Autorinnen und Gastbeiträge →

  • Weiße Seiten »informiert«…

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    5 Comentârs → on Weiße Seiten »informiert«…

    Sollte sich mal wieder jemand fragen, ob sich über 40 Jahre Autonomie (im Sinne einer Normalisierung der Zweisprachigkeit) gelohnt haben — hier ein kleiner Hinweis aus den Weißen Seiten. Falls Zweifel bestehen: Das ist der »deutsche« Teil des Telefonbuchs 2014/15 (nicht 1923/24), bei fast jeder und jedem zu Hause überprüfbar.

    Weiße Seiten: Post.

    Selbstverständlich wird man unter der empfohlenen Nummer nur einsprachig beraten. Und auch die Homepage gibt es nur auf Italienisch.

    Aber: Nächstes Jahr wirds bestimmt besser!

    Siehe auch:
    01 02 03 04



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  • Suprematistische Zweisprachigkeit.

    Autor:a

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    13 Comentârs → on Suprematistische Zweisprachigkeit.

    Bei den jüngsten Kommunal- und Regionalwahlen in Spanien kam es zu großen Umwälzungen. Über Madrid und València, wo die neuen Bürgermeisterinnen bereits angekündigt haben, Straßenbezeichnungen eliminieren zu wollen, die sich auf den Franquismus beziehen, hatte ich bereits berichtet.

    Doch auch auf regionaler Ebene kam es vielfach zu Regierungswechseln, so etwa in der Region València (País Valencià) und auf den Balearen. Beide katalanischsprachigen Gebiete waren vom konservativ-zentralistischen PP regiert worden und haben nun wieder linke Regierungen. Da sich die Linken in ihrer Sprach- und Kulturpolitik tendenziell am Vorbild Kataloniens (Principat de Catalunya) orientieren, macht sich nun Hoffnung breit, dass die vom PP benachteiligte katalanische Sprache wieder aufblüht. Besonders im País Valencià gibt es diesbezüglich viel zu tun, da der PP dort 20 Jahre ununterbrochen regiert hatte.

    Süd/Sud.

    Für das katalanische Nachrichtenportal Vilaweb schrieb Professor Ferran Suay nun den beachtlichen Artikel »Polí­tica lingüí­stica per a un paí­s en construcció« (Sprachpolitik für ein Land im Aufbau), aus dem ich hier einige Passagen zitieren möchte, von denen manche auch für Südtirol gelten. Insgesamt zählt Suay zehn Prioritäten für eine gelingende neue Sprachpolitik im Paí­s Valencià auf.

    Die Gewählten dieser Legislatur tragen die Verantwortung, einen korrekten, würdigen und konsistenten Gebrauch der valencianischen Sprache [also der valencianischen Variante des Katalanischen, Anm.] zu machen, ohne sich automatisch der Sprache der Gegenseite unterzuordnen. Es ist wichtig, dass sie nicht den absurden Fehler begehen, all ihre öffentlichen Äußerungen selbst zu übersetzen. Dies zu tun, wäre eine Erniedrigung für sie und für die [katalanische] Sprache, da damit die klare Botschaft vermittelt wird, dass die Kenntnis des Katalanischen unnötig und somit irrelevant ist.

    Unter der Führung des PP war die valencianische Verwaltung, was den internen Sprachgebrauch betrifft, nicht von jener in spanischsprachigen Regionen zu unterscheiden. »Alles auf Spanisch und für das Spanische« scheint die Maxime der letzten zwanzig Jahre gelautet zu haben. Als BürgerInnen mussten wir ausdrücklich darum bitten (oft auch mehrmals), dass sich die Verwaltung auf Valencianisch an uns wendet, um Mitteilungen in unserer Sprache — meist voller Rechtschreibfehler — zu bekommen. Die landeseigene Sprache muss nun normalisiert und als vorrangig in der internen und externen Kommunikation definiert werden.

    Ein Erfolg der Sprachvernichter war es, uns die Auffassung einzureden, dass »die Sprache« ausschließlich den Bildungsbereich betrifft (um sie dann auch dort zu majorisieren). Um die Falschheit dieser Idee zu verstehen möge die Feststellung ausreichen, dass es für die andere Amtssprache (die einzige wirkliche Amtssprache: das Spanische) keine derartige Restriktion gibt. Die Sprache ist eines der transversalsten Elemente jeder Gesellschaft. Weder das Gesundheitssystem, noch die Wirtschaft, noch die Stadtplanung, noch irgendein anderer Aspekt des gesellschaftlichen Lebens finden ohne Sprache statt.

    Ich erinnere daran, dass es einen Teil der valencianischen Bevölkerung gibt (den, der sich auf Spanisch verständigt), dessen sprachlichen Rechte bereits voll und effektiv anerkannt sind. Es sind die Rechte der Valencianischsprachigen, die verteidigt und gefördert werden müssen, um sie an jene ihrer Nachbarn anzugleichen. Keine demokratische Gesellschaft darf die Existenz von BürgerInnen erster und zweiter Klasse dulden; doch genau dies passiert derzeit im Paí­s Valencià.

    Die Ortschaften in Kastilien haben einen Namen: ihren eigenen. Die Ortschaften der Region València haben deren zwei: ihren eigenen und eine kastilisierte Version. Die Straßen[schilder] sind voller Absurditäten wie Elx/Elche, Sagunt/Sagunto oder Benicàssim/Benicasim, die keine relevante Information beinhalten und gleichzeitig das Bild einer Unterordnung (Subordination) vermitteln. Jedes Dorf und jede Stadt sollte [wie in Katalonien oder in Galicien, Anm.] nur einen Namen haben, den jeder gemäß seiner phonetischen Fähigkeiten aussprechen wird.

    Die »suprematistische« Zweisprachigkeit abschaffen: Das Grundprinzip dieser Perversion ist es, dass alles, was auf Katalanisch geschrieben wird, auch auf Spanisch übersetzt werden muss, aber nicht [immer] umgekehrt. Das betrifft nicht nur die Ortsnamen — und vermittelt den Eindruck, dass die Landessprache völlig vernachlässigbar ist. Noch mehr: dass sich niemand daran »anstecken« soll, indem er sie lesen muss. Deshalb gibt es sogar Übersetzungen für so schwierige Botschaften wie »Nord/Norte« oder »Direcció/Dirección«. Das ist eine Beleidigung für das Katalanische und für die Intelligenz der LeserInnen. Jeder, der versteht, was »Norte« heißt, weiß auch, was »Nord« bedeutet, ohne einer Übersetzung zu bedürfen.

    Den Privatsektor erreichen: Ein weiterer großer Erfolg der Sprachvernichtungspolitik, die wir ertragen mussten, ist eine Gesetzgebung, die das Valencianische im Privatbereich nicht schützt. Läden, Geschäfte oder große Supermärkte unterliegen [anders als z.B. in Katalonien, Anm.] keiner gesetzlichen Verpflichtung, die Rechte der Valencianischsprachigen einzuhalten. Alles wird dem guten Willen der Betriebe überlassen.

    […]

    Übersetzung:

    Leider gleicht die Südtiroler »Vorzeigeautonomie« vielfach eher der von 20 Jahren PP-Politik »geschädigten« Situation im Paí­s Valencià als dem katalanischen Modell.



    Ferran Suay ist Doktor der Psychologie und führendes Mitglied von Acció Cultural del País Valencià und der Plataforma per la llengua

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 06 || 01 02



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  • Zentralstaatkonformes Personalgesetz.

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    0 Comentârs → on Zentralstaatkonformes Personalgesetz.

    Es gibt eine marktkonforme Demokratie (O-Ton Angela Merkel) und es gibt eine zentralstaatkonforme Autonomie. Beides sind in sich Widersprüche.

    Die zentralstaatkonforme Autonomie gibt es spätestens seit Amtsantritt von Landeshauptmann Kompatscher (SVP), und deren Maxime lautet: »Durch freiwillige Schrumpfung der Autonomie können Konflikte mit dem Zentralstaat vermieden werden.«

    Ein perfektes Beispiel für diese Haltung war das Finanzabkommen: Vorangegangene Autonomieverletzungen durch Rom wurden darin einfach hingenommen und nachträglich »saniert«, der Verzicht zum Sieg umgedeutet. Das ist wie beim Wohnungseinbrecher, dem der Hausbesitzer »freiwillig« die Wertsachen aushändigt.

    Im Mai hat man ein neues Landespersonalgesetz verabschiedet, das über Monate mit der Zentralregierung diskutiert wurde, damit die autonome Gesetzgebung möglichst allen römischen Wünschen gerecht wird.

    Trotz der ausgiebigen Verhandlungen hat die »autonomiefreundliche« Regierung in Rom nun das Gesetz vor dem Verfassungsgericht angefochten, weil es angeblich gegen die alleinige staatliche Zuständigkeit in der Sozialfürsorge verstößt. Der vom Land gewünschte Generationenvertrag, der Arbeitsplätze sichern soll, steht somit auf der Kippe.

    Landeshauptmann Kompatscher und Landesrätin Deeg zeigen sich in einer Pressemeldung dennoch erfreut. Erfreut! Weil der Staat »nur« einen Punkt des neuen Gesetzes angefochten habe — eines Gesetzes, das von vornherein zentralstaatkonform geschrieben wurde.

    Siehe auch: 01 02



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  • Sieg für Bozen?

    Autor:a

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    28 Comentârs → on Sieg für Bozen?

    Soeben hat der Bozner Gemeinderat entschieden, Benkos Kaufhaus- und somit wohl auch das damit zusammenhängende Virglprojekt zu versenken. Mit welchen rechtlichen und wirtschaftlichen Folgen ist jedenfalls für mich nicht absehbar.

    (Der Einwand, man dürfe sich von Benko nicht erpressen lassen, greift möglicherweise zu kurz. Man hatte sich ja mit dessen Signa-Gruppe auf ein Projektverfahren eingelassen, und wenn daraus Ansprüche entstanden sein sollten, wäre das nichts Sonderbares. Unterzeichne ich mit einem Bauträger einen Vorvertrag, lasse ihn den Entwurf an meine Wünsche anpassen und trete im letzten Moment vom Vertrag zurück, werde ich für entstandene Kosten ebenfalls aufkommen müssen.)

    Das Ergebnis der Abstimmung ist jedenfalls symptomatisch für den gesamten Verlauf der öffentlichen und politischen Debatte — sowie für die Entscheidungsfähigkeit der Bozner Stadtpolitik: 22 Ja- und 19 Neinstimmen bei drei Enthaltungen, wobei letztere als Gegenstimmen gewertet werden. Ergibt einen Gleichstand, der wiederum denkbar knapp nicht zur Annahme des Projektes reicht. Hätte es ein klares Ja oder ein klares Nein gegeben, ließe sich die Fiktion aufrecht erhalten, dass der Gemeinderat weiß, was er will.

    Wie ich schon im Vorfeld des heutigen Entscheids geschrieben hatte, hielt und halte ich die Auswirkungen des Benko-Projekts vonseiten der Befürworter und Gegner für gänzlich überbewertet. Bozen rettet man mit dem Kaufhausprojekt nicht aus seiner derzeitigen Misere — und man hätte Bozen damit auch nicht zerstört. Trotzdem ging es sowohl vor, als auch nach der Gemeindewahl nur um dieses eine Projekt. Wohl und Wehe der gesamten Stadtregierung wurden dem heutigen Abstimmungsergebnis untergeordnet.

    Absurd: Dass die rechtsextremistische CasaPound ins Rathaus eingezogen war, dass die rechtsradikale Lega Nord ein Traumergebnis hinlegte, schien Medien und Politikern vergleichsweise uninteressant zu sein.

    Nach dem heutigen Abend steht die Stadt wieder am Nullpunkt — diese ’Umentscheidung’ am Ende eines langen Weges (mit einem Wettbewerb zwischen Signa und »Erlebnishaus«, der Dienststellenkonferenz, den zahlreichen Projektanpassungen, den öffentlichen Diskussionsabenden, der Unterschrift von Spagnolli und dem Landeshauptmann…) belegt, dass Bozen ziellos umherirrt und die Gemeinde keine Vision für die Stadtentwicklung hat, genauso wie es übrigens ganz Südtirol an einer Zukunftsvision mangelt. Das ist das wahre Problem.

    Schon vor einigen Jahren wurde das zugegebenermaßen wenig überzeugende Virglprojekt von Thun versenkt. Dann hat Rudi Benedikter mehrere Jahre als Virgl-Beauftragter herumgewurschtelt — und heute ist der Bozner Hügel mehr denn je eine Mülldeponie. Dasselbe wird dem — einigen Benkogegnern plötzlich (und wohl nur vorübergehend) so wichtigen, aber seit Jahrzehnten von allen vernachlässigten — Bahnhofspark vermutlich auch blühen, wenn sich nicht ein paar Guerilla Gardener seiner erbarmen. Zukunftsfähige Ideen als Alternative zum nun versenkten Projekt sehe ich jedenfalls keine.

    Bozen, schlaf weiter und träum vom Megaprojekt am Bahnhofsareal.

    Siehe auch: 01 02 03 04



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  • Siegesdenkmal: Erste Bilanz.

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    27 Comentârs → on Siegesdenkmal: Erste Bilanz.

    Vor einem Jahr wurde das Dokumentationszentrum am Siegesplatz eröffnet. Nun wurde Bilanz gezogen, mit knapp 40.000 Besuchern ist das Ergebnis nicht gerade berauschend. Laut dem Historiker Hannes Obermair im Interview mit Rai Südtirol (am 20.07.15) ist die Besucherfrequenz zufriedenstellend, das Dokumentationszentrum hat nicht den Attraktionsgrad von Ötzi, mit etwas mehr als 100 Besuchern pro Tag zeigte er sich trotzdem zufrieden. Laut Obermair sind es vor allem Schulklassen, die die Ausstellung besuchen, hier fällt aber auf, dass in erster Linie deutsche Schulklassen den Weg in den Keller finden, es gibt »kulturelle Unterschiede, eine starke Divergenz zwischen deutschen und italienischen Schulklassen.« Dies, so Obermair, könnte mit einem »gewissen Aufklärungsdefizit« zu tun haben. Es gibt auch einige auswärtige Besucher, diese seien enthusiastisch und zeigen die überregionale Dimension des Dokumentationszentrums. Obermair weist zudem darauf hin, dass es noch einiges zu tun gäbe, als Beispiel nannte er den Gerichtsplatz.

    Fazit: Wie vermutet sind es vor allem Schulklassen, die (nicht ganz aus freien Stücken) die Ausstellung besuchen; dass dabei gerade die italienischen Schulen durch Abwesenheit glänzen, ist enttäuschend, würden doch gerade auch unsere italienischsprachigen Mitbürger von der Ausstellung profitieren und sich ein differenziertes Geschichtsbild erarbeiten können. Es besteht zudem die Gefahr, dass die Besucherzahlen nach einem Jahr, nachdem der Neuigkeitswert verblasst, weniger werden. Dann muss man sich fragen, ob das Ziel, dass durch das Dokumentationszentrum im Land eine kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit stattfindet, überhaupt erreicht werden kann. Von außen betrachtend wird dies jedenfalls niemals passieren.

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 06



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  • Rizzo, la sanità e gli «sprechi».

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    1 Comentâr → on Rizzo, la sanità e gli «sprechi».

    Scrive Sergio Rizzo sul Corriere della Sera di lunedì 20 luglio che le regioni e le province autonome produrrebbero

    soprattutto privilegi, sperequazioni inaccettabili e anche enormi sprechi.

    Il tutto viene esemplificato con i dati dei sistemi sanitari, quasi sempre più costosi nelle realtà autonome rispetto a quelle ordinarie. E qui, ancor prima di approfondire i dati forniti da Rizzo, casca l’asino: si dà il caso che ad esempio il Sudtirolo contribuisce in maniera sostanziale ai conti dello stato centrale e che tale contributo sia stato fissato tramite un recente accordo finanziario, a tutto svantaggio della nostra regione. Con il rimanente, almeno in linea di principio, Bolzano è libera di fare ciò che vuole — ovvero: anche risparmiando sul sistema sanitario il denaro eccedente non andrebbe in nessun caso a vantaggio delle casse romane — quelle sì, tra l’altro, oggetto di «sperequazioni inaccettabili» ed «enormi sprechi» — ma verrebbe semplicemente spostato su altri capitoli di spesa del bilancio provinciale.

    (Scrive il giornale finanaziario tedesco Handelsblatt in un recentissimo articolo che «l’Italia è una Grecia in formato XXL» che negli ultimi sei mesi non solo non ha ridotto il debito nemmeno di un centesimo, ma lo ha ha fatto lievitare di ben 100 miliardi, «come tutto il pacchetto di salvataggio per la Grecia» attualmente in discussione.)

    Se in Sudtirolo si decide di spendere qualche milione in più per la sanità invece di investire, ad esempio, in nuove strade, questa libertà decisionale fa parte del concetto di base di «autonomia», evidentemente invisa a Rizzo, che si appella ai

    diritti fondamentali dei cittadini, che secondo la Costituzione devono essere uguali per tutti.

    e addirittura allo «Stato unitario». E qui tocchiamo proprio il fondo: perché allora evidentemente in realtà non si tratta di risparmiare o di amministrare meglio, ma di evitare qualsiasi diversità fra le regioni perché

    questo significa poter garantire ai propri cittadini servizi migliori rispetto ai comuni mortali residenti nelle Regioni ordinarie.

    Vero. Ma ciò vale per gli ambiti in cui appunto le regioni e le province autonome decidono autonomamente di spendere di più, mentre è perfettamente possibile che in altri ambiti offrano servizi peggiori o tutt’al più qualche servizio in meno rispetto alle altre regioni; ammesso e non concesso che maggiori o minori costi si traducano automaticamente in servizi migliori o peggiori, mentre invece determinati costi potrebbero anche essere dovuti a fattori strutturali come le caratteristiche geografiche, il plurilinguismo, il livello salariale da adeguare al costo della vita e via discorrendo.

    Ad ogni modo chi vuole eliminare queste potestà decisionali vuol ridurre le autonomie a dei meri teatrini (se non addirittura abolirle), senza vantaggi per nessuno e secondo la logica del livellamento sempre e comunque verso il basso.



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  • Trentiner Landtag gegen die Schließung von Geburtsstationen.

    Die Südtiroler Landesregierung hat sich mit Thomas Schael einen Exekutor staatlicher Vorgaben ins Land geholt — O-Ton:

    Wenn mein Auftrag Sanierer ist, saniere ich. Wenn mein Auftrag Innovator ist, innoviere ich.

    Für ein (auch vorläufiges) Urteil über den Herrn ist es noch zu früh. Doch während man in Südtirol, ungeachtet aller Widerstände aus der Bevölkerung, bereits an die Aushöhlung der Bezirkskrankenhäuser heran geht, beschreitet unser Nachbarland Trentino einen anderen Weg. Auch dort hatte die zuständige Landesrätin Donata Borgonovo Re (PD) in Umsetzung zentralstaatlicher Vorgaben die Schließung kleinerer Geburtsstationen angekündigt, zum Beispiel in Tione und Cavalese.

    Letzte Woche fand im Landtag jedoch auf Antrag der Civica Trentina eine Debatte zu diesem Thema statt, woraufhin völlig unerwartet eine Resolution verabschiedet wurde, die die Landesregierung dazu verpflichtet, die Geburtsstationen offen zu behalten. Dieser Antrag wurde sogar einstimmig angenommen und stellt de facto eine Misstrauenserklärung für die Arbeit der Landesrätin dar. Ob Borgonovo Re, die bereits angekündigt hat, nicht von ihrer Position abrücken zu wollen, zurücktreten muss, soll sich spätestens am 3. August entscheiden.

    Die Trentiner Landtagsabgeordneten lassen sich also von staatlichen Vorgaben nicht einfach einschüchtern und widersetzen sich ihrer Anwendung, während in Südtirol brav umgesetzt wird, was Rom uns vorschreibt. Im Zweifelsfall auch gegen die Interessen der Bevölkerung — denn wie man hört, leidet das Krankenhaus Bruneck nach der Schließung der Geburtsabteilung in Innichen bereits an Überlastung.



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  • Nationaler Airport.

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    15 Comentârs → on Nationaler Airport.

    In der ff Nr. 35 vom 9.07.2015, äußert sich Oswin Maurer, Marketingprofessor an der Uni Bozen und ab Oktober 2015 Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, zum Erfolgsrezept des Tourismuslandes Südtirol.
    Unter anderem kommt auch der Flughafen Bozen zur Sprache. Und alle, die bisher nicht recht verstehen wollten, warum dieser notwendig ist, werden spätestens nach der Lektüre der nächsten Zeilen wissen, warum dieser absolut notwendig ist.

    Oswin Maurer: […] Das Kernproblem aber ist folgendes: Leute, die international anreisen, die wissen nicht, wo Südtirol ist, das sind Länder, da ist Südtirol nicht auf der Karte. Um nach Italien zu kommen, muss ich nach Österreich fliegen. Das ist die psychologische Hemmschwelle.

    ff: Für wen ist das eine Hemmschwelle?

    Oswin Maurer: Für potentielle Gäste. Lange Fahrten vom Flughafen in die Innenstadt haben sich etabliert. Ein solcher Anschlusstransport von zwei Stunden ist kein Problem. Aber ich fliege nicht nach Österreich, um in Italien Urlaub zu machen. Die Leute sagen nicht Südtirol. Für die ist das Italien. Die gedanklichen Realitäten sind international andere als in Südtirol. Stellen Sie sich vor, Sie müssten nach Sardinien fahren, um nach Korsika zu kommen. Warum sollten Sie das tun? Für jemanden, der nicht genau weiß, wo er hinfährt, ist das schwierig.

    Ich frage mich nach diesen Aussagen ernsthaft, für wie blöd uns unsere Marketingexperten eigentlich halten. Ich buche soeben Hotels für eine Wanderreise ins Tessin. Interessanterweise ist es für die Tessiner Tourismuswirtschaft überhaupt kein Problem, die Mailänder Flughäfen als die logistisch beste Anreisemöglichkeit für Flugtouristen anzupreisen. Vom Tessin nach Mailand Malpensa wird soeben an einer direkten Bahnverbindung gebaut. Die Mailänder Flughäfen liegen bekanntlich in Italien und das Tessin in der Schweiz. Die Tessiner Tourismuswirtschaft erkennt in der Promotion der Mailänder Flughäfen für ihre Gäste kein psychologisches Problem, da diese Flughäfen logistisch die naheliegendste Lösung darstellen.
    Gar nicht wenige internationale Fluggäste fliegen über die österreichische Hauptstadt Wien, um in die slowakische Hauptstadt Preßburg (Bratislava) zu gelangen oder umgekehrt. Gar nicht zu reden vom Flughafen Kopenhagen, der dank Öresundbrücke auch für Südschweden zum wichtigsten Flughafen geworden ist. Etliche ähnliche Beispiele aus Grenzregionen ließen sich auflisten.
    Nicht so unser Marketingguru von der Uni Bozen. Logistisch naheliegend wäre eine Zusammenarbeit mit Innsbruck oder im Interkontinentalbereich sogar mit München. Aber von Logistik scheinen Marketingleute oder Menschen des Spitzenmanagements, die die Welt vielfach auf Flughäfen reduzieren, teils wesentlich weniger zu verstehen als ein Rucksacktourist.
    Eine Episode: Im Dezember 1996 gab der Sänger Zucchero am Kronplatz ein Konzert. Eine junge Journalistin wollte mit ihm ein unangemeldetes Interview machen. Sie war der Meinung, dass ich als Türöffner geeignet wäre. So begaben wir uns zum Hotel, wo Zucchero logierte. Der Manager von Zucchero ließ uns tatsächlich vor. Mein Job war es, nun den Manager von Zucchero so lange wie möglich in ein Gespräch zu verwickeln, um die Interviewzeit für meine Begleiterin so lange wie möglich zu gestalten. Ich fragte unter anderem, wie das Team um Zucchero vom vorhergehenden Konzerttermin am 13.12.1996 in Stuttgart nach Bruneck angereist sei, wo das Konzert am 15.12.2015 stattfand. Flug von Stuttgart nach Zürich, dort eine mehrstündige Umsteigezeit und dann Flug von Zürich nach Innsbruck. Von dort dann per Hubschrauber ins Pustertal. Die Flugverbindung Stuttgart-Zürich-Innsbruck wurde damals tatsächlich angeboten. Damals verkehrte ebenfalls noch ein Eurocity-Zug von Dortmund über Stuttgart, München und Südtirol nach Mailand. Die Fahrzeit von Stuttgart nach Franzensfeste war kürzer als die komplexe Flugroute des Zucchero-Managements. Wenn man für den Sänger und sein Team mehrere 1.-Klasse-Abteile gebucht hätte, sicher auch komfortabler als der Check-In-Firlefanz und die Warterei an den Flughäfen. Logistisch also keine sehr sinnvolle Lösung, aber durchaus typisch für die Welt des Managements, die unsere Erde gerne auf Flughäfen reduziert und im Falle unseres Marketinggurus von der Uni Bozen sogar auf Nationalstaaten. Derart ungeschickt hat sich nicht mal das Management von Zucchero angestellt, ansonsten hätte man ja Verona, Venedig oder Mailand anfliegen müssen – aber selbst dieses hat Innsbruck als geeigneten Airport für das Pustertal erkannt.

    Wird Südtirol derart unprofessionell vermarktet, dass man beispielsweise nicht in der Lage ist, über eine App den jeweils besten Flughafen aufzulisten? Diese Lösung würde nicht einmal eine institutionelle Zusammenarbeit mit irgendeinem Flughafen notwendig machen. Es geht lediglich darum Daten zu verknüpfen. Anscheinend denkt die SMG tatsächlich darüber nach.
    Dass man auch auf institutioneller Ebene außerhalb des (logistisch) einengenden Horiziontes der Nationalstaaten sinnvolle Lösungen aufbauen kann, beweist der trinationale Flughafen Basel-Mulhouse-Freiburg. Dieser Flughafen wird weltweit einmalig von zwei Staaten (Schweiz, Frankreich) betrieben. Da er auch für den südwestdeutschen Raum große Bedeutung hat, bekam er den Zusatz Freiburg. Südbadische Vertreter sind im Verwaltungsrat und im trinationalen Beirat, allerdings ohne Stimmrecht, vertreten (siehe Wikipedia). Wäre ein Euregio-Flughafen Innsbruck-Bozen völlig abwegig?
    Für Oswin Maurer wohl die geografische Verwirrung schlechthin. Internationale Flugpassagiere, und solche dürfte der Industriestandort Basel gar einige haben, müssen, ach wie verwirrend, im grenzenlosen Europa nach Frankreich fliegen, um in die Schweiz zu gelangen. Oder von Deutschland über Frankreich in die Welt fliegen.
    Wohl alles unvorstellbar für unsere Marketinggurus, die gerne Wasser predigen, aber Wein trinken, sprich viel von Weltoffenheit und Blick über den Tellerrand predigen, um danach nicht einmal in der Lage zu sein, für eine Region logistisch sinnvolle Lösungen zu entwickeln, die sich nicht von nationalstaatlichen Grenzen einengen lassen.

    Übrigens, wie ist dieser Ausspruch zu interpretieren? Die Leute sagen nicht Südtirol. Für die ist das Italien. Und ich dachte immer die SMG ist dazu gegründet worden, eine starke Marke Südtirol zu kreieren und zu promoten.
    Trotzdem, ganz unrecht hat Oswin Maurer in seiner Annahme nicht. Deshalb ist dies durchaus ein gewichtiges Argument für die Eigenstaatlichkeit Südtirols. Sie würde Südtirol automatisch auf den internationalen Landkarten sichtbar machen. Und gar nicht wenige BesucherInnen werden Luxemburg, Malta, Estland oder andere Kleinstaaten unter anderem deshalb besuchen, da sie aufgrund ihrer Eigenstaatlichkeit international sichtbar sind und nicht nationalstaatlich von einem großen Nachbarn vereinnahmt werden, der sie ihrer Eigenheiten, Erkennbarkeit und Sichtbarkeit beraubt. Auch eine Südtiroler Sportautonomie würde für internationale Sichtbarkeit sorgen und einen entsprechenden Werbeeffekt generieren.

    Siehe auch: 01 02 03 04



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