Autorinnen und Gastbeiträge →

  • Calderoli wegen Rassismus verurteilt.
    Gern gesehener Verhandlungspartner der SVP

    Roberto Calderoli, ehemaliger Reformminister der rechtsradikalen Lega, wurde von einem Gericht in Bergamo erstinstanzlich zu 18 Monaten Freiheitsentzug verurteilt: Im Juli 2013 hatte er die damalige Integrationsministerin Cécile Kyenge (PD), auf einer Parteiveranstaltung als Orang-Utan beschimpft. Als erschwerend wurde der rassistische Hintergrund der Aussagen anerkannt, da Kyenge — PoC — in Afrika geboren wurde.

    Ebenfalls 2013 wurde Kyenge von zwei weiteren Lega-Vertretern wüst beschimpft — dem vor wenigen Tagen verstorbenen Erminio Boso (der sich in diesem Zusammenhang öffentlich als Rassist bezeichnete) und Mario Borghezio, der infolge seiner Aussagen von der eigenen Fraktion im Europaparlament (Europa der Freiheit und der Demokratie) ausgeschlossen wurde.

    Das Verfahren gegen Calderoli geht nicht auf eine Anzeige der Betroffenen zurück, sondern auf eine Initiative der Staatsanwaltschaft. Da sich die Ministerin auch nicht ins Verfahren eingelassen hatte, steht ihr keine Entschädigung zu. Die Verteidigung von Calderoli, der als gern gesehener Verhandlungspartner der SVP während der letzten Wochen immer wieder in Bozen aufhältig war, hatte vergeblich versucht, sich auf Verfassungsartikel Nr. 68 zu berufen. Demnach dürfen Parlamentarierinnen nicht für Aussagen verurteilt werden, die sie in Ausübung ihrer Tätigkeit machen.

    Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

    Siehe auch: 01 02 03 04 || 01 02



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  • Team K. für einsprachige Ärztinnen.
    Zweisprachigkeitspflicht soll aufgehoben werden

    Laut einem Bericht, der letzten Samstag in der Südtirolausgabe des Corriere (C’AA) erschienen war, sollen inzwischen 220 Ärztinnen des öffentlichen Gesundheitswesens keinen Zweisprachigkeitsnachweis haben, davon 95 im Gesundheitsbezirk (GB) Bozen, 57 im GB Meran, 39 im GB Brixen und 29 im GB Bruneck. Binnen drei Jahren ab ihrer Anstellung sollen sie den nötigen Zweisprachigkeitsnachweis nachholen, doch die nationalistische Ärztinnengewerkschaft ANAAO übt bereits großen Druck aus, um diese Frist auf fünf Jahre zu verlängern.

    Dazu kommen dem C’AA zufolge noch insgesamt 140 freiberuflich Angestellte (18 in Bozen, 40 in Meran, 60 in Brixen und 22 in Bruneck), die meist auch nicht über die nötigen sprachlichen Voraussetzungen verfügen. Deshalb schätzt das Blatt, dass bereits rund ein Drittel der Ärztinnen ohne den entsprechenden Nachweis sind.

    Erstaunliches fordert dem C’AA zufolge das Team Köllensperger, nämlich die Aufhebung der Zweisprachigkeitspflicht gerade im hochsensiblen Gesundheitsbereich. Anstatt endlich auf griffige Maßnahmen zu setzen, um die sprachlichen Kompetenzen zu verbessern, soll das Kind mit dem Bade ausgeschüttet werden.

    Zum Vergleich: Die Mehrsprachigkeitsstrategie im diesbezüglich nachahmenswerten Finnland nennt die Sicherheit (Polizei…) und das Gesundheitswesen als die zwei besonders sensiblen Bereiche, in denen die finnisch-schwedische Zweisprachigkeit ganz besonders zu gewährleisten sei, und zwar nach Möglichkeit nicht nur in zweisprachigen, sondern sogar in ansonsten einsprachigen Gebieten.

    Laut Astat-Sprachbarometer sind aber in Südtirol genau diese beiden Bereiche am stärksten dafür verantwortlich, dass den Bürgerinnen ihr Recht auf Gebrauch der Muttersprache verwehrt wird.

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 06 07 08



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  • Welche Studienrichtung soll es denn sein?
    Die »Specializzazione« in der Grundschule

    Ab sofort können Einschreibungen in die Grund- und Oberschulen hierzulande nur noch online durchgeführt werden — mit ÖSDI oder einer Bürgerinnenkarte.

    Eine Bekannte hat mich nun auf dieses Schmankerl hingewiesen:

    Statt der Schulstufe gibt es im Antragsformular eine akademisch anmutende »Studienrichtung«. Und für die Übersetzung der »Specializzazione« war wohl gerade kein Wörterbuch in der Nähe.

    Meine Deutschlehrerinnen hätten damit keine Freude gehabt. Aber in Südtirol sind wir dieses Niveau ja leider gewohnt — wie ein Klick auf die folgenden Verweise zeigt.

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10



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  • Digitalisierung… für den Fiskus.
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    Quotation

    Unternehmen, vor allem kleinere, schlagen sich mit der Pflicht zur elektronischen Fakturierung herum und fragen sich, warum die Angelegenheit so kompliziert sein muss. Sogar das Betanken der Firmenautos ist umständlicher geworden. Viele Wirtschaftstreibende haben den Eindruck, dass von der neuen Pflicht nur der Fiskus profitiert.

    Chefredakteur Christian Pfeifer in der SWZ 02/19 vom 11. Jänner

    Siehe auch: 01 02 03 04



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  • »Die Hauptstadt« in Bozen.

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    Von heute bis zum 27. Jänner spielen die Vereinigten Bühnen Bozen (VBB) im Stadttheater (Studio) Die Hauptstadt von Robert Menasse, und zwar jeweils donnerstags, freitags und samstags um 20.00 Uhr sowie am Sonntag, den 27. Jänner um 18.00 Uhr. Am 17. und am 24. Jänner gibt es jeweils ab 19.15 Uhr eine Stückeinführung.

    Am Sonntag, den 13. Jänner ab 18.00 Uhr liest Robert Menasse aus dem gleichnamigen Roman und spricht mit dem ORF-Journalisten Andreas Pfeifer über die Zukunft Europas.

    Am Mittwoch, den 23. Jänner um 20.00 Uhr findet — in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Bildungszentrum (SBZ) und dem Netzwerk für PartizipationAlles kann passieren! Ein Polittheater statt, ein Projekt von Florian Klenk und Doron Rabinovici.

    An der Sprache könnt ihr sie erkennen: Matteo Salvini, Herbert Kickl, Viktor Orbán, Jarosław Kaczyński, Mateusz Morawiecki, Heinz-Christian Strache, Norbert Hofer und Miloš Zeman. — Der Schriftsteller Doron Rabinovici montierte Reden von Europas neuen starken Männern zu einem Polittheater, das die Gegenwart einer illiberalen Wende deutlich macht.

    Es lesen unter anderem Helene Christanell, Cornelia Dell’Eva, Katharina Erlacher,
    Sabina Frei, Irene Heufler, Olivia Kieser und Waltraud Staudacher.

    Siehe auch: 01 02



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  • Demokratieindex 2018: Italien stürzt ab.

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    Auch dieses Jahr hat The Economist Intelligence Unit (EIU) ihren weltweiten Demokratieindex veröffentlicht. Insgesamt 20 der wie im Vorjahr 167 untersuchten Staaten schaffen es diesmal in die Kategorie der vollen Demokratien — einer mehr, als 2017. Es handelt sich, der Reihe nach, um: Norwegen, Island, Schweden, Neuseeland, Dänemark, Kanada und Irland, Finnland, Australien, Schweiz, Niederlande, Luxemburg, Deutschland, Vereinigtes Königreich, Uruguay, Österreich, Mauritius, Malta, Spanien und Costa Rica.

    Finnland, Deutschland und Malta konnten sich im Vergleich zum Vorjahr verbessern, während Österreich eine Verschlechterung verzeichnet.

    Italien wird wie im Vorjahr zu den unvollständigen Demokratien gezählt, stürzt aber von Rang 21 um 12 Stellen auf Rang 33. Das ist die schlechteste Entwicklung unter allen europäischen Ländern.

    Hierzu wird im Bericht festgehalten, dass die »Anti-Establishment-Regierung« von Lega und 5SB die bürgerlichen Freiheiten gefährde. Die Unterstützung für »starke Männer«, die sich über politische Institutionen hinwegsetzen, habe zugenommen. Die neue Regierung umfasse die rechtsradikale, zuwanderungsfeindliche Lega, deren Chef Matteo Salvini sich als Innenminister einer ausländerfeindlichen Rhetorik bediene. Er habe Umsiedlungen von Roma vorangetrieben, die im Widerspruch zu einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) stehen, im September habe die UN-Hochkommissärin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, zudem angekündigt, UN-Teams nach Italien schicken zu wollen, um die besorgniserregende Anzahl von Angriffen auf Asylsuchende zu untersuchen.

    Desweiteren wird die Weigerung kritisiert, aus Seenot gerettete Migrantinnen aufzunehmen und dem Migrationspakt beizutreten.

    Das sogenannte Sicherheitsdekret wird ausdrücklich als eine Maßnahme erwähnt, mit der zur vorgeblichen Gefahrenabwehr bürgerliche Freiheiten eingeschränkt werden. Unter anderem stehe der subsidiäre Schutzstatus für rund 100.000 Menschen auf der Kippe.

    Weltweit stellt die EIU eine Stagnation fest, erstmals in drei Jahren sei keine allgemeine Verschlechterung zu bemerken.

    Mit Island, Luxemburg und Malta gehören wiederum drei europäische Kleinstaaten mit weniger als einer Million Einwohnerinnen zur Spitzengruppe.

    Siehe auch: 01



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  • Rassistischer Antiachtundsechzig(ig)er.

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    In einem auf UnserTirol24 (UT24) erschienenen Kommentar vom 5. Jänner über die 68er beziehungsweise — sic — die 68iger (Achtundsechzigiger) lässt Chefredakteur Georg Dekas wieder einmal die Sau raus und tief in seine dunkle Gedankenwelt blicken. So schreibt er:

    Für die 68iger (sic) Generation, die, wie gesagt, immer noch leitende Positionen in der Gesellschaft einnimmt, ist die freie Vermischung des Menschengeschlechts ein Segen. Rassen gibt es nicht. Der Mensch ist für sie nur das Ergebnis von Umständen und Erziehung – daher auch „belehrbar“. Verbrecher – sofern sie nicht Männer sind, die Frauen töten – werden zuerst als Opfer gesehen und mit so viel Milde und Umerziehung bedacht, dass ebendieses zum Unrecht wird. Kriege werden verabscheut, in Wahrheit aber den Berufsheeren und Guerillakämpfern in fremden Ländern überlassen. Abtreibung ist ein Recht, Menschenrechte soll es für alle geben, auch die Ehe. Die Superbesteuerung der Reichen ist politisches Programm ebenso wie die unbegrenzte Sozialhilfe. Selbstverständlich isst man „Bio“ und macht den Menschen verantwortlich für den Klimawandel. Die Einwanderung von kulturfremden Menschen hält man für notwendig, um die Pensionskassen aufzufüllen [und] die Wirtschaft am Laufen zu halten.

    Im Umkehrschluss gilt dann wohl, dass

    • es für Dekas Menschenrassen gibt;
    • der Mensch unbelehrbar und
    • Abtreibung kein Recht ist;
    • Menschenrechte nicht für alle gelten;
    • der Mensch nicht für den Klimawandel verantwortlich ist.

    Unfassbar. Wie viel Hass muss so ein Mensch in sich tragen?

    Siehe auch: 01



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  • Befahrbare Fußgängerzonen.

    Autor:a

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    Mit Artikel 1, Absatz 103 des Haushaltsgesetzes hat sich die gelb-grüne Mehrheit im römischen Parlament erneut einen schlechten Scherz erlaubt: Eine Änderung der Straßenverkehrsordnung macht verkehrsberuhigte und sogar Fußgängerzonen für alle elektrischen und Hybridfahrzeuge frei zugänglich. Nimmt man den Text beim Wort, dürfen künftig am Bozner Waltherplatz, unter den Brixner Lauben oder in der Brunecker Stadtgasse wieder Autos verkehren. Weitere Einschränkungen durch die Kommunen sind nicht erlaubt — und nachdem allein in Südtirol schon heute mehrere Tausend entsprechender Fahrzeuge (Tendenz steigend) zugelassen sind, wäre das Chaos vorprogrammiert.



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