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  • Eine läppische Blondine.

    »Eine läppische Blondine«, das ist so ziemlich die einzige Beleidigung, die ich im Zusammenhang mit der Landtagskandidatur von Marie Måwe auf der Liste der SVP noch nicht gelesen habe. Dabei strotzen die Internetforen nur so vor rassistischen und autorassistischen, sexistischen und chauvinistischen sowie ausländerfeindlichen und antieuropäischen Aussagen. Aber alles der Reihe nach.

    Am 2. August gab die SVP bekannt, dass die vorgesehene Frauenquote nun erfüllt sei und Marie Måwe, eine aus Lappland stammende BLS-Angestellte, die nach wie vor schwedische Staatsbürgerin ist, für die Landtagswahlen kandidiert.

    Über die Hintergründe bzw. Hintergedanken von Seiten der SVP für diese auf den ersten Blick doch recht ungewöhnliche Kandidatur möchte ich gar nicht spekulieren. Auch nicht darüber, ob es geschickt ist, eine Kandidatin aufzustellen, die zum Zeitpunkt der Bekanntgabe noch nicht über die nötigen Voraussetzungen (italienische Staatsbürgerschaft) für eine Kandidatur verfügt. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich auch im Sinne von diese Voraussetzungen — sprich die Koppelung des Wahlrechts an die Staatsbürgerschaft — nicht für der Weisheit letzten Schluss halte, sondern dies für mich eine Praxis darstellt, die es in einem vereinten Europa unbedingt zu überwinden gilt. Warum sollte jemand, der als Kind zweier Südtiroler in Schweden geboren wurde, jedoch kein Wort Deutsch oder Italienisch spricht und noch nie einen Fuß nach Südtirol gesetzt hat, für den Südtiroler Landtag wahlberechtigt sein und eine schwedische Staatsbürgerin, die seit sieben Jahren in Südtirol lebt und des Deutschen und Italienischen mächtig ist, nicht? Ich selbst werde mit Ausnahme von Gemeinderatswahlen auch nie — weder aktiv noch passiv — in Südtirol wahlberechtigt sein, solange ich als Nordtiroler nicht auf meine österreichische Staatsbürgerschaft verzichte; selbst wenn ich mich entscheide, den Rest meines Lebens zusammen mit meiner Familie hier in Südtirol zu verbringen.

    Zurück zu Marie Måwe. Ich kenne die Kandidatin nicht. Alles, was ich über sie weiß, habe ich aus den Medien erfahren. Sie scheint eine vielseitige Frau zu sein. Sie spricht neben ihrer Muttersprache fließend Deutsch, Englisch und Italienisch und verfügt über gute Kenntnisse in Französisch und Norwegisch. Laut Dolomiten hat sie in Göteborg Sprachen studiert und ihre Diplomarbeit zum Südtiroler Dialekt verfasst. Zudem absolvierte sie einen Master-Lehrgang in Wirtschaft, Politik und EU-Recht an der Uni Trient. Außerdem sei sie sehr sportlich und Sängerin in einer Band. Ich sehe also keinen Grund, der hinsichtlich der Eignung gegen eine Kandidatur sprechen würde. Ich wage sogar zu behaupten, dass bereits viel weniger kompetente Personen für den Landtag kandidiert und den Einzug auch geschafft haben. Dennoch wird Måwe in vielen der Artikel und Kommentare zu ihrer Kandidatur auf eine ihrer Eigenschaften reduziert. Die Schwedin, die Lappländerin, die Exotin, das Playgirl, die Ausländerin, die Blondine.

    Elena Artioli, die in der Vergangenheit die SVP stets zu der nun an den Tag gelegten Offenheit gemahnte, ist eine der Kritikerinnen: »Warum sie und ich nicht?«, fragt sich die »Gemischtsprachige« (Eigendefinition). Obwohl prinzipientreue und Einhaltung des Grundsatzprogramms für gewöhnlich nicht die Stärken der SVP sind, ist diese Frage relativ einfach zu beantworten. Artikel 1 Absatz 1 des Parteistatuts lautet: »Die Südtiroler Volkspartei (SVP) ist die Sammelpartei der deutschen und ladinischen Südtiroler/innen aller sozialen Schichten.« Die einzige Möglichkeit festzustellen, wer »deutscher« oder »ladinischer« Südtiroler ist, ist die Sprachgruppenzugehörigkeitserklärung. Wenn sich Måwe deutsch erklärt hat und in Kürze wohl auch italienische Staatsbürgerin sein wird, dann ist sie »deutsche Südtirolerin«. Wenn sich Artioli italienisch erklärt hat, ist sie das nicht. Das ist das Prinzip der Südtiroler Volkspartei. Das mag man gut finden oder kritisieren. Einen Widerspruch wie ihn der Chefredakteur des A. Adige, Alberto Faustini, verortet (Italiener nicht, Schweden schon), orte ich hier nicht, da die SVP nicht die Herkunft sondern die Sprachgruppenzugehörigkeit als Kriterium anlegt.
    Interessant ist auch, dass sie von einem kleinen Kreis recht oberflächlich nur deshalb als »gute Kandidatin« angesehen wird, weil sie Ausländerin ist und sie der ihrer Ansicht nach prinzipiell verschlossenen Südtiroler Gesellschaft gut täte, während die Mehrheit der Kommentatoren sie für genau diesen Umstand kritisiert. Der ausländerfeindliche Wind, der Måwe entgegenbläst, ist wahrlich befremdlich. Das hat mich einigermaßen verwundert, da man ihr ihr »Ausländersein« ja nicht ansieht und ich immer der Meinung war, dass derartige »Ausländer« nicht als solche angesehen werden; vor allem nicht wenn sie aus dem Norden stammen — wenn sie sozusagen »Germanen« sind. (Wobei ich nicht weiß, ob Måwe nicht den Sámi, der indigenen finnougrischen Bevölkerung Lapplands, zugehörig ist.) Angesichts von Kommentaren wie »In Zukunft werden wir Südtiroler ‘Lappen’ von schwedischen ‘Lappen’ regiert!«, »Ich dachte der Begriff ‘Inländer zuerst’ wäre von den Politikern verstanden worden?«, »Wieso soll eine ‘Lappländerin’ wissen was für Südtirol gut ist?«, »Lieber als ihre Macht zu verlieren setzen unsere Diktatoren zu ihrer Unterstützung nun schon Ausländer ein.« oder »Die SVP muss von sich nicht mehr besonders überzeugt sein, wenn sie ‘Lappen’ einbürgern muss, um angeblich Wahlen gewinnen zu können!« scheint es die von mir wahrgenommene »Zweiklassengesellschaft« unter den Zuwanderern gar nicht so ausgeprägt zu geben. Oder wären die Kommentare bei einer Kandidatur eines Südtirolers albanischer oder pakistanischer Herkunft noch heftiger ausgefallen? Womit ich natürlich keinesfalls andeuten möchte, dass Xenophobie besser oder schlechter ist, wenn man dem »Ausländer« sein »Ausländersein« nicht ansieht.

    Auffällig ist jedenfalls die Reduzierung der Person Måwe auf eine ihrer Eigenschaften bzw. das Lächerlichmachen und die Verballhornung ihrer Herkunft, die sich wie ein roter Faden durch die Berichterstattung und die Foren ziehen. Bewusst oder unbewusst bringt Markus Lobis diese Reduzierung auf den Punkt, wenn er schreibt: »Die SVP ist äußerst geschickt darin, die Kandidatenliste mit einigen ‘ExotInnen’ abzurunden, um im Grenzwählerbereich Stimmen zu holen, die sonst zur Opposition wandern könnten. Leute wie DIE SCHWEDIN, Magdalena Schwellensattl etc. haben wenig Chancen.« (Hervorhebung von mir.) Man hätte genauso gut schreiben können »Leute wie die Blondine, Magdalena Schwellensattl etc.« Triebgesteuerte posten dann auch schon mal Geschmacklosigkeiten wie diese: »wieso holt diese sahneschnitte nicht ein paar schwedinnen und die BLS produziert einen Film?«, »Was hat diese SV-Partei in den letzten Jahrzehnten falsch gemacht, dass sie ‘Playgirl’ aus dem Ausland holen muss.« oder »Bald wird der Slogan ‘Bunga Bunga in BLS BLS’ umgetauft!«.

    Generell ist wenig Sensibilität bezüglich Måwes Herkunft auszumachen. Sogar die Sonntagszeitung »Zett« lässt sich zu einem unterirdischen Witz hinreißen und legt Andreas Pöder in der Satire-Rubrik »Untergeschoben« folgenden Satz in den Mund: »Die SVP hot inseriert: suchen weiblichen Lopp für Kandidatur!« Auch für den Umstand, dass die Situation in Nordskandinavien ähnlich wie in Südtirol vom Zusammenleben unterschiedlicher Sprach- und Volksgruppen geprägt ist, zeigt man wenig Verständnis. Umgekehrt würde ein derartiger Mangel an Sensibilität wohl für Entrüstung sorgen. Vielleicht auch bei einer gewissen Juliane, die im Forum der Tageszeitung schreibt: »Frischer Wind aus Lappland? Sicher ist der Wind frisch. Aber so ein zugeknöpftes Volk als die ‘Lappen’ gibt es kaum eines auf der Welt [sic]. ‘Lappen’ und weltoffen passt wirklich nicht zusammen!!« Mir gehen hingegen bei so viel Weltoffenheit die Argumente aus. Alles Gute, Marie Måwe!



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  • Die Rente ist sicher!

    Nein, in diesem Artikel werden Sie nicht erfahren, ob denn Ihre Rente noch ausbezahlt oder für immer im Schlund der Finanz- und Systemkrise verschwinden wird. Aber: Wir beantworten eine der häufigsten Fragen in Zusammenhang mit den Südtiroler Unabhängigkeitsbestrebungen, nämlich was denn mit den Renten passiert, die wir »in Italien eingezahlt« haben. Werden die Bürgerinnen eines von Italien losgelösten Südtirol gegenüber dem »alten Staat« noch ihre angereiften Ansprüche geltend machen können? Oder wird der sich weigern, das Geld herauszurücken?

    Nun, da gilt es zunächst einen weit verbreiteten Irrglauben aus der Welt zu schaffen. Es gibt in Rom nämlich kein Konto, keinen Topf, in dem unsere Rentenbeiträge gesammelt und ab dem Zeitpunkt unseres Ausscheidens aus dem Berufsleben Monat für Monat an uns zurückgezahlt werden. Das italienische Rentensystem funktioniert nicht nach dem Kapitaldeckungsverfahren (wie etwa die meisten privaten Fonds), sondern ist umlagefinanziert. Was heißt das? Nichts anderes, als dass die heutigen Renten direkt von denen finanziert werden, die heute arbeiten und Rentenbeiträge einzahlen. Die Beiträge werden vom NISF und anderen Renteninstituten eingesammelt und quasi direkt an die RentnerInnen weitergegeben (umgelegt), weshalb sich also nichts ansammelt.

    Und was passiert, falls Südtirol unabhängig wird? Nun, genau ab jenem Zeitpunkt werden die dann berufstätigen Südtirolerinnen dem neuen Südtiroler Staat (bzw. seinem Renteninstitut) die geschuldeten Rentenbeiträge entrichten und diese werden wiederum unmittelbar den Südtiroler Rentnerinnen ausbezahlt, wie heute. Weder für Italien, noch für Südtirol bedeutet dies einen substantiellen Unterschied — die Südtiroler Rentnerinnen werden ab dem Tag der Unabhängigkeit ihre Ansprüche gegenüber ihrem neuen Heimatstaat geltend machen können.

    Wenn man es ganz genau nimmt, wären die Renten im unabhängigen Südtirol sogar noch etwas sicherer und potentiell sogar ein klein wenig höher, als heute, jedenfalls wenn man die wichtigsten Indikatoren dafür hernimmt:

    • Erwerbsquote: Je mehr Menschen einer Arbeit nachgehen und demnach imstande sind, Rentenbeiträge einzuzahlen, desto besser ist dies für die Rentnerinnen. Und die Erwerbsquote unseres Landes liegt über dem italienischen Durchschnitt.
    • Demographie: Je jünger eine Gesellschaft, desto mehr arbeitende Menschen gibt es pro Rentnerin. Und die Südtiroler Gesellschaft ist jünger, als jene des italienischen Staates.
    • Gehälter: Je mehr Geld eine Berufstätige verdient, desto höher ist der Rentenbeitrag, den sie/er entrichten kann. Und dies kommt den Rentnerinnen zugute. Die Südtiroler Gehälter liegen über dem italienischen Durchschnitt.


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  • DB/ÖBB und die Sprachpolitik.

    Am Bahnhof Bozen wurde kürzlich ein sogenanntes Reisezentrum von DB und ÖBB eröffnet, bei dem man Tickets und Auskünfte sowie einige Zusatzdienste (wie Geldwechsel) erhält. Schon die Aufschriften im Schalterbereich und die Informationen am Wechselkursmonitor sind einsprachig Italienisch und zweisprachig Italienisch/Englisch, lediglich ein paar Prospekte liegen auch auf Deutsch auf. Um stichprobenartig die Sprachkenntnisse der Dame am Schalter in Erfahrung zu bringen, wollte ich sie um irgendeine Fahrplanauskunft fragen — doch schon auf meine erste Frage antwortete sie völlig ungeniert und wie selbstverständlich (auf Englisch), dass sie nur des Italienischen, Englischen und Französischen mächtig sei.

    Welches Bild muss Südtirol von sich geben, dass ein deutscher und ein österreichischer Konzern glauben, sie könnten hier auf ihre eigene Konzernsprache, die gleichzeitig unsere »größte« Landessprache ist, so weit verzichten, dass zumindest nicht alle Mitarbeiterinnen im Publikumsverkehr sie zu beherrschen brauchen? Nachdem DB und ÖBB hier auf dem privaten Markt agieren, ist anzunehmen, dass der Definition des Mitarbeiterprofils eine konkrete Überlegung vorausgegangen ist.

    Weil aber Deutschsprachige hierzulande ihre Sprache nicht als einen Wert pflegen, der auch Anrecht auf Öffentlichkeit hat, sondern bereitwillig, ja vorauseilend in die »Nationalsprache« switchen, wann immer auch nur jemand keinen perfekten (hochsprachlichen oder Südtiroler) Akzent hat, gibt es für private Unternehmen — auch wenn sie im deutschsprachigen Raum beheimatet sind — keinen hinreichenden Anreiz, die deutsche Sprache angemessen zu berücksichtigen.

    Und so beißt sich denn auch die Katze in den Schwanz, wirken sich Außendarstellung und Wahrnehmung wiederum konkret auf die innere Realität aus und wird der Sprachwechsel für SüdtirolerInnen immer häufiger zur Selbstverständlichkeit. Gelebte Mehrsprachigkeit ist das nur noch dem Namen nach, de facto wird die größte Landessprache als Geschäfts- und Handelssprache immer mehr marginalisiert.

    Nicht von ungefähr stellt der Kameruner Georges Kemeni, Gast der Deutschlehrertagung IDT, im dieswöchigen ff-Interview fest:

    In Bozen ist es schwierig, sich zu verständigen, wenn man kein Italienisch kann.

    Cëla enghe: 01 02



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  • Von Abkommen zu Abkommen.
    PACTA SUNT FRANGENDA

    Mailänder Abkommen, Durnwalder-Fitto-Abkommen, Bondi-Brief, SVPPD-Abkommen — während der letzten Jahre wurden zwischen Staat und Land (bzw. einem staatlichen Akteur und einem auf Landesebene) lauter Vereinbarungen getroffen, deren gemeinsamer Nenner es war und ist, dass sie von staatlicher Seite nicht eingehalten wurden. Darüberhinaus wurde auch das Autonomiestatut, der grundlegende Vertrag, der die Sonderrolle Südtirols im italienischen Staat regelt, fast systematisch gebrochen, wichtige Landeszuständigkeiten vom Verfassungsgericht gekippt, Gelder widerrechtlich einbehalten.

    Und trotzdem: Anfang August wird Ministerpräsident Letta in der Landeshauptstadt erwartet, um eine weitere Vereinbarung zu unterzeichen, das sogenannte »Bozner Abkommen«. Ob es einmal mehr nur eine Vorlage zur Messung von Vertragsbrüchen oder eine ernsthafte Verpflichtung für beide Seiten sein wird, wird sich weisen. Was die vielen Präzedenzfälle aber inzwischen gezeigt haben: Wirklich gebunden ist der Staat an gar nichts; wenn er sich an irgendein Versprechen hält, muss man froh sein — ja, in vielen Fällen wird sogar gejubelt, wenn man weniger bekommt, als ursprünglich vereinbart.

    Was ebenfalls stutzig macht, sind folgende Äußerungen Durnwalders zum neuen Abkommen:

    “Ich will noch nichts vorwegnehmen, die Themen des Abkommens werden aber jene sein, die uns in den letzten Monaten am meisten beschäftigt haben”, so Durnwalder, der als Beispiele eine neue Finanzregelung ebenso nannte, wie die Wiederherstellung von Zuständigkeiten, die die Regierung Monti beschnitten hatte. “Es sind vor allem solche in den Bereichen Umwelt, Raumordnung und Handel”, so der Landeshauptmann.

    Fast all diese Bereiche sind bereits im Wahlabkommen zwischen SVP und PD enthalten, zu dem sich Letta nach seiner Wahl zum Ministerpräsidenten ausdrücklich bekannt hatte. Trotzdem hat seine Regierung jenes Abkommen in der kurzen Zeit ihres Bestehens schon in mehreren Punkten gebrochen, zum Beispiel im Handel. Warum jetzt also eine neue Vereinbarung nötig ist und was sie am Verhalten der Regierung ändern soll, ist unklar. Letta hätte seinen guten Willen (und seinen Respekt für geschlossene Verträge) bereits zeigen können, hat es aber nicht getan.

    Zu allem Überfluss wurde heute bekannt, dass die RAI einen neuen Landesdirektor ernannt hat, wozu Durnwalder folgendermaßen Stellung genommen hat:

    Die Ernennung hat mich überrascht, weil eine vorherige Information nicht nur ein Akt der Höflichkeit gewesen wäre, sondern im Sinne der Abkommen, die in den letzten Monaten von Staat, Land und RAI getroffen worden sind.

    Na dann, höchste Zeit für ein neues Abkommen!

    Cëla enghe: 01 02



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  • Costituzione più bella del mondo.
    Quotation

    [C]’è chi continua a ripetere la litania, giuridicamente irritante, della costituzione più bella del mondo.

    Sen. Francesco Palermo, «Il parlamento ingessato dalla politica», A.Adige

    Cëla enghe: 01



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  • «Gay Pride» e minoranze solidali.

    Negli ultimi giorni ha preso forza la proposta di organizzare a Bolzano un Gay Pride (o Christopher Street Day), incontrando aperture importanti da parte del sindaco Luigi Spagnolli (PD), del vicesindaco Klaus Ladinser (SVP) e del candidato Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) — e alle quali, anche in nome di , mi sento di aggiungere un «Sì» forte e chiaro.

    Dopo la nostra critica all’adunata degli Alpini, identificabili con la violenza militare e la sopraffazione (nonostante il loro impegno anche umanitario), il benvenuto all’iniziativa rivendicativa di una minoranza sociale ancora troppo spesso «sopraffatta» non è solamente logico, ma consente anche di ribadire e di provare la non-pregiudizialità nei confronti di ciò che proviene da e ci collega allo stivale. Ovvero: il rifiuto degli Alpini era rivolto agli Alpini (e a ciò che — volenti o nolenti — rappresentano), e non ‘agli italiani’, mentre il sostegno convinto delle istanze LGBT è un valore universale e assoluto.

    Da parte nostra c’è la speranza che la festa, se (come speriamo) si svolgesse a Bolzano, possa trasformarsi da un avvenimento (‘solo’) trans-sessuale in un’occasione pure trans-culturale e trans-frontaliera. Vladimir Luxuria ha salutato l’eventuale organizzazione di un Gay Pride in Puglia e uno in Sudtirolo affermando che così si unirebbe l’Italia «dal tacco all’estremo nord». Sarebbe invece auspicabile una maggiore consapevolezza e solidarietà — bidirezionale — fra minoranze sessuali e linguistico-culturali; il ‘corsetto’ nazionale, infatti, alla pari di quello eterosessuale, ad alcuni può risultare troppo stretto.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 || 01



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  • Autonomie: Aufbäumen der Region.

    Autor:a

    ai

    |

    Noch bevor die Arbeiten zum sogenannten dritten Autonomiestatut beginnen, bahnt sich in der »stählernen Allianz« zwischen SVP und PD der erste Konflikt an. Die beiden Senatoren Karl Zeller (SVP) und Francesco Palermo haben einen Gesetzesvorschlag vorgelegt, mittels dessen während der kommenden Legislaturperiode ein Südtiroler Autonomiekonvent eingesetzt werden soll, dessen Aufgabe es dann wäre, einen Entwurf für das neue Grundgesetz unseres Landes auszuarbeiten.

    Doch wie die Tageszeitung A.Adige gestern berichtete, legt sich die Regierungsmehrheit im Regionalrat quer: Zusammen mit Patt, Grünen und UPT reichte der PD dort nun einen konkurrierenden Gesetzesentwurf ein, mit dem der Autonomiekonvent auf die regionale Ebene verlegt werden soll. Wenn es also darum geht, die Südtiroler auszubooten und an der Definition eines eigenen Zukunftsprojekts zu hindern, wird auch im 21. Jahrhundert die regionale Keule geschwungen; die angeblich leere Hülle wäre dann, wie »zu guten alten Zeiten«, möglicherweise doch noch ein willkommenes Werkzeug, um unser Land auszubremsen.

    In aller Deutlichkeit würde sich so der qualitative Unterschied zwischen einer intensiven, modernen Zusammenarbeit zwischen Bozen und Trient (mit Innsbruck) und dem Ungeist der alten Region abzeichnen. Denn während eine enge Kooperation auf beidseitigem Willen und Freiwilligkeit fußt, schafft der niemals vollständig überwundene Kontext der De-Gasperi-Region ideale Voraussetzungen für Übervorteilung. Welche Legitimierung hätte ein regionaler Autonomiekonvent (der — noch dazu — nicht von beiden Landtagen bewusst und eigenständig gewollt, sondern von einer asymmetrischen Mehrheit erzwungen wurde), im Namen der Südtirolerinnen über die Neuordnung und Lösung der mit der Mehrsprachigkeit unseres Landes verbundenen Probleme und Chancen zu beraten?

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06


    P.S.: Wie gut der Zeller/Palermo-Konvent demokratisch legitimiert wäre, muss übrigens noch einmal gesondert erörtert werden.



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