Autorinnen und Gastbeiträge →

  • Unsichere Häfen.

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    Das Rettungsschiff Alan Kurdi (Sea Eye) näherte sich gerade mit 145 Geretteten der Insel Lampedusa, als vier italienische Ministerinnen gestern Abend in höchster Eile ein Dekret verabschiedeten: Luigi Di Maio (Äußeres, 5SB), Luciana Lamorgese (Inneres, PD), Roberto Speranza (Gesundheit, LeU) und Paola De Micheli (Verkehr, PD) erklärten damit alle Häfen des Landes pauschal als »unsicher« — wegen der Corona-Pandemie. Somit ist in Italien ein weiteres Grundrecht aufgehoben.

    Internationales Recht sieht nämlich vor, dass aus Seenot Gerettete in den nächsten sicheren Hafen zu bringen seien. Das neue Dekret verfügt hingegen, dass sie ins Heimatland des Rettungsschiffes gebracht werden müssen. Eine rechtliche Grundlage gibt es dafür auf internationaler Ebene jedoch nicht.

    Siehe auch: 01 02 || 01



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  • Kein Staat (und keine Vollautonomie).
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    Quotation

    Nein, wir Südtiroler ändern ohne Staat weder die Verfassung noch das 118er Dekret, noch ein paar andere Dinge, die uns aktuell das schnelle Krisenmanagement extrem erschweren. […] Wir müssten nämlich ganz einfach zuerst selbst ein Staat sein. Den entsprechenden Krieg zu führen (mit den Schützen?) und ihn zu gewinnen, geht sich derzeit leider zeitlich nicht aus.

    aus einer SMS von LH Arno Kompatscher (SVP) an den LAbg. Josef Unterholzner (TK), zitiert von Salto am 2. April 2020

    Natürlich liegt uns die Gesundheit aller Bürgerinnen und Bürger sehr am Herzen. Leider ist es jedoch so, dass wir in dieser Angelegenheit wenig Ermessensspielraum haben, zumal wir hier sehr an die Vorgaben aus Rom gebunden sind.

    aus einer E-Mail von Valentin Widmann, im Auftrag von Gesundheitslandesrat Thomas Widmann (SVP), zitiert in einem Community-Beitrag auf Salto am 4. April 2020

    In der Bekämpfung der Corona-Pandemie hat das Land Südtirol “kaum Handlungsspielraum”, sagt der Rechtswissenschaftler und Universitätsprofessor Walter Obwexer. Italien habe bereits Ende Jänner wegen Corona den Ausnahmezustand ausgerufen und seit der Verfassungsreform 2001 gehöre die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Gesundheit zu den ausschließlichen Zuständigkeiten des Staates.

    »Südtirol sind weitgehend die Hände gebunden«, Rai Südtirol am 6. April 2020

    Man muss auch sehen, dass wir kein Staat sind, und eben in einer gewissen Weise auf Rom schauen müssen.

    LH Arno Kompatscher (SVP) auf den Vorwurf, dass Hilfsmaßnahmen des Landes auf sich warten lassen – Zitat von Rai Südtirol, 7. April 2020

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 || 01 02 03 04



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  • Covid: Was läuft falsch?
    Gedankenprotokoll

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    0 Comentârs → on Covid: Was läuft falsch?
    Gedankenprotokoll

    Es ist eine Momentaufnahme, klar. Kann sein, dass sich noch alles ändert. Ich kann mich aber des Eindrucks nicht erwehren, dass in Südtirol — so wie in Italien — sehr viel falsch gelaufen ist und nach wie vor falsch läuft im Umgang mit der Pandemie. Und dass Österreich und Deutschland es (Stand jetzt!) besser hinbekommen haben. Wiewohl noch kein Ende in Sicht ist.

    Dass das Virus nicht an Grenzen Halt macht, wissen wir. Was ist es aber dann, was ein bis dato so unterschiedliches Ergebnis erklären kann?

    Bayern und Nord-/Osttirol hatten gegenüber Südtirol und dem Trentino einen zeitverzögerten Start in die heiße Coronavirus-Phase. Speziell im nördlichen Landesteil wurde zuerst auch einiges sträflich vernachlässigt, geradezu verschlafen. Stichwort Ischgl. Stichwort St. Anton. Dann aber wurden Maßnahmen ergriffen — und schon jetzt liegt das Wachstum der (ja: offiziellen, bestätigten) Infektionen deutlich unter jenem in Südtirol. Es kommt bereits zu einer ersten, hoffentlich nicht voreiligen Aufweichung der Restriktionen.

    Bayern hat seine — übrigens weniger strengen — Maßnahmen noch später eingeleitet als Nord-/Osttirol, doch auch dort wurde bereits eine klare Bremsung erreicht. Infektionen und vor allem Todesfälle liegen in Relation zur Bevölkerungszahl sehr weit unter jenen bei uns.

    Was war anders? Was ist ausschlaggebend? Ein besser vorbereitetes und eingespieltes Gesundheitssystem? Mehr Personal? Die Verfügbarkeit von gutem, brauchbarem Schutzmaterial? Die deutlich größere Anzahl an Intensivbetten? (Wobei es zumindest in Bayern noch nicht zu einer Auslastung gekommen zu sein scheint, bei der die vielen Intensivbetten ins Gewicht fallen würden.) Der Umgang mit Risikogruppen und Hotspots, speziell den Seniorenheimen? Wenn nicht die Anzahl, so die Zielgenauigkeit und Schnelligkeit der Testungen mit einer effektiveren Isolation von Verdachtsfällen? Die Zeitverzögerung und somit verlängerte Vorbereitungsphase? Umwelteinflüsse? Bevölkerungsstruktur?

    Oder lediglich — was ich nicht (mehr) glaube — ein anderes Zählverfahren? Bayern hat rund 25 mal so viele Einwohnerinnen wie Südtirol, meldet aber nur 2,5 mal so viele Todesfälle. Faktor zehn. Wird sich das (hoffentlich nicht, für Bayern) noch ändern?

    Wurde sich in Italien und auch in Südtirol zu sehr und einseitig auf »äußerliche« Maßnahmen, den sogenannten Lockdown (samt Denunziation) konzentriert, während ergänzende Schritte vernachlässigt wurden? Nirgendwo anders waren und sind die Einschränkungen inhaltlich wie zeitlich so ausgedehnt — und dennoch scheint dies nicht zu reichen, nicht den entscheidenden Unterschied zu machen.

    Um eine nachträgliche, minutiöse Aufarbeitung werden wir sowieso nicht herumkommen. Dabei wird man nicht nur die offiziellen Covid-19-Opferzahlen berücksichtigen müssen, sondern (wie es ansatzweise bereits geschieht) auch die allgemeine Sterberate im Vergleich zum Durchschnitt anderer Jahre. Um die Dunkelziffer zu beleuchten und indirekte Opfer (etwa durch Angst/Einsamkeit, reduzierte medizinische Versorgung, weniger Bewegung) nicht aus den Augen zu verlieren. Ziemlich sicher sind die Unterschiede auf eine Kombination von Gründen zurückzuführen.

    Trotzdem bin ich der Meinung, dass wir uns diese(n) Fragen auch jetzt schon stellen sollten, wenn es dazu dienen kann, gegenzusteuern und die Lage zu verbessern. Wiewohl demokratische Prozesse derzeit auf ein Mindestmaß reduziert sind.

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 06 07 08 || 01 02 03 04 05



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  • Corona: Nord-/Osttirol testet mehr.

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    Wie viele Testungen auf eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus wurden bislang in den Tiroler Landesteilen durchgeführt? Das lässt sich für die letzten Tage an folgenden Diagrammen ablesen:

    Diagramme zum Vergrößern anklicken.

    Obwohl die Epidemie in Nord-/Osttirol erst zeitversetzt ihren Lauf nahm, wurden dort bis heute weitaus die meisten Untersuchungen (24.957) durchgeführt. Am wenigsten getestet wurde im Trentino.

    Setzen wir die Infektionsanalysen mit der Einwohnerinnenzahl in Relation, verändern sich die Abstände, doch die Reihenfolge bleibt gleich: Mit 3.328 und 3.236 je 100.000 Einwohnerinnen1zugrundegelegte Einwohnerinnenzahlen: Südtirol 520.000 – Nord-/Osttirol 750.000 – Trentino 540.000 wurden in Nord-/Ost- respektive Südtirol bis heute fast gleich viele Testungen durchgeführt. Im Trentino waren es 2.061.

    Ob und wie diese Zahlen tatsächlich Einfluss auf die Kontrolle der Infektionen haben, lässt sich nicht beurteilen. Mindestens genauso wichtig wie die Anzahl an Testungen dürfte sein, wer unter welchen Umständen wie schnell einem Abstrich unterzogen wird. Diese Praxis kann sich von Gebiet zu Gebiet deutlich unterscheiden.

    Siehe auch: 01 02 03 || 01

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      zugrundegelegte Einwohnerinnenzahlen: Südtirol 520.000 – Nord-/Osttirol 750.000 – Trentino 540.000


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  • Mehrsprachiges Lernbuch kostenlos online.

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    Die Uniun Ladins Val Badia (ULVB) und das Istitut Ladin Micurà de Rü haben in Zusammenarbeit mit anderen Kulturinstituten die mehrsprachige Plattform Mies prömes parores (Meine ersten Wörter) entwickelt und online gestellt.

    Dort gibt es in den fünf dolomitischladinischen Idiomen (Badiot, Gherdëina, Fascian, Fodom, Anpezan) und Friaulisch ein interaktives Lernbuch für Kinder mit 50 thematischen Tafeln und zusätzlichen Lernspielen kostenlos.

    Dabei ist für sämtliche Begriffe eine Audiodatei der Aussprache im jeweiligen ladinischen Idiom und zudem auf Deutsch, Italienisch und Englisch hinterlegt:

    Nicht zuletzt gibt es das Buch in einer gedruckten Fassung, die von der Plattform aus bestellt werden kann — außer in den dolomitenladinischen Idiomen und auf Friaulisch auch auf Fersentalerisch. Weitere Sprachversionen sind geplant.

    Vielleicht ist das in Zeiten der Ausgangsbeschränkung ja auch für nichtladinische Kinder (und Erwachsene) eine Idee: die kleinste Landessprache etwas besser kennenlernen.

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 06



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  • Gebärdensprache und Verschriftlichung.
    Abbau von Barrieren

    Die virtuellen Landesmedienkonferenzen sind in Zeiten der Corona-Pandemie zum täglichen Brot vieler Südtirolerinnen geworden, die Informationen aus erster Hand erhalten wollen. Nun wurden sie auch für Gehörlose zugänglich gemacht.

    Zwar bietet Youtube, wo die Konferenzen gestreamt werden können, automatische Untertitel an, doch die sind alles andere als zuverlässig. Und selbst Lippenleserinnen haben keine Chance, wo einzelne Teilnehmerinnen — einschließlich des Landeshauptmanns bevor er negativ getestet wurde — Mundschutz tragen.

    Ab jener vom 30. März werden nun alle Medienkonferenzen in die Gebärdensprache übertragen. Sowohl das Trentino, als auch Nord-/Osttirol waren früher dran — doch immerhin musste und konnte in Südtirol auch für Gehörlose ein zweisprachiger Dienst sichergestellt werden.

    Zudem werden auch alle Medienkonferenzen zeitnah verschriftlicht. Die jeweiligen Protokolle können hier abgerufen werden.

    Dieser Abbau von Barrieren gehört hoffentlich zu jenen (positiven) Errungenschaften, die auch nach dem Ende des Ausnahmezustands beibehalten werden.

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 || 01 02



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  • Indennità Covid? Monolingue.

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    Relativamente all’attuale stato di emergenza, pochi giorni fa il Consiglio d’Europa aveva chiesto alle amministrazioni pubbliche di rispettare scrupolosamente, sistematicamente il più ampio plurilinguismo possibile — anche al di là degli impegni eventualmente assunti con la ratifica della Carta Europea delle lingue regionali o minoritarie.

    In Italia che cosa sta accadendo? L’esatto opposto, ad esempio col portale dell’INPS dedicato alle misure per il Covid-19. Non solo non è presente nessun’altra lingua oltre all’italiano, non essendo presenti né le lingue minoritarie né l’inglese — ma questo avviene addirittura in barba alle proprie leggi, che ad esempio per il Sudtirolo prevedono l’obbligo di bilinguismo.

    Stralci dal sito internet dell’INPS (4 aprile 2020).

    Dunque, non solo l’amministrazione non sta rispettando un plurilinguismo più ampio di quello abituale, ma addirittura si sta muovendo al di sotto di quel poco che normalmente fa.

    Chi non parla o almeno capisce l’italiano, si «attacca al tram» — il che in questo caso potrebbe significare anche la perdita di un sostegno economico cui ha diritto.

    Vedi anche: 01 02 03 04 05 06 07 08 || 01 02 03 04 05 06



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  • Nuove tute dalla Cina tramite l’Austria.

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    La compagnia aerea di bandiera austriaca Austrian Airlines (gruppo Lufthansa) ha operato un secondo trasporto di materiale protettivo sanitario, 30 tonnellate in tutto, dalla Cina a Vienna, con due velivoli Boeing 777. Si tratterebbe di 12 tonnellate di mascherine e 18 tonnellate di tute protettive.

    Oltre 1.800 scatoloni di tute sarebbero destinate al Sudtirolo, secondo quanto riferisce il portale SüdtirolNews, mentre i 1.400 scatoloni di mascherine andranno alla Croce Rossa per essere distribuite in Austria.

    Una prima fornitura di materiale protettivo proveniente dalla Cina era arrivata in Sudtirolo poco meno di una settimana prima (martedì 24 marzo), sempre grazie alla collaborazione austriaca.

    Cinque pazienti sudtirolesi, inoltre, sono stati trasferiti negli ospedali di Innsbruck e di Lienz, mentre domenica (29 marzo) altri due sono stati accolti in Germania. Inoltre c’è la disponibilità del Vorarlberg a prendersi carico di altre tre persone in terapia intensiva.

    Vedi anche: 01 02 || 01



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