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  • Die Sprachdatensuchmaschine.

    Das kürzlich vom neuen katalanischen Präsidenten Salvador Illa (PSC) geschaffene Ministerium für Sprachpolitik hat sämtliche von oder in Zusammenarbeit mit der Generalitat seit 2001 durchgeführten Studien zur katalanischen oder zur aranesisch-okzitanischen Sprache zusammengeführt, systematisch geordnet und im Internet mit einer leistungsfähigen Suchfunktion versehen.

    Insgesamt sind so unter llengua.gencat.cat/estudis sage und schreibe 108 Erhebungen zusammengekommen, die aus der Zeit von 2001 bis 2023 stammen. Zu jeder Arbeit findet man in dem neuen Archiv Pressemitteilungen, wissenschaftliche Zitate, Dossiers, Informationsmaterial, Präsentationen und Videos, die dazu veröffentlicht wurden. In einer Datenbank sind viele Informationen auch unabhängig von den zugrundeliegenden Studien zum Beispiel als Diagramm verfügbar und können so mit anderen Daten verglichen werden. Ein »System der sprachlichen Indikatoren« gestattet es, die Ergebnisse nach Themen (Demographie, Sprachkenntnisse, Anfangs-/Identifikations-/Gewohnheitssprache, Verwaltung, Schule, Universität, Weiterbildung, Medien, Kulturbereich und digitale Welt) sortiert zu betrachten.

    Allein schon die Gesamtzahl von über hundert Studien, die nur von der Generalitat in rund 22 Jahren (durchschnittlich knapp 5 Studien pro Jahr) durchgeführt wurden, ist höchst beeindruckend. Für eine Sprachpolitik, die diesen Namen auch verdient, sind gute Daten allerdings unerlässlich. In Südtirol haben wir davon leider zu wenige.

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  • Barcelona stärkt Minderheitenschutz. Und Bozen?

    Der sozialistische Bürgermeister von Barcelona, Jaume Collboni (PSC), hat die Gründung eines neuen städtischen Sprachbüros angekündigt. Es soll mit einem Jahresbudget von vier Millionen Euro ausgestattet sein und aktiv den Gebrauch der katalanischen Sprache in der Hauptstadt von Katalonien fördern. Wie Collboni mitteilte, stünden bereits 68 Maßnahmen fest, die das zu schaffende Amt sofort bearbeiten und umsetzen solle, sobald es den Betrieb aufnimmt. Die Notwendigkeit, das Sprachbüro zu gründen, erklärte der Bürgermeister damit, dass der Anteil derer, die Katalanisch als ihre Hauptsprache angeben, in der Metropole — offiziellen Statistiken zufolge — um einen Prozentpunkt auf nur noch 36 Prozent gesunken sei. Diesen Negativtrend gelte es aufzuhalten und umzukehren.

    Vor rund zwei Wochen waren auch in Südtirol Daten über die Entwicklung der Sprachgruppen bekannt geworden, wonach die Minderheiten fast flächendeckend schrumpfen. In der Landeshauptstadt verlor die deutsche Sprachgruppe seit 2011 knapp 0,8 Prozentpunkte und fiel damit unter ein Viertel (24,74 Prozent) der Bevölkerung. Da jedoch nur italienische Staatsbürgerinnen an der Zählung teilnehmen durften und sich Zugewanderte speziell in Bozen großmehrheitlich in die italienische Sprachgruppe integrieren dürften, ist die Lage aus sprachlicher Sicht in Wirklichkeit wohl noch dramatischer.

    Außerdem sprechen deutsche Muttersprachler landesweit im Durchschnitt wesentlich besser Italienisch als umgekehrt, was sich naturgemäß so auswirkt, dass zwischen Menschen unterschiedlicher Sprachgruppe hauptsächlich Italienisch gesprochen wird.

    Von Bürgermeister Renzo Caramaschi ist mir zu den Daten der Sprachgruppenzählung in der Landeshauptstadt keine Stellungnahme bekannt. In seiner Gemeinde ist die deutsche Sprachgruppe sogar im Vergleich zu 1981 geschrumpft — hier hat das Zweite Autonomiestatut also keine nachhaltige Trendwende gebracht.

    Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) begrüßte die landesweiten Ergebnisse sogar als einen Beweis, dass die Autonomie funktioniere. Mit Sicherheit denkt weder die Landes- noch die Bozner Stadtregierung an konkrete Gegenmaßnahmen. Im Gegenteil: Der in Südtirol vorherrschenden, absurden Logik (01 02) zufolge legitimiert der Schwund einer Minderheit wennschon eine noch klarere Vorherrschaft, ja sogar eine Begünstigung der Mehrheit.

    In Barcelona wird sich das neue Büro zum kürzlich ebenfalls neu geschaffenen katalanischen Ministerium für Sprachpolitik sowie zu zahlreichen zivilgesellschaftlichen Initiativen gesellen, die sich allesamt die einseitige Förderung der Minderheitensprache auf die Fahnen geschrieben haben.

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  • Autonomie: Abgeordnete fordern Einsicht in geplante Reform.

    Es ist beschämend, dass es überhaupt so weit kommen muss. Doch 14 Landtagsabgeordnete der Opposition wandten sich nun in einem (offenen) Brief an Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP), damit er ihnen Einblick in den Text der geplanten Autonomiereform gewährt. Gleichzeitig kündigten sie einen Antrag auf Einberufung eines Sonderlandtags zu diesem Thema an.

    Bozen, 18. Dezember 2024

    Sehr geehrter Herr Landeshauptmann,

    es ist unser gemeinsamer Wunsch, dass der derzeit von den Vertretern des Landes Südtirol gemeinsam mit den Vertretern des Staates fertig ausgearbeiteten Text des geplanten Verfassungsgesetzentwurfes zur Wiederherstellung der verlorengegangenen Kompetenzen der Südtirol-Autonomie zwingend vor dessen offizieller Hinterlegung in Rom dem Landtag übermittelt wird und sich Südtirols Landesparlament vorab mit den geplanten Änderungen inhaltlich auseinandersetzen kann.

    Ein Antrag an den Landtagspräsidenten auf Einberufung eines Sonderlandtages wurde von 14 Landtagsabgeordneten unterzeichnet, damit ein solcher Landtag gemäß Geschäftsordnung innerhalb von 15 Tagen einberufen werden kann.

    Wir ersuchen Sie sowie die Vertreter des Landes in den Autonomie-Kommissionen, uns Abgeordnete zum Südtiroler Landtag zeitgerecht zu informieren, damit vor der offiziellen Hinterlegung des Gesetzesentwurfes ein Sonderlandtag beantragt und abgehalten werden
    kann.

    Bis dahin wünschen wir viel Erfolg bei den Verhandlungen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Andreas Leiter Reber
    Franz Ploner
    Sven Knoll
    Bernard Zimmerhofer
    Madeleine Rohrer
    Paul Köllensperger
    Alex Ploner
    Myriam Atz Tammerle
    Brigitte Foppa
    Thomas Widmann
    Elisabeth Maria Rieder
    Sandro Repetto
    Hannes Rabensteiner
    Zeno Oberkofler

    Erst kürzlich war bekannt geworden, dass der Reformtext am Ende der »technischen« Verhandlungen offiziell der italienischen Regierung von Giorgia Meloni (FdI) weitergeleitet wurde, ohne dass zuovor in allen Punkten eine Einigung gefunden worden war.



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  • Katalanische Gemeinden gegen Sprachverbot.
    Nordkatalonien

    Ein französisches Verwaltungsgericht hat katalanischen Gemeinden, die zu jenem Staat gehören, untersagt, Gemeinderatssitzungen in katalanischer Sprache abzuhalten. Fortan soll dort also Französisch gesprochen werden, lediglich redundante Übersetzungen ins Katalanische sind zulässig. Mehrere Bürgermeisterinnen haben aber bereits mitgeteilt, sich wegen dieses Urteils an das Verfassungsgericht und dann wenn nötig an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) wenden zu wollen. Gleichzeitig betonten sie auch, dass sie die Vorgabe gar nicht umsetzen werden.

    Der Bürgermeister von Elna, Nicolas Garcia (Kommunistische Partei), kündigte dem (süd-)katalanischen Fernsehen seinen Ungehorsam an, den er schon bei der nächsten Sitzung am Mittwoch in die Tat umsetzen will. Seiner Meinung nach sei das minderheitenfeindliche Urteil ohnehin nicht exekutierbar, weil ihm dazu ein Richter oder die Polizei »den Mund zunähen« müsste. Dann aber — ergänze ich — könnte er wohl auch schlecht Französisch reden. Jedenfalls ist diese widerständische Haltung mindestens genauso bewundernswert, wie derartige Sprachverbote anachronistisch und menschenverachtend sind.

    Erst kürzlich hatte Präsident Emmanuel Macron, dessen Partei maßgeblich dazu beigetragen hat, einen besseren Minderheitenschutz im Land zu verhindern, bei einer Rede vor der Académie Française verächtlich behauptet, die sogenannten Regionalsprachen seien ein Werkzeug zur Teilung der Nation. Postwendend kam aus der Bretagne, dem Elsass, dem Baskenland, Korsika, Okzitanien und Katalonien energische Kritik.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 || 01



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  • Dialekt im Landesparlament.
    Quotation

    In Bezug auf die Dialektdebatte im Südtiroler Landtag will ich hier noch zwei Zitate aus dem Beitrag Hochdeutsch oder Dialekt? Was Politiker aus der Region sprechen (von Davor Cvrlje im Reutlinger General-Anzeiger, 7. März 2023) anbringen. Das mache ich, weil ich interessant finde, dass die folgenden Positionen im politischen Spektrum — im Vergleich zu Südtirol — diametral entgegengesetzt erscheinen:

    Schwäbisch schwätza is oifach schee. Persönlich schätze ich Schwäbisch sehr, auch wenn ich mehrsprachig aufgewachsen bin und oft hochdeutsch sprechen musste. Schwäbisch ist eine bedeutende regionale Sprache, die von vielen in unsere Region geschwätzt wird. Es ist Teil der kulturellen Identität unserer Region sowie ein wichtiger Bestandteil des Erbes und der Traditionen. Wenn Abgeordnete im Landtag schwäbisch schwätzen, können sie die Beziehung zwischen dem Landtag und der Bevölkerung stärken und das Gefühl vermitteln, dass ihre Sprache und Kultur respektiert und geschätzt wird. Dies gilt insbesondere für mich, da in meinem Wahlkreis hauptsächlich Schwäbisch geschwätzt wird. Im Landtag wird oft schwäbisch oder badisch gesprochen. Niemand versucht seinen Dialekt zu unterdrücken. Am wichtigsten für uns als Abgeordnete ist, die Interessen und Bedürfnisse der Bürger von Baden-Württemberg zu vertreten und politische Entscheidungen zu treffen, die im besten Interesse des Landes und seiner Bürger sind. Dies sollten wir in der Sprache tun, die uns erlaubt, unser Ziel zu erreichen.

    – Cindy Holmberg, Grüne

    Die Politik der etablierten Parteien ist bereits jetzt in zahlreichen Bereichen unverständlich. Das wird auch in Mundart – egal ob schwäbisch oder badisch – vorgetragen nicht besser, sondern höchstwahrscheinlich nur noch schlimmer. Insofern halte ich davon rein gar nichts. Zumal es nicht darauf ankommt, wie im Parlament geredet wird, sondern was. In meinem Fall war und ist das dialektfreier Klartext, den jeder interessierte Bürger versteht, der sich meine Landtagsreden vor Ort oder im Internet anhört.

    – Joachim Steyer, AfD

    Mir ist schon bewusst, dass nicht das eine die grundsätzliche Position der Grünen (oder gar der Linken) und das andere nicht die grundsätzliche Position der AfD ist. In Baden-Württemberg kommt zudem erschwerend hinzu, dass es unterschiedliche Dialekte (Schwäbisch, Alemannisch, Fränkisch, Rheinfränkisch) gibt, die sowohl den oberdeutschen als auch den mitteldeutschen Mundarten zuzuordnen sind, weshalb sie untereinander teils gar nicht so leicht verständlich sind. Dennoch scheint dort bislang niemand an ein Standarddeutschgebot bzw. Dialektverbot gedacht zu haben.

    In Südtirol ist die Dialektsituation hingegen verhältnismäßig homogen.

    Einleitend wird in dem Beitrag auch darauf hingewiesen, dass Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) im Landtag oder bei öffentlichen Veranstaltungen häufig Schwäbisch spricht.

    Cëla enghe: 01 02 03



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  • Neuerlicher Blick in die Gesundheitsakte.

    Kürzlich hatte ich gleich dreimal (01 02 03) darauf hingewiesen, wie der Zentralstaat die deutsche Sprache im digitalen Bereich diskriminiert. Aber zum Glück wäre sowas zumindest bei Landeszuständigkeiten niemals der Fall, denn unsere autonomen Institutionen schützen die Mehrsprachigkeit ganz vorbildlich.

    Nun, vor wenigen Tagen habe ich mich erstmals seit längerer Zeit wieder in die Elektronische Gesundheitsakte (EGA) eingeloggt, über die ich schon einmal geschrieben hatte und die jetzt offenbar umgestaltet wurde.

    Die Anmeldung mit dem ÖSDI (bzw. SPID) ist natürlich weiterhin nur auf Italienisch möglich. Ist das geschafft, landet man im Bereich »Dokumente«, der folgendermaßen aussieht:

    Bildausschnitt EGA, Anonymisierung von mir

    Sämtliche Behörden, die Verschreibungen, Befunde und Zertifikate ausgestellt haben, sind ausschließlich auf Italienisch angegeben, selbst wenn es sich dabei um das Land Südtirol selbst oder um dessen Gesundheitsbetrieb handelt.

    Da im Deutschen manche Bezeichnung länger ist (wie hier: »Behandelnder Arzt/Behandelnde Ärztin«) als im Italienischen, klappt es auch mit der Darstellung nicht immer:

    Bildausschnitt EGA, Anonymisierung von mir

    Ich habe zur italienischen Sprachversion geswitcht und dort passt es, weil einfach nur »medico curante« steht. Die deutsche Sprachversion zu testen und nicht bloß die Übersetzungen einzuspielen, war wohl zu viel verlangt.

    Der Briefkopf eines vom Krankenhaus Meran ausgestellten Befundes — der wie die Mehrzahl meiner Befunde nur auf Italienisch verfasst ist — sieht übrigens so aus:

    Bildausschnitt EGA, Anonymisierung von mir

    Die Ortsbezeichnung des Gesundheitsbezirks ist auch im Deutschen italienisch. Das ist eines dieser vielen — sehr große Anführungszeichen: — »Versehen«, die sich leider extrem häufen. Wie hier auf der Seite zur Erteilung von Zugriffsrechten:

    Bildausschnitt EGA, Anonymisierung von mir

    Es scheint nur noch Tolomeis Ortsnamen zu geben. Man beachte aber auch die insgesamt ausgefeilte Satzbildung, einschließlich der Wortkreation »zuzustimmten«.

    Das Zugriffsverzeichnis existiert auf Deutsch leider gar nicht:

    Bildausschnitt EGA, Anonymisierung von mir

    Es gibt jetzt übrigens auch Funktionen, die die Barrierefreiheit der EGA verbessern sollen. Zum Beispiel kann man die Textgröße auf »großartige« einstellen:

    Bildausschnitt EGA, Anonymisierung von mir

    Oder man aktiviert einen Bildschirmleser, den es allerdings auch nur in der Mehrheitssprache zu geben scheint:

    Bildausschnitt EGA, Anonymisierung von mir

    Barrierefreiheit ist wohl nicht für vorbildlich geschützte sprachliche Minderheiten gedacht.

    Dass immer mehr Gesundheitsdienste nur auf Italienisch verfügbar sind, wird gern mit dem Mangel an deutschsprachigem medizinischem Fachpersonal begründet. Der EGA-Pfusch zeigt aber wieder einmal, dass es auch am Willen mangelt, Dinge ordentlich und im Einklang mit den einschlägigen Sprachvorschriften umzusetzen. Und das in diesem hochsensiblen Bereich. Dafür bräuchte es vermutlich nur eine Übersetzerin vom Italienischen ins Deutsche — und die dürfte wenn aufgrund des Personalmangels nicht in Südtirol so zumindest irgendwo anders auf der Welt zu finden sein.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 | 06 || 01



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  • Dialektverbot im Låndtog?

    Weil der Låndtogsåbgeordnete Hannes Rabensteiner von der STF im Låndtog ollm wido Dialekt redt, will die griane Åbgeordnete Brigitte Foppa in die Gschäftsordnung innischreibn, dass man sem lai »Standarddeitsch« und Italienisch redn derf.

    I hån schun im September amåll an kritischn Beitrog über die »Standardsprochnideologie« oder in »Standardismus« gschriebn. Und ah in den Fåll iatz verstea i ehrlich gsågg die Position von der Frau Foppa net. Wichtiger warats meiner Meinung noch, die STF wegn ihrn Rechtsextremismus zu bekämpfn und auszugrenzn, sel tuat ober niamand. Der Dialekt isch hingegn — find i — a gånz unpassender Nebnschauplåtz.

    In Rabensteiner zu shamen (dissen), weil ihm unterstellt werd, net Standarddeitsch zu kennen, isch sowieso a Bledsinn.

    In der Schweiz werd laut SRF in nein Kantone lai Schweizerdeitsch, in siebn lai »Hoachdeitsch« und in no oanem Schweizer- und Hoachdeitsch (Luzern) gredt. In Bern sein Schweizerdeitsch und Französisch, im Wallis und in Freiburg Hoachdeitsch und Französisch, in Graubündn Hoachdeitsch, Rätoromanisch und Italienisch zuaglossn.

    Ausgrechnet dor griane Ministerpräsident von Bodn-Würtnberg, Winfried Kretschmann, isch dorfiar bekånnt, dass er im Låndtog und ba öffentliche Unlässe Schwäbisch »schwätzt«. Deitsch isch a vielfältige Sproche — oder sogor a Sprochngruppe? — und in Bodn-Würtnberg geat man mit den ah selbstbewusst um. »Wir können alles außer Hochdeutsch.« Wer kennt den Slogan net?

    A wissenschåftliche Unterscheidung zwischn Dialekt und Sproch gibs net amol.

    Wenn mir insern Tiroler Dialekt wirklich als Provokation oder sogor als Beleidigung fürn Låndtog unsegn, begebmer ins auf dünns Eis — grod für a Minderheit, weil Minderheitensprochn sowieso oft mit Vorurteile zu kämpfn hobn. Logisch isch es für a Minderheit ah wichtig, in Kontakt zum Rest vom Sprochraum net zu verliern, deswegn muaß man ah überregionale Variantn pflegn. Ober löst man des echt mit Vorschriftn und mit an Obwürdigung vom Dialekt?

    Selche Eingriffe sein sowieso ollm hoakl, net dass no jemand infollt, a Genderverbot in die Gschäftsordnung zu schreibn. Sem werd jo ah gern mit Reinheit und Verständlichkeit argumentiert.

    Besser tat mir persönlich gfolln, wenn sich die Grianen insetzatn, dass man in Låndtog endlich ah Ladinisch redn derf und in der kloanstn Låndessproche z. B. ah Unfrogn ingreicht werdn derfn.

    Ajo, und die effektive Gleichstellung von Deitsch (standard oder net, ober net so a Verorschung) mit Italienisch war ah a wichtiges Ziel.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 || 01 02



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