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  • Intimidazione e gogna pubblica.
    Quotation

    Dire che la divisa fa paura è una libera opinione; condannare quell’opinione e con l’opinione la persona che l’ha espressa è un atto, invece, di intimidazione e di gogna pubblica, compiuta proprio da chi invece dovrebbe proteggerti e proteggere la tua libertà di espressione. Un atto politicamente connotato che incrina la bella superficie della democrazia facendola crepare pericolosamente verso una democratura.

    Giorgio Ghiotti sul manifesto di ieri, in solidarietà con Michela Murgia



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  • Bozner Stadtviertelräte: Deutsch inexistent.

    Bei einer beruflichen Recherche auf der Homepage der Gemeinde Bozen bin ich neulich auf die Unterseite der Stadtviertelräte gelangt, wo — wohl pandemiebedingt — auch die Videos sämtlicher Sitzungen online abrufbar sind.

    Video Stadtviertelratssitzung Zentrum-Bozner Boden-Rentsch (Ausschnitt)

    Ich habe dann in meiner Freizeit die Videos »quergeschaut« und erstaunt festgestellt, dass die Sitzungen ausschließlich in italienischer Sprache ablaufen.

    Mit offiziellen Bevölkerungszahlen zwischen 14.705 (Oberau-Haslach) und 32.354 (Gries-Quirein) entsprechen die Stadtviertel einwohnermäßig Südtiroler Großgemeinden. Insgesamt vertreten sie mit 107.983 Bewohnerinnen rund ein Fünftel der Südtiroler Bevölkerung.

    Die Bozner Stadtverwaltung betont ja ab und an mit Recht, dass in der Landeshauptstadt nicht nur die meisten Italienischsprachigen lebten, sondern dass es auch die größte deutschsprachige Gemeinde des Landes sei.

    Dennoch ist in den fünf Stadtviertelräten ein Wort in der Südtiroler Mehrheitssprache — und in der Sprache von über einem Viertel der Boznerinnen — so gut wie nie zu vernehmen. Selbst in Stadtvierteln mit erheblichem deutschsprachigen Bevökerungsanteil sprechen auch die Vertreterinnen der »Minderheitenpartei« SVP in den Versammlungen Italienisch. So wie es auch alle anderen Mitglieder tun, die ich aufgrund des Namens und des Akzents der deutschen Sprachgruppe zuordnen würde.

    Es ist also davon auszugehen, dass bei den anderen Gewählten nicht einmal passive Deutschkenntnisse so weit vorhanden sind, dass alle in ihrer jeweiligen Muttersprache sprechen könnten.

    Umgekehrt ist mir übrigens keine noch so kleine und entlegene »deutschsprachige« Gemeinde bekannt, in der italienischsprachige Ratsmitglieder gezwungen wären, auf Deutsch zu reden, weil man sie sonst nicht verstehen würde. Vermutlich wäre das ein Skandal.

    In den Bozner Stadtviertelräten finden höchstens informelle Zweiergespräche (»bisch du do?« »hearsch ins?«) auf Deutsch statt. Auch Gäste deutscher Muttersprache, die vom Rat zu irgendeinem Thema eingeladen werden, sprechen auf Italienisch. Und es geht so weit, dass etwa die Vorsitzende des Stadtviertelrats Zentrum-Bozner Boden-Rentsch, Sylvia Hofer (SVP) einen deutschsprachigen Gast aktiv dazu auffordert, Italienisch zu sprechen, weil: »dann verstehen es alle«.

    Von den insgesamt 55 Mitgliedern aller Bozner Stadtviertelräte ließ es sich nur ein einziger nicht nehmen, seine Wortmeldungen auf Deutsch zu machen: Robert Auer von der SVP in der Versammlung von Zentrum-Bozner Boden-Rentsch. Dieser löblichen, wenn auch nur symbolischen Anstrengung entspricht aber keine Anstrengung der Gegenseite, denn Vorsitzende Hofer muss jede einzelne Wortmeldung ihres Parteikollegen übersetzen. Ein Armutszeugnis sondergleichen.

    Und wenn es in diesem Stadtviertel so ist, ist es in den anderen nicht besser. Schon gar nicht in denen, wo die deutschsprachige Vertretung nach den letzten Wahlen weitgehend — oder ganz? — aus dem Stadtviertelrat verschwunden ist. Das macht es den anderen nicht nur sprachlich, sondern wohl auch inhaltlich einfacher. Anders als noch vor zwei Jahren wird sich etwa in Don Bosco niemand mehr für Zweisprachigkeit in der Öffentlichkeit starkmachen.

    Insgesamt hat es den Anschein, dass die Volkspartei die Landeshauptstadt sprachlich schon weitgehend aufgegeben hat. Die institutionelle — und institutionalisierte — Ausgrenzung der Minderheitensprache (und größten Landessprache) in der Hauptstadt scheint gegessen. Wenn wir uns die Vorbildfunktion von Institutionen vor Augen führen, kann einem da nur bange werden.

    Mir jedenfalls war diese Realität, in diesem Ausmaß, nicht bewusst.

    Im Unterschied zu vielen anderen Minderheitengebieten existiert in Südtirol auch keine Sprachpolitik, die diese Situation (auch nur in kleinen Schritten) verbessern möchte. Was schon einmal so ist, wird hierzulande — wenn kein Wunder geschieht — wohl auch so bleiben, umso mehr wenn wir die allgemeine Tendenz in Richtung lingua franca nazionale bedenken. Zudem nimmt in Bozen auch der Anteil der deutschsprachigen Bevölkerung tendenziell ab.

    Liste der Stadtviertelratssitzungen von Oberau-Haslach (Youtube)

    Dass man sich schließlich nicht einmal die kleine Mühe macht, wenigstens die Titel der Videos zweisprachig anzuführen, zeugt vom totalen Desinteresse für das Thema Sprache.

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  • Sparen an der Bildung.

    Es ist eine sagenhafte Idee: sagenhaft dumm. Gerade im Coronajahr 2021 hat die Landesregierung angekündigt, die Mittel für Leihbücher (1. Grundschule bis 2. Oberschule) um 60% zu kürzen und die Bücherschecks (150,- Euro für die 3. bis 5. Oberschule) ganz zu streichen. Während also viele Menschen pandemiebedingt kein Einkommen mehr haben und stärker denn je auf wirtschaftliche Hilfe angewiesen sind, spart das Land gerade im Bildungsbereich. Das ist per se schon ein fatales Signal und könnte — insbesondere in der Oberschule, deren Besuch nicht vorgeschrieben ist — auch den Schulabbruch fördern.

    Dass es sich bei Leihbüchern und Bücherschecks nicht um gezielte, sondern um Maßnahmen nach dem Gießkannenprinzip handelt, mag stimmen. Dann aber könnte nach der Pandemie eine entsprechende Reform angedacht werden, anstatt gerade jetzt — allen, auch den Bedürftigsten — eine unbürokratisch verfügbare und für die Bildung zweckgebundene Leistung zu streichen.

    Was man sich dabei im Bildungsressort von Philipp Achammer (SVP) gedacht hat, versteht wohl niemand. Kaum verwunderlich also, dass die Maßnahme von so gut wie allen Parteien kritisiert wird. Den Anfang hatten TK und STF gemacht, in der Folge schlossen sich Grüne, F und PD an. Selbst Vertreterinnen der SVP äußerten sich besorgt.

    Gegenwind kommt freilich auch vom Elternbeirat, von vielen Schulen, vom Südtiroler Jugendring und weiteren Organisationen.

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  • Korsika startet mit korsischer Immersion.

    Ab dem für September geplanten — aber pandemiabhängigen — Schulbeginn 2021/22 starten in Korsika die ersten beiden Immersionsschulen mit korsischer Unterrichtssprache. Sie sind Teil des Eskolim-Netzwerks, dem sämtliche Vereinsschulen auf französischem Staatsgebiet angehören: Diwan (Bretagne), Seaska-Ikastola (Baskenland), Bressola (Katalonien), Calendreta (Okzitanien) und ABCM-Zweisprachigkeit (Elsass und Lothringen). Die Schulen sind zwar privat, aber kostenlos und laizistisch sowie voll staatlich anerkannt.

    Mit dem kürzlich verabschiedeten — doch von République en Marche angefochtenen — Minderheitenschutzgesetz könnten die ersten vollimmersiven Schulen oder Schulzüge demnächst auch im Rahmen des öffentlichen Schulsystems entstehen.

    Die beiden Schulen von Scola Corsa werden im Herbst in den Gemeinden Bastia und Biguglia starten. Weitere Ortschaften haben aber bereits ihr Interesse bekundet, auf ihrem Gebiet ebenfalls Schulen in korsischer Sprache zu errichten.

    Auf italienischem Staatsgebiet gibt es vollimmersive öffentliche Schulen in der Minderheitensprache nur für Deutsch in Südtirol. Es wäre allerdings an der Zeit, auch den Ladinerinnen ein ähnliches Modell anzubieten — oder zumindest im Rahmen des bestehenden paritätischen Systems (Deutsch und Italienisch) die Präsenz der ladinischen Minderheitensprache massiv auszubauen.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 || 01



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  • Murgia critica Figliuolo ma per il governo è «odio».

    Nel corso della trasmissione Di Martedì (La7) del 6 aprile scorso la scrittrice, attivista politica (femminista e antifascista, ma anche indipendentista sarda) Michela Murgia ha così commentato la nomina del gen. Francesco Figliuolo a Commissario straordinario per l’emergenza Covid da parte del governo di Mario Draghi:

    Naturalmente da un uomo che viene da un contesto militare non ci si può aspettare che un linguaggio di guerra. Mi domando se un linguaggio di guerra sia quello giusto da utilizzare con chi non è militare, cioè con tutto il resto del paese. A me personalmente spaventa avere un commissario che gira con la divisa, non l’ho mai subíto il fascino della divisa.

    Però se funziona…?

    Eh… funziona su chi? È questo che non capisco, cioè questo fascino per l’uomo forte… io gli unici uomini che ho visto in divisa davanti alle telecamere che non fossero le forze dell’ordine che stavano dichiarando un arresto importante sono i dittatori negli altri paesi. Io quando vedo un uomo in divisa un po’ mi spavento sempre, non è che mi sento più al sicuro. Non sono sicura che la categoria bellica sia la categoria con cui si può responsabilizzare un paese.

    — Michela Murgia

    Trascrizione mia

    A causa di queste affermazioni, più che legittime, Murgia è stata presa di mira da stampa e politici non solo di destra. Quel che però stupisce è che sia apparsa perfino una specie di censura sul sito del Ministero della Difesa, a firma della Sottosegretaria di Stato alla Difesa del Governo Monti, Stefania Pucciarelli (Lega), che definisce le parole di Murgia un’offesa «nei confronti dei nostri militari».

    Non sono i militari, con le loro divise, a spaventare le persone (come dice Murgia). Sono invece le esternazioni di odio ed ogni forma di avversione nei confronti degli appartenenti alle Istituzioni a ferire chi ha prestato un giuramento davanti al Tricolore; una dichiarazione di fedeltà alla Repubblica con solenne impegno di osservare la Costituzione e le leggi. Parliamo di uomini e donne che, per quel giuramento, sono disposti a sacrificare la propria vita per tutelare la sicurezza degli italiani.

    — Sen. Stefania Pucciarelli

    Trovo estremamente preoccupante che una critica, anche forte, verso l’impiego delle forze militari in ambito civile venga ufficialmente censurata come un’offesa a «italiani e militari», «esternazione di odio» e «avversione nei confronti degli appartenenti alle istituzioni» da una rappresentante del governo.

    Che le persone di cui parliamo siano disposte a sacrificare la propria vita, inoltre, non mi sembra una constatazione granché tranquillizzante. Anzi.

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  • Faschistengruß für Ramelli.

    Rund 800 Neofaschistinnen haben sich vorgestern in die Mailänder via Paladini gepfercht, um dort wie jedes Jahr des 1975 ermordeten Neofaschisten Sergio Ramelli zu gedenken. Mehrmals beantworteten sie den namentlichen Aufruf von Ramelli mit dem faschistischen »Presente!« (Anwesend!) und erhoben die Hand zum römischen Gruß. In aller Öffentlichkeit. Masken waren Medienberichten zufolge wenige zu sehen.

    © GEDI

    Wie die Tageszeitung la Repubblica berichtete, waren auch diesmal Vertreterinnen von Urzìs Fratelli d’Italia und der Südtiroler Regierungspartei Lega anwesend.

    Im Jahr 2014 brach der damals parteilose Bürgermeister Giuliano Pisapia (heute PD) ein Tabu, indem er am offiziellen Teil der Gedenkveranstaltung teilnahm, der an einem für Ramelli errichteten Denkmal stattfindet. Daraus entstand eine schauderhafte Tradition, die auch vom derzeitigen Bürgermeister Beppe Sala (Grüne) übernommen wurde. Jahr für Jahr gedenken also die Vertreterinnen der Institutionen fast Seite an Seite mit Faschistinnen eines ihrer Kameraden.

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  • Im Herbst kommt ORF Sport+.

    Zwischen Herbst 2021 und Sommer 2022 wird die terrestrische Fernsehübertragung hierzulande auf den DVB-T2-Standard umgestellt. Aufgrund der effizienteren Kodierung kann die RAS dann auch ihr Angebot erweitern. Dies geht aus der Antwort von LR Thomas Widmann (SVP) auf eine entsprechende Anfrage der STF hervor. Demnach sei bereits geplant, ab Herbst 2021 das Fernsehprogramm ORF Sport+ in Südtirol zu verbreiten.

    Damit wird die bestehende Palette öffentlich-rechtlicher TV-Sender ergänzt, die schon heute zehn deutschsprachige, ein italienischsprachiges (RSI-La1) und ein zweisprachig deutsch-französisches Programm (arte) umfasst. Die Umstellung auf DVB-T2 lässt in Zukunft noch einen weiteren Ausbau zu.

    Cëla enghe: 01 02



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  • 30. April: Werbetag der Arbeitgeberinnen.

    Gestern ging es bei Pro und Contra auf Rai Südtirol um den sogenannten Tag der Arbeitgeber, den hds und HGV nach österreichischem Vorbild einführen wollen. Er soll am 30. April begangen werden und an »die für Wohlstand und Arbeitsplätze wesentliche Rolle der Südtiroler Unternehmerinnen und Unternehmer erinnern«. Es diskutierten hds-Präsident Philipp Moser und SGB-Generalsekretär Dieter Mayr.

    Dazu ein paar Bemerkungen von mir:

    • In der ganzen Diskussion ging es nur um privates Unternehmertum. Es sei für den heutigen Wohlstand in Südtirol »zuständig« bzw. »hauptsächlich dafür verantwortlich«. Mir ist klar, dass Herr Moser hds-Präsident ist, doch auch er sollte wissen, dass ein erheblicher Teil der Südtirolerinnen im öffentlichen Sektor arbeitet. Und dass zum (materiellen) Wohlstand auch die Arbeiterinnen beitragen.
    • Herr Moser wurde nicht müde zu betonen, dass der Arbeitgeber — im Unterschied zu den Arbeitnehmerinnen — Verantwortung und Risiko übernehme, als ob dies für Angestellte nicht mindestens genauso gälte.
    • Auf viele heutige private Arbeitgeberinnen trifft das ohnehin längst gar nicht mehr zu, da sie sich erstens ins gemachte Nest gesetzt haben und zweitens die öffentliche Hand ihre Risiken mitträgt. Nicht zuletzt minimieren gewisse Gesellschaftsformen das private Risiko auf ein Mindestmaß.
    • Sehr wenig hat uns Herr Moser von der gesellschaftlichen Verantwortung der Unternehmerinnen erzählt. Er hätte auf Gehälter, Gender Pay Gap, Prekariat, Ressourcenverbrauch, Klima eingehen können — aber nicht getan.
    • Auf einen Hinweis von Herrn Mayr hin hat Moser kurz das Problem der Vergütungen erwähnt. Dann jedoch nur, um zu sagen, dass wir heute »nicht mehr den Klassenkampf wie in den 90er Jahren« [sic] haben und beide Seiten einem Strang ziehen müssen.
    • Seine ablehnende Haltung zu Lohnerhöhungen und Kollektivverträgen zeigte, was er sich darunter vorstellt — nämlich eine Einbahnregelung.

    Offenbar soll es also am 30. April um Selbstbeweihräucherung gehen. Natürlich dürfen alle feiern, was sie für richtig halten — doch warum es einen Tag der Arbeitgeberinnen brauchen sollte, konnte Herr Moser mir nicht erklären.

    Ich persönlich habe nach seinen Ausführungen höchstens den Drang verspürt, die Arbeitgeberinnen zu enteignen, um sie von der schweren Bürde der Verantwortung zu befreien. Ohnehin bin ich der Meinung, dass selbstorganisierte und genossenschaftliche Unternehmensformen noch viel stärker gefördert werden sollten.

    Cëla enghe: 01 02 03 04



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