Autorinnen und Gastbeiträge →

  • La Lega mette in dubbio la rappresentanza ladina.
    Quotation

    Il Corriere, nel suo inserto sudtirolese di oggi, scrive:

    «Per entrare in giunta – parte in quarta Maurizio Bosatra, commissario della Lega – dobbiamo avere un assessore. Averne due è una scelta politica. Poi mi chiedo se l’assessore ladino, in giunta d’ufficio, è un diritto».

    Se c’era bisogno di una dimostrazione del fatto che non stiamo certo parlando di rappresentanza in senso ampio, né tantomeno di tutela delle minoranze, Bosatra ce la fornisce in maniera totalmente spudorata. Ammesso e non concesso infatti che ciò possa favorire la nomina di un secondo assessore «di lingua italiana» (ma soprattutto: leghista, che di questo stiamo parlando), la Lega sarebbe disposta perfino ad annientare la rappresentanza della minoranza più piccola, quella degna di maggior tutela. Evidentemente parte della maggioranza nazionale è talmente avezza a qualsiasi tipo di privilegio che non si rende nemmeno conto della propria arroganza.

    Vedi anche: 01 02 03 04 05 || 01 02



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  • Minderheitenschule im fremdsprachigen Umfeld.
    Veranstaltungshinweis

    Die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Innsbruck organisiert am Wochenende in Bozen eine Tagung zum Thema

    Die Minderheitenschule im fremdsprachigen Umfeld:
    Internationale Vorgaben, empirische Beispiele, Lösungsansätze.

    Die Veranstaltung findet am Samstag, 18. November ab 9.00 Uhr im Raum D1.02 der Universität Bozen statt.

    Programm:
    • 9.00 Uhr: Eröffnung der Tagung durch Prof. Peter Hilpold (Universität Innsbruck) – Grußworte der Vertreter der beteiligten Institutionen und Verbände
    • 9.15 Uhr: Die Minderheitenschule und die Rahmenkonvention zum Schutz nationaler Minderheiten (Prof. Emma Lantschner, Universität Graz)
    • 9.45 Uhr: Mehrsprachigkeit als Ziel des Minderheitenschulwesens? Lektionen aus der Umsetzungspraxis der Sprachencharta (Prof. Stefan Oeter, Universität Hamburg)
    • 10.15 Uhr: Minderheitenschulen und Eltern – zwischen Kooperation und Konflikt (Prof. Harald Scheu, Universität Prag)
    • 10.45 – 11.15 Uhr: Pause
    • 11.15 Uhr: Die Roma in Wien (Prof. Heinrich Neisser, Universität Innsbruck)
    • 11.45 – 12.15 Uhr: Diskussion
    • 14.30 Uhr: »Zwei Schulen unter einem Dach«: Ethnische Segregation im Bildungssystem von Bosnien und Herzegowina (Samir Beharic, Universität Bamberg)
    • 15.00 Uhr: L’insegnamento delle «altre» lingue minoritarie nell’ordinamento costituzionale italiano (Prof. Monica Rosini, Universität Bozen)
    • 15.30 Uhr: »Einsprachiges« vs. »mehrsprachiges« Schulmodell: Die Südtiroler Schule gemäß Art. 19 des Südtiroler Autonomiestatuts (RA Dr. Christoph Perathoner, Universität Bozen)
    • 16.00 Uhr: Die einsprachige Südtiroler Schule und die Zuwanderung – politische und rechtliche Herausforderungen (Ph.D Dr. Oskar Peterlini, Universität Bozen)
    • 16.30 – 17.00 Uhr: Pause
    • 17.30 Uhr: Podiumsdiskussion mit Alt-LH Luis Durnwalder, Norbert Sparer, Johanna Ramoser, Christoph Schmid, Giorgia Martinolli, Margareth Lun, Josef Prantl und Alex Ploner. Es moderiert Alfred E. Mair.

    Die Tagung wird in Kooperation mit der Freien Universität Bozen, Südtiroler Bildungszentrum, Forum für Rechtsvergleichung, Südtiroler Schützenbund und Land Südtirol – Abteilung Deutsche Kultur veranstaltet. Kontakt: Prof. Dr. Peter Hilpold – Peter.Hilpold[at]uibk.ac.at.



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  • Freiwillige Unteilbarkeit der Nation?

    Autor:a

    ai

    |

    1 Comentâr → on Freiwillige Unteilbarkeit der Nation?

    Italienische Parteien, darunter neofaschistische, fordern bei der Bildung der nächsten Landesregierung eine Abweichung vom Proporz zu ihren Gunsten und zu Lasten der nationalen Minderheit. Da dauert es natürlich nicht lange, bis auf deutschsprachiger Seite nachgegeben wird: Schon regt Politikwissenschafter Günther Pallaver in einem Salto-Beitrag (Freiwilliger Proporz) an, die gegenwärtige Regelung abzuändern, um sie zu flexibilisieren. Nach dem Vorbild der Schweizer Konkordanz solle künftig nur noch auf Freiwilligkeit gesetzt werden.

    Während sich andere Staatsparlamente in Europa immer weiter den Rechten der Minderheiten öffnen, sollen also hierzulande wieder die Privilegien der nationalen Mehrheit gestärkt werden. Womit man zudem transethnisches Wahlverhalten ad absurdum führen würde.

    Gefragt, gekuscht

    Doch ist die jetzige Haltung der italienischen Parteien überhaupt eine gute Basis für ein derartiges Unterfangen? Noch dazu in einem Kontext, wo Italien von rechtsrechten Kräften regiert wird und allgemein kaum Verständnis für die Befindlichkeiten einer Minderheit vorhanden ist (vgl. 01 02 03). Der PD setzt — von wegen Freiwilligkeit — sogar auf Erpressung.

    Doch wenn sich die italienischen Parteien schon jetzt, wo die Regeln klar sind, so verhalten, als könnte man sie nach Gutdünken anwenden: Wie groß wäre dann in Zukunft die Wahrscheinlichkeit, dass aus der angeblichen Freiwilligkeit erst Recht ein Anspruchsdenken entsteht, dem mit allen Mitteln Nachdruck verliehen wird?

    Pallaver schreibt:

    Die Stärke der Südtiroler Autonomie beruht [auf] ihrer Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an die soziale Wirklichkeit, [auf] ihrem ständigen Wandel.

    – Günther Pallaver

    Die Autonomie muss stets flexibel und anschmiegsam sein. Grundsätzlich könnte man einverstanden sein. Doch wo ist diese Flexibilität beim Staat? Wo ist sie bei der Rechtsprechung des Verfassungsgerichts? Ich würde daher einen provokanten Deal vorschlagen: Der Minderheitenschutz wird — wennschon — flexibilisiert, sobald auch ihr, liebe italienische Parteien, Artikel 5 der italienischen Verfassung (Unteilbarkeit des Staates) flexibilisiert. Und er bleibt so lange starr, wie ihr tatenlos dabei zuseht, wie Zwei- und Dreisprachigkeit systematisch ausgehebelt (z. B. 01 02 03) werden. Bis dahin ist Flexibilisierung zu Lasten der Minderheit leider verfrüht.

    Siehe auch: 01 || 01 02



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  • Brandmauer… gegen Demokratie.
    La Civica

    Autor:a

    ai

    |

    2 Comentârs → on Brandmauer… gegen Demokratie.
    La Civica

    Rai Südtirol berichtet über die angelaufenen Sondierungsgespräche unter anderem folgendes:

    Angelo Gennacaro gilt als aussichtsreicher Anwärter auf das Amt eines Landesrats. „La Civica“ möchte in keine Koalition mit Parteien, die die Selbstbestimmung für Südtirol einfordern.

    Das ist freilich eine völlig legitime Position. Keine Partei muss mit einer anderen koalieren, die Entscheidung beruht auf Freiwilligkeit. Dennoch: Im neuen Landtag sitzen Rassistinnen, Ultranationalisten, Homophobe, Misogyne, Neofaschistinnen, Klimawandelleugner, Wissenschaftsfeinde. Und die Forderung nach einem demokratischen Entscheid über die staatliche Zugehörigkeit stellt für La Civica die einzige rote Linie dar?

    Siehe auch: 01 02



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  • Christian Bianchi bestimmt die Sprache.

    Autor:a

    ai

    |

    0 Comentârs → on Christian Bianchi bestimmt die Sprache.

    Weil wir ja gerade beim Thema Präpotenz waren, hier noch ein weiteres Beispiel: Die TAZ ist, wie es ihre (Un-)Art ist, wieder einmal nach vorn geprescht und hat in der Druckausgabe vom vergangenen Samstag einfach behauptet, Christian Bianchi (Uniti/Lega) werde sein Landtagsmandat nicht annehmen. Der Leiferer Bürgermeister hatte nach der Wahl bekanntgegeben, dass er sein jetziges Amt nur dann aufgeben werde, wenn er in die Landesregierung kommt. Etwas anderes interessiert ihn offenbar nicht, auch nicht der Wählerwille.

    Nun war Bianchi über die voreiligen Schlussfolgerungen der TAZ wenig erfreut und verlangte eine Richtigstellung in italienischer Sprache. Das muss wohl dieser »gegenseitige Respekt« sein, den er für die Frecce Tricolori eingefordert hatte, kurz bevor er sich darüber freute, dass die Südtirolerinnen (im wahrsten Sinne von oben herab) dazu gezwungen wurden, »die heilige Trikolore« einzuatmen.

    Einer Zeitung, die in einer Minderheitensprache erscheint, als Politiker einfach einen Text in der lingua nazionale zu schicken, ist ein unverblümter Akt der Minorisierung. Gleichzeitig bestätigt man damit, dass man es für völlig legitim hält, in Südtirol mit Deutschsprachigen immer und in jedem Kontext einfach Italienisch zu sprechen — ganz einfach, weil man es kann (vgl. 01 02 03). Bianchi stützt damit die Auffassung, dass man sich als Italienischsprachiger dem Gegenüber grundsätzlich nicht anzupassen braucht. Anders gesagt: Siamo in Italia e qui si parla italiano.

    Dass das kein Einzelfall ist, belegt unter anderem die Tatsache, dass mehrere Parteien im Vorfeld der Wahlen Fragebögen deutschsprachiger Medien auf Italienisch beantwortet haben: Im Fall der SWZ1Nr. 36/2023 – die Sprache war den Parteien freigestellt waren dies 5SB, FdI und La Civica2Uniti/Lega, Enzian, FI, Vita, Centrodestra haben nicht teilgenommen, bei der ff 3Nr. 42/2023 Uniti/Lega und La Civica. Wohl keiner »deutschsprachigen« Partei würde es einfallen, einem italienischsprachigen Medium nur auf Deutsch zu antworten, obwohl es sich dabei nicht um Suprematismus, sondern um seine Negierung (vgl. 01) handeln würde.4Es ist nicht dasselbe, ob man ein vorhandenes Diskriminierungsmuster verstärkt oder ob man es konterkariert. Mir wäre aber auch keine deutschsprachige Politikerin bekannt, die nicht imstande wäre, Fragen auf Italienisch zu beantworten.

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 06 || 01 02

    • 1
      Nr. 36/2023 – die Sprache war den Parteien freigestellt
    • 2
      Uniti/Lega, Enzian, FI, Vita, Centrodestra haben nicht teilgenommen
    • 3
      Nr. 42/2023
    • 4
      Es ist nicht dasselbe, ob man ein vorhandenes Diskriminierungsmuster verstärkt oder ob man es konterkariert.


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  • Unterberger, Spagnolli für doppelte Staatsbürgerschaft.
    Quotation

    Ich war immer schon dafür, dass die Südtiroler die Möglichkeit haben sollten, auch den österreichischen Pass zu erhalten, sofern Österreich so großzügig ist, die Staatsbürgerschaft auch den SüdtirolerInnen zu verleihen. Natürlich gäbe es praktische Probleme, etwa in der Bestimmung der Anspruchsberechtigten bzw. in der Bestimmung der Rechte und Pflichten, die damit verbunden sind. Doch die wären überwindbar.

    – Senatorin Julia Unterberger (SVP)

    Wenn die SüdtirolerInnen, auch aufgrund ihrer leidvollen Geschichte, dieses Zugeständnis erhalten, nimmt das niemandem etwas.

    – Senatorin Julia Unterberger (SVP)

    PD-Senator Luigi Spagnolli kann [die] rigide Anti-Haltung der italienischen Rechten nicht nachvollziehen: „Ich bin mit einem Doppelpass für Südtiroler einverstanden, weil er keine praktischen Folgen hätte, sondern ein symbolischer Akt wäre, der auf Freiwilligkeit beruht.“ Spagnolli würde jedoch allen Bürgern des alten Tirols die Möglichkeit einräumen, ihre historischen Wurzeln zum Ausdruck zu bringen. Leider sei die italienische Rechte an einem Doppelpass „nicht interessiert“, weil sie „nationalistisch und zentralistisch“ sei – aber das würde der Nation überhaupt nicht schaden, so der PD-Senator.

    Quelle: Tageszeitung

    Siehe auch: 01 02 03 04 05



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  • Landesregierung: PD für ethnische Erpressung.

    Autor:a

    ai

    |

    0 Comentârs → on Landesregierung: PD für ethnische Erpressung.

    Das ist an Arroganz und auch an Widersprüchlichkeit kaum noch zu überbieten: Ausgerechnet der sich häufig als interethnische, autonomie- und minderheitenfreundliche Kraft darstellende PD, der im Wahlkampf die ersatzlose Abschaffung fundamentaler Minderheitenschutzmaßnahmen wie Zweisprachigkeitspflicht und Proporz gefordert hatte, ruft nun die anderen italienischen Parteien im Landtag auf, gemeinsam auf einen zweiten italienischen Landesrat zu bestehen. Sie sollen das gar zur Conditio sine qua non für eine Regierungsbeteiligung machen, obwohl dieser Anspruch vom Autonomiestatut nicht gedeckt ist. Dies berichtet der Corriere in seiner heutigen Südtirolbeilage in Berufung auf den PD-Fraktionssprecher im Bozner Gemeinderat, Alessandro Huber. Der — angeblich abzuschaffende — Proporz soll also jetzt, wo er der nationalen Mehrheit nutzen (und der nationalen Minderheit schaden) würde, sogar dort forciert und mit dem Mittel der Erpressung durchgesetzt werden, wo er in dieser Form gar nicht vorgesehen ist.

    Das Gesetz schreibt nämlich vor, dass sich die Zusammensetzung der Landesregierung nach dem Verhältnis der Sprachgruppen im Landtag (und bewusst nicht nach jenem in der Bevölkerung) richten muss. Ausnahmen kann und soll man hier höchstens für Minderheiten — wie die Ladinerinnen — machen. Würde man die Bildung der Landesregierung nach dem allgemeinen Sprachgruppenproporz ausrichten, wie es der PD nun fordert, würde man damit auch transethnisches Wahlverhalten ad absurdum führen: Ob die Italienerinnen deutsche oder die Deutschen italienische Parteien und Kandidatinnen wählen, wäre dann für die Zusammensetzung der Regierung unerheblich. Sie würden stets ein ethnisch starres Kabinett erhalten. Und diese Forderung kommt gerade von einer Partei, die die Überwindung der ethnischen Trennung wie eine Monstranz vor sich her trägt.

    Die neofaschistische FdI und die Lega hatten schon kurz nach der Landtagswahl die Losung ausgegeben, dass sie nur im Doppelpack zu haben seien — und hierzu die Abänderung des Autonomiestatuts ins Spiel gebracht. Das ist zwar ebenfalls dreist, aber wenigstens keine Erpressung, da sich die SVP dann auch nach anderen Koalitionspartnern umsehen könnte. Was nun aber der PD fordert, nämlich einen Schulterschluss unter italienischen Kräften, um der Volkspartei möglichst keine andere Wahl zu lassen, ist der Inbegriff von Präpotenz. Der SVP bliebe als Ausweg höchstens noch die Berufung einer italienischen Landesrätin von außen.

    Man muss es sich schon auf der Zunge zergehen lassen: Vertreter der nationalen Mehrheit überlegen allen Ernstes, gemeinsam Druck aufzubauen, um die Minderheit dazu zu zwingen, auf verbriefte Rechte zu verzichten. Der PD fordert dabei sogar ausdrücklich, ideologische Differenzen beiseite zu legen, um der SVP den zweiten Landesrat abzutrotzen. Neofaschisten sind also auch für den PD offenbar längst kein Problem, wenn es darum geht, Minderheitenrechte zu beschneiden und die nationale Mehrheit zu bevorzugen.

    Was dabei unterzugehen droht: Minderheitenschutz erfordert manchmal hässliche Regeln, die aber in einem Nationalstaat notwendig sind, um Assimilierung zu verhindern. Akzeptabel sind sie also nur, weil sie dem anvisierten, übergeordneten Ziel dienen. Der PD will aber das genaue Gegenteil: Er fordert grundsätzlich die Abschaffung des Proporzes als Maßnahme des Minderheitenschutzes, besteht aber sogar über Gebühr darauf, wenn es darum geht, die Minderheit zu schwächen. Der gemeinsame Nenner dieser Positionen ist also nicht die Überwindung angeblich überholter Regelungen, sondern einzig nationale Herrenmentalität.

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 06 || 01 02 03 04



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