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  • Digitaler Zentralismus.
    Quotation

    Digitalisierung zielt auf Vereinheitlichung, auch auf Zentralisierung ab, weil dann funktioniert sie am besten — während Autonomie auf Differenzierung und föderale Lösungen abstellt. Und da gilt es jetzt einen Weg zu finden, um beiden Interessen gerecht zu werden.

    Europarechtler Prof. Walter Obwexer anlässlich des heutigen Tags der Autonomie gegenüber Rai Südtirol (Transkription von mir)

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07 || 01 02



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  • Autonomie: Urzì lehnt Schutzklauseln ab.

    Ausgerechnet am heutigen Tag der Autonomie hat Alessandro Urzì, seines Zeichens Parlamentsabgeordneter der neofaschistischen Fratelli d’Italia und Vorsitzender der Sechserkommission, der von LH Arno Kompatscher (SVP) geforderten Einführung der Einvernehmensklausel (Änderungen am Autonomiestatut nur mit Zustimmung der Länder) sowie der Begrenzung staatlicher Einmischung in autonome Befugnisse eine klare Abfuhr erteilt. Dass diese Forderungen erhoben wurden, habe zu Verzögerungen bei der Wiederherstellung der Autonomie geführt, so der Vorwurf von Urzì.

    Gleichzeitig stellte er Abänderungen des Autonomiestatuts wie die Abschaffung der vierjährigen Ansässigkeitsklausel und die Senkung der Schwellen zur Ernennung von Referenten italienischer Muttersprache in den Landgemeinden in den Raum.

    Die SVP hatte ihre unsägliche Koalition mit FdI und Lega auf Landesebene unter anderem damit begründet, dass sie sich dazu verpflichtet hätten, die seit der Streitbeilegungserklärung 1992 verlorenen Zuständigkeiten wiederherzustellen.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 || 01 02 03 04



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  • Bollettino ufficiale plurilingue.

    Il governo spagnolo verserà fino a un massimo di 273.000 euro ogni anno all’amministrazione catalana perché questa si incarichi di far tradurre in catalano normative statali, che successivamente verranno pubblicate sul Boletín Oficial del Estado (BOE), l’equivalente della Gazzetta ufficiale in Italia o del Foglio federale svizzero. Questo è quanto prevede un apposito accordo siglato tra i governi spagnolo e catalano nel novembre scorso e appena entrato in vigore.

    Non è comunque la prima volta che leggi statali vengono pubblicate sul BOE in una lingua cosiddetta coofficiale: in base a un precedente accordo, prorogato varie volte, il catalano per esempio era già presente dal 1998 al 2021 sotto forma di apposito supplemento — contenente anche decreti ministeriali e sentenze della Corte costituzionale — e ora vi ritorna dopo una pausa di pochi anni. Analoghi supplementi esistono anche in lingua galiciana e in lingua basca.

    La Gazzetta ufficiale italiana invece non pubblica testi in lingue minoritarie, diversamente dal Bollettino ufficiale del Trentino e del Sudtirolo, che rende note le norme sia in tedesco che, a volte, in ladino, anche se in caso di interpretazioni prevale sempre il testo in lingua italiana.

    Sarebbe comunque interessante sapere se lo stato italiano paga il Sudtirolo per i servizi di traduzione che sovente svolge per le amministrazioni centrali, seppur non, appunto, per la traduzione di leggi e norme da pubblicare in Gazzetta. Personalmente ne dubito.

    Pochi mesi fa era stato plurilinguizzato anche il Congresso spagnolo e il governo centrale si è impegnato a portare il basco, il catalano e il galiciano anche al Parlamento europeo.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 || 01 02



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  • Einen Grund gibt es immer.
    Minorisierung

    Südtirol ist jenes Land, wo der Übergang

    von

    • weißt du, in dieser Gemeinde / Gegend / Straße leben halt mehr Italienischsprachige;
    • dieses Unternehmen hat seinen Sitz in Italien;
    • hier gibt es nur ein vorläufiges (technisches) Problem, das hoffentlich bald gelöst sein wird;
    • er/sie gibt sich ja eh schon Mühe, ein paar Wörter auf Deutsch zu verstehen;
    • wir befinden uns ja hier in (der Nähe von) Bozen / Leifers / Meran;
    • die sind noch nicht lange hier, deswegen können sie noch kein Deutsch;
    • Deutschsprachige nehmen diese Dienstleistung aber nur selten in Anspruch;
    • früher war es noch viel schlimmer, musst du wissen — jetzt geht es doch schon besser;
    • in diesem Amt arbeiten mehr Italienerinnen;

    über

    • in diesem Tal / Dorf urlauben halt vor allem Gäste aus Italien;
    • das ist das Unterland / der Brenner / Franzensfeste / Innichen (etc.), hier ist das historisch bedingt;
    • die Inhaberinnen dieses Unternehmens sind Italienerinnen;
    • das ist nur vorläufig einsprachig hier;
    • so viel Italienisch verstehen doch alle;
    • das ist ein staatlicher Betrieb / eine staatliche Behörde, deshalb ist das so;
    • es handelt sich um eine Ladenkette, da kann die Betreiberin wenig machen;
    • das sind doch Ladinerinnen, die tendieren eher zum Italienischen;
    • hier ist zwar Zweisprachigkeit vorgeschrieben, aber dein individuelles Recht wird nicht verletzt;
    • in diesem Bereich ist Zweisprachigkeit nicht vorgeschrieben;
    • hier leben fast nur Deutschsprachige, da kann ein wenig italienische Einsprachigkeit ja auch nicht schaden;

    bis

    • dieser Dienst war früher beim Staat, deswegen ist das so;
    • hier leben vor allem Zugewanderte aus […], die tendieren eher zum Italienischen;
    • diese Firma arbeitet eben viel mit Kundinnen außerhalb Südtirols;
    • auch wenn Zweisprachigkeit vorgeschrieben wäre, kann ich verstehen, dass der Aufwand nicht gerechtfertigt ist;
    • hier urlauben vor allem Gäste aus Deutschland, denen gefällt dieses italienische Flair;
    • die wissen hier vielleicht gar nicht, dass Deutsch vorgeschrieben wäre;
    • hier sind wir nicht weit von der Sprachgrenze (vom Trentino / von Venetien / von der Lombardei) entfernt;
    • lieber nur auf Italienisch als gar nicht;
    • du weißt doch, wie schwierig es ist, zweisprachiges Personal zu finden;

    fließend ist und jede Begründung — auch untereinander widersprüchliche — gut genug ist, um die Vernachlässigung der deutschen Sprache zu legitimieren sowie, oft genug, als unabänderliche Tatsache darzustellen.

    Das ist einerseits Ausdruck und Symptom, andererseits wiederum Rechtfertigung und Entschuldigung für die Minorisierung. Die Katze beißt sich in den Schwanz.

    (Anlass für diesen Eintrag ist, dass ich letzthin wieder öfter solche »Argumente« gehört habe, nachdem es gefühlt aus welchem Grund auch immer länger nicht der Fall gewesen ist.)



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  • Carta d’identità, odonomastica ancora monolingue.
    Diritti negati

    Da poco anch’io ho in tasca la mia prima carta d’identità elettronica (CIE), che rispetto a quella precedente, cartacea e verde, si è rimpicciolita, è diventata più (banal-)nazionalista e non rispetta più la legge. Sì, perché ero convinto che il «problema» fosse stato risolto, ma invece da oltre tre anni le banche dati non sono ancora state corrette e gli indirizzi contengono l’odonomastica solo in italiano. E quindi anche sulla mia carta d’identità il nome della via in cui risiedo è indicato in versione monolingue italiana, in barba alla legge. Ma si sa, la legge vale integralmente solo quando tutela la maggioranza nazionale e in tal caso i problemi che possano sorgere vengono risolti con solerzia.

    Tra l’altro, rimangono monolingui italiani — non è previsto né il tedesco né altra lingua come l’inglese — anche i servizi digitali associati alla carta, a partire dall’applicazione per smartphone i cui contenuti sarebbero traducibili in mezza giornata. Evidentemente, però, mancano sia la volontà sia il rispetto. L’esempio positivo di Immuni dimostra che, quando si vuole, anche in Italia si riesce a mettere a disposizione servizi plurilingui e in pochissimo tempo.

    L’assenza dell’odonomastica ufficiale in lingua tedesca, tra l’altro, non è «solamente» una questione di diritti e di eguaglianza, e basterebbe già questo, ma può effettivamente essere causa di problemi e fraintendimenti, quando utilizzata parallelamente a documenti redatti solamente in tedesco, perché gli indirizzi non coincidono. Allo stesso tempo, quando si presenta la carta d’identità per registrarsi da qualche parte potrà venire trasferito solo l’indirizzo in italiano, e così si contribuisce alla regressione dell’odonomastica in lingua tedesca.

    Non appena ricevuta la nuova carta d’identità e resomi conto del fatto che il problema continua a persistere, mi sono rivolto per iscritto al Commissariato del governo, purtroppo ancora responsabile in materia. Vedremo quale soluzione (o quale scusa) mi verrà proposta. Sempre che ci si degni di rispondermi.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07 | 08 || 01



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  • Freund Fitto.

    Im Interview mit Rai Südtirol bezeichnet es EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann (SVP) heute als für unser Land »sicher positiv«, dass Raffaele Fitto (FdI) — mit dem er »sehr befreundet« sei — zum neuen italienischen EU-Kommissar ernannt werden könnte. Dabei nimmt er sogar ausdrücklich darauf Bezug, dass Fitto in Verhandlungen mit LH Luis Durnwalder (SVP) versucht habe, »die leidige Frage der Toponomastik auf einen guten Weg zu bringen«.

    Das ist eine krasse Verdrehung der Tatsachen: Fitto hat damals (2010) als Regionenminister im Namen einer Rechtsregierung (Berlusconi IV) verhandelt, die wegen ein paar Wegweisern gedroht hatte, das Militär nach Südtirol zu entsenden, um die koloniale Ordnungsmäßigkeit aufrecht zu erhalten. Er tat dies zudem in einer Materie, in der die ausschließliche Zuständigkeit beim Land lag und liegt, der Zentralstaat also eigentlich nichts zu sagen hätte — zudem in einer Manier, die keineswegs von Entgegenkommen und Großzügigkeit gekennzeichnet war. Im Gegenteil: Er hat den Landeshauptmann regelrecht über den Tisch gezogen. Noch nicht einmal die Bezeichnung Vetta d’Italia für den Klockerkarkopf — die wohl symbolisch für den italienischen Imperialismus stehen kann — wäre dem Verhandlungsergebnis zufolge weggefallen.

    Noch 2015 brachten die von Fitto gegründeten und geleiteten Conservatori e Riformisti Änderungsanträge zur geplanten Verfassungsreform ein, mit der alle Sonderautonomien (einschließlich der von Südtirol) hätten abgeschafft werden sollen. Dass die Anträge nicht angenommen wurden und eine Abschaffung auf diesem Weg (aufgrund der internationalen Verankerung) ohnehin nicht möglich gewesen wäre, ist kein Verdienst von Fitto.

    Diese Vorgeschichte qualifiziert das heutige Mitglied einer europafeindlichen, neofaschistischen Partei also in den Augen eines führenden SVPlers dafür, aus Südtiroler Sicht als gute Wahl für den Posten des EU-Kommissars betrachtet zu werden.

    Er sei ja schließlich »regelrecht verliebt« in unser Land. Wahrscheinlich so, wie — überspitzt formuliert — Rodolfo Graziani in Äthiopien und Jean-Marie Le Pen in Algerien verliebt waren.

    Wenn er so weitermacht, droht ihm noch ein Verdienstorden.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 | 05



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  • La negazione del rischio di assimilazione.

    Se ne poteva benissimo fare a meno, ma la discussione — avvelenata — sulla «classe speciale» della Goetheschule nella capitale sudtirolese, tra le altre cose, ha portato alla luce l’assoluta (e colpevole) inconsapevolezza di molti concittadini di lingua italiana di quello che significa la scuola per una minoranza linguistica. Anzi, peggio: addirittura alcune delle persone intervenute nel dibattito, non certo delle sprovvedute, negano espressamente il rischio di assimilazione (cfr. 01 02 03 04).

    Due esempi concreti:

    Oggi non ci sono rischi di assimilazione, la scuola deve dare a tutti le stesse opportunità.

    Nell’Alto Adige /Suedtirol del terzo millennio, in cui non incombe sulla minoranza tedescofona nessun pericolo/minaccia di assimilazione, la domanda è se il sistema scolastico pubblico altoatesino/sudtirolese sia strutturato in modo da formare i futuri cittadini offrendo a tutti le stesse opportunità.

    Vanda Carbone (ex PD) in L’Svp gioca col fuoco, su Salto (30 agosto 2024), enfasi mia

    Quindi chi parla di pericolo di nuova italianizzazione onestamente o non sa cosa dice, oppure è in malafede.

    Luca Fazzi, professore di sociologia presso l’Università di Trento, in La paura dei barbari, sempre su Salto (30 agosto 2024)

    Questo fa comprendere come manchi sostanzialmente un consenso minimo, base imprescindibile per la convivenza, sulla situazione di minorizzazione in cui ci troviamo e sulle tutele necessarie.

    Cëla enghe: 01 02 || 01 02 03 04



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