Autorinnen und Gastbeiträge →

  • Scharfe Kritik für »Ladins Dolomites«.

    Autor:a

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    0 Comentârs → on Scharfe Kritik für »Ladins Dolomites«.

    Auf Seite eins ihrer neuen Ausgabe befasst sich die Usc di Ladins damit, dass Alessandro Urzì (FdI) angeblich von den Ladins Dolomites zum Ansprechpartner im italienischen Parlament erkoren worden sein soll. Das findet das ladinische Wochenblatt alles andere als lustig. Die Bewegung, die diese Anerkennung ausgesprochen haben will, existiere faktisch nicht mehr, so wie es auch ganz allgemein keine unabhängige politische Vertretung der Ladinerinnen mehr gebe. In dem Leitartikel wird denen, die mit dem in Venetien gewählten italienischen Rechtsradikalen kuscheln, folgerichtig die Legitimität abgesprochen, dies im Namen der Ladinis Dolomites zu tun, einer historischen Bewegung, die — so die Redaktion — vielleicht eines Tages wieder auferstehen könnte.

    Nicht nur weist die Usc in diesem Zusammenhang auf die »faschistische Flamme« im Parteisymbol von FdI hin; sie stellt auch klar, dass der Vorfall keineswegs nur als Provokation verstanden werden könne. Vielmehr handle es sich bei der Stellungnahme der angeblichen Ladins Dolomites um eine handfeste Beleidigung für alle Aktivistinnen, die sich in der seit dem Faschismus zerrissenen Ladinia leise engagieren.

    Siehe auch: 01 02 03



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  • Tanken in der Landessprache.
    Katalonien

    Autor:a

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    1 Comentâr → on Tanken in der Landessprache.
    Katalonien

    Letzte Woche hatte ich thematisiert, wie der italienische Energiekonzern Eni mit einem (Marketing-)Gag Minderheitensprachen und Dialekte in einen Topf wirft und folklorisiert. Das mag lustig sein, einen Beitrag zur sprachlichen Gleichberechtigung leistet es aber nicht.

    Da ich unlängst nach mehreren Jahren wieder ein paar Tage in Katalonien verbracht habe, möchte ich an dieser Stelle — am Beispiel einiger Aufnahmen, die ich dort gemacht habe — auch zeigen, wie sich eine seriöse Sprach- und Minderheitenpolitik in diesem Bereich auswirkt.

    An dieser BP-Tankstelle in der Ortschaft Begur etwa ist alles auf Katalanisch.

    Von der Werbung über die gesamte Beschriftung der Zapfsäulen bis hin zu Sicherheitshinweisen und Kleingedrucktem (technische Angaben zur Treibstoffabgabe, zu den Kraftstoffen selbst, zur Eichung der Anlage): Alles in der Minderheitensprache.

    In Katalonien ist die Berücksichtigung der Landessprache bei der Beschriftung von Handels- und Dienstleistungsbetrieben gesetzlich vorgeschrieben. Das schließt auch Tankstellen ein.

    Das Gegenteil ist im Vorzeigeland Südtirol der Fall: Hier eine Tankstelle nur auf Deutsch oder Ladinisch zu beschriften wäre gar nicht zulässig. Einer klaren, minderheitenfeindlichen Sprachhierachie folgend ist das Privileg der Einsprachigkeit ausschließlich der lingua franca nazionale vorbehalten.

    Und so ist denn bei uns auch bei den meisten Tankstellen kaum ein deutsches Wort zu lesen. Von Ladinisch ganz zu schweigen.

    In Katalonien gibt es Unternehmen wie BP, die (im Sinne der affirmative action) ausschließlich auf Katalanisch beschriften und andere, wie Repsol, die (in dieser Reihung:) Katalanisch und Kastilisch berücksichtigen.

    Dass ich zur Veranschaulichung der sprachlichen Situation die Tankstelle eines internationalen Großkonzerns herangezogen habe, ist übrigens kein Zufall: Erfahrungsgemäß sind es wennschon eher sie (und nicht etwa ein freier lokaler Tankstellenbetreiber), die versuchen, sich örtlichen Regeln zu entziehen. In Katalonien ist es aber wie in anderen Minderheitengebieten (Québec, Tessin, Finnland aber nicht in Südtirol) gelungen, die Landessprache entsprechend gesetzlich zu verankern.

    So wird die Minderheitensprache wie eine vollwertige und vollwürdige Sprache behandelt, während wir uns in Südtirol über Blödelaktionen wie jene von Eni freuen dürfen.

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 06 || 01



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  • Nächstes Alpinitreffen in Vorbereitung.

    Autor:a

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    2 Comentârs → on Nächstes Alpinitreffen in Vorbereitung.

    In Italien kommt die radikale, gegen Minderheiten hetzende Rechte um Giorgia Meloni (FdI) an die Macht — und was fällt dem angeblich progressiven Bozner Bürgermeister Renzo Caramaschi dazu ein? Er verkündet wenige Tage später, zufällig genau am 100. Jahrestag des faschistischen Marschs auf Bozen, dass er eine nationalistisch-militaristische Veranstaltung wie das jährliche Treffen der italienischen Gebirgsjäger (Alpini) in die Südtiroler Landeshauptstadt holen will. Medienberichten zufolge soll er sogar schon die Kandidatur vorbereitet haben.

    Dass das im selben Jahr passiert, da die Alpini bei ihrem Jahrestreffen in Rimini wegen schwer sexistischen Verhaltens — es war sogar von Vergewaltigungsversuchen die Rede — massiv in die Kritik geraten waren, macht das Ansinnen noch absurder.

    Es darf ferner daran erinnert werden, dass die Gebirgsjägervereinigung ANA ausdrücklich ihre Freude über die Einrichtung eines einschlägigen Gedenktags zum Ausdruck gebracht hat, weil der gewählte Tag der Schlacht von Nikolajewka entspricht. Damals waren die Alpini des faschistischen Italien Seite an Seite mit der Wehrmacht an einem Eroberungskrieg beteiligt.

    Als Motto für ihr Jahrestreffen 2018 in Trient hatte die ANA zudem einen Leitspruch von Benito Mussolini gewählt.

    Mir stellt sich hier auch die Frage, ob die Koalitionspartnerinnen von Caramaschi (Grüne, SVP etc.) seinen Vorstoß mittragen.

    Siehe auch: 01 02



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  • Gefeierter Faschismus.

    Autor:a

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    4 Comentârs → on Gefeierter Faschismus.

    Unter dem vielsagenden Titel Der Faschismus wird noch immer gefeiert thematisierte Andres Wysling in der gestrigen NZZ den sorglosen Umgang Italiens mit seiner totalitären Vergangenheit. Neben der aufrecht gebliebenen Ehrenbürgerschaft des Diktators in Salò und dem Denkmal für den Kriegsverbrecher Rodolfo Graziani in Affile bei Rom wird in dem Beitrag auch auf weniger Bekanntes eingegangen.

    So soll die Regierung von Mario Draghi heuer 80 Millionen Euro für eine unkritische Sanierung des faschistischen Foro Italico in Rom bewilligt haben, wo nach wie vor zahlreiche Inschriften dem Duce huldigen.

    Zum hundertsten Jahrestag des berühmten Wienflugs von Gabriele D’Annunzio, dessen Vittoriale am Gardasee Besuchende in Scharen anzieht, sollen italienische Hobbypiloten den Flug wiederholt haben. Allerdings sei ihnen der Überflug der Wiener Innenstadt untersagt worden, weshalb die vorbereiteten Flugblätter nicht abgeworfen werden konnten.

    Und in Sredipolje/Redipuglia steht nach wie vor unkommentiert der monumentale Kriegerfriedhof, an dem 100.000 tote Soldaten zum faschistischen Presente! antreten. Benito Mussolini hatte ihn 1938 persönlich eingeweiht — am selben Tag, an dem er im nahen Triest seine Rassendoktrin gegen die Juden verkündet habe.

    Italien, wo Giorgia Meloni (FdI) bald Ministerpräsidentin werden soll, sei mit seiner faschistischen Vergangenheit nicht im Reinen, so Wysling.

    Siehe auch: 01 || 01 02 03



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  • In Spagna Bonus culturale plurilingue.
    Buone pratiche

    Negli ultimi mesi e anni a più riprese abbiamo criticato che le web statali (Cashback di stato, Lotteria degli scontrini e quant’altro) non tengono conto delle lingue minoritarie e quando lo fanno, avviene in misura insufficiente.

    Faccio qui l’esempio della Spagna, dove il Governo ha recentemente istituito un Bonus culturale per i giovani, il cui sito specifico si presenta in questo modo:

    Sito internet del Bonus culturale per i giovani (nella versione basca)

    In alto a sinistra ben cinque icone per quattro lingue parlate sul territorio statale (castigliano, catalano nelle varianti catalana e valenciana, galiziano e basco). Anche scorrendo le sottopagine risultano tutte completamente tradotte nelle lingue minoritarie.

    Quando di riflesso si definiscono il Sudtirolo e i diritti linguistici delle minoranze qui residenti come «esemplari» o perfino i «migliori al mondo» (se non si arriva all’aberrazione di definire minoritaria la lingua dominante), spesso vale la pena volgere lo sguardo altrove per rendersi conto che così non è e che c’è ancora molto da fare.

    Vedi anche: 01 02 03 04 || 01



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