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  • RFI: Niente tedesco – anche a Bolzano.
    Covid / Stazione di Bolzano

    Avevamo già segnalato il bilinguismo «illegale», in assenza del tedesco, presso la stazione di Merano. Ora lo stesso informante, Andreas Thanei, macchinista ferroviario, ci ha fatto pervenire ulteriori foto a dimostrazione che la stessa situazione si presenta anche nella stazione del capoluogo, a pochi passi dai palazzi del Governo provinciale:

    Anche in questo caso le informazioni sul comportamento da seguire per prevenire il contagio col Corona virus sono state apposte solo in italiano (grassetto) e — solo parzialmente — anche in inglese.

    Niente tedesco, come previsto in ogni caso dal DPR 574/88, né tantomeno qualche informazione anche in ladino, terza lingua ufficiale del Sudtirolo.

    Come non mi stancherò di ricordare, in occasione dell’attuale pandemia il Consiglio d’Europa ha recentemente emesso un appello alle amministrazioni pubbliche di ogni grado perché garantiscano il più ampio plurilinguismo — anche oltre il livello normale — per informare tutti evitando le discriminazioni.

    In Italia invece (e al contrario) non viene rispettato nemmeno il livello minimo previsto per legge. Assurdo e vergognoso.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 || 01 02 03



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  • Los von Rom? Aber nicht im Rückwärtsgang.

    Wiewohl auch das Land keineswegs brilliert hat, zeigen sowohl die strukturellen Schwächen als auch der politische Umgang mit der Coronakrise in meinen Augen wieder einmal deutlich, wie uns die Zugehörigkeit zu diesem Staat und eine zu schwache Autonomie im Zweifelsfall schaden können. Zu unterschiedlich ist die Sensibilität, zu verschieden sind vielfach auch die grundsätzlichen Prioritäten.

    Tatsächlich scheinen sich einige Menschen, die bislang nicht für eine Loslösung von Italien zu haben gewesen wären, in Anbetracht der jüngsten Erfahrungen konkrete Gedanken über die Eigenstaatlichkeit zu machen. Sie wären also bereit für eine ergebnisoffene Diskussion, die — um erfolgreich zu sein — behutsam, pragmatisch, möglichst faktenbasiert geführt werden und auf größtmögliche Inklusion bedacht sein müsste.

    Geradezu kontraproduktiv scheinen Rezepte aus der Vergangenheit, die lediglich verschrecken, alte Beißreflexe auslösen und Menschen in ihre altbewährten Positionen zurückjagen. Dazu zähle ich, obwohl per se nichts Außergewöhnliches, auch Feuer und Spruchbänder der Schützen. Jedem seine Ausdrucksmittel, aber einige Gedanken an die Wirkung — über die eigene Klientel hinaus — hätte man durchaus verschwenden können.

    Von einer ganz anderen Qualität, die energischen Widerspruch erforderlich macht, sind aber Töne wie die, die in einer gestern vom Schützenbund veröffentlichten Mitteilung angeschlagen werden. Dort heißt es unter anderem:

    Allein durch die Sprache, die Geschichte, die Kultur, die Bräuche und Traditionen haben ein Tiroler und ein Italiener wenig gemeinsam. Es sind wohl zwei verschiedene Völker…

    Woher würden die Tiroler südlich des Brenners ihre Forderung nach Selbstbestimmung also nehmen, wenn sie nicht Teil eines abgetrennten Volkes, nämlich des Tiroler Volkes wären? Darauf – und auf nichts anderes – stützt sich der moralische Anspruch auf die Selbstbestimmung Südtirols.

    Die (eine) Sprache? Die (eine) Kultur? Tiroler und Italiener haben wenig gemeinsam, sind zwei verschiedene »Völker«? Was diese Leugnung der für Tirol — historisch und gegenwärtig — geradezu typischen sprachlich-kulturellen Vielfalt bezwecken soll, wenn nicht Exklusion, Diskriminierung und letztlich Entzug der Existenzberechtigung, wissen wohl nur die Autorinnen selbst. Wer soll mit einer völkischen Interpretation, die derart an der Realität unseres Landes vorbeigeht, angesprochen werden?

    Natürlich gibt es (gerade aus »moralischer« Sicht, wenn das schon sein muss) eine andere Rechtfertigung für die Selbstbestimmung, als die völkisch-nationale: die der demokratischen Willensbildung. Stichwort Schottland.

    Im Verspielen von Chancen macht Schützen und vielen anderen »Patriotinnen« bekanntlich kaum jemand etwas vor. Wenn wir noch tausend Jahre bei Italien bleiben wollen, ist das vermutlich genau der richtige Weg

    Doch Aussagen wie diese, die die Gesellschaft spalten und den gesellschaftlichen Frieden gefährden, können wir in keinem Fall stillschweigend hinnehmen. Sie sind ein Angriff auf uns alle.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 || 01

    Hinweis: In einer früheren Fassung dieses Beitrags war die Mitteilung der Schützen (aufgrund des Titels: »Selbstbestimmung für Südtirol – IATZ!«) der Gruppe Iatz! zugeschrieben worden. Mitglieder von Iatz! legen Wert auf die Feststellung, dass sie den Text nicht verfasst haben. Ich bitte um Entschuldigung.



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  • RFI: Sicherheitshinweise nicht auf Deutsch.
    Covid / Bahnhof Meran

    Der staatliche Schienennetzbetreiber RFI hat Maßnahmen ergriffen, um Bahnreisende auf die Covid-Sicherheitsvorschriften hinzuweisen. Auch in Südtirol.

    Andreas Thanei, seines Zeichens Lokführer im Güterverkehr, hat uns Bilder vom Bahnhof Meran geschickt, die zeigen, wie das konkret aussieht: Auch bei einem für die öffentliche Gesundheit so wichtigen Thema schert sich RFI nämlich keineswegs um die vorgeschriebene Zweisprachigkeit, sondern beharrt auf der Marginalisierung der deutschen Sprache.

    Mindestens drei Stufen Abstand sollen auf der Treppe eingehalten werden, am Bahnsteig gibt es noch einmal einen Hinweis, mehr Distanz als üblich einzuhalten — alles nur auf Italienisch (Fett-) und Englisch (Normalschrift).

    Ende März hatte der Europarat öffentliche Verwaltungen in der Pandemie zu mehrsprachiger Kommunikation aufgefordert, und zwar ausdrücklich auch über das normalerweise übliche Maß hinaus. In Südtirol erleben wir das genaue Gegenteil: eingehalten wird vielfach nicht einmal die gesetzlich vorgeschriebene Zweisprachigkeit. Es ist ein Trauerspiel, noch dazu ein gefährliches.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07 || 01 02 03



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  • U-Ausschuss: Opposition opponiert.

    Der U-Ausschuss des Südtiroler Landtags, der die Lieferung von Schutzausrüstung an den Gesundheitsbetrieb unter die Lupe nehmen soll, war unter keinem guten Stern gestartet: Mitglied Paul Köllensperger (Team K) hatte durch seinen Rücktritt die erste Sitzung platzen lassen, um Parteikollegen Franz Ploner nachrücken zu lassen.

    Dann kündigte die SVP an, den ehemaligen ärztlichen Leiter des Krankenhauses von Sterzing (weil angeblich »befangen«) nicht zum Ausschussvorsitzenden wählen zu wollen — obwohl diese Rolle per Geschäftsordnung der Minderheit vorbehalten ist, die sich auf den Mediziner geeinigt hatte.

    Nun zeigt die Opposition aber erfreulicherweise Geschlossenheit: Alle Oppositionsparteien haben sich darauf geeinigt, nur den eigenen, gemeinsamen Kandidaten als Vorsitzenden des U-Ausschusses zu akzeptieren. Sollte die Volkspartei im ersten Wahlgang jemand anderen als Franz Ploner wählen, wird diese Person die Wahl nicht annehmen. Ab dem zweiten Wahlgang reicht die relative Mehrheit, dann kann die Opposition ihren Kandidaten auch ohne Mithilfe von SVP und Lega ernennen.

    Nachtrag vom 15. Mai: Ploner wurde heute im zweiten Wahlgang zum Ausschussvorsitzenden gewählt.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 || 01



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  • Corona: Geld oder Leben?

    Der spanische Professor Luis Huete (IESE Business School) hat ein interessantes Diagramm erstellt und veröffentlicht, mit dem er auf »das falsche Dilemma zwischen Lebens- und Wirtschaftsrettung« hinweisen möchte. Er zeigt auf, dass es Staaten gibt, die — zumindest bislang — beides geschafft haben, während andere sogar an beidem gescheitert sind.

    Ich habe die Grafik hier kopiert und ins Deutsche übertragen:

    Grafik zum Vergrößern anklicken.

    Schwachpunkt der Betrachtung ist natürlich, dass nicht näher darauf eingegangen wird, ob die Länder in den roten, blauen und grauen Quadranten Menschenleben und/oder Wirtschaft fahrlässig aufs Spiel gesetzt haben oder ob sie dazu (etwa aufgrund struktureller Schwierigkeiten) schlichtweg nicht in der Lage waren.

    Besonders schlecht schneiden Spanien, Italien und Belgien ab, während Polen, Japan und Österreich außerordentlich gut dastehen.

    Cëla enghe: 01 02 03 || 01



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  • Covid: Medienvielfalt erhalten!
    Ein dringender Aufruf

    Als kleiner, ehrenamtlicher Blogger habe ich absolut kein Verständnis dafür, wie mit dem bescheidenen Bittsteller Michl E. des regionalen Medienmonopunternehmens A. (Unkenntlichmachung von mir) umgegangen wird. In einem leider öffentlich gewordenen, bescheidenen Brief an den Landeshauptmann und drei weitere Regierungsmitglieder bedauert E., dass das Land Südtirol (im Unterschied zu Nord-/Osttirol) nur sehr wenig Geld bereitstellt, um die Bevölkerung über die wichtigsten Covid-Maßnahmen zu informieren — nur weil dann etwas Kleingeld auch bei Firma A. landen könnte.

    Der Shitstorm war (o tempora, o mores!) zu erwarten. Doch als kleiner, ehrenamtlicher Blogger halte ich es für eine Unverfrorenheit, auf die satte Medienförderung oder auf die vielen, teuren Inserate der öffentlichen Verwaltungen zu verweisen. Was allein Domainregistrierung und Webspace kosten, weiß ich aus eigener Erfahrung. Herr E. , im Hauptberuf auf ein bescheidenes Beamtengehalt angewiesen, hat sicher noch weitere Kosten (Mieten, Angestellte…) zu stemmen, von denen wir einfachen Menschen gar keine Ahnung haben. Auch höhere Zugriffszahlen oder gestiegene Einnahmen aus den Todesanzeigen können das sicher nicht wettmachen! Deshalb ist die Frage, ob seine Medien Information nicht auch ohne öffentliches Geld machen könnten, purer Zynismus.

    Für mich ist jetzt klar: Entweder stellt sich diese unfähige Landesregierung endlich hinter die wirklich Bedürftigen — oder ich kleiner, ehrenamtlicher Blogger sehe mich gezwungen, ein Spendenkonto für Herrn E. zu eröffnen. Das wäre tragisch, aber die Rettung der Medienvielfalt im Lande wäre es mir wert.

    Der Brief von M. E. wurde heute von der Tageszeitung publiziert.

    Cëla enghe: 01 02



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  • Webinarserie: Minderheiten und Corona.
    Veranstaltungshinweis

    Leider war mir entgangen, dass heute von 15.00 bis 16.00 Uhr das erste von fünf Webinaren der Eurac zum Thema Minderheiten und COVID-19 stattgefunden hat.

    Der Titel der heutigen Veranstaltung war COVID-19 and its effects on minorities. Die Teilnehmerinnen waren Lamberto Zannier, Hoher Kommissar der OSZE für nationale Minderheiten, Ilze Brands-Kehris, beigeordnete Generalsekretärin für Menschenrechte des UNO-Menschenrechtsbüros, Joseph Marko, Leiter des Instituts für Minderheitenrecht der Eurac / Universität Graz – Leitung: Georg Grote, Institut für Minderheitenrecht der Eurac.

    Die kommenden Folgen sind:

    • Am 21. Mai von 15.00 bis 16.00 Uhr: Equality, Discrimination and COVID-19 mit
      • Fernand de Varennes, UN-Sonderberichterstatter betreffend Minderheiten
      • Emma Lantschner, Universität Graz
      • Roberta Medda-Windischer, Institut für Minderheitenrecht der Eurac
      • Leitung: Katharina Crepaz, Institut für Minderheitenrecht der Eurac
    • Am 27. Mai von 15.00 bis 16.00 Uhr: Minorities, territorial governance and inter-state relations in pandemic times mit
      • Sia Spiliopoulou Åkermark, Friedensinstitut der Ålandinseln
      • Francesco Palermo, Institut für Vergleichende Föderalismusforschung der Eurac
      • Sergiu Constantin, Institut für Minderheitenrecht der Eurac
      • Leitung: Georg Grote, Institut für Minderheitenrecht der Eurac
    • Am 4. Juni von 15.00 bis 16.00 Uhr: COVID-19 and religious minorities mit
      • Kerstin Wonisch, Institut für Minderheitenrecht der Eurac
      • Kyriaki Topidi, Europäisches Zentrum für Minderheitenfragen
      • Detlev Rein, Beratender Ausschuss für das Rahmenübereinkommen zum Schutz nationaler Minderheiten
      • Leitung: Roberta Medda-Windischer, Institut für Minderheitenrecht der Eurac
    • Am 10. Juni von 16.00 bis 17.00 Uhr: Indigenous peoples in times of the pandemic mit
      • Daqui Lema, Pontificia Universidad Católica de Ecuador (Sitz von Ibarra)
      • Claire Wright, Queen’s University Belfast – Ollscoil na Banríona, Béal Feirste
      • Alexandra Tomaselli, Institut für Minderheitenrecht der Eurac
      • Leitung: Johanna Mitterhofer, Institut für Minderheitenrecht der Eurac

    Zur Übersichtsseite der Eurac zur Webinarserie geht es hier.

    Nachtrag vom 13. Mai: Das Webinar kann hier nachgesehen werden.

    Cëla enghe: 01 02 || 01



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