Autorinnen und Gastbeiträge →

  • Moody’s stuft Südtirol herab.

    Autor:a

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    31 Comentârs → on Moody’s stuft Südtirol herab.

    Die Ratingagentur Moody’s hat jetzt auch Südtirols Kreditwürdigkeit deutlich (um drei Stufen) herabgesetzt. Die Aberkennung der Bestnote (Aaa) und Neueinstufung mit der Note Aa3 begründet das Institut damit, dass Italien herabgestuft wurde, und Südtirol — wie andere italienische Regionen und Banken auch — aufgrund seiner Mitgliedschaft im italienischen Staatsverband mit abgestuft werden müsse. Dies ist selbstverständlich, weil eine eventuelle Zahlungsunfähigkeit Italiens auch Südtirol mit in den Abgrund ziehen würde. Trotzdem bleibt Südtirols Bewertung vorerst besser, als die des Staates (A2).

    Das Landespresseamt nimmt bislang nicht zur Neueinstufung Stellung.

    Die neue Bewertung hat konkrete Folgen für das Land und seine Bürger, unter anderem wird die öffentliche Kreditbeschaffung teurer. Damit werden all jene Lügen gestraft, die stets behauptet hatten, das Mailänder Abkommen und das Autonomiestatut koppelten uns ausreichend von der Situation der italienischen Staatsfinanzen ab, da die Steuereinnahmen großteils im Lande blieben.

    Genausowenig stimmt freilich, dass diesbezüglich, aufgrund der internationalen Wirtschaftsverflechtungen, kein Unterschied mehr zwischen einer autonomen Provinz und einem unabhängigen Land besteht. Ein souveränes Südtirol wäre nicht mit abgestuft worden.



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  • Roma, il senso del ridicolo.

    Autor:a

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    14 Comentârs → on Roma, il senso del ridicolo.

    Caro Roberto,

    desidero attirare la tua attenzione su un grave episodio segnalato ai nostri rispettivi uffici il 6 settembre scorso.

    Mi riferisco in particolare alla pubblicazione da parte della Südtiroler Freiheit, il partito della Consigliera provinciale Eva Klotz, di un diario per l’anno scolastico appena iniziato cui è tra l’altro allegata una cartina geografica dell’Alto Adige e Tirolo austriaco, nel quale non è riportato il confine italo-austriaco e i nomi geografici sono indicati solo in lingua tedesca. Al diario sono inoltre allegati adesivi con i corrispettivi, in dialetto sudtirolese, delle espressioni “esiste un solo Tirolo” e “un Tirolo”.

    Ci viene inoltre segnalato che nello stesso diario, il quale risulta stampato e posto in vendita in una tiratura di 2.000 copie, vengono citati, tra i vari personaggi sudtirolesi, anche ex terroristi.

    Si tratta a mio avviso di segnalazioni che fanno emergere profili di estrema gravità, che mi riprometto di segnalare anche al Signor Presidente della Repubblica. Ti sarò grato se vorrai effettuare una valutazione al riguardo, anche ai fini di possibili misure da adottare.

    Con i miei più cordiali saluti.

    Franco Frattini

     

    Lettera del ministro degli esteri, Franco Frattini, al suo collega degli interni, Roberto Maroni, (appartenente a un partito secessionista):

    • È scandaloso che un ministro trovi censurabile la pubblicazione di una cartina di una regione europea senza i confini statali, quando da anni un giorno sì e l’altro pure viene ripetuto che i confini, di fatto, non esistono più.
    • Per quanto riguarda l’uso esclusivo della toponomastica tedesca, oltretutto in una pubblicazione «privata», sarebbe utile ricordare al ministro che il famoso ventennio in cui questo poteva costituire reato è da tempo passato — e che tra l’altro l’istituto cartografico militare (ente pubblico incaricato di curare la cartografia a livello statale) ignora in gran parte la toponomastica tedesca e ladina. Forse sarebbe una questione in cui gli sforzi del ministro sarebbero riposti meglio.
    • Che il motto «Tirol isch lai oans» possa fregiarsi di una qualche attenzione a livello ministeriale è fantascientifico, visto che con il secessionismo non c’entra nulla ed oltretutto è il verso di una conosciutissima canzone.

    Sembra che a Roma, ci fosse mai stato, si sia definitivamente perso il senso del ridicolo.



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  • Cohn-Bendit über Südtirol.
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    2 Comentârs → on Cohn-Bendit über Südtirol.
    Quotation

    Nun hat der Südtiroler die Charaktereigenschaft, gerade in Krisenzeiten zunächst auf sich selbst zu schauen — und das große Ganze jenseits der Berge zu vergessen. Das ist jetzt angesichts der schwierigen Wirtschaftslage in Italien wieder zu beobachten, wenn allzu leicht “Weg von Italien”-Parolen laut werden. Ist diese Regionalisierungs-Tendenz ein Anzeichen dafür, dass der europäische Gedanke scheitert?

    Cohn-Behndit: Von einem Scheitern würde ich nicht sprechen. Wir sind aber an einer Zeitenwende angelangt, die tiefgreifende Veränderungen in Strukturen und Lebensvorstellungen mit sich bringt — und die erst mit unterschiedlichen nationalen Kulturen in Einklang gebracht werden müssen. Mann, die Südtiroler sollen sich nicht so anstellen! Mit dem nackten Finger auf die anderen zu zeigen, bringt nichts. Dieses regionale Denken ist doch nur möglich weil es Europa gibt, weil es den Euro gibt, weil es offene Grenzen gibt. Südtirol braucht Europa, ohne den europäischen Markt und den Profit daraus gäbe es diesen heutigen Wohlstand nicht.

    Daniel Cohn-Bendit, MdEP der Grünen, im heutigen Zett-Interview.

    Diese Passage enthält Stoff für eine Diplomarbeit. Ich möchte an dieser Stelle vorerst nur so viel feststellen: Die Fragestellung ist eine Zumutung, weil sie sehr pauschalisierend ist, eine politische Aburteilung beinhaltet und vor allem unterstellt, dass die Regionalisierung im Widerspruch zur europäischen Einigung steht. Ist die Regionalisierung nicht antieuropäisch und somit einigelnd, kann sie jedoch im Gegenteil zur Überwindung der Nationalstaaten beitragen, deren Einzelinteressen bisher eine politische Union verhindert — oder zumindest stark gebremst — haben. Das bringt Cohn-Bendit im zweiten Teil seiner Antwort perfekt zum Ausdruck, wäre da nicht die für einen Grünen merkwürdige (aber durch die Fragestellung suggerierte) Anspielung auf die »nationalen Kulturen«. Den Halbsatz über den Profit will ich — angesichts der Krise — mal wohlwollend überlesen.

    Siehe auch: 01 02 03 04



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  • Einkaufstour in Rom?

    Autor:a

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    80 Comentârs → on Einkaufstour in Rom?

    Landesrat Thomas Widmann hat vorgeschlagen, Südtirol solle sich den Ausbau der Autonomie (→Teilautonomie) beim Zentralstaat einfach erkaufen — ein Vorschlag, der grundsätzlich zu begrüßen ist, weil er mit der Übernahme neuer, gewichtiger Zuständigkeiten in die richtige Richtung geht, und weil er den Südtiroler Beitrag zum italienischen Schuldenabbau zumindest mit einem konkreten Ziel verbindet. Die Sanierung der italienischen Staatsfinanzen ist möglicherweise illusorisch, und einen materiellen Gegenwert kann Italien im Augenblick auch nicht bieten — eine ideale Situation, um immaterielle Forderungen (Zuständigkeiten, Eigenregierung, Freiheit…) zu stellen.

    Trotzdem ist der »Abkauf« als solcher sehr kritisch zu bewerten, weil er auf falschen Prämissen beruht: Laut Widmann müsste man den »Wert« der Zuständigkeiten beziffern und Rom dann den entsprechenden Betrag zukommen lassen. Die Zuständigkeiten aber haben für den Zentralstaat keinen monetären Wert, vielmehr sind sie in der Regel mit Kosten verbunden — deshalb war diesbezüglich die Logik des Mailänder Abkommens besser, wenngleich sie nie richtig zur Anwendung gekommen ist: Zu ermitteln ist, was Rom sich durch die »kostenlose« Übernahme von Zuständigkeiten durch Südtirol erspart. Andernfalls werden wir doppelt zur Kasse gebeten, indem wir einerseits die Übernahme bezahlen und dem Staat dann auch noch die mit der übernommenen Zuständigkeit verbundenen Kosten abnehmen.

    Vielmehr als ein Kauf wäre ein seriöser und detaillierter Ausstiegsplan mit Kosten und Nutzen ins Auge zu fassen, der Rom die künftige Ersparnis durch Südtiroler Steuerhoheit und Eigenfinanzierung sämtlicher Zuständigkeiten schmackhaft macht. Zu ermitteln wäre der reale Südtiroler Anteil am italienischen Schuldensumpf unter Berücksichtigung der jahrzehntelangen, unentschädigten Ausbeutung der Südtiroler Wasserkraft sowie der Einverleibung öffentlichen Guts durch den italienischen Staat. Bahnhöfe und -linien etwa sind nach dem ersten Weltkrieg kostenlos an die italienischen Staatsbahnen gefallen, genauso zahlreiche Militärareale ans italienische Heer.

    Um den Staat zu einem Deal zu bewegen, könnte es freilich erforderlich sein, besonders günstige Konditionen und obendrauf noch einen Batzen Geld anzubieten. Dies hat aber auf Grundlage all dieser Berechnungen zu erfolgen, mit dem Ziel, am Ende möglichst schuldenfrei und unabhängig dazustehen. Zudem muss dafür Sorge getragen werden, dass keine undurchsichtigen Pakteleien, sondern transparente Verhandlungen mit rechtlich verbindlichen Ergebnissen geführt werden. Andernfalls landen wir wieder im selben rechtsunsicheren Sumpf, wie mit dem Bondi-Brief und dem Mailänder Abkommen.

    All das ist freilich schwieriger und anstrengender, als einfach nur mit dem Geldbeutel zu wedeln — es verspräche jedoch, viel günstiger und gleichzeitig erfolgreicher zu enden.

    Siehe auch: 01



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  • Demokratie oder Privatverein?

    Autor:a

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    7 Comentârs → on Demokratie oder Privatverein?

    Was der AVS mit privaten Geldern nicht durfte, mit unseren Steuergeldern durchgefütterte Tourismusvereine tun es einfach (und zwar mit größerer Außenwirkung und ohne das Einschreiten von Ministerinnen und Präfekten). Im Laufe der letzten Jahre hat sich eine haarsträubende Entwicklung sogar noch intensiviert, die man als neutolomeisch bezeichnen könnte: Ganze Tourismusregionen haben in Südtirol beschlossen, historische und von der Bevölkerung mehrheitlich gebrauchte Ortsbezeichnungen einfach per Handstreich auszulöschen. Das widerspricht nicht nur der weltweiten Tendenz, sondern hat auch nichts mit der vielbeschworenen Authentizität zu tun, von der Marketingfachleute gerne schwafeln. Ob südländisch klingende Ortsbezeichnungen für eine Bergregion überhaupt einen Mehrwert bringen, sei mal dahingestellt — Kulturgut darf ohnehin nicht für die kurzfristige Bereicherung einiger weniger zur Disposition stehen.

    Das Vorgehen der Touristikerinnen wirft vielmehr ein grundsätzliches politisches Problem auf, das von den Regierenden bisher einfach ignoriert wurde: Der Fremdenverkehr hat hierzulande eine so starke Präsenz, dass er den Alltag der Bürgerinnen massiv beeinflusst. Wenn also private Tourismusvereine das Geld der Bürgerinnen einsetzen, um ohne demokratische Legitimierung einen schwerwiegenden Eingriff in ein derart wichtiges, öffentliches Kulturgut (wie die Bezeichnung von Ortschaften und ganzen Regionen) vorzunehmen, kann durchaus von schwerem Missbrauch gesprochen werden. Über kurz oder lang wird sich die Bevölkerung der von »Marketingfritzen« verordneten Realitätsmanipulation nicht entziehen können. Dass dies gerade für Minderheiten eine höchst sensible Angelegenheit ist, muss hier nicht ausgeführt werden.

    Was für die Beschilderung von Wanderwegen gesagt wurde, muss also genauso für die Benennung ganzer Destinationen gelten: Das ist eine hoheitliche Aufgabe der Politik, die sich ihrer Verantwortung nicht weiter entziehen darf!

    Siehe auch: 01 02 03 04 05



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  • Dem Wastl untertänigst.

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    1 Comentâr → on Dem Wastl untertänigst.

    Trotz hochtrabender Versprechungen nach Eingang des Bondi-Briefs, soll der Kapuziner-Wastl wohl doch noch länger an seinem Platz verharren und inzwischen nur eine erklärende Tafel erhalten. Gemäß der alten Weisheit, man müsse desto länger reden, je weniger man sagen wolle, verrät die erdrückende Länge des anzubringenden Textes seinen Kompromisscharakter:

    Der faschistische Amtsbürgermeister von Bruneck regte 1936 die Errichtung eines Denkmals für die Alpini-Division “Val Pusteria” an. Die Gebirgsjägereinheit nahm am verbrecherischen Aggressionskrieg Italiens gegen Abessinien (Äthiopien) teil.

    Die Einweihung des Denkmals erfolgte am 6. Juni 1938 am Kapuzinerplatz, der durch neue Bauten und Symbole zu einem italienischen Zentrum in Konkurrenz zur historischen Altstadt Brunecks umgestaltet werden sollte.

    Das vom Bildhauer Paolo Boldrin aus Padua angefertigte Standbild zeigte einen sechs Meter hohen und mit einem Gewehr bewaffneten Alpino, der nach Norden in Richtung Staatsgrenze ausgerichtet war.

    Es glorifizierte die ‘Val Pusteria’, und ihre Gefallenen, symbolisierte aber auch die Annexion Südtirols durch Italien nach dem Ersten Weltkrieg und die gewaltsame faschistische Italianisierungspolitik gegenüber der deutschen und ladinischen Minderheit ab 1922.

    Nach dem NS-deutschen Einmarsch in Italien am 8. September 1943 wurde die Skulptur von deutschsprachigen Brunecker Bürgern vom Sockel gerissen und nach dem Krieg setzte sich die nationale Alpinivereinigung für deren Wiederrichtung ein. Der Grödner Bildhauer Rudolf Moroder schuf einen vier Meter hohen unbewaffneten Alpino in schreitender Pose. Das Denkmal wurde im Juli 1951 eingeweiht.

    In der Zeit der Bombenanschläge, die in Südtirol zur Erringung des Selbstbestimmungsrechtes ab 1956 einsetzten, wurde das Monument, das als Symbol des italienischen Staates betrachtet wurde, wiederholt beschädigt und 1966 vollkommen zerstört.

    Ein neues Denkmal in alter Form, gewidmet allen im Krieg oder bei zivilen Einsätzen ums Leben gekommenen ‘Alpini’, wurde 1968 enthüllt. 1979 wurde das Standbild neuerlich in die Luft gesprengt und ein Jahr später nur mehr die Büste des ‘Alpino’ auf den Sockel gestellt.

    Die Deutung des Alpinidenkmals ist umstritten. Für einige Brunecker Bürger ist es ein Symbol der Gebirgstruppen, die seit Jahrzehnten an internationalen Friedensmissionen teilnehmen und im Zivilschutz wichtige Aufgaben übernehmen. Anderen gilt es immer noch als eine Verherrlichung des Faschismus und seiner Kriege sowie als Symbol der damaligen Unterdrückung der lokalen Bevölkerung.

    Die Ereignisse rund um das Denkmal bzw. die Denkmäler sind ein wichtiger Teil der jüngeren Orts- und Landesgeschichte, deren Kenntnis zum besseren Zusammenleben beitragen soll.

    Wenngleich über Inhalt und Langatmigkeit des Textes gestritten werden darf, steht eines fest: Der Text wurde im Brunecker Gemeinderat einstimmig genehmigt, und stellt somit nach demokratischem Verständnis eine für alle Brunecker brauchbare Lösung dar. Trotzdem reicht das nicht, um die Tafel auch tatsächlich aufstellen zu dürfen: Sowohl das staatliche Denkmalamt in Venedig, als auch das zuständige Ministerium in Rom müssen ihr Einverständnis erklären. Dass die einzigen »Kulturgüter«, für die der Zentralstaat die Zuständigkeit bewahrt hat, faschistische Monumente sind, spricht Bände. Doch es bleibt eine Zumutung, dass das letzte Wort über deren Erklärung in Rom und nicht im Lande gefällt wird.

    Und obschon diesmal — im Gegensatz zu den Beinhäusern — nicht mit einer Ablehnung zu rechnen ist, ist es ein demokratischer Affront, dass die einstimmige Entscheidung des Brunecker Gemeinderats einer römischen Überprüfung bedarf.

    Siehe auch: 01 02 03 || 01 02



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  • Mars-Autonomie.

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    7 Comentârs → on Mars-Autonomie.

    Spätestens seit dem Paketabschluss hat sich die SVP einen Ruf als pragmatische Verwalterpartei erarbeitet, der ihr einerseits Ansehen, andererseits aber auch zusehends den Mief einer visionslosen, zuvörderst auf den Erhalt von Macht und Privilegien bedachten Partei verleiht. Dies hat im Laufe der letzten Jahre zu steigendem gesellschaftlichen Druck, aber auch zum Erstarken von Parteien geführt, die — immerhin — den Wunsch nach Veränderung, nach einem neuen Zukunftsprojekt für unser Land zum Ausdruck bringen.

    Wohl deshalb sah sich VP-Obmann Theiner unlängst bemüßigt, ein Konzept vorzulegen, das die SVP unter dem irreführenden Titel einer Vollautonomie subsumiert, in Wirklichkeit jedoch eine ausgeprägte Form von →Teilautonomie darstellt. Sieht man sich jedoch die Forderungen an, die in der Übernahme aller Zuständigkeiten — bis auf die Währungs-, Außen- und Verteidigungspolitik — kulminieren sollen, stellt sich die Frage, auf welchem Planeten Theiner sein Projekt umsetzen möchte. Die Erde kann es wohl schwerlich sein: Im selben Moment nämlich, wo der Obmann einen Radikalausbau in Aussicht stellt, bereitet sich Rom vor, die bisherige Autonomie auf ein Grundskelett zurechtzustutzen — und zwar mit bislang ungekannter Aggressivität:

    • Neue Steuern, ja selbst die Mehrwertsteuererhöhung, sollen im Widerspruch zum Autonomiestatut völlig an der Landeskasse vorbei in den Staatssäckel wandern.
    • Bereits zugesicherte Gelder aus dem Mailänder Abkommen sollen zurückgehalten werden, während das Land seinen Verpflichtungen (etwa die Kompensationsmillionen für die Grenzgemeinden) schon nachkommt.
    • Der Zentralstaat zwingt uns Sparziele auf, wodurch verfügbare Gelder nicht ausgegeben werden dürfen — und gerade in schwierigen Zeiten unnötige Sparmaßnahmen im Sozialbereich drohen.
    • Die Staatsstraßenverwaltung ANAS entscheidet über unsere Köpfe hinweg nicht nur dass, sondern auch unter welchen Umständen und mit welchen Kriterien die Konzession für die Brennerautobahn europaweit ausgeschrieben wird.
    • Das ohnehin schon katastrophale Justizsystem, dem wir angehören dürfen, wird noch einmal kaputtgespart, was voraussichtlich die Schließung der Südtiroler Bezirksgerichte zur Folge haben wird.
    • Landeskompetenzen wie die Ortsnamenregelung werden nicht vom Landtag, sondern von römischen Ministern wahrgenommen.
    • Im Zuwanderungsbereich schaffen es unsere Vertreter nicht einmal, die vom Autonomiestatut garantierte Gleichstellung von deutscher und italienischer Sprache durchzusetzen.

    Traurigerweise scheinen Theiners Visionen von der Sorte zu sein, welcher sich nicht Politiker, sondern Ärzte widmen sollten. Damit ist der Pragmatismus der SVP sehr schnell verspielt.



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  • «Mistilingui» — problema inesistente?

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    4 Comentârs → on «Mistilingui» — problema inesistente?

    Ogni dieci anni, con grande puntualità, in occasione del censimento popolare scoppia il «caso» dei mistilingui, che secondo alcuni proverebbero grande imbarazzo a dichiarare la loro appartenenza (o l’aggregazione) a uno dei tre gruppi linguistici. Più correttamente si dovrebbe parlare di «plurilingui», visto che il mistilinguismo non esiste o comunque non andrebbe riconosciuto ufficialmente. Ma plurilingui, in Sudtirolo, non dovremmo esserlo quasi tutti?

    Ad ogni modo, in quanto all’imbarazzo di dichiarare la propria appartenenza, potremmo ricavare delle indicazioni dall’Astat. Che, nel realizzare il barometro linguistico del 2004, consultò un campione rappresentativo di 1.134 cittadini, i quali, al solo fine statistico, potevano dichiararsi appartenenti a un gruppo linguistico oppure no. Ma solo un numero infimo di intervistandi, trenta, fece uso di quest’ultima possibilità, tanto che l’Astat si vide costretto a parlare di «dato statisticamente irrilevante». Insomma, una percentuale lontanissima da quel «potenziale del 20%» del quale da giorni leggiamo sui quotidiani.



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