→→ Autorinnen →→ Gastbeiträge →→

  • #3O, Tag der landesweiten Lahmlegung.

    Aus Protest gegen das brutale Vorgehen des spanischen Staates und seiner Polizeien gegen friedliche Menschen in Katalonien — darunter Alte, Kinder und Frauen — wird heute das ganze Land von einem Generalstreik lahmgelegt. Wichtige Verkehrsachsen, einschließlich Autobahnen, sind bereits blockiert.

    Gestern schon hatte Präsident Carles Puigdemont den sofortigen Abzug von Staatspolizei (CPN) und Guardia Civil (GC) aus Katalonien gefordert. Mehrere Hotels, in denen Polizeikräfte untergebracht waren, haben ihnen die Unterkunft mit sofortiger Wirkung gekündigt, sodass sie verlegt werden mussten. Allerdings sei der Verbleib großer Schiffe, die CPN und GC als Quartier dienen,  in mehreren katalanischen Häfen verlängert worden, berichteten Medien übereinstimmend.

    Unter anderem kündigten Hafenarbeiterinnen, Feuerwehren, ÖPNV und öffentlicher katalanischer Rundfunk die Teilnahme an dem Streik »für die Würde« Kataloniens und seiner Bewohnerinnen an, der von den Großgewerkschaften CCOO und UGT mit unterstützt wird. Auch Privatunternehmen beteiligen sich, viele Geschäfte bleiben heute zudem geschlossen.

    Cëla enghe: 01



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Nuff said.
    Quotation

    Wahnsinn. Das Vorgehen der Polizei gegen einfache Menschen mit erhobenen Händen erzeugt Gänsehaut. Das sind Szenen, die das gemeinsame Europa mit seinem Traum von Frieden, Wohlstand und Freiheit dachte, für immer ausgemerzt zu haben.

    Die Südtiroler Parlamentarierin Michaela Biancofiore (Forza Italia), die für gewöhnlich nicht gerade für ihre Feinfühligkeit bekannt ist, verurteilt die Polizeigewalt in Katalonien entschieden. Die EU-Kommission und die Südtiroler Grünen tun das nicht. Mehr muss man nicht sagen.



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Scaring the population.
    Quotation

    There were thousands of riot cops on hand, on ships in the harbour. If Madrid had wanted to, it could have confiscated every ballot box within minutes and, for good measure, jammed the smartphone app the Catalan authorities were using to tally the results against the electoral roll. But prime minister Mariano Rajoy wanted to send a subtler message: let the most fervent separatists have their vote and get their heads broken, while scaring the rest of the population into non-participation, including any waverers.

    Paul Mason on The Guardian

    See also: 01 02 || 01



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Eine Farce: EU-Pressekonferenz zu Katalonien.

    Über 40 Minuten lang wurde Margaritis Schinas, Sprecher der EU-Kommission, heute von Journalistinnen zum Thema Katalonien »gegrillt«. Bis auf den allgemeinen und auch laut Auffassung mehrerer Anwesender missverständlichen Wortlaut einer Pressemeldung war aus Schinas nichts herauszuholen. Auch die Frage, wieviele Verletzte die exzessive Polizeigewalt denn noch hätte fordern müssen, um die Kommission zu einer Verurteilung der zentralstaatlichen Vorgehensweise zu bewegen, blieb unbeantwortet.


    Mehrere Journalistinnen wiesen auf den drohenden Imageverlust der Europäischen Union und auf die unzureichende Verteidigung »europäischer Werte« hin. Außerdem wurde angezweifelt, dass man die eklatante Verletzung von Grundrechten noch als interne Angelegenheit bezeichnen kann. Die Frage schließlich, ob die EU zwischen Spanien und Katalonien vermitteln würde, quittierte Schinas mit der Aussage, die Kommission fordere die Parteien dazu auf, direkt miteinander zu verhandeln.

    Wenn die Kommission das Vorurteil bestätigen wollte, ein gesichtsloser Bürokratenverein zu sein — mit dieser Vortäuschung einer Pressekonferenz ist es gelungen. Gratuliere.

    Cëla enghe: 01 02 || 01



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Katalonien: Südtiroler Grüne ohne klare Kante.

    Anders als grüne und linke Bewegungen in ganz Europa, die sich zu den schändlichen Bildern der Polizeigewalt aus Katalonien zu Wort gemeldet haben, können sich die Südtiroler Grünen leider nicht zu einem klaren Statement durchringen. Von einer Partei, die sich links der Mitte verortet (wiewohl sie auf schwarz-grüne Koalitionen schielt) und eigentlich für Grundrechte und -freiheiten einstehen sollte, muss man mehr erwarten dürfen.

    Die rechtliche Legitimation ist brüchig, die demokratische Willensäußerung ist ernst zu nehmen. Mit ihrem Mangel an Verhandlungsbereitschaft und Entgegenkommen und mit dem harten Polizeieinsatz hat die spanische Zentralregierung wohl wesentlich zu diesem Ergebnis beigetragen.

    Südtiroler Grüne

    Den »harten Polizeieinsatz« in einem Nebensatz zu erwähnen, um in der Folge — ohne Gewichtung — die spanische und katalanische Regierung sowie die EU gleichermaßen als Verliererinnen des gestrigen Tages zu nennen, ist meiner Ansicht nach zu wenig.

    Die Sezessionsbestrebungen muss man natürlich nicht befürworten, doch was gestern an roher Gewalt zu sehen war, verdient eine gesonderte, harte, unmissverständliche Verurteilung. Herbert Dorfmann (SVP) hat das, wie ich finde, mit seinem kurzen Statement deutlich besser geschafft.

    Typisch grüne Kompromiss- und Vermittlungshaltung in Ehren, aber wenn es um eklatante Grundrechtsverletzungen geht, darf es keine Mittelwege geben.

    Cëla enghe: 01 02 03



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.

You are now leaving BBD

BBD provides links to web sites of other organizations in order to provide visitors with certain information. A link does not constitute an endorsement of content, viewpoint, policies, products or services of that web site. Once you link to another web site not maintained by BBD, you are subject to the terms and conditions of that web site, including but not limited to its privacy policy.

You will be redirected to

Click the link above to continue or CANCEL