Autorinnen und Gastbeiträge →

  • Down under: Queen no more?

    Autor:a

    ai

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    2 Comentârs → on Down under: Queen no more?

    Was ist da los? Die USA benennen ihren höchsten Berg um. Neuseeland überlegt, sich eine neue Flagge zuzulegen. Und Australien wird möglicherweise die Queen in Rente schicken: Premierminister Malcom Turnbull (Liberal Party) ist Mitbegründer einer Initiative, um der britischen Monarchin das Amt des australischen Staatsoberhaupts zu nehmen. Wie den Neuseeländerinnen geht es auch den AustralierInnen um mehr Eigenständigkeit und um die endgültige Überwindung von Kolonialherrschaft — obwohl beide Länder längst souverän sind. Der Initiative haben sich inzwischen sowohl der Oppositionsführer, als auch (bis auf einen) die Präsidentinnen sämtlicher australischer Bundesstaaten angeschlossen.

    Dazu fallen mir nur folgende Bemerkungen ein:

    1. Haben die alle keine anderen Probleme?
    2. Dann geht es ihnen wohl gut!
    3. Folglich sollten sie am Status Quo auch nix ändern.

    Siehe auch: 01 02



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  • Q&A mit Thomas Benedikter.
    POLITiS-Interview

    Autor:a

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    10 Comentârs → on Q&A mit Thomas Benedikter.
    POLITiS-Interview

    Thomas Benedikter hat mich anlässlich des Südtirolkonvents im Rahmen eines Projekts über die Themen »Autonomieausbau« und »Selbstbestimmung« interviewt. Da ich den Fragenkatalog sehr interessant finde und er die Gelegenheit bietet, wichtige Teile der -Position auf eine grundsätzliche Weise auszuformulieren, möchte ich hier einiges davon wiedergeben.

    1. [Thomas Benedikter:] Du hast 2008 auf geschrieben: »Nicht nur sehe ich im Ausbau der Autonomie eine Wegbereitung für die Loslösung von Italien, sondern auch im anzubahnenden sprachgruppenübergreifenden Prozess, der zum ‘vorläufgen’ Ziel führen soll, ein enormes einendes Potenzial.« Ist somit der Ausbau der Autonomie ein ganz unvermeidlicher Zwischenschritt, bevor über weitergehende Schritte überhaupt real politisch diskutiert wird? Siehe Beispiel Katalonien.

      Der Autonomieausbau ist ein wichtiger, aber trotzdem kein zwingender Zwischenschritt. Auch das zeigt Katalonien: Dort hatte das Landesparlament 2006 einen wesentlichen Ausbau der Befugnisse gefordert, doch der Zentralstaat hat diesen legitimen Wunsch in zentralen Punkten abgelehnt. Der jetzige Unabhängigkeitsprozess — oder zumindest seine Beschleunigung — lässt sich großteils mit einem nicht erfolgten Autonomieausbau erklären.

    2. Wie beurteilst du den Boykott des Südtirolkonvents durch die »deutsche Opposition«? Das Thema Selbstbestimmung steht im Konvent nicht zur Debatte, doch Grundrechte der Minderheiten und viele andere Politikfelder müssen ja möglichst gerecht geregelt werden. Riskiert der Konvent von vornherein von diesem Teil der Südtiroler Wählerschaft abgelehnt zu werden?

      Jene Parteien, die den Konvent boykottieren, tragen eine große Verantwortung, denn der Konvent wird eine wichtige Möglichkeit der Mitsprache und somit der Willensbekundung sein. Es ist meines Erachtens ein Missverständnis, dass die regierenden Parteien wesentliche Forderungen einfach vom Tisch wischen können. Sie können zwar möglicherweise verhindern, dass sie Eingang in den Entwurf für ein neues Autonomiestatut finden, aber nicht, dass sie eine politische Wirkung entfachen. Die Oppositionsparteien sollten sich einbringen und ihren Widerstand sinnvollerweise auf einen möglichen Autonomieentwurf konzentrieren, der dem Konvent nicht angemessen Rechnung trägt. Andernfalls werden ihre Forderungen unter den Tisch fallen.

    3. Wesentlich für Fortschritte im Ausbau der Autonomie ist die Zustimmung der Mehrheit der italienischen Sprachgruppe und ihrer politischen Vertreter: Wie kann es gelingen einen wesentlichen Anteil der italienischen Sprachgruppe heute für einen Autonomieausbau zu gewinnen?

      Ich weiß nicht, ob die Zustimmung der Mehrheit einer jeden Sprachgruppe tatsächlich erforderlich ist — aus rechtlicher Sicht ja nicht. Wichtig wird aber sein, den Konsens zu suchen und dass ein etwaiger Autonomieausbau deutlich macht, dass er zum Wohle aller hier lebenden Menschen angestrebt und umgesetzt wird. Zumindest in der POLITiS-Umfrage haben sich auch die Teilnehmer italienischer Muttersprache für einen dezidierten Ausbau der Zuständigkeiten ausgesprochen — und repräsentative Astat-Umfragen zeigen immerhin eine hohe Zufriedenheit mit der Landesverwaltung.

    4. Soll in einem zukünftigen Statut die Möglichkeit einer Volksabstimmung über die staatliche Zugehörigkeit Südtirol verankert werden? Beim Stand der Dinge wäre sie verfassungswidrig. Wie ist das lösbar?

      Änderungen der Rechtslage gehen stets politische Forderungen voran. Meiner Meinung nach gehört die demokratische Selbstbestimmung unbedingt in ein modernes Autonomiestatut, es wird also drauf ankommen, dass Südtirol (BürgerInnen, Konvent, politische Vertreter…) diese Forderung artikuliert und mit Rom in politische Verhandlungen darüber eintritt.

    5. Zweisprachige Schule und Immersionsunterricht (CLIL): In einer differenzierten Auseinandersetzung 2008 plädierst du für eine »asymmetrische Gesamtlösung nach katalanischem Vorbild«. Was bedeutet dies konkret? Soll der Artikel 19 so abgeändert werden, dass mehrsprachige Schulen ermöglicht werden? Wenn nicht, warum nicht?

      Für eine solche Lösung wäre die Abänderung von Artikel 19 erforderlich, jedoch nicht hinreichend, denn die asymmetrische Gesamtlösung bedarf, wie die Bezeichnung schon sagt, einer ganzen Reihe gesellschaftspolitischer Rahmenbedingungen. Aufgrund der nicht gerade positiven Erfahrungen mit dem Zentralstaat bei der Umsetzung des Autonomiestatuts, etwa in Hinblick auf die Zweisprachigkeit, bin ich jedoch zunehmend skeptisch, ob ein derart umfassendes Projekt in Italien umsetzbar wäre.

    6. Wo gibt es die größten Mängel in der Umsetzung der Pflicht zur Zweisprachigkeit im öffentlichen Dienst? In der POLITiS-Umfrage von 2014 werden vor allem Gericht, Krankenhaus Bozen, Gemeinde Bozen, öffentlicher Nahverkehr und alle Telefonanbieter genannt. Wo kann hier im Autonomiestatut oder bei den Durchführungsbestimmungen angesetzt werden? Wie steht es mit der Erfüllung der im Statut festgehaltenen Pflicht zur Zweisprachigkeit?

      Die Zweisprachigkeitspflicht wurde bis heute, über 40 Jahre nach Verabschiedung des zweiten Autonomiestatuts, nicht zufriedenstellend umgesetzt und erfüllt. Das Astat-Sprachbarometer von 2014 zeigt sogar eine besorgniserregende Verschlechterung im Vergleich zu 2004, ohne dass die Landesregierung bislang einen Handlungsbedarf angemeldet hätte. Zusätzlich zu den bereits von POLITIS ermittelten Bereichen hakt es meines Wissens vor allem bei Post und Polizei.

    7. Beipackzettel für Pharmaka: In der Schweiz sind sie dreisprachig. In Südtirol nach wie vor meist einsprachig, doch auf Verlangen wird ein Infoblatt vom Apotheker ausgedruckt. Haben hier Politik und Justiz in ihren Aufsichtsfunktionen versagt?

      Hier hat die Politik vor den Pharmakonzernen kapituliert und einen Teil unserer Autonomie »verkauft«. Dass die Schweiz für die 350.000 Einwohner zählende italienische Schweiz und Finnland für die 250.000 zählende schwedische Minderheit imstande sind, dieses Recht zu garantieren, macht das Versagen unserer Autonomie offensichtlich. Sogar in der Ukraine sind Packungsbeilagen in der Regel zweisprachig.

    8. Toponomastik: Welche kulturpolitisch überzeugende, bessere Lösung als die heutige Regelung der Pflicht zur Zweisprachigkeit der Ortsnamen?

      Es gibt viele Lösungsmöglichkeiten: die historisch-wissenschaftliche, die Prozentlösung, die basisdemokratische. Ich persönlich würde es befürworten, die Zuständigkeit wie in Graubünden an die Gemeinden zu übertragen, gerne auch mit Schutzklauseln zugunsten der jeweils kleineren Sprachgemeinschaften auf kommunaler Ebene.
      Entscheidend ist für mich aber, dass der Südtiroler Landtag bereits eine Lösung gefunden hat. Sie ist für mich zwar nicht ganz befriedigend, doch es ist bislang die einzige demokratisch legitimierte. Dass der Zentralstaat dieses Gesetz angefochten hat, obschon die primäre Gesetzgebungsbefugnis beim Land liegt und das Thema unzweifelhaft nur Südtirol betrifft, ist ein Affront und spricht m.E. Bände über das restriktive Autonomieverständnis des Staates. Vergessen wir nicht, dass nach heutiger Rechtslage nur die Namensliste von Ettore Tolomei offiziell ist.

    9. Produktetiketten: Wie könnte die Pflicht für Privatunternehmen eingeführt werden, dreisprachige Etiketten auf den Produkten zu platzieren? Zweisprachigkeit ist in der privaten Wirtschaft in Südtirol bislang keine Pflicht.

      Das ist ein massives Versäumnis unserer Autonomie bzw. des Landtags; die Handelskammer ist der Meinung, dass in Anbetracht von Artikel 99 Autonomiestatut nur ein Landesgesetz nötig wäre, das die Gleichberechtigung von Deutsch und Italienisch im Konsumentenschutz ausdrücklich festhält. Obwohl der HK-Präsident dies in einem Brief an alle Landtagsabgeordneten deutlich gemacht hat, wurde dies bis heute nicht umgesetzt. In einem überarbeiteten Autonomiestatut müsste das unbedingt Platz finden; für die Etikettierung auf Ladinisch könnte ich mir zudem die Gewährung von Förderungen vorstellen.

    10. In welchen Bereichen könnten deiner Meinung nach die autonomen Zuständigkeiten des Landes erweitert werden? Gerichtsbarkeit, öffentlicher Rundfunk/TV und Transportwesen sowie Post… auch Polizei?

      Nachdem ich die Schaffung eines unabhängigen Staates befürworte, glaube ich auch, dass Südtirol bereit wäre für die Übernahme möglichst vieler Zuständigkeiten im Rahmen der Autonomie.

    11. hat 2006 eine Kampagne für eine selbstständige und funktionierende Landespost lanciert. Was ist daraus geworden? Hat die Landesregierung formell Anspruch auf eine autonome Südtiroler Post erhoben?

      Ob dies mit etwas zu tun hat, weiß ich nicht — aber schon Alt-Landeshauptmann Durnwalder hatte während seiner Amtszeit diese Forderung erhoben. Geworden ist daraus nichts, nicht einmal unbefriedigende Kompromisse wie die Übernahme des Personals oder die Finanzierung des Postdienstes in Südtirol konnten bislang umgesetzt werden.

    12. Privatrecht und Zivilrecht ist in Italien Staatssache. Katalonien hat allerdings auch in diesem Bereich Zuständigkeiten. Könntest du dir eine solche Aufteilung der Zuständigkeiten auch für Italien und Südtirol vorstellen?

      Alles, was die Gesetzgebung und die Verwaltung näher an die Menschen in Südtirol bringt, ist meiner Meinung nach vorstellbar und wünschenswert. Ich denke, dass wir in vielen Bereichen, zum Beispiel auch bei der Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen, eigene Akzente setzen könnten. In Südtirol ist die Debatte zu solchen Themen derzeit großteils »ausgeschaltet«, weil wir wissen, dass wir kaum mitreden können, wenn das auf staatlicher Ebene geregelt wird. So gesehen ist mehr Autonomie auch für die gesellschaftliche Diskussion und somit für deren Fortentwicklung förderlich.

    13. Soll eine Autonome Region Südtirol oder das Land mit verstärkter Autonomie auch zuständig für die Kontrolle der Migration werden, wie es die deutsche Opposition fordert? Wie kann eine derartige Kontrolle mit dem EU-Recht auf Freizügigkeit vereinbar sein?

      Ich glaube, dass bei derart wichtigen Themen von globaler Bedeutung eine europäische Lösung gefunden werden muss, die dann auf lokaler Ebene einer praktikablen Umsetzung bedarf. Somit plädiere ich in solchen und ähnlichen Bereichen für einen »euroregionalen« Ansatz: Die Grundregeln werden auf EU-Ebene definiert, die Details der Umsetzung in den Regionen geregelt.

    14. Macht eine autonome Landespolizei nach dem Muster der »Mossos d’Esquadra« (Katalonien) oder der »Ertzaintza« (Baskenland) in Spanien Sinn?

      Eine Autonomie ohne Polizei hat meiner Meinung nach diesen Namen gar nicht verdient. Weltweit gehören Polizeiaufgaben, selbst in vielen nicht autonomen Gebieten, in die regionale Befugnis. Hierzulande kommt dazu, dass Südtirol im Vergleich zum restlichen Staatsgebiet Besonderheiten aufweist, die einer Berücksichtigung bedürfen — vor allem, aber nicht nur die Mehrsprachigkeit.

    15. Im Sport ist Südtirol in die nationalen Sportverbände, meist bei Carabinieri oder sonstige Heereseinheiten, eingeordnet. Kann Südtirol nach dem Muster von Katalonien, Baskenland und Galizien, Wales, Schottland usw. auch hier eine eigenständige Vertretung erhalten? Das heißt: Soll das gefordert werden?

      Südtirol hat in Vergangenheit viel zu wenig getan, um in diesem Bereich mehr Autonomie zu erhalten. Die erwähnten Beispiele, aber auch die Färöer-Inseln oder Gibraltar zeigen, dass man nicht notwendigerweise ein unabhängiger Staat sein muss, um eigene Sportverbände und -mannschaften zu gründen. Das wäre nicht nur eine Möglichkeit, um Staatlichkeit weniger attraktiv zu machen, als sie noch heute ist, sondern für Südtirol eine Chance, im Sport mehr Unabhängigkeit von nationalstaatlichen Loyalitäten und somit die Förderung von gesellschaftlicher Kohäsion zu erreichen.

    16. In welchen weiteren Bereichen könnten die autonomen Zuständigkeiten des Landes sofort erweitert werden?

      Ich bin der Meinung, dass eine zeitgemäße Autonomie auf eine Definition weniger Kernkompetenzen hinauslaufen sollte, die dem Staat zu überlassen sind. Die Außenpolitik sollte dabei wenigstens zu einer konkurrierenden Zuständigkeit werden. Zudem ist an eine Demilitarisierung Südtirols zu denken.

    17. Vermutlich will eine Mehrheit der deutschsprachigen Bevölkerung den Proporz beibehalten. Wenn man als Hauptkriterium Sprachkenntnis und Fachqualifikation betrachtet, könnte man ein anderes System zum Zugang zum öffentlichen Dienst einführen?

      Eine strenge Verpflichtung zur Mehrsprachigkeit sowie eine periodische Überprüfung der Sprachkenntnisse könnten den Proporz überflüssig machen.

    18. Wenn der Proporz entfällt, würde auch die Sprachgruppenerklärung definitiv entfallen? Südtirol würde demnach wie Katalonien auf eine persönliche Erfassung zu einer Sprachgruppe verzichten: Wozu führt dies im Gesamtkonzept zum Schutz der Minderheiten?

      Auch in Katalonien werden Muttersprache und Sprachkenntnisse statistisch erhoben, dann allerdings anonym, so wie hierzulande im Rahmen des »Sprachbarometers«. Eine effiziente Sprachpolitik in einem mehrsprachigen Land kann darauf nicht verzichten. Die heutige Sprachgruppenerklärung wirkt hingegen eher verzerrend, da die Zuordnung zu einer Gruppe noch nicht viel über die tatsächlichen Sprachkenntnisse aussagt.

    19. Welchen Sinn macht die doppelte Staatsbürgerschaft?

      Die doppelte Staatsbürgerschaft ist eine Lösung, die sich noch innerhalb der nationalstaatlichen Logik bewegt. Natürlich wäre eher eine europäische Staatsbürgerschaft erstrebenswert, doch darauf haben wir zu wenig Einfluss. Ich glaube, dass die österreichische Staatsbürgerschaft weder eine endgültige Lösung, noch ein allzu großes Problem darstellen würde. Wer sie mit der Befürchtung einer zweiten Option verknüpft, hat wohl die Tragweite der Option nicht verstanden.

    20. Wie soll sich die Institution Region ändern? Abschaffen, weiter aushöhlen, aufwerten, so wie es die Trentiner gerne hätten?

      Die meisten SüdtirolerInnen können sich mit der Region wohl nicht identifizieren, und die TrentinerInnen sehen darin vielmehr den Rettungsanker ihrer Autonomie. Ich glaube, dass unsere südlichen Nachbarn für eine Abnabelung bereit wären und die Region durch die Europaregion ersetzt werden sollte.

    21. Eine Schaltstelle der Umsetzung jeder Autonomiereform sind die Paritätischen Kommissionen. Die 6er-Kommission wird immer von der Mehrheitspartei in Bozen und Rom nominiert, sie ist also demokratisch nicht repräsentativ.

      Diese Kommissionen sind völlig anachronistisch und sollten meiner Meinung nach abgeschafft bzw. durch demokratisch legitimierte Gremien ersetzt werden. Bezüglich Umsetzung ist zu sagen, dass nach einer etwaigen Autonomiereform so lange Umsetzungszeiten wie beim Statut von 1972 inakzeptabel wären.

    22. Demokratische Beteiligung: Wie kann der Landtag im Rahmen des Autonomiestatuts gestärkt werden? Wie die ethnische Konkordanzdemokratie, also die Vertretungsrechte der stärksten politischen Gruppen aller Sprachgruppen in der Landesregierung?

      Einem vielfältigen Land wie dem unseren steht ein starker Parlamentarismus gut. Dies kann, muss aber nicht notwendigerweise direkt in der Landesverfassung geregelt werden. Wichtiger wäre meines Erachtens ein neues Wahlgesetz, das die Identifikation der Wahlbevölkerung mit den Gewählten verbessert, etwa mit der Möglichkeit des Panaschierens und Kumulierens. Damit der Landtag wieder mehr eigene Gesetze verabschiedet und nicht nur die der Landesregierung abnickt, muss die Infrastruktur — einschließlich geeigneten Personals — vorhanden sein. Und nicht zuletzt muss die Verantwortung der Landesregierung gegenüber dem Parlament verstärkt werden.
      Die Konkordanzdemokratie ist ein gutes Modell, dem ich viel abgewinnen kann — doch letztendlich geht es dabei um eine Frage der politischen Kultur. In der Schweiz, der Heimat der Konkordanz, ist diese Regierungsform nicht gesetzlich geregelt. Vielleicht sollte man sich aber für die Einführung des Kollegialitätsprinzips starkmachen.

    23. Bei welchen Rechten siehst du heute die Ladiner im Rahmen des Autonomiestatuts diskriminiert? Siehst du Möglichkeiten, die Buchensteiner Gemeinden, die sich für eine Angliederung an Südtirol ausgesprochen haben, im Rahmen des Autonomiestatuts zu berücksichtigen?

      Die Ladiner werden im Autonomiestatut nur als Anhängsel der deutschen Minderheit behandelt, was auch damit zusammenhängt, dass sie im Pariser Vertrag gar nicht erwähnt wurden. Ein neues oder überarbeitetes Statut muss die Ladiner als die kleinste und schutzbedürftigste Sprachgemeinschaft anerkennen und jegliche Diskriminierung beseitigen. Dass ein Ladiner aufgrund seiner Sprachgruppenzugehörigkeit gewisse Ämter gar nicht bekleiden darf, ist inakzeptabel — Minderheitenschutz darf niemals zu einer Benachteiligung werden.
      Dem demokratischen Wunsch der LadinerInnen von Souramont sollte meiner Meinung nach im neuen Autonomiestatut schon Rechnung getragen werden.

    24. Finanzregelung und Sicherheitspakt von 2014: Südtirol muss auf Dauer zur Sanierung der Staatsfinanzen beitragen. Derzeit beträgt die Beteiligung des Landes am lokalen Steueraufkommen von rund 8/10. Ist das ausreichend?

      Über Zahlen möchte ich nicht sprechen. Für mich ist das Prinzip der Solidarität, aber auch der Steuerhoheit ausschlaggebend, wobei ein Finanzausgleich klaren Regeln zu unterliegen hat. Diese Voraussetzungen sind heute in Italien nicht gegeben: Der Zentralstaat mischt sich ein, wo und wie wir in Südtirol sparen müssen. Das muss uns aber selbst überlassen werden. Darüberhinaus macht Rom keine ernstzunehmenden Anstrengungen, um die Staatsfinanzen zu sanieren. Unser Beitrag ist also nicht zielführend. Deshalb plädiere ich für einen europaweiten regionalen Finanzausgleich mit klaren Zielen und Verantwortlichkeiten.

    25. Welche Form der Finanzhoheit schwebt dir vor? Auch autonome Regionen müssen zur Staatsfinanzierung beitragen, in Bundesländern genauso wie in Spanien. Ist Südtirol nicht als finanziell gleich verpflichteter Teil Italiens zu betrachten?

      Südtirol muss seine Einnahmen und Ausgaben völlig unabhängig vom restlichen Staat regeln können. Im Rahmen einer Autonomie wären ein angemessener Beitrag zu den Ausgaben des Staates sowie ein Beitrag zum Finanzausgleich akzeptabel. Letzteres aber nur mit klaren Regeln und einem periodischen Mitspracherecht auf Augenhöhe, um Verschwendungen zu vermeiden. Interregionale und internationale Solidarität sind unbedingt erforderlich, aber ohne Zielvorgaben kann sich ihre Wirkung ins Gegenteil verkehren.

    26. Die interregionale Zusammenarbeit im Rahmen der Euregio: Die Hälfte der Teilnehmer bei der Umfrage von POLITiS 2014 sprach sich für die Euregio als Ersatz für die Region aus. Doch wie wäre sowas verfassungsrechtlich zu bewerkstelligen?

      Dafür wären innovative Lösungen vonnöten, etwa eine teilweise Abtretung von Souveränität. Bei Italien, das derzeit wieder eine drastische Zentralisierungswelle erlebt, bin ich diesbezüglich ziemlich pessimistisch. Bislang konnte sich der Staat nicht einmal zur Ratifizierung der Zusatzprotokolle zum Madrider Abkommen durchringen, die wenigstens eine Vertiefung der Zusammenarbeit in der Euregio gestatten würden.



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  • Mehrsprachige Schule und Nachhaltigkeit.
    Themen des Südtirolkonvents

    Im Rahmen und im Vorfeld des Südtirolkonvents ist erneut die Debatte um die mehrsprachige Schule entbrannt — und das ist gut. Alle Themen, die den Südtirolerinnen am Herzen liegen, sollen jetzt aufs Tapet.

    Auf wurde schon mehrmals darauf hingewiesen, weshalb wir im Rahmen eines Nationalstaats nicht oder nur unter ganz bestimmten Umständen für eine mehrsprachige Schule wären. Ich möchte die aktuelle Gelegenheit aber noch einmal wahrnehmen, um es mit einem Vergleich zu versuchen.

    Meiner Ansicht nach fehlt es der paritätischen Gemeinschaftsschule, wie sie von einigen in Südtirol gefordert wird, schlichtweg an Nachhaltigkeit. Wir alle wissen, dass die immersive mehrsprachige Schule »funktioniert«, wenn man die kurzfristigen Erfolge an den Sprachfertigkeiten der Schülerinnen misst.

    Man könnte es Egoismus nennen, doch es ist absolut legitim, wenn Eltern von Schülerinnen diesen »beschränkten« Maßstab anlegen; ihnen geht es vordergründig um das kurzfristige Wohlergehen ihrer Sprösslinge.

    Aber wir wissen ja beispielsweise auch, dass Atomkraftwerke aus ökologischer Sicht »funktionieren«, wenn wir unmittelbar ihren CO2-Ausstoß erheben. Man verzeihe mir den unorthodoxen, dafür aber umso »bildlicheren« Vergleich: Würden wir uns nur um das Hier und Jetzt sorgen, wären Atomkraftwerke ein sehr effektiver Beitrag zur Erreichung wichtiger Umweltschutzziele. Energiekonzerne argumentieren mitunter so und lassen dabei mutwillig außer Acht, dass die Entsorgung von Atommüll ein wahrscheinlich unlösbares Problem darstellt.

    Glücklicherweise gab es letzthin zumindest in einigen Ländern ein Umdenken: Wir sollten nämlich nicht nur darauf schauen, was uns kurzfristig nützt, sondern müssen auch berücksichtigen, was die Folgen unseres Handelns sind. Bezüglich unmittelbarer Risiken, aber vor allem auch in Hinblick auf künftige Generationen.

    Und genauso wenig, wie heute jemand sagen würde, dass Atomkraftwerke nachhaltig sind, würde ich dieses Attribut auf die paritätische Schule in Südtirol anwenden — wenigstens in Anbetracht der Tatsache, dass wir ein kleines, mehrsprachiges Land in einem großen, weitgehend einsprachigen Nationalstaat sind. Wenn wir den assimilatorischen Druck des Zentralstaats unberücksichtigt lassen, wird die perfekte Zweisprachigkeit der Individuen wohl über kurz oder lang auf Kosten der gesellschaftlichen Mehrsprachigkeit gehen.

    Sprich: Wenn alle der Sprache des — weitgehend einsprachigen — Staates gleichermaßen mächtig sind, hätten wir möglicherweise keinen Anspruch auf Gebrauch der Muttersprache mehr. Wollen wir das?

    Schon heute gibt es in diesem Bereich eklatante Mängel, die bislang nicht einmal mit Nachdruck bekämpft werden.

    Wenn man schon über eine mehrsprachige Schule nachdenkt, müsste man sich über asymmetrische Modelle (wo die Minderheitensprachen immer überproportional vertreten sind) und über adäquate, effiziente Begleitmaßnahmen Gedanken machen. So könnte man die Mehrsprachigkeit nicht nur kurzfristig fördern, sondern auch langfristig sichern. Das klingt natürlich nicht so sexy, wie der häufig zu vernehmende Ruf nach vollkommener Freiheit im Schulbereich, wird aber der komplexen Situation in unserem Lande wesentlich besser gerecht. Neoliberale Modelle klingen oft sehr schön und einfach, führen aber eher nicht ins erwartete Eldorado.


    Übrigens:

    • Die italienischen Schulen in Südtirol experimentieren nun schon seit geraumer Zeit mit immersiven Modellen, doch das Fazit aller bislang erhältlichen Erhebungen ist nach wie vor, dass die Zweitsprache an deutschen Schulen besser gelernt wird.
    • Schon heute wird in einem angeblich mehrheitlich deutschsprachigen Land wie Südtirol auch von der deutschen »Landesmehrheit« die Staatssprache für die wichtigste gehalten, um hier leben zu können. Bei allen, denen der Erhalt der heutigen Mehrsprachigkeit wirklich am Herzen liegt, sollten eigentlich die Alarmglocken schrillen.
    • Zumindest bislang hat das Land keine primäre Zuständigkeit im Schulbereich. Das ist eine denkbar schlechte Voraussetzung, um etwa im Zusammenhang mit mehrsprachigen Schulmodellen effizientes und sicheres Risikomanagement betreiben zu können.
    • Auch ausgewiesene Expertinnen wie Univ. Prof. Rita Franceschini und Annemarie Saxalber weisen — unter anderem — darauf hin, man müsse darauf achten, »dass die Alphabetisierung in der Primarschule, im Alter zwischen 6 und 12 Jahren, in der Sprache geschieht, die man zu erhalten wünscht — eine Minderheitensprache darf nicht unter Druck geraten.« Es handelt sich hier also nicht um Auslegungen der sogenannten Ewiggestrigen.

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 06 07 || 01 02



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  • Die letzten Tage des Sa-Feixina-Monuments.

    Autor:a

    ai

    |

    5 Comentârs → on Die letzten Tage des Sa-Feixina-Monuments.

    Der im letzten Juni stattgefundenen Regierungswechsel im Rathaus von Palma, Hauptstadt der autonomen Gemeinschaft der Balearen, hat möglicherweise konkrete Folgen für das Stadtbild: Die neue linke Mehrheit hat nämlich beschlossen, ein ehemaliges Kriegsdenkmal abtragen zu lassen, das das Aussehen des vielbesuchten Sa-Feixina-Parks (/ßa Feschína/) bestimmt. Das Vorhaben war bereits im Wahlprogramm der Koalition enthalten.

    Monument vor und nach seiner Entschärfung. (Quelle: dbalears und arabalears).
    Das Monument vor und nach seiner Entschärfung von 2010. (Quelle: dbalears und arabalears).

    Bereits im Jahr 2010 war das Monument aus der Franco-Ära von der letzten Mittelinksregierung im Stadtpalast entschärft und in ein Mahnmal umgewandelt worden: Unter anderem wurden sämtliche Inschriften sowie das franquistische Staatswappen entfernt und stattdessen ein viersprachiger, mahnender Schriftzug angebracht.

    Wie das deutschsprachige Mallorca-Magazin schon Ende Oktober berichtete, erteilte der Gemeindereferent für Kultur, Miquel Perelló, Forderungen eine Absage, das Denkmal zu erhalten oder eine Bürgerbefragung durchzuführen:

    Für die linke Rathausmehrheit sei die Debatte um das Bauwerk abgeschlossen. Es werde auch keine Befragung geben.

    — Mallorca-Magazin

    Mitarbeiter der Stadtwerke hätten bereits Gesteinsproben des Monuments entnommen, das dem Untergang des Kriegsschiffs »Baleares« gewidmet war.

    Beim Untergang der “Baleares” während eines Seegefechts vor der östlichen Festlandsküste kamen 786 Menschen ums Leben, unter ihnen viele junge Seekadetten aus Palma und anderen Orten auf Mallorca. Die heutige MM-Schwesterzeitung Ultima Hora regte 1938 eine Spendensammlung für den Bau des Denkmals an. Es wurde 1948 zum zehnten Jahrestag des Schiffskatastrophe eingeweiht.

    — Mallorca-Magazin

    Ob die Weigerung, den Wunsch nach Beibehaltung des Denkmals noch einmal anzudiskutieren oder eine Bürgerbefragung durchzuführen, gut ist, möchte ich an dieser Stelle bewusst nicht bewerten. Zweifellos handelt es sich aber bei der Absicht, die Säule abzureißen, um eine linke Position — während in Südtirol in den meisten Fällen nicht einmal die Entfernung von Inschriften vorstellbar erscheint.

    Dass die linke Mehrheit im Rathaus von Palma nun auch noch darüber nachdenkt, Pläne umzusetzen, die von 1935 stammen, bevor also die Franquisten die Macht an sich rissen, würde man hierzulande wohl als hinterwäldlerisch, rückwärtsgewandt und revanchistisch bezeichnen.

    Siehe auch: 01 02 03 04



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  • Große Fragen.
    Quotation

    Autor:a

    ai

    |

    1 Comentâr → on Große Fragen.
    Quotation

    “Was von allein kommt, vergeht auch wieder von allein”, sagt zwar der Volksmund, darauf zu warten, dass sich Veränderungen von selbst einstellen, ist aber keine Lösung.

    Einerseits soll es [im Konvent] um lebensnahe Themen des Alltags gehen: Wie werden die Schulen aussehen, die unsere Schüler künftig besuchen? Wie wird die Gesundheitsversorgung geregelt werden und wer entscheidet darüber?

    Aber auch die großen Fragen sollen diskutiert werden: Wie sollen sich Bürger in die Südtiroler Politikgestaltung einbringen? Welche Rolle wird Südtirol in Europa spielen? Wie werden die Beziehungen zu Italien aussehen? Wie stehen die Südtiroler zu politischen Visionen wie Vollautonomie, Freistaat, Makroregion Alpenraum oder Rückkehr zu Österreich?

    Auszug aus dem institutionellen Beitrag »Hintergrund — Ein Meilenstein für die Zukunft« auf der Internetplattform des Südtirolkonvents. Unterstreichung von mir.

    Gewidmet all jenen, die — wie Senatoren und Landtagsabgeordnete — während der letzten Tage gemahnt (oder befürchtet) haben, der Südtirolkonvent sei kein Ort, wo man sich mit anderen Themen als mit der Autonomie befassen solle (oder dürfe).

    Siehe auch: 01 02



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  • Die »netten« Freunde der SVP.

    Autor:a

    ai

    |

    9 Comentârs → on Die »netten« Freunde der SVP.

    Immer häufiger geht die Südtiroler Volkspartei seit einigen Jahren Koalitionen oder anderweitige »Partnerschaften« mit Parteien des italienischen Mitterechts- und Rechtsspektrums ein, die nicht selten faschistoides und menschenfeindliches Gedankengut in sich tragen.

    Soweit ich mich erinnern kann, war die erste bewusste »Fehlentscheidung« dieser Art die Wahl des ehemaligen MSI-Mitglieds Giorgio Holzmann zum Landtagsvizepräsidenten. Der Herr gehört inzwischen zur rechtsradikalen Fratelli d’Italia, mit deren Freunden SVP und Grüne derzeit in Meran regieren.

    Auf Giorgio Holzmann folgte der rechte Haudegen Mauro Minniti, den die Volkspartei ebenfalls in das Amt des Landtagsvizepräsidenten hievte. Aufgrund des ethnischen Rotationsprizips rückte Minniti, der während seiner Amtszeit die Benennung einer Schule nach einem Kämpfer der Mussolini-Republik RSI forderte, im Jahr 2011 sogar zum Landtagspräsidenten auf, bevor er dieses Amt aus freien Stücken zurücklegte.

    Soweit zur Geschichte. Während der letzten Tage sind zwei weitere »nette« Partner der Sammelpartei auf den Plan getreten:

    • Der Brunecker Vizebürgermeister Renato Stancher, mit dessen rechtem Polo die SVP schon seit Jahren den Pusterer Hauptort regiert, rief die Militärvereinigung ANA dazu auf, sich stärker für den Erhalt des dortigen Alpinidenkmals einzusetzen, ein faschistisches Überbleibsel, das vielen demokratisch gesinnten Bruneckerinnen seit Jahrzehnten ein Dorn im Auge ist.
    • Massimo Bessone von der rechtsradikalen und ausländerfeindlichen Lega Nord machte am Sonntag auf sich aufmerksam, als er einen Skitag für Flüchtlinge, der aus privater Initiative entstanden war, scharf kritisierte und von einer »Diskriminierung der Einheimischen« sprach. Vor wenigen Monaten war Bessone von der SVP — ohne jegliche Notwendigkeit — zum Vizepräsidenten des Brixner Gemeinderats ernannt worden.

    Seit der letzten Gemeindewahl regiert die Volkspartei auch in Leifers mit einer Koalition rechter Ungustln.

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 06 07 08



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  • »Autonomie scheibchenweise adieu.«

    Autor:a

    ai

    |

    0 Comentârs → on »Autonomie scheibchenweise adieu.«

    Unter diesem Titel berichten die Dolomiten in ihrer heutigen Ausgabe von der erneuten Aberkennung autonomer Befugnisse durch ein Gericht. Rechtsanwalt Peter Paul Brugger, Bruder des ehemaligen SVP-Obmanns Siegfried, sei im Zuge des inzwischen eingestellten Disziplinarverfahrens gegen Dr. Reinhold Perkmann auf ein Urteil zur Personalordnung des Landes gestoßen, das vom Bozner Landesgericht am 18. Dezember 2015 verfasst worden ist. Obschon das Land Südtirol bezüglich Ordnung der Landesämter und des zugeordneten Personals primäre Gesetzgebungsbefugnis habe, habe sich das Gericht über einschlägige Landesgesetze hinweggesetzt und das Staatsgesetz angewandt. In einem Streitfall, so Brugger, drohe eine Niederlage und somit — »scheibchenweise« — der Verlust hart erstrittener Zuständigkeiten.

    Wenn es tatsächlich so leicht ist, unsere Autonomie-Erfolge zu untergraben, dann mache ich mir Sorgen. Wir als Land Südtirol dürfen hier nicht einfach zuschauen, sondern müssen kämpfen.

    — RA Peter Paul Brugger

    Gerade wird mit einem aufwändigen Konvent eine Autonomiereform angestoßen. Wenn das Statut jedoch in vielen Fällen nichts als ein Papiertiger ist, stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit eines solchen Regelwerks. Mehrere Bestimmungen des alten Autonomiestatuts von 1972 sind bis heute nicht umgesetzt, andere wurden durch Zentralregierung und Verfassungsgericht beschnitten. Und diesmal ist es gar ein gewöhnliches Gericht, das sich über primäre Zuständigkeiten hinwegsetzt.



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