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  • Keine Verbrecherinnen.
    Quotation

    Es ist eine Ehre, von spanischen Institutionen dafür angeklagt zu werden, dass ich auf die Bevölkerung gehört habe.

    Artur Mas, katalanischer Präsident a. D., zur Nachricht, dass die Staatsanwaltschaft gegen ihn und zwei Ministerinnen seiner Regierung wegen des partizipativen Selbstbestimmungsreferendums vom 9. November 2014 zehn Jahre Ausschluss von öffentlichen Ämtern fordern werde.

    Mas erinnerte daran, dass »neun katalanische Staatsanwälte« keinen Anlass zur Eröffnung eines Verfahrens gegen ihn gesehen hatten, woraufhin — auf einen Wink der Madrider Zentralregierung — der spanische Generalstaatsanwalt aktiv wurde.

    Wir sind keine Verbrecher, wir sind Demokraten.

    — Artur Mas

    Dass die Stellvertreterin von Premierminister Rajoy, Soraya Sáenz de Santamarí­a, in einer ersten Stellungnahme eine Vorverurteilung von Mas vornahm, quittierte dieser damit, dass er die Gewaltenteilung in Spanien in Frage stellte und ein derartiges Verhalten in die Nähe des Franco-Regimes rückte.



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  • Ortsnamen: ›Kompromiss‹ hoch vier.

    Kompromisse sind in der Politik so wichtig, wie der Sauerstoff zum Leben. Doch Kompromisse leben davon, dass beide Seiten nachgeben. Was sich in der Ortsnamenfrage abspielt, ist ein unwürdiges Machtspiel, das der Zentralstaat seit Jahren einseitig betreibt, indem er faschistische Positionen unterstützt.

    Als der CAI und der A. Adige vor einigen Jahren mit unerhörter Vehemenz den Toponomastikstreit vom Zaun brachen, weil der Alpenverein (übrigens legal) einnamige — aber zum Teil auch einsprachige! — Wanderschilder montiert hatte, hatten auch wir darauf hingewiesen, dass die Hauptschuld beim Land liege, das sich in Jahrzehnten nicht dazu durchgerungen hatte, ein Ortsnamengesetz zu verabschieden.

    Seitdem ist einiges in Bewegung geraten:

    • Nachdem der Zentralstaat unter anderem damit gedroht hatte, das Heer (!) damit zu beauftragen, die Wanderschilder zu ersetzen, wurde (aufgrund eines Abkommens) eine paritätische Kommission mit Vertretern des Staates und des Landes ernannt; sie erstellte eine Liste von Ortsnamen, die in Hinkunft nur noch einnamig offiziell sein sollten. Dies, obschon der Staat nicht für die Ortsnamen in Südtirol zuständig ist — und ohne eine klar definierte Richtlinie, nach welchem Kriterium bestimmte Ortsnamen die im Faschismus erfundenen »Übersetzungen« behalten oder verlieren sollten.
    • Eine zweite Staat-Land-Kommission, der auch der heutige Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) angehörte, erstellte eine weitere Ortsnamensliste. Auch in diesem Fall ist unklar, welche Kriterien zur Anwendung kamen.
    • Im September 2012 beschloss dann der Südtiroler Landtag erstmals ein umfassendes Ortsnamensgesetz. Es war ein Kompromiss zwischen der Position der SVP und jener des PD, der dem Landesgesetz — trotz anderslautender Behauptungen — ebenfalls seine Zustimmung gab.
    • Daraufhin pilgerten die Vertreter der postfaschistischen Parteien Südtirols (Alessandro Urzì, Donato Seppi und Maurizio Vezzali) nach Rom und erreichten, dass das Gesetz vom Staat (Regierung Monti) vor dem Verfassungsgericht angefochten wurde.
    • Im Vorfeld der Parlamentswahl einigten sich SVP und PD auf ein Wahlabkommen, das unter anderem die Ausarbeitung einer Durchführungsbestimmung vorsah, die die Anfechtung hinfällig gemacht und das Ortsnamengesetz sinngemäß umgesetzt hätte. Bis heute weigert sich der PD aber, die Anfechtung zurückzuziehen.
      Alpinipreisträger Florian Kronbichler (Grüne/Linke) brüstete sich damit, das im Landtag demokratisch beschlossene Gesetz konterkariert zu haben.
    • Inzwischen wurde die — demokratisch spärlich legitimierte — Sechserkommission mit der Ausarbeitung der Durchführungsbestimmung betraut. Öffentlichen Verlautbarungen ihrer Mitglieder zufolge einigte sie sich auf einen »Kompromiss« zwischen dem angefochtenen Ortsnamensgesetz (das bereits einen Kompromiss darstellte) und Positionen, die vor allem von der italienischen Rechten vertreten wurden.
    • Aufgrund weiteren Drucks, der vor allem vom einzigen noch im Landtag vertretenen Postfaschisten, Alessandro Urzì, mithilfe staatsweiter Medien aufgebaut wurde, bat Regionenminister Costa (NCD) — nach Unterredungen mit der in Kampanien gewählten, aus Südtirol stammenden Parlamentarierin Michaela Biancofiore, Alessandro Urzì und Florian Kronbichler — die Mitglieder der Sechserkommission zu Beratungen in sein Ministerium. Medienberichten zufolge konnte nun ein erneuter »Kompromiss« gefunden werden: Wie die Postfaschisten von Anfang an gefordert hatten, werden die Vertreter einer jeden Sprachgruppe im paritätisch besetzten wissenschaftlichen Beirat für die »eigenen« Namen entscheiden. Statt zwei soll jede Sprachgruppe drei Vertreterinnen ernennen; um eine faschistische Namenserfindung abzuschaffen, bedarf es dann der Zustimmung von zwei der drei einer Sprachgruppe zuzuordnenden Verteter.

    Wenn es nicht zu weiteren »Kompromissen« kommt, deren Eigenschaft bislang ausschließlich war, dass sich die Positionen in Richtung derer der Faschisten bewegt haben, haben wir also einen Kompromiss vom Kompromiss vom Kompromiss vom Kompromiss. Auf international anerkannte Richtlinien, wie jene der Expertengruppe der Vereinten Nationen für Geographische Namen (UNGEGN), wurde von Anfang an nicht Bezug genommen — und auch eine allgemeine Einsicht des Staates, dass hier ein Unrecht begangen wurde und dies nach internationalen Gepflogenheiten großzügig anzugehen sei, ist nicht festzustellen.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07



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  • Divise giuste e meno giuste.
    Quotation

    Sarà l’occasione per ricordare anche le migliaia di trentini che combatterono da italiani con la divisa sbagliata. È questa un’eredità che il Trentino non può e non deve dimenticare, poiché le radici non vanno mai dimenticate.

    L’Associazione nazionale Alpini (ANA) di Trento in vista dell’adunata nazionale, programmata per il 2018 nella città del concilio, a 100 anni dall’annessione del Trentino e del Sudtirolo al Regno d’Italia.

    Né i trentini né i sudtirolesi hanno mai avuto la possibilità di esprimersi democraticamente sulla loro appartenenza all’Italia.

    Cëla enghe: 01 02 03 04



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  • CLIL auf Ladinisch, aber nicht in Südtirol.

    Die Usc di Ladins berichtet in ihrer Ausgabe vom 9. September von der Situation der ladinischen Sprache in den Schulen von Fascia und Souramont. Und siehe da: Sowohl im Trentino, als auch in Venetien gibt es inzwischen CLIL-Projekte auf Ladinisch, während dies in Südtirol nicht der Fall ist.

    Hierzulande ist die ladinische Muttersprache in der oft als vorbildlich gepriesenen paritätischen Schule ausschließlich im Fach Ladinisch und teilweise in Religion Unterrichtssprache. In anderen Fächern dient sie lediglich als Behelfssprache, falls ladinische Schülerinnen etwas nicht verstehen sollten. Ladinischer Geschichts-, Geografie- oder Mathematikunterricht, wie nun in den ladinischen Tälern außerhalb Südtirols möglich, sind hingegen ausgeschlossen.

    Laut Usc werden die Schulen in Souramont bei der Implementierung von CLIL auf Ladinisch von der Universität Udine wissenschaftlich begleitet. In Anpezo gibt es darüberhinaus Bestrebungen, die ladinische Sprache schon im Laufe von 2016/17 auch im Kindergarten einzuführen.

    Das gesamte Projekt wird in Souramont mithilfe des Grenzgemeindefonds finanziert.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 || 01 02 03



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  • Puigdemont: Referendum im September 2017.

    Heute hat sich der katalanische Präsident Carles Puigdemont (JxS) freiwillig einer Vertrauensfrage gestellt, um die Unterstützung seiner Politik durch die linksradikale CUP zu überprüfen. Die Candidatura d’Unitat Popular hatte vor der Sommerpause Zweifel aufkommen lassen, ob sie Puigdemonts Haushaltsgesetz unterstützen würde.

    In seiner Rede zur Vertrauensdebatte bekannte sich Puigdemont, wie von der CUP gefordert, zu einem endgültigen Referendum über die Loslösung Kataloniens von Spanien und kündigte dessen Abhaltung für die zweite Septemberhälfte 2017 an. Er werde weiterhin mit dem Zentralstaat um eine legale Abstimmung verhandeln, das Selbstbestimmungsreferendum aber auch dann durchziehen, wenn Madrid weiterhin bei seiner ablehnenden Haltung bleibe.

    »Entweder Referendum oder Referendum«, wiederholte er zweimal.

    Die radikale Linke hatte von Anfang an kritisiert, dass die Regierungen von Artur Mas und nunmehr Carles Puigdemont das Einverständnis des Zentralstaats abwarteten — und stattdessen eine Vorgehensweise eingefordert, die sich stärker am Prinzip des zivilen Ungehorsams orientiere. Darüberhinaus hatte die CUP aber auch abgelehnt, eine einseitige Unabhängigkeitserklärung im Parlament zu beschließen, da die Mehrheitsverhältnisse nach der plebiszitären Wahl von 2015 nach Auffassung der Candidatura nicht eindeutig genug waren.

    Puigdemont hat heute ebenfalls angekündigt, dass die nötigen Staatsstrukturen, die eine »Entkoppelung« ermöglichen sollen, sowie die nötigen Übergangsgesetze bis Juni 2017 fertig sein werden.

    Die Endabstimmung in der Vertrauensfrage wird für morgen erwartet.



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  • CUP fordert Schleifung von Kolumbusstatue.

    Die linksradikale katalanische Candidatura d’Unitat Popular (CUP) fordert in einem Beschlussantrag, den sie am Freitag dem Gemeinderat von Barcelona vorlegen wird, die Entfernung der weltbekannten Statue von Christoph Kolumbus am Ende der Rambla. Ebenfalls sollen vom Sockel sämtliche Symbole verschwinden, die sich auf die Eroberung Amerikas beziehen.

    Ihre Forderung begründet die separatistische Partei damit, dass es sich bei dem Denkmal um eine Verherrlichung des Kolonialismus und der Unterdrückung handle. Stattdessen solle darüber nachgedacht werden, an derselben Stelle ein Denkmal für den amerikanischen Widerstand gegen Imperialismus, Unterdrückung und die Segregation der indigenen Bevölkerung zu errichten.

    Der Beschlussantrag beinhaltet außerdem die Forderung, den spanischen Nationalfeiertag vom 12. Oktober, dem Tag der angeblichen »Entdeckung« Amerikas, auf kommunaler Ebene zu einem normalen Arbeitstag zu erklären.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07 08



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  • Landesrat Tommasinis englische Ortsnamen.

    Wie die Tageszeitung in ihrer heutigen Printausgabe berichtet, schlägt Landesrat Christian Tommasini (PD) in der aktuellen Toponomastikdiskussion vor, Ortsnamen künftig auch ins Englische zu übersetzen, anstatt über die Abschaffung nicht gebräuchlicher Namenserfindungen aus dem Faschismus nachzudenken. Es ist zwar ernüchternd, dass jemand, der einen derartigen Vorschlag einbringt, für Kultur zuständig ist — und grundsätzlich, dass ein Landesrat keine fundierte Meinung zu einem immer wiederkehrenden Problem hat, sondern offenbar improvisierte »Ideen« einbringt. Doch andererseits ist dieser Einfall auch absolut konsequent: Wenn man, wie leider noch immer viele Politikerinnen in Südtirol, der Meinung ist, dass man Namen (wie eben im Faschismus geschehen) übersetzen kann, dann ist es nur logisch, dass man sich irgendwann darüber Gedanken machen muss, diese Namen in noch mehr Sprachen zu übersetzen. Für die Touristinnen und für unsere neuen Mitbürgerinnen.

    Es heißt doch immer so schön, die italienischen Mitbürgerinnen könnten sich ohne die von Ettore Tolomei erfundenen Ortsnamen in Südtirol nicht heimisch fühlen. Wenn man so denkt, muss man (wie ich hier bereits prognostiziert hatte) die Toponyme irgendwann natürlich auch ins Englische, Französische, Spanische, Urdu, Arabische (…) übersetzen, damit sich auch die neuen Südtirolerinnen hier zuhause fühlen können. Viel Arbeit für viele neue Tolomeis im Auftrag des Landes.

    Oder aber man sieht endlich ein, dass Toponyme Namen sind, die als solche nicht übersetzt werden brauchen und sollen. Fritz bleibt Fritz und Giovanna bleibt Giovanna, genauso wie ein Italiener auch einen Volkswagen (und keine Vettura del Popolo) und eine Deutsche einen Lancia (und keine Lanze) besitzt und fahren kann.

    Übrigens: Wie erst neulich aufgezeigt, hat man selbst im zentralistischen und nicht gerade minderheitenfreundlichen Frankreich verstanden, dass Ortsnamen nichts mit Zwei- und Mehrsprachigkeit zu tun haben. Und trotzdem hat man etwa in der Bretagne wirklich nicht den Eindruck, dass sich dort Frankophone nicht heimisch fühlen könnten.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07



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  • Parlamentswahlen in Galicien und Euskadi.
    Erdrückende Mehrheit für Selbstbestimmung im Baskenland

    Am Wochenende haben Galicien und das Baskenland (Euskadi) ihre Parlamente neu gewählt. Während in Galicien die konservative Regierung von Alberto Núñez Feijóo (PP) mit absoluter Mehrheit bestätigt wurde, konnte sich in Euskadi die Zentrumspartei Eusko Alderdi Jeltzalea (EAJ) 29 der insgesamt 75 Sitze sichern. Zum Regieren benötigt sie einen beliebigen Koalitionspartner unter den weiteren vier im Parlament vertretenen Parteien. Zweitstärkste Kraft wurde die linksradikale EH Bildu (17 Sitze) um Arnaldo Otegi vor Elkarrekin/Podemos (mit 11 Sitzen). Die beiden gesamtstaatlichen Parteien PSE (Ableger des PSOE) und PP schnitten mit jeweils 9 Abgeordneten besonders schlecht ab, während die populistische, ebenfalls gesamtspanische Bewegung Ciudadanos sowohl in Galicien, als auch im Baskenland den Einzug ins Regionalparlament verpasste.

    Mit EAJ, EH Bildu und Elkarrekin verfügen jene Mitte- und Linksparteien, die sich im Wahlkampf klar zugunsten einer Abstimmung über die staatliche Zugehörigkeit des Baskenlandes ausgesprochen hatten, über insgesamt 57 von 75 Sitzen. Das sind mehr als ¾.

    Trotzdem steht nicht zu erwarten, dass die spanische Zentralregierung — in Ahnlenung an das schottische Vorbild — auf die baskischen Wählerinnen zugehen und ihnen die Inanspruchnahme der Selbstbestimmung gewähren wird. Auch im 21. Jahrhundert gewichten europäische »Demokratien« von außen auferlegte, legale Zwänge höher, als einen noch so eindeutig zum Ausdruck gebrachten Bevölkerungswillen.

    40 der 75 Abgeordneten im neuen baskischen Parlament sind Frauen.

    Nachtrag vom 30. September 2016: Aufgrund einer Nachzählung hat EAJ einen Sitz zugunsten von EH Bildu verloren. Aus diesem Grund ist eine Zweierkoalition aus EAJ und PSE bzw. EAJ und PP nicht mehr möglich.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 || 01 02



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