von einer Waffengattung des italienischen Militärs ausgezeichnet wurde (und der diese Auszeichnung auch freudig entgegengenommen hat) geradezu… nennen wir es: putzig.

    Und nun zum europäischen Pass: Die grüne Bastelarbeit in Ehren, aber es geht nicht nur um ein Stück Papier, um den »Umschlag« eines Reisedokuments. Wenn man so will, haben wir schon alle einen europäischen Pass mit europäischen Rechten, die zusätzlich zu und aufgrund der nationalen Rechte anerkannt werden. Es geht hier nicht vordergründig um den Pass, sondern um die damit verbundene Staatsbürgerschaft! Der europäische Pass ist aber wertlos, wenn ihm nicht eine ungeteilte europäische Staatsbürgerschaft zugrundeliegt. Ein neuer Pass mit einheitlichem Erscheinungsbild, in dem wieder fein säuberlich die nationale Staatsbürgerschaft vermerkt wird (und an die weiterhin unterschiedliche Rechte und Pflichten gekoppelt sind), ist wertlos. Die Grünen sind also daran zu messen, wie ernsthaft sie im italienischen, im österreichischen, im europäischen und den übrigen »nationalen« Parlamenten für die Abschaffung der nationalen Staatsbürgerschaften kämpfen.

    Ein einmaliges Lippenbekenntnis zum Unionspass zur Verhinderung des Doppelpasses können wir sonst unter demselben Kapitel verbuchen, wie die unzähligen Sonntagsreden über die Europaregion zur Verhinderung der Selbstbestimmung.

    Ähnlichen Unfug haben die österreichischen Grünen erst kürzlich im Nationalrat unterstützt.

    Cëla enghe: 01


    Nachtrag vom 26.09.2016:

    Erhard Busek, ex vicecancelliere austriaco, avanza sulla ff la proposta di una “cittadinanza europea”: cioè non una doppia statualità, ma una cittadinanza continentale da dare a zone simili al Sudtirolo. Una specie di “territorio europeo”. Idea interessante, che recepirebbe il buone [sic] della mia idea togliendo il cattivo (il protagonismo degli stati nazionali), ma purtroppo in questo momento fumosa ed irrealistica: una cittadinanza europea non esiste attualmente e non vorrebbe dire nulla. Potrà esistere solo quando l’Europa avrà più solide fondamenta politiche e democratiche. Oggi un “passaporto europeo” non darebbe alcun diritto in più a chi lo ha, ma molti diritti in meno.

    Riccardo Dello Sbarba am 20. Jänner 2010 in seinem Blog.



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  • Prejudices.
    Quotation

    The protection of minority languages has always been a difficult topic in Italy. Relatively few legislative texts relate to its numerous linguistic minorities. Political opposition to the drawing up of a set of comprehensive laws or the ratification of the European Charter for Regional or Minority Languages (Council of Europe 1992) has always been very high and concrete application of existing laws minimal.
    Also, the Framework Convention [for the Protection of National Minorities] (Council of Europe 1999) has only been implemented to a certain extent.

    Having one national language was a very important aspect of the unification of Italy. Standard Italian has always been presented as a unifying force even though one has to keep in mind that only at the end of the 19th century a standard form (deriving from the Tuscan-Florentine dialect) started to diffuse throughout the whole peninsula as a result of the influence of education and the media. To be able to speak Italian was associated with modernity and development whereas speaking one of the numerous Italian dialects was an expression of poverty. Those prejudices are still prevailing in Italian society and are the result of very centralized linguistic politics.

    Aline Sierp, “Minority Language Protection in Italy: Linguistic Minorities and the Media”, Journal of Contemporary European Research, Volume 4, Issue 4 (2008)

    See also: 01 02 03



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  • Kirche weist Alpini in die Schranken.

    Als sie 2012 in Südtirol waren — dem Land, das für viele von ihnen eine zu feiernde Eroberung ist — durfte man die fröhlichen Alpini nur mit Samthandschuhen anfassen. Kritik war verpönt, Kritiker nur lästige Spielverderber, die keinen Sinn für eine ausgelassene und »völlig harmlose« Feier hatten. Die wichtigsten Südtiroler Medien — von A. Adige über Tageszeitung und Dolomiten bis hin zum Wochenmagazin ff — stimmten in einen selten eintönigen Jubelchor ein, ein heutiger linker Parlamentarier wurde für seinen Einsatz gar mit dem Alpinipreis geehrt. Das Land Südtirol richtete eine Ausstellung über die italienischen Gebirgstruppen ein, die deren ungebremsten Militarismus einschließlich der unaufgearbeiteten Kriegsverbrechen unhinterfragt ließ. Nur Projekt Bozen kritisierte die massive Präsenz von schwerem Kriegsgerät auf den Talferwiesen.

    Kurzum: Eine verkehrte Welt.

    Es bedurfte offenbar der Kirche — nicht der Südtiroler Kirche allerdings — um den Alpini hundert Jahre nach ihrem Eintritt in den ersten Weltkrieg, der vom Staat gefeiert wurde, die Grenzen der Gewaltverherrlichung aufzuzeigen.

    Rendi forti le nostre armi contro chiunque minacci la nostra patria, la nostra bandiera, la nostra millenaria civiltà cristiana.

    Diesen Satz, der die bewaffnete Verteidigung des Vaterlandes, seiner Flagge und der christlichen Zivilisation gegen jegliche Bedrohung beschwört, wollte ein Priester bei Treviso an Mariä Himmelfahrt nicht in seiner Kirche hören. Er bat die Alpini, diesen Teil aus ihrem »Gebet« zu streichen oder abzuändern, da er ihm gerade in der heutigen Zeit unangemessen erscheine.

    Doch diesen vermeintlichen Affront ließen die ANA-Angehörigen nicht auf sich sitzen, verließen aus Protest die Kirche und verlasen ihr zweifelhaftes Gebet im Freien.

    Postwendend kam die Antwort der Diözese von Vittorio Veneto: Das Rezitieren des bereits 80 Jahre alten ANA-Gebets sei fortan während Messen und Gottesdiensten unerwünscht.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 || 01



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