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  • Aushängeschild Dorothea Wierer?

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    12 Comentârs → on Aushängeschild Dorothea Wierer?

    Südtiroler Athletinnen sind selbstverständlich frei, sich von Kopf bis Fuß in grünweißrote Farben zu tunken — und es ist auch nichts Besonderes, dass ihnen der Landeshauptmann zu einem Erfolg gratuliert. Wenn Arno Kompatscher (SVP) Dorothea Wierer aber zu ihrer Goldmedaille bei der WM in Antholz nicht nur beglückwünscht, sondern — wie geschehen — auch als »Aushängeschild« für Südtirol bezeichnet, wird es problematisch.

    Schließlich fühlt sich Wierer als Italienerin und unterstreicht dies — ausdrücklich! — auch mit ihrem Wegzug aus Südtirol. Zudem erklärt sie Südtirolerinnen pauschal zu überzeugten Italienerinnen:

    Sie fühlen sich nicht als Deutsche, würden niemals den österreichischen Pass annehmen, sind aber Südtirolerin: gibt es einen Teil von Ihnen, der nicht italienisch ist?

    Dass ich das rollende R nicht aussprechen kann ist das einzige… vielleicht Unitalienische. Meine Leidenschaft ist voll und ganz italienisch, angefangen beim Trikolore-Herz, das ich auf meinem Gewehr angebracht habe. Ich möchte nie starr wie eine Deutsche sein. Viele denken, dass wir Südtiroler uns nicht als Italiener fühlen. Ach was. Außerdem wohne ich jetzt in Predazzo [Trentino], ich bin ins Dorf meines Mannes gezogen (Skiman Stefano Corradini, Anm. d. Red.).

    aus einem Interview mit der Gazzetta dello Sport vom 18. Jänner 2018. Übersetzung von mir.

    Ist das die Außendarstellung, die sich der LH für Südtirol wünscht? Und: Was ist eigentlich aus dem Projekt geworden, eigene Südtiroler Sportmannschaften zu gründen?

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 06 07 08 09 || 01



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  • Architektur der Institutionen.

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    0 Comentârs → on Architektur der Institutionen.

    Die Welt hat wieder was zu lachen: US-Präsident Donald Trump soll für Gebäude der amerikanischen Bundesverwaltung ab einer bestimmten Größe einen klassizistischen Stil vorgeschrieben haben.

    Eine Stilverordnung ist der falsche, oberflächlichst mögliche Weg — und dennoch: eine Debatte über die Architektur repräsentativer Gebäude in unseren Demokratien muss geführt werden. Die Voraussetzungen für Trumps Erlass haben seine Vorgänger geschaffen, indem sie diese Frage vernachlässigt haben.

    Dass sich ein Präsident darüber Gedanken macht, spricht meiner Meinung nach eher für, als gegen ihn.

    Auch in Europa gäbe es diesbezüglichen Bedarf. Die Architektur wichtiger Bauten wie des UNO-Sitzes in New York — geplant und gebaut von Le Corbusier und Oscar Niemeyer — war damals noch eine internationale Herausforderung mit weltumspannenden Debatten. Wer dagegen die gesichtslosen, an Konzernsitze erinnernden Bauten der EU-Institutionen in Brüssel und Straßburg betrachtet, mag sich nicht wundern, dass sie nicht identitätsstiftend wirken. Selbst klassizistische Architektur wäre hier oft noch ein Gewinn.

    Und: Ja, auch auf (euro-)regionaler Ebene wäre es durchaus angebracht, sich über institutionelle Architektur wieder mehr Gedanken zu machen.



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  • Salò: Mussolini bleibt Ehrenbürger.

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    3 Comentârs → on Salò: Mussolini bleibt Ehrenbürger.

    Mit überwältigender Mehrheit beschloss der Gemeinderat im lombardischen Salò gestern, die Ehrenbürgerschaft des italienischen Diktators Benito Mussolini aufrechtzuerhalten. Die Kleinstadt am Gardasee war ab 1943 der Regierungssitz der sogenannten Sozialrepublik (RSI) gewesen, der sie auch den Namen gab, weshalb die Entscheidung einen besonderen Symbolcharakter annimmt.

    Lediglich die drei Vertreterinnen der einbringenden Bewegung Salò Futura stimmte letztendlich für die Aberkennung der Ehrenbürgerschaft. Die rechtsgerichtete Mehrheit von Progetto Salò (14 Gemeinderatsmitglieder) votierte hingegen geschlossen für die Aufrechterhaltung der 1924 verliehenen Ehrung des faschistischen Diktators. Die Demütigung eines besiegten Gegners — so die fadenscheinige Argumentation — vernichte ihn nicht, sondern stärke ihn.

    Vier ehemalige Bürgermeisterinnen von Salò hatten sich 2019 bereits für die Rücknahme der Ehrenbürgerschaft ausgesprochen, nachdem ihre Existenz von einem Zeitungsartikel ans Tageslicht befördert worden war.

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 06 || 01



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  • Antholz 2020: Briefmarke.

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    0 Comentârs → on Antholz 2020: Briefmarke.

    Die italienische Post hat eine Sonderbriefmarke zur laufenden Biathlon-WM in Antholz veröffentlicht:

    Leider war für eine zweisprachige Beschriftung — wie sie andernorts im mehrsprachigen Kontext üblich ist — offenbar kein Platz mehr übrig.

    Zum Vergrößern anklicken

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 || 01



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  • Antholz 2020 national.

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    2 Comentârs → on Antholz 2020 national.

    Nicht ganz so krass wie bei den Olympischen Spielen von Mailand und Cortina (2026), deren Biathlonbewerbe in Antholz ausgetragen werden sollen — doch auch bei den Logos des Biathlonweltcups (rechts) und der nun angelaufenen Weltmeisterschaft (links) kommt Antholz nicht um grünweißrot (nebst Tolomeinamen) herum:

    Dass es sehr wohl auch anders (nämlich ohne Nationalfarben) geht, zeigt die große Mehrheit der anderen Weltcup- sowie viele der letzten WM-Standorte:

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    (Das Logo von Hochfilzen habe ich unberücksichtigt gelassen, obschon die Farben rot und weiß sowohl für Österreich als auch für Tirol stehen könnten.)

    Warum gerade in Südtirol auf die Farben der Staatsflagge gesetzt werden muss, ist mir unverständlich.

    Siehe auch: 01 02 03 || 01 02 03 04 05



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  • Ancóra equidistanza su Auschwitz e foibe.
    Quotation

    Pochi giorni fa — prima di finire nella bufera per essersi recato in Ungheria a celebrare le SS —  il consigliere comunale fascista di bolzano Andrea Bonazza (CPI) aveva duramente attaccato il sindaco sulla presenza dell’ANPI alle celebrazioni del Giorno del ricordo.

    Tuttavia Renzo Caramaschi, incalzato da il Dolomiti, torna a fare di ogni erba un fascio, come già l’anno scorso:

    Casapound e le organizzazioni affini, su questo, hanno già vinto. A testimoniarlo sono le parole dello stesso sindaco, attaccato dal consigliere Bonazza. Raggiunto al telefono dal nostro giornale, Renzo Caramaschi, alla guida di una giunta di centrosinistra, ha infatti risposto così: “Certe componenti politiche si scontrano in momenti come questi, con prese di posizioni, contaminazioni, dichiarazioni che danno fastidio come sindaco. C’è chi dice che il 25 aprile è la festa dei rossi, mentre il 10 febbraio quella dei neri, questo Paese vuole mantenere certe fratture. Dobbiamo finirla con queste contrapposizioni, dovremo pacificare la società. Nel mio discorso ho ribadito ciò che ha detto magistralmente il presidente della Repubblica, cioè che è congenita nelle dittature di ogni colore la violenza”.

    “Io non ho fatto differenze sulla violenza – continua – su questo le foibe non sono diverse dai camini di Auschwitz. Di fronte alle tragedie non ci sono parole”.

    Davide Leveghi, il Dolomiti, 13 febbraio 2020

    Ed è proprio questa inaccettabile equidistanza a spalancare la porta ai fascisti e al loro revisionismo storico.

    Vedi anche: 01 02 03 || 01 02 03 04



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  • Demokratieindex 2019.
    Schelte für Spanien, Italien steigt weiter ab

    The Economist Intelligence Unit (EIU) hat den neuen Demokratieindex für 2019 veröffentlicht. Diesmal wurden 22 der wiederum 167 analysierten Staaten als vollwertige Demokratien eingestuft, zwei mehr als vor einem Jahr. Es sind dies Norwegen, Island, Schweden, Neuseeland, Finnland, Irland, Dänemark, Kanada, Australien, Schweiz, Niederlande, Luxemburg, Deutschland, Vereinigtes Königreich, Uruguay, Österreich, Spanien, Mauritius, Costa Rica, Frankreich, Chile und Portugal.

    In der Spitzengruppe befinden sich 15 europäische und zwölf Staaten mit weniger als 10 Millionen Einwohnerinnen.

    Obschon Spanien erneut als vollwertige Demokratie eingestuft wird, urteilt die Intelligence Unit:

    In Spain, the sentencing by the Supreme Court in October 2019 of nine Catalan separatist leaders to prison terms of between nine and 13 years for their role in the region’s failed independence campaign in 2017 provoked widespread condemnation and mass demonstrations in Catalonia. The court acquitted all nine accused of the charge of violent rebellion but convicted them of charges of sedition, misuse of public funds and disobedience. Although the sentencing complied with the letter of the law, the long prison terms for elected politicians on charges such as sedition were not in the spirit of democracy. With their excessively legalistic response to dealing with the Catalan question the Spanish authorities have shown a lack of confidence in addressing the issue through political dialogue and open debate, weakening their democratic credentials in the process. These deficiencies were already captured in a decline in Spain’s score in 2017-18. The very modest improvement in its score in the 2019 Democracy Index reflects an improvement in relation to one question concerning local elections, which were held in May 2019 and were deemed to have been free and fair.

    Hervorhebung von mir

    Das ist eine beeindruckende Schelte für die Judizialisierung der Selbstbestimmungsbestrebungen.

    Italien wird weiterhin zu den unvollständigen Demokratien gezählt, steigt aber im Ranking — von Platz 33 auf 35 — weiter ab. Seit Erhebungsbeginn 2006 hatte das Land noch nie so wenige Punkte.

    In Westeuropa fallen nur Malta, Belgien, Zypern und Griechenland ebenfalls in die Kategorie der unvollständigen Demokratien.

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 06



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  • Nicht vertraglich abgeschlossene Verschuldung.

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    0 Comentârs → on Nicht vertraglich abgeschlossene Verschuldung.

    Die Landesregierung hat heute ihr etwas mickriges Hochbauprogramm vorgestellt: 127 Millionen in drei Jahren (2020-2022), wovon mehr als ein Zehntel (11%) in Militärgebäude gesteckt wird.

    Der entsprechenden Meldung der Landespresseagentur ist aber auch folgende aufschlussreiche Passage zu entnehmen:

    Neu ist in diesem Jahr die Finanzplanung über die genehmigte und nicht vertraglich abgeschlossene Verschuldung (DANC – debito autorizzato non contratto).

    — LPA

    Aufschlussreich ist die Passage einmal mehr hinsichtlich des Stellenwerts der deutschen Sprache beim (und im) Land — nicht so sehr wegen des »unverzichtbaren« italienischen Akronyms (SPID, PEC & Co. lassen grüßen), als aufgrund seiner… ähm… abenteuerlichen Übersetzung. Das Wort »contratto« hat hier nämlich nichts mit einem Vertrag zu tun, sondern ist ein Partizip von »contrarre«. Folglich haben wir es mit »genehmigten und nicht aufgenommenen Schulden« und nicht mit einer »genehmigten und nicht vertraglich abgeschlossenen Verschuldung« zu tun.

    Aber natürlich wurde die stumpfsinnige Übersetzung schon von mehreren Südtiroler Medien (unkritisch) übernommen.



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