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  • Puigdemont in Innsbruck.
    Veranstaltungshinweis

    Am kommenden Freitag, den 29. April wird der katalanische Präsident (2016-16) und nunmehrige EU-Abgeordnete Carles Puigdemont (JxC) in Innsbruck sein. Dort wird er ab 14.00 Uhr auf Einladung von Management Center Innsbruck (MCI) und MCI alumni im Congress einen Vortrag zum Thema Freedom & Democracy in Europe halten.

    Der 130. Präsident von Katalonien wird wegen der Durchführung des Unabhängigkeitsreferendums vom 1. Oktober 2017 juristisch von Spanien verfolgt. Mehrere Auslieferungsanträge waren jedoch erfolglos.

    He is firm defender of participative democracy and the use of digital tools and technologies to incentive citizens’ participation in politics.

    MCI (Auszug)

    Für die Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.

    Cëla enghe: 01



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  • Einsprachige Busstudie.
    Eurac/STA

    Mit einer Landtagsanfrage (Nr. 2064/22) hatten die Grünen um die Aushändigung einer Südtiroler Busstudie gebeten, die Landesrat Daniel Alfreider (SVP) am Runden Tisch vom 7. Februar bei Rai Südtirol erwähnt hatte.

    Übermittelt wurde ihnen eine von Eurac und STA ausgearbeitete Arbeit mit dem Titel »Panoramica-bus a zero emissioni«.

    Zwei öffentliche Institutionen, wovon eine — die Eurac — Kompetenzzentrum für Autonomie und Minderheitenschutz sein will, arbeiten eine Studie aus, die dann (nicht zum ersten Mal) ausschließlich in der Staatssprache verfügbar ist.

    Sowas ist nicht harmlos. Es führt zu einem Teufelskreis, in dem unterschwellig kommuniziert wird, dass wissenschaftliche Themen auch beim mehrheitlich deutschsprachigen Land besser in der Staatssprache abgehandelt werden; wo Wissenschafterinnen aus dem deutschen Sprachraum ständig mit Sprachbarrieren konfrontiert sind, wenn sie sich mit Südtirol beschäftigen; wo ohne deutsche Sprache fast alles und ohne Staatssprache fast nichts mehr möglich ist. Eine Präsentation der Studienergebnisse auf Deutsch wird dadurch deutlich erschwert, und auch die Leute in den Südtiroler Bezirken können sich nicht in deutscher Sprache mit der Thematik auseinandersetzen. Das alles auf Grundlage einer Studie, die in Südtirol von öffentlichen Institutionen mit unserem Geld durchgeführt wurde.

    Am anderen Ende stehen dann zum Beispiel die deutschsprachigen Südtirolerinnen, die inzwischen Italienisch als die wichtigste Sprache fürs Zusammenleben im Land identifizieren. Oder Zuwandernde, die sich — vor die Wahl gestellt, ob sie Deutsch, Ladinisch oder Italienisch lernen sollen — großmehrheitlich für letzteres entscheiden.

    Dabei hätte das Land die Aufgabe, im Gegenteil die deutsche und die ladinische Sprache zu fördern und, wennschon, das aufgrund der staatlichen Zugehörigkeit ohnehin unausweichliche, die Staatssprache begünstigende Ungleichgewicht so gut wie möglich zu kompensieren.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 || 01



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  • Abfallbewirtschaftung: Rom entscheidet.

    Das bewährte Südtiroler System der Abfallbewirtschaftung muss binnen fünf Jahren grundlegend umgebaut werden. Dies berichtet Rai Südtirol. Grund sei demnach eine neue Richtlinie aus Rom, die unter anderem eine Zentralisierung der Zuständigkeiten beim Land vorschreibt — während heute Gemeinden, Bezirksgemeinschaften und Land kooperieren und unterschiedliche Aufgaben wahrnehmen.

    Der Präsident des Gemeindenverbands, Andreas Schatzer (SVP), stellt die Frage in den Raum, ob und warum man »ein funktionierendes System verändern soll.« Giulio Angelucci, Direktor im Amt für Abfallbewirtschaftung des Landes, sieht laut Rai Südtirol neben den Nachteilen auch die Chancen des vorgeschriebenen Umbaus, die sich aus einer besseren Nutzung von Synergien ergäben.

    Es bleibt aber die Grundsatzfrage, warum sich ein angeblich autonomes Land vom Zentralstaat vorschreiben lassen muss, wie sein Abfallbewirtschaftungssystem auszusehen hat und welche Zuständigkeiten von welcher Verwaltungsebene wahrgenommen werden. Wenn es sinnvolle Synergien gibt, müsste ein autonomes Land selbst entscheiden dürfen, ob, in welchem Umfang und wann es sie nutzen möchte — während hier wieder einmal von oben herab vorgeschrieben wird, was zu tun ist und in welchem Zeitraum dies umgesetzt werden muss.

    Die Abwägung der von Angelucci genannten Vor- und Nachteile ist uns auch nicht selbst überlassen.

    Dass Südtirol sogar für die Verlegung einer Bushaltestelle in der Landeshauptstadt beim Zentralstaat nachfragen muss, war uns bereits bekannt. Jetzt haben wir — nachdem wir schon den Müllimport aus dem Trentino geschluckt haben — also auch noch das Abfallbewirtschaftungssystem bis hin zu den gesammelten Wertstoffen anzupassen und zu vereinheitlichen.

    So wird es immer schwieriger, einen Hauch von Autonomie vorzutäuschen.

    Cëla enghe: 01 02 03 || 01



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  • Italienischer Cloud-Computing-Masterstudiengang.

    Wie die dreisprachige Freie Universität Bozen (FUB) mitteilt, wird es an der einsprachig englischen Fakultät für Informatik ab September dieses Jahres einen einsprachig italienischen Masterstudiengang »für Native-Cloud-Anwendungen in einer virtuellen Umgebung« geben.

    Finanziell getragen wird diese hervorragende Gelegenheit, die Staatssprache an der Südtiroler Uni zu Lasten der anderen Sprachen weiter zu stärken, von VMware Italy Srl sowie den Südtiroler Unternehmen Alperia AG (öffentlich), Volksbank und ICOS AG (die aber auch im deutschen Pressetext der Uni ICOS SpA heißt).

    In einem dieser Partnerunternehmen, die 11 von 16 Studienplätzen durch Stipendien fördern, dürfen dann die Teilnehmenden ein Abschlussprojekt absolvieren.

    Damit wird laut Aussendung der FUB gewährleistet, dass die Studierenden von Beginn »an mit realen Bedürfnissen der Wirtschaftswelt« konfrontiert werden. Zu denen offenbar die deutsche Sprache in Südtirol nicht zählt.

    Interessant ist jedenfalls auch, dass sich Unternehmen bei der Freien Universität Studiengänge kaufen können, um ihren eigenen Personalbedarf zu decken.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05



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  • Undenkbar und doch unausweichlich.
    Quotation

    [Auf den Beginn der russischen Invasion der Ukraine] folgten lange Tage, in denen fast ausschliesslich unwahrscheinliche Dinge passierten. Niemand hätte etwa geglaubt, dass die EU entschlossen handeln könnte, die ukrainische Armee Kiew verteidigen und Russland sich in ein gigantisches Nordkorea verwandeln würde.

    Die Welt drehte sich, wie hundert Jahre zuvor einer Legende nach Lenin gesagt haben soll: «Es gibt Jahrzehnte, in denen nichts passiert – und Wochen, in denen Jahrzehnte passieren.»

    Das Gespenstische war die Klarheit dabei. Was tags zuvor undenkbar war, schien tags darauf kaum anders möglich. Es war, als wäre man in einen Albtraum hinein erwacht.

    Oder als würden Puzzle­steine von selbst in ein Bild herunterregnen.

    Es ist wieder Zeit, sein Lager zu wählen: Freiheit oder Faschismus.

    aus Russisches Kriegsschiff, fick dich! von Constantin Seibt, erschienen auf republik.ch am 14. April 2022

    Cëla enghe: 01 02 03 | 04



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  • Spionage gegen katalanische Unabhängigkeitsbewegung aufgedeckt.
    #CatalanGate

    Die katalanische Unabhängigkeitsbewegung ist zwischen 2015 und 2020 der wohl größten bislang bekanntgewordenen illegalen Überwachungsaktion der Erde zum Opfer gefallen. Dies wurde nun von Citizen Lab, einer Gruppe an der Universität Toronto, die Menschenrechtsverletzungen im High-Tech-Bereich erforscht, gemeinsam mit Amnesty International offengelegt und vom New Yorker journalistisch aufgearbeitet.

    Während der letzten Jahre waren bereits ähnliche Fälle aufgedeckt worden, die vornehmlich von autoritären und antidemokratischen Regimes zu Lasten von Dissidentinnen durchgeführt worden waren.

    Zu den mindestens 65 katalanischen Betroffenen gehören sowohl Politikerinnen (einschließlich Regierungsvertreterinnen und EU-Abgeordnete) als auch zivilgesellschaftliche Aktivistinnen, die sich für die Loslösung der Region von Spanien einsetzen. Auch vor Handys von Rechtsanwältinnen wurde nicht zurückgeschreckt. Zur Überwachung wurde — wenngleich nicht ausschließlich — Pegasus eingesetzt, eine berüchtigte Spionagesoftware, die die israelische NSO Group ausschließlich Staaten verkauft.

    Die Forschungsgruppe Forensic Architecture der Universität London konnte Pegasus laut New Yorker weltweit 300 Akten von körperlicher Gewalt, etwa gegen Journalistinnen oder Oppositionelle, zuordnen. Möglicherweise steht auch die Ermordung von Jamal Khashoggi mit der Spyware in Verbindung.

    Menschenrechtsanwälte wie Gonzalo Boye (01 02), der als Anwalt von Carles Puigdemont selbst zu den Opfern der Spionage gehört, bereiten sich nun darauf vor, wegen der breiten Überwachung der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung juristisch gegen Pegasus und andere vorzugehen. Der ehemalige katalanische Präsident und nunmehrige EU-Abgeordnete gehört auch einem neuen Untersuchungsausschuss an, der im Namen des EU-Parlaments die Nutzung des Spionageprogramms unter die Lupe nehmen soll und zufällig genau heute zum ersten Mal tagen soll.

    Amnesty International fordert die EU auf, den Missbrauch von Pegasus umgehend zu beenden. Und in Spanien sei eine umfassende und unabhängige Untersuchung der Vorfälle nötig.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 || 01



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  • Giornata degli Alpini e riabilitazione del fascismo.
    Quotation

    Quell’atto eroico, così come viene definito, è in realtà un tassello dell’enorme scommessa persa da parte dei totalitarismi di destra su quella che veniva chiamata “guerra di annientamento” di cui gli italiani furono parte integrante non solo come occupanti ma in quanto alleati dell’invasore, rendendosi responsabili di atti di “ripulitura” nei confronti di comunisti, ebrei e di altri nemici dello stato. Si macchiarono di veri e propri crimini di guerra che la storiografia italiana solo recentemente è riuscita a riportare alla luce. Quello che stupisce oggi è l’incapacità da parte del legislatore, che con i due rami del Parlamento ha votato all’unanimità a favore della legge, di comprendere il peso di questa scelta, quale sia la reale portata storica e il valore morale di quella brutale invasione. Oppure, ma è un’ipotesi a cui non voglio nemmeno pensare, è che la maggior parte di chi ha votato la legge sappia benissimo che cosa fu Nikolaevka all’interno di quello scontro tra civiltà tra il totalitarismo nazifascista e l’Unione Sovietica e abbia votato conscio del fatto di legare la memoria delle truppe alpine a un episodio di una guerra di aggressione vergognosa delle cui responsabilità questo Paese non si è ancora fatto carico.

    È vero, non è necessario essere fascisti per votare una legge sulla memoria di questo tipo. Tuttavia rischia seriamente di aprire la porta a forme di riabilitazione del fascismo.

    Francesco Filippi, storico e autore di libri sul fascismo, intervistato da Elisa Brunelli per Salto, a commento dell’istituzione della Giornata della memoria e del sacrificio degli Alpini.

    Cëla enghe: 01 02 03 || 01



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