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  • Euregio Connect reloaded.

    Im August 2020 waren im Rahmen der Alpbacher Tiroltage die Gründungsverträge von Euregio Connect unterzeichnet worden, einem EVTZ von Tirol Werbung, IDM Südtirol und Trentino Marketing zur Zusammenarbeit im touristischen Bereich.

    Wie das Wochenmagazin ff später berichtete, habe Innsbruck dafür freie Hand, während Südtirol und das Trentino trotz Autonomie die Zustimmung aus Rom abwarten müssten. Offiziell kommuniziert wurde diese Abhängigkeit meines Wissens jedoch nicht.

    Dass die Freigabe der zentralen Oberaufsicht womöglich eingetroffen sein könnte, ist leider nur indirekt einer Pressemeldung vom 1. Oktober 2021 zu entnehmen, der zufolge die Tourismusorganisationen der Länder — wieder — die Gründungsverträge von Euregio Connect unterzeichnet haben sollen.

    Entweder hat Rom also sein Plazet (mit oder ohne Einschränkungen) gegeben oder aber die Verträge von Euregio Connect werden fortan jährlich von neuem unterzeichnet, in der Hoffnung, dass die italienische Regierung irgendwann zustimmt.

    Cëla enghe: 01



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  • Staaten spielen bei spanischer Repression nicht mit.

    Wie das katalanische Informationsportal Vilaweb in Bezug auf die kurzzeitige Festnahme von Carles Puigdemont (JxC) auf Sardinien berichtet, sollen mehrere Länder Spanien über das Schengener Informationsaustauschsystem (SIS) schon im Vorfeld mitgeteilt haben, dass sie den ehemaligen katalanischen Präsidenten nicht festnehmen bzw. nicht ausliefern würden.

    Dies erfolgt über sogenannte Flags, die die einzelnen SIS-Standorte (Sirene) zu einem Haftbefehl setzen können und von denen bei Puigdemont die Länder Belgien, Deutschland, Österreich, Schweiz und Litauen Gebrauch gemacht haben sollen.

    Dessen ungeachtet war der spanische Haftbefehl nach Ansicht des EuGH ohnehin ausgesetzt, solange eine Grundsatzfrage, die ihm von der spanischen Justiz gestellt worden war, noch ungeklärt ist.

    Im Anschluss an die Festnahme von Puigdemont auf Sardinien soll nun jedoch laut Vilaweb auch Italien Flags gesetzt haben — und zwar für die beiden anderen per Haftbefehl gesuchten katalanischen EU-Abgeordneten Toni Comín und Clara Ponsatí (beide JxC). Wobei sich letztere inzwischen bereits unbehelligt nach Sardinien begeben hat, wo sie Puigdemont bei seiner morgigen Verhandlung in Sassari begleiten will.

    Der EU-Abgeordnete und ehemalige katalanische Präsident konnte nach seiner Freilassung auf Sardinien nach Belgien zurückkehren, will aber am Montag persönlich vor Gericht erscheinen.


    Nachtrag vom 3. Oktober 2021: Während Ponsatí am Samstag angereist war, kamen Puigdemont und auch Comín am Sonntagmorgen nach Sardinien.

    Cëla enghe: 01



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  • Das Faschonetzwerk um FdI.
    Fanpage

    Das italienische Onlineportal Fanpage hat am Donnerstag den ersten Teil einer Reportage veröffentlicht, in deren Rahmen die Verstrickungen zwischen der rechtsradikalen Partei Fratelli d’Italia (FdI) und dem neofaschistischen Milieu am Beispiel der Kommunalwahl in Mailand aufgedeckt werden. Drei Jahre lang war ein Journalist des Portals, der sich als Unternehmer ausgegeben hatte, in Kontakt mit dem sogenannten Schwarzen Baron, dem ehemaligen FdI-Mitglied und Parlamentskandidaten Roberto Jonghi Lavarini. Über ihn baute er auch den Kontakt zum EU-Abgeordneten Carlo Fidanza, FdI-Delegationschef in Straßburg, sowie zu dessen Kandidatin bei der Mailänder Gemeindewahl, Chiara Valcepina (FdI), auf, die sich in dem Video selbst als Faschistin bezeichnet.

    Die Reportage zeigt, wie im engen Kreis, aber zum Teil auch bei öffentlichen Veranstaltungen zwischen römischen Grüßen und Hakenkreuz-Tattoos antisemitische, rassistische, den Nationalsozialismus verharmlosende Aussagen getätigt und sogar Ideen zur Liquidierung von Ausländerinnen besprochen werden. Außerdem werden dem als Unternehmer getarnten Journalisten Möglichkeiten zur illegalen Finanzierung der Partei (bzw. des Wahlkampfs von Valcepina) angeboten.

    Der wegen Wiederbetätigung zu zwei Jahren verurteilte Jonghi Lavarini gibt ferner Einblicke in ein angebliches Netzwerk von Freimaurern, Hitler–Verehrenden sowie ehemaligen Soldatinnen und Geheimdienstmitgliedern, die die Anliegen der Faschistinnen unterstützen.

    Alles in allem ein höchst besorgniserregender, aber kaum überraschender Einblick in die Partei von Giorgia Meloni, die seit geraumer Zeit in den italienweiten Wahlumfragen ganz weit vorne liegt.

    Die Reportage hat auf staatlicher Ebene hohe Wellen geschlagen, weshalb die Parteiführerin um eine Stellungnahme und Konsequenzen kaum herumkommen wird, wiewohl sie sich noch windet. Fidanza hat inzwischen wenigstens den FdI-Delegationsvorsitz im EU-Parlament ruhend gestellt, die Staatsanwaltschaft ermittelt.

    Für die Partei von Alessandro Urzì könnte es ungemütlich werden. Kaum vorstellbar, dass es sich beim Gezeigten nur um Einzelfälle handelt.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07 | 08 09 || 01 02 03



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  • Permesso di guida? Monolingue.

    Questo è il permesso provvisorio di guida recentemente emesso dai Carabinieri in Sudtirolo a un cittadino di lingua tedesca in seguito a un furto:

    Anonimizzazione mia

    Completamente monolingue italiano, senza nemmeno una traduzione parziale relativa

    • alle istruzioni per ottenere un duplicato;
    • a quelle per l’uso del permesso stesso (solo in abbinamento a un documento di riconoscimento);
    • alle avvertenze per il titolare della patente.

    Il tutto in violazione delle norme sul bilinguismo emanate sulla base dello Statuto di autonomia, pur trattandosi, come è facile capire, di informazioni di notevole importanza per il titolare — che può, ma non deve conoscere l’italiano.

    Molti cittadini di lingua italiana in questa terra credono che l’autonomia sia pressoché perfetta e che, in quanto a bilinguismo, «i tedeschi» abbiano già «tutto». Purtroppo spesso è vero il contrario: con un po’ di fortuna nelle amministrazioni statali sono bilingui i documenti più diffusi, ma non appena si abbandona lo stretto corridoio delle situazioni standard, la stragrande maggioranza delle informazioni è disponibile solo in lingua italiana.

    Considerando che spesso anche il personale non è in grado di comunicare in tedesco, sarebbe importante che almeno le informazioni scritte fossero bi/trilingui. Le forze di polizia — e lo ritengo una grave lacuna — non necessariamente devono essere bilingui, ma il servizio che espletano per legge deve esserlo. Tuttavia questa è una delle tante prove del fatto che quest’obbligo sia in realtà una barzelletta.

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  • Island wählt 47,6% Frauen.

    Am vergangenen Wochenende wurden nicht nur der Bundestag und das Berliner Abgeordnetenhaus neu gewählt oder über die Enteignung von Wohnungsunternehmen in Berlin und die Ehe für alle in der Schweiz abgestimmt.

    Auch Island, ein Staat mit weniger Einwohnerinnen als Südtirol, hat sein Parlament (Althing) neu gewählt. Dabei konnte sich die Regierungskoalition um die bisherige Premierministerin Katrin Jakobsdóttir (Unabhängigkeitspartei, Fortschrittspartei und Links-Grüne Bewegung) wiederum die Mehrheit sichern.

    Für kurze Zeit hatte es sogar danach ausgesehen, als hätten die Isländerinnen mit 33 Frauen und 30 Männern das erste europäische Parlament mit einer weiblichen Mehrheit gewählt. Eine Nachzählung im nordwestlichen Wahlkreis führte aber zu einer Umkehrung dieses Verhältnisses — womit aber noch immer 47,6% Frauen im Althing sitzen.

    Als kleines Land setzt Island bei der Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern immer wieder neue Maßstäbe.

    Cëla enghe: 01 02 03



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  • Fraser Island ritorna K’gari.

    L’isola di sabbia più grande al mondo, patrimonio dell’umanità UNESCO dal 1992 e parte del Great Sandy National Park nell’Australia orientale, ritorna al suo nome originale nella lingua del popolo Butchulla. Lo hanno deciso le autorità a Brisbane in seguito alle richieste della popolazione indigena.

    Già nel 2011, accanto al nome di Fraser Island, era stato ufficializzato quello storico di K’gari, che significa «paradiso», mentre nel 2017 la relativa porzione del parco nazionale assumeva la denominazione K’gari (Fraser Island) National Park.

    Pochi giorni fa l’annuncio, accompagnato dai festeggiamenti dei Butchulla, del definitivo addio al nome di Fraser e dell’ufficializzazione di K’gari quale unico nome dell’isola e del relativo parco.

    Anche in questo, come in molti altri casi simili — tra cui quello illustre di Uluru e Kata Tjuta — l’Australia imbatte la strada della riconciliazione, rinunciando a una toponomastica falsa e imbarazzante.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 || 01



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  • Premstaller bezeichnet Abstimmung als Stimmentzug.
    Neusprech

    Die Tageszeitung zitierte den SVP-Landessekretär Stefan Premstaller vor wenigen Tagen so:

    Die Oppositionsparteien geben vor, als ob [sic] sie für mehr direkte Demokratie und für mehr Beteiligung der BürgerInnen kämpfen würden. Am Ende des Tages entziehen sie dem Volk aber wieder die Stimme und übernehmen selbst das Ruder, wenn ihnen das Ergebnis nicht in den Kram passt.

    — Stefan Premstaller

    Was war geschehen? Parallel zur Unterschriftensammlung der Initiative für mehr Demokratie haben auch mehrere Vertreterinnen der Opposition eine Volksabstimmung über die von der Mehrheit beschlossenen Änderungen am Bürgerbeteiligungsgesetz beantragt. Dieses Recht steht sowohl einem Fünfzigstel der stimmberechtigten Bevölkerung als auch einem Fünftel der Landtagsmitglieder zu.

    Premstaller zufolge hätten also die Landtagsabgeordneten mit ihrem Antrag der Unterschriftensammlung vorgegriffen und somit der Bevölkerung die Stimme entzogen.

    Als Stimmentzug zu bezeichnen, dass dafür gesorgt wird, dass die Menschen in einer Abstimmung ihre Meinung kundtun können — das ist ganz schön unverfroren und dreist.

    Cëla enghe: 01 02 || 01



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  • Schweizerinnen billigen Ehe für alle.

    Am Sonntag wurde in der Schweiz über die sogenannte Ehe für alle abgestimmt, eine Änderung des Zivilgesetzbuches, mit der das Parlament im Dezember 2020 die Ehe auch für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet und lesbischen Paaren die medizinisch unterstützte Fortpflanzung ermöglicht hatte.

    Ein Komitee, dessen Mitglieder vor allem aus der Eidgenössisch-Demokratischen Union (EDU) und der SVP kamen, ergriff dagegen das Referendum.

    Die Abstimmenden genehmigten die Gesetzesänderungen nun mit 64,1 Prozent zu 35,9 Prozent (bei einer Stimmbeteiligung von 52,6 Prozent) klar. In keinem einzigen Kanton wurde die Mehrheit verfehlt, wiewohl sie in Appenzell Innerrhoden mit 50,8 Prozent denkbar knapp ausfiel.

    Seit 2007 existiert in der Schweiz die eingetragene Partnerschaft, die jedoch der Ehe nur in Teilen gleichgestellt ist. Dies betrifft zum Beispiel Adoptionen, fortpflanzungsmedizinische Eingriffe oder die Einbürgerung.

    In Italien und somit auch in Südtirol, das diesbezüglich — anders als zum Beispiel Schottland — keine eigenständigen Kompetenzen hat, haben gleichgeschlechtliche Paare bislang keinen Zugang zur Eheschließung. Nicht mit der Ehe gleichgestellte eingetragene Partnerschaften sind hingegen seit 2016 möglich.

    Cëla enghe: 01 02 || 01 02



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