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  • Sartori in die Schranken gewiesen.

    Einem obdachlosen Arbeiter ausländischer Herkunft war im April von Polizeipräsident Paolo Sartori ein Aufenthaltsverbot erteilt worden. Vorgeworfen wurde ihm nichts weniger, als sich längere Zeit im Kapuziner- und Bahnhofspark aufgehalten, Müll zurückgelassen und den »Anstand« und die »öffentliche Ruhe« verletzt zu haben. Durch sein Herumlungern habe er das Recht anderer Bürgerinnen eingeschränkt, sich im öffentlichen Raum aufzuhalten und zu bewegen.

    Obwohl der Mann nichts Strafbares gemacht hatte, erkannte Sartori eine »Gefährdung der öffentlichen Sicherheit« und verfügte die Einschränkung seiner Grundrechte.

    Das mit Hilfe von Bozen Solidale angerufene Südtiroler Verwaltungsgericht hob die polizeiliche Maßnahme nun auf, da die sie viel zu allgemein und »apodiktisch« begründet gewesen sei. Für die angebliche Gefährlichkeit des Mannes hätten keinerlei konkrete Beweise vorgelegen.

    Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Der sogenannte Quästor hat Befugnisse, die in einem Rechtsstaat (nicht von ungefähr) quasi einmalig sind. Doch anstatt sie mit Bedacht einzusetzen, schafft er es, die ihm ganz und gar nicht eng gesetzten Grenzen auch noch zu überschreiten.

    Jemanden ohne Verfahren und ohne handfeste Beweise seiner Freiheit zu berauben, ist keine Bagatelle, sondern — anders als »Herumlungern« — eine potenzielle Gefahr für unsere demokratische Grundordnung. Umso mehr, als Einspruchsmöglichkeiten aufwändig und langwierig sind.

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  • Kann Südtirol Staat?
    Neuerscheinung

    Buchvorstellungen

    • Niederdorf: Sa 23. November 2024 – 19.30 Uhr – Hotel Emma

    Zurückliegende Termine (Aufstellung ausklappen)
    • Marling: Mi 29. Mai 2024 – 20.00 Uhr – Vereinshaus
    • Montan: Do 23. Mai 2024- 20.00 Uhr – Bibliothek
    • Toblach: Mi 15. Mai 2024 – 20.00 Uhr – Bibliothek
    • Celovec: Če 25. april 2024 – 18.00 uri – Knjigarna Mohorjeva-Hermagoras
    • Wien: Mi 17. April 2024 – 20.00 Uhr –  sh.asus.wien, Schwarzspanierstr. 15
    • Wien: Di 16. April 2024 – 17.30 Uhr – Österreichisches Parlament
    • Mölten: Do 11. April 2024 – 20.00 Uhr – Bibliothek
    • Glurns: Mo 25. März 2024 – 20.00 Uhr – Gemeindehaus (3. Stock)
    • Laas: Do 21. März 2024 – 20.00 Uhr – Bibliothek
    • Ahrntal: Fr 15. März 2024 – 20.00 Uhr – Mittelschule St. Johann
    • Tirol: Di 12. März 2024 – 20.00 Uhr – Bibliothek
    • Kastelruth: Do 7. März 2024 – 20.00 Uhr – Bibliothek Seis
    • Leifers: Do 29. Februar 2024 – 20.00 Uhr – Deutsche Bibliothek
    • Vintl: Di 27. Februar 2024 – 20.00 Uhr – Bibliothek
    • Schenna: Fr 23. Februar 2024 – 20.00 Uhr – Vereinshaus
    • Eppan: Do 1. Februar 2024 – 20.00 Uhr – Bibliothek St. Pauls
    • Freienfeld: Fr 19. Jänner 2024 – 18.00 Uhr – Gasthaus Post Maria Trens
    • Innsbruck: Di 9. Jänner 2024 – 20.00 Uhr – Geiwi-Turm
    • Villnöß: Di 12. Dezember 2023 – 20.00 Uhr – Feuerwehr St. Peter
    • Auer: Do 7. Dezember 2023 – 20.00 Uhr – Bibliothek
    • Sëlva: Ju 23. nuvëmber 2023 – 20.00 ëures – Tublà da Nives
    • Margreid: Di 21. November 2023 – 20.00 Uhr – Bibliothek
    • Kaltern: Mi 15. November 2023 – 20.00 Uhr – Bibliothek
    • Latsch: Di 14. November 2023 – 20.00 Uhr – Bildungshaus Schloss Goldrain
    • Karneid: Do 9. November 2023 – 20.00 Uhr – Vereinshaus Steinegg
    • Völs: Do 26. Oktober 2023 – 20.30 Uhr – Stanglerhof
    • Salurn: Do 19. Oktober 2023 – 20.00 Uhr – Bibliothek Herrenhof
    • Brixen: Di 17. Oktober 2023 – 19.30 Uhr – Cusanus-Akademie
    • Andrian: Fr. 6. Oktober 2023 – 20.00 Uhr – Pfarrsaal
    • Tramin: Do 28. September 2023 – 20.00 Uhr – Bürgerhaus
    • St. Pankraz: Di 19. September 2023 – 20.00 Uhr – Bürgersaal
    • Sarntal: Mi 30. August 2023 – 20.00 Uhr – Turm Kränzelstein
    • Gais: Do 3. August – 20.00 Uhr 2023 – Feuerwehrhalle
    • Meran: Mi 2. August – 19.30 Uhr 2023 – OstWestCountryClub
    • St. Leonhard i. P.: Sa 15. Juli 2023 – 19.30 Uhr – Jaufenburg
    • Weißenbach/Ahrntal: Do 6. Juli 2023 – 19.30 Uhr – Vereinshaus
    • Eppan: Di 4. Juli 2023 – 19.30 Uhr – Tannerhof, Girlan
    • Schlanders: Mo 12. Juni 2023 – 20.00 Uhr – Bibliothek Schlandersburg
    • Bozen: Fr 9. Juni 2023 – 14.30 Uhr – Palais Widmann (Gedenken an Silvius Magnago)
    • Nals: Do 8. Juni 2023 – 20.00 Uhr – Kulturtreff Sonne
    • Partschins: Mo 5. Juni 2023 – 19.30 Uhr – Bibliothek
    • Vahrn: Mi 31. Mai 2023 – 19.30 Uhr – Bibliothek
    • Bozen: Di 23. Mai 2023 – 19.30 Uhr – Bibliothek Haslach
    • Eppan: Mo 8. Mai 2023 – 20.00 Uhr – Bibliothek St. Michael
    • Kurtatsch: Mi 19. April 2023 – 20.00 Uhr – Kulturhaus
    • Bozen: Do 13. April 2023 – 14.00 Uhr – Filmsaal des Landtags

    Angaben ohne Gewähr · Infos: noiland.org

    Der Verein Noiland Südtirol – Sudtirolo hat am 23. März 2023 im Rahmen einer Pressekonferenz bei der Eurac in Bozen sein Weißbuch zur Südtiroler Eigenstaatlichkeit vorgestellt.

    Kann Südtirol Staat? — so der Titel der umfangreichen Publikation — entstand in Zusammenarbeit mit zahlreichen Expertinnen und unter der Aufsicht eines wissenschaftlichen Beirats. Die Autorinnen der insgesamt 40 Kapitel gingen der Frage nach, ob Südtirol als eigenständiger Staat bestehen kann und gelangten zum Schluss, dass das Land die politisch-demokratischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Voraussetzungen hat, als unabhängiger Staat erfolgreich zu sein, so wie Luxemburg, Malta, Island oder die drei baltischen Staaten.

    Beitrag zur Versachlichung

    Der europäische Einigungsprozess spielt dabei eine wichtige Rolle, da sich im Zuge dieser Entwicklung für die europäischen Regionen neue Spielräume eröffnen. Im Buch wird nachvollziehbar aufgezeigt, welche Schritte erforderlich wären, um einen unabhängigen Staat zu gründen. Dargelegt werden Chancen, aber auch Risiken, Bedingungen und mögliche Strategien.

    Noiland bekennt sich ausdrücklich zur Rechtsstaatlichkeit und gibt an, dass ein Prozess zur Erlangung der Unabhängigkeit bevorzugt in Abstimmung und Zusammenarbeit mit dem italienischen Staat erfolgen sollte. Dadurch wäre ein rechtlich und politisch unstrittiges Ergebnis gewährleistet.

    Die Autorinnen — mit unterschiedlicher Haltung zur Eigenstaatlichkeit — beschäftigten sich eingehend mit der Frage, wie weit die politische Mitbestimmung gehen kann und was Demokratie darf. Soll es in einem geeinten Europa möglich sein, einen neuen Staat zu gründen, wenn die Mehrheit der betroffenen Bevölkerung es wünscht?

    Das Autorenteam unterstreicht, dass ein Südtiroler Staat nur als gemeinsame Anstrengung aller hier lebenden Sprachgruppen gelingen kann. Ein unabhängiges Südtirol soll und muss allen offenstehen und zur Heimat werden.

    Kann Südtirol Staat? ist ein Blick in eine vielleicht gar nicht so entfernte Zukunft. Die Idee zu dieser Publikation entstand vor fast zehn Jahren, als die Regionalregierungen in Schottland und Katalonien in Weißbüchern wichtige Fragen zur Unabhängigkeit einfach und verständlich erklärten.

    Kann Südtirol Staat?
    Noiland (Hrsg.)
    Bozen, 2023 – UVP € 19,90
    ISBN 979-12-210-0918-7
    www.noiland.org

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  • Ladinische Sprache stärken!
    Offener Brief


    von Lois Trebo, Badia

    Die Landesregierung hat am 10. September 2024 beschlossen, das Amt für Landessprachen und Bürgerrechte zu stärken. Das ist lobenswert. Denn besonders für die ladinische Sprache wird es immer schwieriger, sich gegen eine Verdrängung durch andere Sprachen zu behaupten.

    Das wirksamste Mittel, um die ladinische Sprache zu stärken, ist, ihren Status zu erhöhen und zu festigen. Dies kann durch eine systematische Verwendung einer gemeinsamen Schriftsprache in allen öffentlichen Bereichen erreicht werden. In dieser Hinsicht wird von der Landesregierung erwartet, dass sie den Beschluss Nr. 210 vom 27.01.2003, der den Gebrauch der ladinischen Einheitssprache in den öffentlichen Ämtern und in normativen Akten ausgeschlossen hat, abschafft.

    Der Beschluss ist aus rein politischen Gründen erfolgt. Er ist nicht bloß von vielen Ladinern, sondern auch von anerkannten Romanisten mit Unverständnis, ja mit Befremden aufgenommen worden. Die gebildete Welt fragt sich, wie die Landesregierung den Gebrauch einer Sprache, welche eine ganze Volksgruppe stärker zusammenführen würde, verbieten konnte.

    Weiters sollten die Ladinischstunden in den Schulen Ladiniens bedeutend erhöht werden; denn ohne einen angemessenen Sprachunterricht kann keine vollständige Kompetenz im Gebrauch des Ladinischen erreicht werden. Wie kann eine Muttersprache mit zwei Wochenstunden Ladinischunterricht zufriedenstellend gelernt werden?

    Ferner sollte die Sendezeit für ladinische Rundfunk- und Fernsehsendungen nach über 20 Jahren Stillstand verdoppelt werden; damit verschafft man dem ladinischen Publikum Zugang zu einem weiteren Spektrum von Themen in der Muttersprache.

    Ziel der ladinischen Sprachpolitik muss es sein, eine nicht nur verkündete, sondern auch praktizierte Gleichstellung der ladinischen Sprache und Gleichberechtigung der Ladiner im öffentlichen Leben zu garantieren.

    Linksetzung:

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    Autor:innen- und Gastbeiträge spiegeln nicht notwendigerweise die Meinung oder die Position von BBD wider, so wie die jeweiligen Verfasser:innen nicht notwendigerweise die Ziele von BBD unterstützen. · I contributi esterni non necessariamente riflettono le opinioni o la posizione di BBD, come a loro volta le autrici/gli autori non necessariamente condividono gli obiettivi di BBD. — ©


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  • Wiederherstellung durch Aushöhlung.

    Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) wollte nicht versprochen haben, dass der Entwurf zur Wiederherstellung der Südtirolautonomie im Juni von der italienischen Regierung behandelt wird. Dafür legte er sich anschließend auf den November fest. Jetzt wird klar: Auch dieser Termin ist leiderleider nicht zu halten. Der LH kritisiert nun die, die ihn an seine eigenen Aussagen erinnern, weil es ja schließlich nicht um eine schnelle Umsetzung, sondern um Inhalte gehe.

    Da die parlamentarischen Verfahren in Rom äußerst langwierig sind, umso mehr, wenn es um Verfassungsänderungen geht, muss aber natürlich auch zügig gearbeitet werden. In Italien lauert zudem ständig die Möglichkeit eines vorzeitigen Regierungssturzes.

    Nicht zuletzt haben die italienischen Rechtsradikalen ihre Regierungsposten in Südtirol, die sie sich als unsägliche Gegenleistung für die Wiederherstellung erpresst haben, ja auch schon seit Monaten inne. Sollte man sie vielleicht ruhend stellen oder einiger Zuständigkeiten erleichtern, bis Rom endlich liefert?

    A propos Erpressung: Als Gegenleistung für die Rückgabe von Zuständigkeiten, die Südtirol zustehen und im Grunde — weil im Widerspruch zur Streitbeilegung von 1992 — widerrechtlich beschnitten wurden, verlangen die italienischen Rechten auch noch eine Beschneidung des Minderheitenschutzes. So will Alessandro Urzì (FdI) die Abschaffung der vierjährigen Ansässigkeitsklausel, die Senkung der Schwellen zur Ernennung von Referentinnen italienischer Muttersprache in den Gemeinden und eine stärkere Vertretung der italienischen Sprachgruppe in der Landesregierung. Da für letzteres der Proporz gilt, geht das nur, indem man die beiden anderen Sprachgruppen — also die Minderheiten — diskriminiert.

    Absurd und widersinnig: »Minderheitenschutz« zu Lasten der nationalen Minderheiten und zugunsten der Staatsbevölkerung. Den italienischen Mitbürgerinnen würde man so zudem das demokratische Recht verwehren, sich — wenn sie es wünschen — von Deutschsprachigen vertreten zu lassen.

    Und gibt es denn vielleicht in der römischen Regierung irgendwelche Vertretungsklauseln für sprachliche Minderheiten?

    Gegenleistungen für verbriefte Rechte

    Anstatt den Forderungen von Urzì, die mit der Wiederherstellung von Kompetenzen — eine Bringschuld Roms! — nichts zu tun haben, eine klare Abfuhr zu erteilen, ließ der Landeshauptmann wissen, dass er darüber reden will, sobald die von der römischen Regierung zu bearbeitenden Punkte auf dem Tisch liegen.

    Welches Mandat hat Herr Kompatscher für Verhandlungen zur Schwächung des Minderheitenschutzes?

    Die Gegenleistung für die Autonomie — ein Kompromiss! — war, dass Südtirol nach dem zweiten Weltkrieg nicht Österreich zurückgegeben wurde. Als Gegenleistung, um sie zurückzubekommen, beteiligte die SVP vor einem Jahr die italienischen Rechtsextremen an der Landesregierung. Die verlangen nun jedoch als abermalige Gegenleistung, den Schutz der Minderheiten aufzuweichen und neue Privilegien für die nationale Mehrheit einzuführen.

    So ist es, wenn nicht partnerschaftlich auf Augenhöhe verhandelt wird, sondern eine Seite permanent am längeren Hebel sitzt. Wer hätte schon erwarten können, dass das die Rechten ungeniert ausnutzen?

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  • Donald Trump als Spiegel.
    Quotation

    In Italien haben wir sie schon in den Institutionen, die Verschwörer, die mit dem Neonazismus flirten. Hier ist der Kreuzzug gegen die Rechte der Frauen, gegen die Pressefreiheit und die Freiheit der Lehre an der Tagesordnung. Haftstrafen für Protestierende, Zunahme von gewaltsamen Angriffen auf LGBTI-Personen, Zuschüsse für Therapien zur »Heilung von Homosexualität«, die Unmöglichkeit, in weiten Teilen des Landes abzutreiben. Trotzdem scheint Meloni im Ausland nicht mehr zu erschrecken. Die Europäische Volkspartei, eine der schlimmsten Rechten in Europa seit Jahrzehnten, hat sie skrupellos reingewaschen und somit legitimiert, wenn es für sie vorteilhaft war. Die internationale Presse hat ihre Aufmerksamkeit aufgegeben, weil es keine Neuheit mehr ist und viele Journalist:innen haben Meloni [sogar] reingewaschen, indem sie die »menschliche Seite« der postfaschistischen Anführerin hervorgehoben haben.

    Das Gefühl, das man aus vielen europäischen und auch italienischen Medien gewinnt, ist, dass im zivilisierten und ordentlichen Europa jemand mit den Ideen von Trump nicht gewählt worden wäre. Doch das haben wir doch schon getan! Und wir werden es weiterhin tun. Es gehört zu den [besonderen] Fähigkeiten der radikal-reaktionären Rechten, in jeder Umgebung das passende Gewand zu wählen, damit alle glauben, dass die extremen Rechten immer die anderen sind.

    Auszug aus Si Trump ens fa de mirall von Alba Sidera, erschienen in der katalanischen Zeitung El Punt Avui (18. November 2024). Sidera, Journalistin und Expertin für Rechtsextremismus, lebt seit 2007 als Korrespondentin in Rom. Übersetzung von mir.

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  • Kein vorauseilender Gehorsam.
    Quotation

    Der Großteil seiner Macht wird dem Autoritarismus freiwillig gegeben. In Zeiten wie diesen überlegen Individuen im Voraus, was eine repressivere Regierung wollen wird und bieten sich dann an, ohne dazu aufgefordert zu werden. Ein:e Bürger:in, der:die sich auf diese Weise anpasst, lehrt die Macht, was sie tun kann.

    – Lektion Nr. 1

    Timothy Snyder, Über Tyrannei – Zwanzig Lektionen für den Widerstand (2017)

    Übersetzung von mir (Original anzeigen)

    Do not obey in advance.

    Most of the power of authoritarianism is freely given. In times like these, individuals think ahead about what a more repressive government will want, and then offer themselves without being asked. A citizen who adapts in this way is teaching power what it can do.

    – Timothy Snyder, On Tyranny

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  • Danger Zones.
    Veranstaltungshinweis

    Am 28. November findet ab 20.00 Uhr an der Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann (Bozen) unter dem Titel

    Danger Zones: Eine Untersuchung zu nationalen Minderheiten in Europa

    eine Buchvorstellung mit anschließendem Podiumsgespräch statt:

    1929 erschien bei Hogarth Press in London, dem Verlag des berühmten Schriftstellerehepaars Leonard und Virginia Woolf, ein schmächtiges Buch mit dem Titel „Danger Zones of Europe. A Study of National Minorities“. In diesem Essay analysierte der englische Historiker und Völkerbundmitarbeiter John S. Stephens (1891–1954) die Lage nationaler Minderheiten in Europa nach den Grenzverschiebungen des Ersten Weltkriegs und warnte davor, dass ungelöste Konflikte zu neuen Kriegen führen könnten. Seine Prognose war erschreckend präzise – und bleibt hochaktuell.
    Das vergriffene Werk, von Maria Kampp nun erstmals ins Deutsche übersetzt und kommentiert von Hannes Obermair und Josef Prackwieser, beleuchtet die Rolle von Minderheiten als Brückenbauer zwischen den Nationen und vermittelt die Bedeutung von echtem Minderheitenschutz für den Frieden. Ein hochaktuelles Thema für unsere Gegenwart, die von wiederaufkeimendem Nationalismus und neuen Konflikten geprägt ist.

    Zwei kurzen Impulsvorträgen von Hannes Obermair (Senior Researcher von Eurac Research und Historiker) und Josef Prackwieser (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Center for Autonomy Experience von Eurac Research) schließen sich eine Podiumsdiskussion und Publikumsfragen an. Den Abend moderiert Katharina Crepaz (Senior Researcher am Center for Autonomy Experience).

    Eine gemeinsame Veranstaltung der Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann, des Center for Autonomy Experience von Eurac Research und Edizioni Alphabeta Verlag.

    aus der offiziellen Ankündigung



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  • La scoperta della scuola plurilingue di Berlino.

    Sul portale AA Innovazione (AAI), ancora una volta, è stata scoperta l’acqua calda: a Berlino, come probabilmente in tutte le metropoli del mondo, esistono delle scuole plurilingui — e funzionano. Qualche tempo fa Fabio Gobbato su Salto aveva rivelato che ce n’è una anche a Monaco (cfr.).

    Il titolo sarcastico dell’articolo su AAI («Miracolo a Berlino: la scuola bilingue funziona. L’esempio della Staatliche Europa Schule») fa intuire di che cosa si tratta: far capire ai sempre arretratissimi sudtirolesi che nel mondo aperto, grande e libero non ci si fanno troppi problemi e le scuole plurilingui non sono l’apocalisse.

    Very Difficult

    Tuttavia — attenzione, perché sembra un fatto davvero difficilissimo da capire — ben pochi mettono in dubbio che le scuole plurilingui funzionino in un contesto (mono-)nazionale, come appunto quello, pur multiculturale, di Berlino. Il problema è che, diversamente da quel che viene suggerito anche nell’approfondimento-intervista di Caterina Longo su AAI, non è affatto così che se il modello funziona in Germania, a maggior ragione funzionerà in Sudtirolo. Al contrario! Le scienze linguistiche, quando si sono occupate specificamente del tema, a partire da quelle canadesi (quindi del paese di provenienza dell’immersione), concordano sul fatto che l’immersione bidirezionale (simmetrica o assimmetrica), è semmai rischiosa proprio per le comunità di minoranza (o minorizzate).

    Cioè: che una scuola plurlingue funzioni a Berlino, Parigi o Roma piuttosto che a Trento o Innsbruck ha ben poca rilevanza per il Sudtirolo, il Galles, i Paesi Baschi o il Québec, realtà molto più complesse e fragili. Sembra una cosa chiarissima, ma evidentemente — e l’articolo di AAI ne è l’ennesima dimostrazione — non lo è.

    Facciamo pure l’esempio della sezione italo-tedesca della Staatliche Europa-Schule Berlin: gli alunni di madrelingua tedesca non rischiano certo di «perdere» la loro madrelingua, facendosi assimilare, perché non solo parlano il tedesco a casa, ma questa è anche la lingua dominante in tutto e per tutto nella città e nel paese in cui si trovano, di cui è l’unica lingua ufficiale. Per le alunne di madrelingua italiana, al contrario, l’Europa-Schule è ad ogni modo molto meglio di una normale scuola pubblica tedesca, dove l’italiano non lo imparerebbero se non come lingua straniera. Win-win.

    Non è poi certo detto che i ragazzi di madrelingua italiana non «perdano» prima o poi l’italiano, decidendo di non coltivarlo più ovvero assimilandosi. Ma finché rimangono in Germania sarebbe sì un peccato, ma non certamente un grave problema né individuale né sociale. Di fatto, praticamente «non se ne accorgerebbe nessuno», se non forse la comunità italiana di Berlino.

    Ovviamente il multiculturalismo ha un suo valore e va quindi coltivato anche in un contesto (mono-)nazionale, ma è proprio questo che tentano di fare le scuole plurlingui in quei contesti. Lo scopo non è certo costruire — o mantenere — una società in tutto e per tutto bilingue.

    Molto diversa è, invece, la situazione di una minoranza che si trova in uno stato (mono-)nazionale di lingua diversa dalla sua, dove sono forti — e costantemente presenti — le spinte all’omogenizzazione, le logiche minorizzatrici e (post-)coloniali, gli effetti dell’onnipresente nazionalismo banale. In tale contesto, le scuole plurilingui non solo non sono un argine all’assimilazione, ma rischiano di diventarne un formidabile strumento. E pare ovvio: mescolare, in maniera più o meno paritaria, comunità maggioritarie e minoritarie, che piaccia o no, prima o poi porterà a far prevalere l’una sull’altra, non solo a scuola ma in ogni contesto sociale.

    Ripeto: quel che funziona, a livello scolastico — ma senza cambiare di una virgola la supremazia totale della lingua nazionale — in un contesto come quello di Berlino, per una comunità minoritaria plurilingue può avere effetti devastanti. E, come ho detto, su questo la scienza è abbastanza univocamente concorde.

    Tra l’altro, leggendo l’intervista di Caterina Longo con il preside Wolfgang Gerhardt scopriamo che:

    • gli alunni della Staatliche Europa-Schule Berlin sono sottoposti a test linguistici preliminari per individuare quale sia la lingua dominante;
    • vengono poi separati per lingua materna durante le ore di tedesco e di seconda lingua (chiamata «lingua partner»);
    • la lingua nazionale è ovviamente del tutto prevalente nella scuola, in quanto tutte le nove combinazioni linguistiche comprendono sempre il tedesco accanto un’altra lingua;
    • le due lingue (il tedesco e la lingua partner) sono parlate anche nelle pause (obbligatoriamente?);
    • uno dei princípi cardine della scuola è che insegnino solo native speaker anche nelle materie non di lingua, con un certo disprezzo per gli accenti («non vogliamo che qualcuno insegni con un accento»).

    Scorrendo poi il sito internet e il flyer ufficiali della scuola, si apprende anche che:

    • al momento dell’iscrizione vengono effettuati test linguistici non solo per individuare quale delle due lingue sia quella prevalente, ma come esame d’ammissione: «un test linguistico d’ingresso certifica la padronanza della prima lingua per poter accedere alla [Staatliche Europa-Schule Berlin]»;1fonte: flyer in lingua italiana
    • le sezioni linguistiche sono quindi pensate per alunne la cui prima lingua sia o il tedesco o la lingua partner, per cui non esiste la problematica (abbastanza diffusa ormai anche in Sudtirolo, specialmente ma non solo nelle città) della presenza di alunni che all’inizio del percorso scolastico non parlano né l’una né l’altra lingua;
    • le classi si compongono al 50% di alunni di ciascuna delle due lingue (tedesco e lingua partner), cosa che in Sudtirolo — a prescindere da tutte le altre problematiche — in molti contesti sarebbe difficilissimo da ottenere;
    • l’ammissione viene confermata o ritirata (in caso di problemi linguistici) dopo due anni, alla fine di un periodo di prova, o può venire negata sin dall’inizio se per altre ragioni non ci si attende che la candidata sia idonea.

    Insomma, non proprio un buon esempio per la scuola pubblica in Sudtirolo.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07

    • 1
      fonte: flyer in lingua italiana


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