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  • Ein Agenturbesuch.

    Nachdem ich — auf Italienisch — einen Termin vorgemerkt hatte, war ich gestern um 10.15 Uhr endlich bei der sogenannten Agentur der Einnahmen in Brixen, um für meinen bereits mit Zertifizierter elektronischer Post (ZEP) registrierten Privatvertrag die Originaldokumente und natürlich die obligatorischen Stempelmarken beizubringen.

    Der Eingang zu den Büros wurde dabei von einem muskelbepackten Sicherheitsmitarbeiter (der Aufschrift auf seinem Hemd zufolge von der Südtiroler Ronda) bewacht, der auch die Vormerkungsliste verwaltet bzw. überprüft — und somit ständigen Kundinnenkontakt hat.

    Vor mir waren zwei Frauen mittleren Alters in der Warteschlange, die sich auf Nachfrage des Torwächters als Rumäninnen ausgaben. Da sie nicht so gut Italienisch konnten, wurden sie vom Herrn — durchaus sehr freundlich — darauf hingewiesen, dass man, wenn man in Italien arbeiten will, Italienisch beherrschen muss. Von Deutsch (in Südtirol) war nicht die Rede, und das hat einen guten Grund: Der Herr, der so freizügig andere über eigentlich inexistente Pflichten aufklärte, war selbst (in diesem Fall jedoch gesetzwidrig) einsprachig und konnte weder mir, noch der mir nachfolgenden Person auch nur ein Wort auf Deutsch sagen. Man könnte auch sagen, er wollte es nicht, denn um auf ein Guten Tag! ebenso zu antworten braucht es keine großen Sprachkenntnisse.

    Das Treppenhaus, in dem man trotz eines Termins warten muss, bis man vom Muskelbepackten eingelassen wird, ist (Kleberitis lässt grüßen) charmant mit Hinweiszetteln beklebt, die ebenfalls zum weit überwiegenden Teil ausschließlich auf Italienisch verfasst sind:

    Das fünfseitige Schreiben der Agenturfiliale Bozen (!) zu den Themen Bescheinigungen, Steuernummer, UID, Erbschaftssteuer, Registrierung von Akten, Steuerrückzahlungen, digitaler Zugang ist nur in italienischer Sprache verfügbar. Lediglich zur Registrierung von Akten wurde (unten links im Bild) eine Info in deutscher Sprache hinzugefügt.

    Auch das Temperaturmessgerät auf dem Weg zum Warteraum, wo man trotz des Termins ein weiteres Mal warten muss, funktioniert nur auf Italienisch und spuckt seine Freigabe zum Eintreten auch nur in dieser Sprache aus.

    Die Mitarbeiterin, die sich meiner Angelegenheit angenommen hat, war (soweit ich das einschätzen kann) deutscher Muttersprache, weshalb zumindest der Amtsvorgang an sich aus sprachlicher Sicht in Ordnung war.

    Ohne Italienisch kommt man halt erst gar nicht so weit.

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  • Klima: Wirtschaft oder Leben.
    Quotation

    [Wir müssen wissen,] dass vieles an Diskussionen und kleinen Ansätzen nicht mehr reicht, sondern dass es nur mehr geht, wenn wir eine ganz ganz radikale Veränderung unseres gesamten Gesellschaftssystems durchführen — und zwar in sehr, sehr schneller Zeit. Angesichts dessen passiert [bislang] in keinem Sektor auch nur annährend genug. Wenn ich höre, dass man [CO2] kompensieren will… ja und!? Wir müssen global auf null kommen, nicht kompensieren, wir müssen vermeiden.

    Da sind überall Denkfehler drin und diese Denkfehler resultieren aus dem panischen Versuch, an einem System festzuhalten, das nicht Fehler hat, sondern das per se das Problem ist — und das ist unsere freie Marktwirtschaft. Wenn die nicht sofort eingestellt wird, brauchen wir uns über andere Lösungen keine Sorgen mehr machen. Die Sorgen werden nicht größer, sie sind erledigt, das wird so über uns herfallen.

    Klimaforscher Georg Kaser im Rahmen des Runden Tischs von Rai Südtirol zum Thema »Südtirol und die Klimakrise« am 4. Oktober

    Transkription von mir

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  • Catalogna, membri CdE chiedono negoziato.

    Ancora una volta l’indipendentismo catalano — e non certo l’altrui immobilismo cammuffato da realismo — fa fare un piccolo passo in avanti all’autodeterminazione in Europa. Infatti, a causa della repressione spagnola che ha portato al breve arresto di Carles Puigdemont (JxC) in Sardegna, ventuno membri dell’Assemblea parlamentare del Consiglio d’Europa (CdE) hanno deciso di schierarsi.

    In una dichiarazione scritta del 30 settembre si dicono profondamente preoccupati per via della continua repressione che dal 2017 viene portata avanti nei confronti dei leader politici catalani favorevoli all’indipendenza e di chi sostiene tale progetto.

    Con riferimento all’arresto di Puigdemont all’Alguer/Alghero affermano che la strategia giudiziaria messa in campo dal Tribunal Supremo, fallita in Germania, Belgio, Scozia — e da oggi anche in Sardegna — mette in pericolo i principi di solidarietà tra i paesi membri dell’Unione europea e viola i diritti umani.

    Sottolineano come l’Assemblea parlamentare del CdE abbia chiesto che le estradizioni o la revoca irregolare dell’immunità non vengano usate per silenziare iniziative scomode.

    Inoltre chiedono che il dibattito politico non violento venga tutelato e addirittura promosso, per quanto possa essere scomodo, in quanto la criminalizzazione approfondisce le ferite esistenti a detrimento dei valori comuni.

    Per questo invitano le istituzioni europee a non rifuggire oltre da questo dibattito, incluso quello sull’autodeterminazione. Dalle autorità spagnole esigono di rinunciare immediatamente ai mandati di cattura europei e alle richieste di estradizione nei confronti di tutti i politici catalani in esilio. Inoltre auspicano un’amnistia per tutti coloro che sono oggetto di vessazioni giudiziarie e l’inizio di negoziati politici per trovare una soluzione solida che soddisfi le aspirazioni dei Catalani, in linea con le raccomandazioni fatte in giugno dall’Assemblea stessa.

    Tra i firmatari della dichiarazione si trovano prevalentemente esponenti di sinistra, tra cui rispettivamente due membri di PD, SPÖ e Die Linke.

    Tra i compiti primari dell’Assemblea parlamentare del CdE vi sono l’elezione del Commissario per i diritti umani e dei giudici della Corte europea dei diritti dell’uomo (CEDU). Il CdE non è un organo dell’Unione europea.

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  • Sardegna: Puigdemont libero.

    Ritornato in Sardegna questo finesettimana con i suoi colleghi di partito Clara Ponsatì e Toni Comín, l’ex presidente catalano Carles Puigdemont (JxC) si è presentato oggi in tarda mattinata in tribunale a Sassari. Varie fonti assicurano che se fosse rimasto in Belgio, dove era ritornato dopo l’arresto del 23 settembre, il caso sarebbe stato archiviato — ma così per volontà dell’imputato non è stato.

    Sin dall’inizio dell’udienza la magistratura aveva chiesto al tribunale di non proseguire con l’estradizione di Puigdemont, ed è la linea che si è poi affermata, dato che poco dopo le ore 15.00 l’europarlamentare ha lasciato il Palazzo di giustizia di Sassari da persona libera.

    È dunque confermato, come i difensori di Puigdemont sostengono da tempo, che il loro assistito non potrà essere perseguito né estradato finché la Corte di giustizia dell’Unione europea (CGUE) non si esprimerà su alcuni punti fondamentali della questione.

    Ennesima sconfitta dunque per la repressione spagnola, resa forse ancora più bruciante da un importante dettaglio: appreso del viaggio di Ponsatì e Comín, il giudice del Tribunal Supremo Pablo Llarena aveva preparato e inviato a Sassari in fretta e furia due richieste di estradizione anche per loro, sostenendo che i mandati di cattura europei fossero ancora attivi. Questo nonostante — ma il condizionale è d’obbligo — l’Italia avrebbe segnalato tramite il sistema informativo dei paesi aderenti al trattato di Schengen che non si sarebbe attivata.

    Rimane comunque l’impressione che la Spagna stia abusando dei sistemi di giustizia europei per operare un vero e proprio mobbing nei confronti degli indipendentisti, al di là delle reali probabilità di vederseli consegnare — per il semplice gusto di far loro passare inutilmente qualche ora nelle carceri e davanti ai tribunali di mezza Europa. Un comportamento del tutto incompatibile con uno Stato di diritto.

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  • Euregio Connect reloaded.

    Im August 2020 waren im Rahmen der Alpbacher Tiroltage die Gründungsverträge von Euregio Connect unterzeichnet worden, einem EVTZ von Tirol Werbung, IDM Südtirol und Trentino Marketing zur Zusammenarbeit im touristischen Bereich.

    Wie das Wochenmagazin ff später berichtete, habe Innsbruck dafür freie Hand, während Südtirol und das Trentino trotz Autonomie die Zustimmung aus Rom abwarten müssten. Offiziell kommuniziert wurde diese Abhängigkeit meines Wissens jedoch nicht.

    Dass die Freigabe der zentralen Oberaufsicht womöglich eingetroffen sein könnte, ist leider nur indirekt einer Pressemeldung vom 1. Oktober 2021 zu entnehmen, der zufolge die Tourismusorganisationen der Länder — wieder — die Gründungsverträge von Euregio Connect unterzeichnet haben sollen.

    Entweder hat Rom also sein Plazet (mit oder ohne Einschränkungen) gegeben oder aber die Verträge von Euregio Connect werden fortan jährlich von neuem unterzeichnet, in der Hoffnung, dass die italienische Regierung irgendwann zustimmt.

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  • Staaten spielen bei spanischer Repression nicht mit.

    Wie das katalanische Informationsportal Vilaweb in Bezug auf die kurzzeitige Festnahme von Carles Puigdemont (JxC) auf Sardinien berichtet, sollen mehrere Länder Spanien über das Schengener Informationsaustauschsystem (SIS) schon im Vorfeld mitgeteilt haben, dass sie den ehemaligen katalanischen Präsidenten nicht festnehmen bzw. nicht ausliefern würden.

    Dies erfolgt über sogenannte Flags, die die einzelnen SIS-Standorte (Sirene) zu einem Haftbefehl setzen können und von denen bei Puigdemont die Länder Belgien, Deutschland, Österreich, Schweiz und Litauen Gebrauch gemacht haben sollen.

    Dessen ungeachtet war der spanische Haftbefehl nach Ansicht des EuGH ohnehin ausgesetzt, solange eine Grundsatzfrage, die ihm von der spanischen Justiz gestellt worden war, noch ungeklärt ist.

    Im Anschluss an die Festnahme von Puigdemont auf Sardinien soll nun jedoch laut Vilaweb auch Italien Flags gesetzt haben — und zwar für die beiden anderen per Haftbefehl gesuchten katalanischen EU-Abgeordneten Toni Comín und Clara Ponsatí (beide JxC). Wobei sich letztere inzwischen bereits unbehelligt nach Sardinien begeben hat, wo sie Puigdemont bei seiner morgigen Verhandlung in Sassari begleiten will.

    Der EU-Abgeordnete und ehemalige katalanische Präsident konnte nach seiner Freilassung auf Sardinien nach Belgien zurückkehren, will aber am Montag persönlich vor Gericht erscheinen.


    Nachtrag vom 3. Oktober 2021: Während Ponsatí am Samstag angereist war, kamen Puigdemont und auch Comín am Sonntagmorgen nach Sardinien.

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  • Das Faschonetzwerk um FdI.
    Fanpage

    Das italienische Onlineportal Fanpage hat am Donnerstag den ersten Teil einer Reportage veröffentlicht, in deren Rahmen die Verstrickungen zwischen der rechtsradikalen Partei Fratelli d’Italia (FdI) und dem neofaschistischen Milieu am Beispiel der Kommunalwahl in Mailand aufgedeckt werden. Drei Jahre lang war ein Journalist des Portals, der sich als Unternehmer ausgegeben hatte, in Kontakt mit dem sogenannten Schwarzen Baron, dem ehemaligen FdI-Mitglied und Parlamentskandidaten Roberto Jonghi Lavarini. Über ihn baute er auch den Kontakt zum EU-Abgeordneten Carlo Fidanza, FdI-Delegationschef in Straßburg, sowie zu dessen Kandidatin bei der Mailänder Gemeindewahl, Chiara Valcepina (FdI), auf, die sich in dem Video selbst als Faschistin bezeichnet.

    Die Reportage zeigt, wie im engen Kreis, aber zum Teil auch bei öffentlichen Veranstaltungen zwischen römischen Grüßen und Hakenkreuz-Tattoos antisemitische, rassistische, den Nationalsozialismus verharmlosende Aussagen getätigt und sogar Ideen zur Liquidierung von Ausländerinnen besprochen werden. Außerdem werden dem als Unternehmer getarnten Journalisten Möglichkeiten zur illegalen Finanzierung der Partei (bzw. des Wahlkampfs von Valcepina) angeboten.

    Der wegen Wiederbetätigung zu zwei Jahren verurteilte Jonghi Lavarini gibt ferner Einblicke in ein angebliches Netzwerk von Freimaurern, Hitler–Verehrenden sowie ehemaligen Soldatinnen und Geheimdienstmitgliedern, die die Anliegen der Faschistinnen unterstützen.

    Alles in allem ein höchst besorgniserregender, aber kaum überraschender Einblick in die Partei von Giorgia Meloni, die seit geraumer Zeit in den italienweiten Wahlumfragen ganz weit vorne liegt.

    Die Reportage hat auf staatlicher Ebene hohe Wellen geschlagen, weshalb die Parteiführerin um eine Stellungnahme und Konsequenzen kaum herumkommen wird, wiewohl sie sich noch windet. Fidanza hat inzwischen wenigstens den FdI-Delegationsvorsitz im EU-Parlament ruhend gestellt, die Staatsanwaltschaft ermittelt.

    Für die Partei von Alessandro Urzì könnte es ungemütlich werden. Kaum vorstellbar, dass es sich beim Gezeigten nur um Einzelfälle handelt.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07 | 08 09 || 01 02 03



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  • Permesso di guida? Monolingue.

    Questo è il permesso provvisorio di guida recentemente emesso dai Carabinieri in Sudtirolo a un cittadino di lingua tedesca in seguito a un furto:

    Anonimizzazione mia

    Completamente monolingue italiano, senza nemmeno una traduzione parziale relativa

    • alle istruzioni per ottenere un duplicato;
    • a quelle per l’uso del permesso stesso (solo in abbinamento a un documento di riconoscimento);
    • alle avvertenze per il titolare della patente.

    Il tutto in violazione delle norme sul bilinguismo emanate sulla base dello Statuto di autonomia, pur trattandosi, come è facile capire, di informazioni di notevole importanza per il titolare — che può, ma non deve conoscere l’italiano.

    Molti cittadini di lingua italiana in questa terra credono che l’autonomia sia pressoché perfetta e che, in quanto a bilinguismo, «i tedeschi» abbiano già «tutto». Purtroppo spesso è vero il contrario: con un po’ di fortuna nelle amministrazioni statali sono bilingui i documenti più diffusi, ma non appena si abbandona lo stretto corridoio delle situazioni standard, la stragrande maggioranza delle informazioni è disponibile solo in lingua italiana.

    Considerando che spesso anche il personale non è in grado di comunicare in tedesco, sarebbe importante che almeno le informazioni scritte fossero bi/trilingui. Le forze di polizia — e lo ritengo una grave lacuna — non necessariamente devono essere bilingui, ma il servizio che espletano per legge deve esserlo. Tuttavia questa è una delle tante prove del fatto che quest’obbligo sia in realtà una barzelletta.

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