→→ Autorinnen →→ Gastbeiträge →→

  • Jugendarbeitslosigkeit auf Rekordtief?
    Zellers alternative Fakten

    Diese Kreise wünschen sich nichts sehnlicher, als dass es Südtirol schlecht geht. Das wäre für sie der Belegt (sic), dass die Autonomie Mist ist. Der LH fährt konsequent seinen Weg, auch in der Einwanderungsfrage. Diese Linie gefällt diesen Leuten nicht. Diese Leute werden dann noch rasender, wenn der LH Zahlen vorweisen kann, laut denen die Jugendarbeitslosigkeit in Südtirol auf einem Rekordtief ist und wir Vollbeschäftigung haben. Es ist schon blöd, als Oppositioneller in Südtirol wäre ich auch frustriert.

    Senator und SVP-Vizeobmann Karl Zeller im gestrigen TAZ-Interview

    Lassen wir mal dahingestellt, ob sich die von Zeller angesprochenen »Kreise« wirklich wünschen, dass es Südtirol schlecht geht. Und dass Südtirol — speziell im Vergleich mit dem nördlichen Landesteil — bei der Flüchtlingsunterbringung deutlich mehr tun und vor allem professioneller agieren könnte.

    Beschränken wir uns auf die Aussage mit der Jugendarbeitslosigkeit — denn von Rekordtief kann trotz letzthin positiver Tendenz nicht die Rede sein:

    Von 2004 bis 2010 war die Jugendarbeitslosigkeit in Südtirol (mit Ausnahme von 2009) niedriger, als im letzten verfügbaren Jahr 2016.



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Konvent: ASGB will Ladinerinnen besserstellen.

    Die »Arbeitsgruppe Ladiner« im Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbund (ASGB) hat ein Papier mit Vorschlägen vorgelegt, wie die ladinische Minderheit im neuen Autonomiestatut besser berücksichtigt werden könnte.

    Die Forderungen im Detail:

    • Die Eingliederung der Gemeinden Cortina, Col und Fodom, deren Einwohnerinnen sich 2007 in einer Volksabstimmung für die Zugehörigkeit zu Südtirol ausgesprochen hatten, soll vorgesehen und ohne Änderungen am Autonomiestatut ermöglicht werden.
    • Bis zur Wiedervereinigung soll Südtirol eine Art Schutzfunktion für die drei Gemeinden in Souramont übernehmen und die Einwohnerinnen — so weit rechtlich möglich — bereits jenen von Südtirol gleichstellen. Außerdem soll die vollständige Eingliederung in die Euregio vorangetrieben werden.
    • Überproportionale Berücksichtigung der Ladinerinnen im öffentlichen Dienst (affirmative action), zum Beispiel durch Öffnung der Wettbewerbe für Ladinerinnen auch dann, wenn für sie keine Stellen vorgesehen wären. Diese Maßnahme sollte zu Lasten der eventuell bereits überproportional vertretenen Sprachgruppe gehen.
    • Kein Ausschluss der Ladinerinnen aus gewissen Positionen (z.B. Verwaltungsgericht, Sechserkommission…) mehr.
    • Sicherstellung von mindestens zwei Ladinerinnen im Landtag durch die Schaffung entsprechender Wahlkreise, wobei versucht werden muss, die außerhalb der ladinischen Täler lebenden Ladinerinnen zu berücksichtigen.
    • Sicherstellung einer Ladinerinnenvertretung in der Landesregierung.
    • Institutionalisierter Ladinischunterricht auch außerhalb der ladinischen Täler auf Anfrage einer festzulegenden Anzahl von Eltern.
    • Anerkennung der historisch gewachsenen ladinischen Ortsnamen und ladinische Exonyme auch auf den Ortstafeln außerhalb Ladiniens.
    • Landesämter sollten durchwegs dreisprachige Bezeichnungen aufweisen.
    • Einführung einer ladinischen Standardsprache.
    • Schaffung einer ladinischen Bezirksgemeinschaft und Anerkennung einer Institution/Organisation, die — insbesondere, falls die Region abgebaut wird — die Ladinerinnen repräsentiert (z.B. Lia di Comuns Ladins).
    • Dreisprachigkeitszulage auch außerhalb Ladiniens für Ladinerinnen mit entsprechendem Nachweis.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 || 01



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Basta!
    Hetze gegen den Konvent

    Il dramma della convenzione dell’autonomia è tutto qui: in una “cosa” che doveva restare piccola e che invece le ha sparata talmente grosse da far paura. Paura che alla fine qualcosa rimanga tra inviti alla secessione e la ghigliottina per la Regione. Neanche un’assemblea volante composta da Marine Le Pen, Nigel Farage, Hofer (quello austriaco), Orban (quello ungherese) e qualche altro aizzapopolo sarebbe riuscita a mettere insieme tante bombe populiste come quelle che la nostra si appresta a mettere nero su bianco dopo aver concluso i suoi lavori. Sembra che 50 anni di Europa siano passati invano.

    Paolo Campostrini im A. Adige vom 12. Mai 2017

    Es reicht! Immer und immer wieder hat dieser sogenannte Journalist den Autonomiekonvent in den Dreck gezogen. Obwohl kaum ein Medienvertreter die Arbeiten verfolgt hat, werden von der größten italienischen Tageszeitung die ehrenamtlichen Arbeiten verunglimpft und versucht, Stimmung gegen die TeilnehmerInnen zu machen. Gerade Europa, nach 60 Jahren seit der Unterzeichnung der römischen Verträge mit seiner Vielfalt an Sprachen und Kulturen, ist das beste Beispiel für die Vielschichtigkeit der Meinungen. Offensichtlich möchten gewisse Kreise den BürgerInnen Denkverbote auferlegen bzw. sie mit dem Totschlagargument des Populismus in eine bestimmte Ecke drängen.

    Auch die Eurac bekommt ihr Fett weg, indem ihre Arbeitsweise mit jener eines Elefanten im Prozellanladen verglichen wird. Wer zündelt hier eigentlich? Es ist Zeit, diesen Hetzkampagnen Paroli zu bieten.

    Serie I II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII XXIV XXV

    Cëla enghe: 01 02 03 04



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Francisco Franco muss weichen.

    Die sterblichen Überreste von Diktator Francisco Franco sollen exhumiert und an einen neuen Ort verlegt werden. Einem entsprechenden, hoch umstrittenen Antrag der sozialistischen PSOE stimmte der spanische Kongress gestern mit großer Mehrheit (PSOE, Podemos, Ciudadanos, PDeCAT und EAJ) zu. Obschon sie den Sozialistinnen vorgeworfen hatte, die »Werte« der demokratischen Transition über Bord zu werfen, entschied die regierende Volkspartei (PP), sich gemeinsam mit ERC (der die Vorlage nicht weit genug ging) der Stimme zu enthalten.

    Bis heute ist der Diktator in der monumentalen Anlage Valle de los Caí­dos (»Tal der Gefallenen«) bestattet, die er zur Verherrlichung seines Regimes und in Erinnerung an den spanischen Bürgerkrieg noch zu Lebzeiten errichten ließ.

    Die gestern verabschiedete Vorlage sieht ferner vor

    • die sterblichen Überreste von José Antonio Primo de Rivera zu verlegen;
    • am Valle de los Caí­dos Gedenktafeln für die Zwangsarbeiter, die den Bau von 1940 bis 1959 errichtet hatten, anbringen zu lassen;
    • eine DNA-Datenbank der oftmals gegen den Willen ihrer Angehörigen im Valle begrabenen Opfer beider Seiten zu erstellen, um deren Identifizierung zu ermöglichen.

    Cëla enghe: 01 02 03 || 01 02



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • ›Die Websters‹ — fünfsprachig.
    Mehrsprachige Willensgemeinschaft versus Nationalstaat

    Bild: websters.ch

    Das schweizerische Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) — Geschäftsstelle Informationsgesellschaft hat gemeinsam mit der Schweizerischen Kriminalprävention und Pro Juventute ein Onlineprojekt (Die Websters) gestartet, dessen Ziel es ist, die Bevölkerung mit kurzen Cartoons über die Risiken des Internet aufzuklären.

    Interessant ist aus Südtiroler Sicht nicht nur der Inhalt, sondern die Tatsache, dass das Projekt in der konstitutiv mehrsprachigen Schweiz natürlich in sämtlichen Amtssprachen konzipiert ist. Und weil der Quellcode bereits darauf ausgelegt war, ging sich offenbar gleich auch noch eine weitere Version in englischer Sprache aus.

    Zum Vergleich: Hierzulande erliegt der Zentralstaat seinem »nationalen« Reflex und nimmt die zunehmende Digitalisierung zum Anlass, trotz Südtirolautonomie die Mehrsprachigkeit auszuhebeln.

    Mit demselben Aufwand wie die Eidgenossenschaft könnte man in Italien zum Beispiel die fünf Sprachen Italienisch, Sardisch, Friaulisch, Deutsch und Frankoprovenzalisch berücksichtigen.

    Cëla enghe: 01 02 03 || 01 02



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Muss TAZ wirklich sein?

    Die TAZ hat sich ein neues (Wieder-)Betätigungsfeld erschlossen: Gesetze aus der faschistischen Diktatur ausgraben und auf ihre Einhaltung pochen. So geschehen vor wenigen Tagen mit einer Vorschrift aus den 1920er Jahren, die vorsah, dass in jedem Klassenzimmer ein Bild des italienischen Königs hängen muss — heute, so das Blatt, müsste man natürlich das Bild des Staatspräsidenten aufhängen.

    Wer hier und hier gedacht hatte, viel tiefer könne man nicht sinken, wurde eines besseren belehrt.

    Mein Vorschlag für die nächste Folge: Herausfinden, ob das Bild von Mattarella laut damaliger Richtlinie über oder unter dem obligatorischen Hinweis

    Es ist verboten, Deutsch zu sprechen und auf den Boden zu spucken!

    hängen muss.



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Black Elk Peak… già Harney Peak.
    USA: Ridenominato il picco più elevato a est delle Rocky Mountains

    Nell’agosto del 2015 l’amministrazione Obama decise di restituire al Mount McKinley — cima più alta dell’America del Nord — il suo nome storico in lingua indigena: Denali. Quasi esattamente un anno dopo, agosto 2016, l’U.S. Board on Geographic Names (BGN) decreta un’ulteriore cambio di denominazione: il punto più alto degli Stati Uniti a est delle Rocky Mountains, da Harney Peak diventa Black Elk Peak.

    È ormai assodato che il generale William S. Harney, il cui nome la montagna portava sin dal lontano 1896, durante una battaglia del 1855 avesse massacrato donne e bambini delle popolazioni indigene. Una ragione più che sufficiente, secondo i membri del BGN, per procedere alla ridenominazione — addirittura, fatto più unico che raro, contro l’opinione espressa dall’istituto geografico dello stato interessato, il South Dakota Board on Geographic Names.

    Il nuovo nome di questo picco — distante pochi chilometri fal più famoso Mount Rushmore — è stato scelto per onorare Nicholas Black Elk, un santo del popolo Oglala Lakota (Sioux).

    Dopo due anni di ricerche e consultazioni — fra cui quelle con i rappresentanti delle popolazioni indigene — il BGN ha fatto sapere di aver decretato il cambio di nome in virtù del proprio mandato a evitare «nomi offensivi o sprezzanti di qualsiasi gruppo etnico, sessuale o religioso».

    In Sudtirolo, probabilmente, si sarebbe detto che oggi, a oltre 150 anni dai fatti e a 120 anni dall’intitolazione del monte al generale Harney, nessuno pensa ai suoi crimini quando pronuncia «Harney Peak».

    Cëla enghe: 01 02 03 || 01



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.

You are now leaving BBD

BBD provides links to web sites of other organizations in order to provide visitors with certain information. A link does not constitute an endorsement of content, viewpoint, policies, products or services of that web site. Once you link to another web site not maintained by BBD, you are subject to the terms and conditions of that web site, including but not limited to its privacy policy.

You will be redirected to

Click the link above to continue or CANCEL