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  • Sèn Jan, la sentenza lascia uno spiraglio.

    Pochi giorni fa la Corte costituzionale depositava la sua vergognosa sentenza sul comune ladino di Sèn Jan. Ma davvero, come alcuni vorrebbero far credere, oltre a rivelare un’incredibile sciovinismo di stato, tale decisione mette una pietra tombale su un’eventuale soluzione per la toponomastica sudtirolese? Può darsi, almeno finché la nostra terra fa parte dell’Italia. Tuttavia mi risulta che la via della norma d’attuazione, di rango costituzionale, rimanga percorribile. Lo stesso dicasi per un’eventuale aggiornamento dello statuto di autonomia, ben più difficile da conseguire.

    Qui però vorrei far notare soprattutto che la stessa sentenza, in un unico punto, lascia uno spiraglio, ove reca:

    Né può ritenersi che l’utilizzo, nella denominazione del nuovo Comune, delle parole italiane «San Giovanni» avrebbe determinato, come adombrato dalla difesa regionale, una forzosa italianizzazione di un toponimo storicamente e tradizionalmente radicato sul territorio. Va osservato, in primis, che il toponimo «Sèn Jan di Fassa-Sèn Jan» – espressione d’una «scelta politica» (sentenza n. 2 del 2018) che, sentite le popolazioni interessate, il Consiglio regionale ha compiuto con la legge impugnata – adopera il nome di un santo, ovviamente non sconosciuto alla lingua italiana, di modo che l’uso della locuzione «San Giovanni» non sarebbe stato il frutto di una traduzione coatta di un toponimo in verità intraducibile.

    La corte dunque riconosce — almeno! — che possono esistere nomi che, diversamente da quelli dei santi*, sono intraducibili e/o frutto di una traduzione coatta. Non sappiamo come i giudici avrebbero deciso se Sèn Jan non fosse, appunto, un santo, ma affermare che questo giudizio pregiudicherebbe qualsiasi forma di superamento del Tolomei sarebbe quantomeno affrettato.

    Cëla enghe: 01

    *) la stessa cartina del Sudtirolo «con toponimastica storicamente fondata», edita da alcune associazioni sudtirolesi, partiva dal presupposto che i comuni intitolati a una santa o a un santo andassero comunque tradotti.



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  • Das ewige Spanien.
    Quotation

    Wenn [Regierungschef Pedro Sánchez] im Zusammenhang mit Gibraltar vom “Wesen unserer Nation” redet, ist dies auch so gemeint. Es gibt in Spanien Tabuthemen, an denen – zumindest bei den großen Parteien – keiner rütteln kann, darf und will. Der Anspruch auf Gibraltar gehört ebenso dazu wie die Verteidigung der Monarchie und der nationalen Einheit Spaniens.

    Es sind diese ewigen Werte, die in Madrid oft die Politik erschweren. Nur wer dies versteht, begreift letztendlich auch, warum Madrid keine Lösung für einen anderen Konflikt findet, nämlich den um die Unabhängigkeit Kataloniens. Einem Referendum in beiderseitigem Einverständnis steht ebenfalls das ewige Spanien im Weg.

    Spanien-Korrespondent Reiner Wandler am 22. November im ‘Standard’.

    Cëla enghe: 01 02



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  • Sèn Jan muss San Giovanni sein.
    Beschämender Entscheid

    Mit gestern veröffentlichtem Urteil (Nr. 210/2018) hat das italienische Verfassungsgericht beschlossen, dass die Gemeinde Sèn Jan künftig auch eine italienische Ortsbezeichnung (San Giovanni) braucht. Der Entscheid geht auf eine Anfechtung der angeblich weltoffenen und autonomiefreundlichen Mittelinksregierung von Paolo Gentiloni (PD) Ende Dezember 2017 zurück, über die sich im Regionalrat vor allem einer gefreut hatte: Postfaschist Alessandro Urzì (AAnC). Über die nach meinem Dafürhalten teils wirklich guten Argumente der Region Südtirol-Trentino, wie zum Beispiel

    • der Verweis auf die Situation im Aostatal und in Teilen des Piemont, wo einnamig französiche bzw. frankoprovenzalische Ortsbezeichnungen existieren sowie
    • auf die faschistische Zwangsitalianisierung;
    • der Hinweis darauf, dass sich die italienischsprachige Gemeinschaft vor Ort mit dem Namen Sèn Jan (di Fassa) voll identifiziert und
    • dass die Ortsbezeichnung von der Stimmbevölkerung direktdemokratisch abgesegnet worden sei;
    • das auf Aosta bezogene Zitat des Präsidenten der verfassunggebenden Versammlung, Terracini: »die Ortsnamen und die Eigennamen sind nicht Teil der anderen Sprache, sondern sie sind was sie sind« — ergo: Mehrsprachigkeit ist nicht Mehrnamigkeit;

    fährt das Gericht mit einer Argumentationsweise drüber, die fassungslos macht. So dürften die Vorherrschaft der italienischen Sprache — als alleinige Staatssprache und alleinige Sprache des Verfassungssystems (!!) — durch den Minderheitenschutz nicht infrage gestellt und die italienische Mehrheitsbevölkerung nicht benachteiligt werden. Dies gelte ausdrücklich auch für die Ortsnamengebung und dürfe niemals dazu führen, dass eine Minderheitensprache alternativ zur italienischen benutzt wird. Außerdem sei das Primat der italienischen Sprache — Achtung Brechreizgefahr — entscheidend für die fortwährende Weitergabe des historischen Erbes und der Identität der Republik, zudem Gewährleistung für den Fortbestand der italienischen Sprache an sich.

    Was ist das für ein »Verfassungssystem«, das solche Urteile hervorbringt? Was soll das für eine bemitleidenswerte Identität sein, die sich von einer kleinen Minderheit wie der ladinischen und einem Ortsnamen gefährdet sieht? Und was können wir uns von einem Staat erwarten, der gleichberechtigte Mehrsprachigkeit so fürchtet und daher vehement bekämpft?

    Nachbemerkung vom 27. November 2018: Auch in Frankreich hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Zweisprachigkeit nicht Zweinamigkeit ist — weshalb ein öffentliches Büro in der Bretagne den Gemeinden ausdrücklich bretonische Einnamigkeit empfiehlt. Aber was selbst im jakobinischen Frankreich möglich ist, geht in Italien offenbar ganz und gar nicht.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 || 01 02 03 04 05



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  • Brexit: Spanien will Gibraltar.
    Neokolonialistische Gebietsansprüche

    Die spanische Regierung von Pedro Sánchez (PSOE) erhebt — wie schon das rechte Vorgängerkabinett von Mariano Rajoy (PP) — im Rahmen der Brexit-Verhandlungen ausdrücklich expansionistische Gebietsansprüche auf Gibraltar. Spätestens bei der Ausarbeitung von Regeln für das künftige Nach-Brexit-Verhältnis zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU will Spanien auf die Gewährung einer Teilsouveränität über das 1713 verlorene Gebiet pochen. Dafür könnte Madrid sogar sein Vetorecht ins Spiel bringen und notfalls ein Freihandelsabkommen zwischen Brüssel und London verhindern.

    In einem 1967 abgehaltenen Selbstbestimmungsreferendum hatten sich bei einer Stimmbeteiligung von 73,4% genau 44 Abstimmende für die spanische und 12.138 (99,6%) für die Beibehaltung der britischen Souveränität ausgesprochen.

    Am 7. November 2002, als Spanien längst eine Demokratie war, kam es zu einer zweiten Abstimmung, bei der die Frage nach einer zwischen Großbritannien und Spanien geteilten Souveränität gestellt wurde. Knapp 88% der Stimmberechtigten beteiligten sich an diesem Referendum und sprachen sich zu 98,5% für den Status Quo aus.

    Doch wenn Spanien allem Anschein nach auch diese an Eindeutigkeit kaum zu überbietenden Ergebnisse nicht gelten lässt, ist die häufig zu vernehmende Forderung an Katalonien, doch eine größere Zustimmung zur Unabhängigkeit zu erlangen, unter größtem Vorbehalt zu genießen. Vielmehr scheint Madrid — rechts wie links — ein grundsätzliches Problem mit demokratischen Entscheiden zu haben.

    Cëla enghe: 01 02 03 || 01



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  • Koalitionsgespräche: Themenabgleich.

    Nach der Wahl vom 21. Oktober hatte ich auf der Grundlage des Fragenkatalogs von Wahllokal.it dargestellt, welche Themen mit welcher Gewichtung im Landtag vertreten sind. Da die SVP nun Koalitionsverhandlungen mit dem Duo Grüne/PD und mit der Lega führt, habe ich mir auf derselben Grundlage — auf die ich für die genauen Fragestellungen verweise — angesehen, inwieweit sich die Positionen der Sammelpartei mit jenen der möglichen Koalitionspartnerinnen decken*:

    ++ sehr wichtig | + wichtig | – weniger wichtig

    Natürlich kann eine solche Darstellung schon deshalb nicht viel mehr als eine schematische sein, weil eine genauere Gewichtung der Fragen fehlt: Bei welchem Thema sind die einzelnen Parteien — jenseits der Einstufung nach »sehr wichtig«, »wichtig« und »weniger wichtig« — eher bereit, eine Abweichung hinzunehmen? Wo sind mögliche Koalitionspartnerinnen der SVP vielleicht gar bereit, programmatische Abstriche zu machen? Und sind hier überhaupt alle wichtigen Themen berücksichtigt? Davon abgesehen, dass zum Beispiel in der Frage des Flughafenausbaus schon ein »Rollentausch« zwischen SVP und Lega stattgefunden zu haben scheint. So schnell sind Wahlversprechen obsolet.

    Und außerdem: Wie ich in anderen Kommentaren bereits zu bedenken gegeben habe, sollten Fragen der Menschlichkeit — und da sind die Unterschiede zwischen SVP und Lega besonders eklatant — meines Erachtens nicht Teil der Verhandlungsmasse sein, weil schlicht und ergreifend unverhandelbar.

    All diesen Überlegungen zum Trotz finde ich den vorliegenden Themenabgleich aufschlussreich. Gerade beim Thema Autonomie(-Ausbau) vergeben die Grünen leider wertvolle »Punkte«.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05

    *) hellgrün = Übereinstimmung ja/ja bzw. nein/nein | dunkelgrün = Übereinstimmung einschl. Gewichtung | hellrot = fehlende Übereinstimmung bei +/- oder -/- | dunkelrot = fehlende Übereinstimmung bei +/+ oder mindestens einem ++.



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  • Bolzano è matura… per le divisioni.

    Poche settimane fa il sindaco di Bolzano rispondeva al vescovo, che aveva proposto di cambiare nome a piazza Vittoria, affermando che il capoluogo non era maturo per fare quel passo.

    In merito alla ricollocazione della lupa romana e del leone di San Marco sui pennoni della stessa piazza invece, lo stesso Renzo Caramaschi viene citato così dall’A.Adige di oggi:

    Bolzano è matura per accogliere i segni di tutta la sua storia, prima e dopo la grande guerra.

    Quindi, riassumendo

    • matura per cambiare nome a una piazza che «divide»: NO
    • matura per ricollocare e dunque mantenere due statue — che «dividono» — volute dal regime fascista:

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05



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  • Tagung: Faschismus-Nationalsozialismus.

    Am heutigen Donnerstag um 14.30 Uhr beginnt an der Uni Bozen (FU) eine internationale Tagung der italienischen Gesellschaft für die Zeitgeschichte des deutschen Sprachraums (Società Italiana per la Storia Contemporanea dell’Area di Lingua Tedesca – SISCALT) zum Thema

    Ripensare i fascismi
    Neue Analysen zu Faschismus und Nationalsozialismus

    Das dichte Programm, das sich bis Samstag um 14.00 Uhr erstreckt, kann hier eingesehen werden. Die Veranstaltung ist öffentlich zugänglich und es ist eine Simultanübersetzung (Deutsch-Italienisch und umgekehrt) vorgesehen.

    Cëla enghe: 01 02



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