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  • Euregio Connect: Rom entscheidet.
    Aber bitte nicht verraten!

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    Kürzlich wurde der Gründungsantrag für einen neuen Europäischen Verbund Territorialer Zusammenarbeit (EVTZ) namens Euregio Connect unterzeichnet, der die Kooperation zwischen Tirol Werbung, Trentino Marketing und IDM Südtirol erleichtern soll.

    Warum das vermutlich nicht an die ganz große Glocke gehängt wurde, erklärt die ff in ihrer aktuellen Ausgabe: Während den Antrag für Nord-/Osttirol die Landesregierung in Innsbruck genehmigen kann, müssen Südtirol und Trentino — die autonomsten Länder des Erdballs — auf die Zustimmung der römischen Regierung warten. Schon bei der Gründung des EVTZ der Europaregion Tirol habe sich Rom aber alles andere als kooperativ gezeigt, weshalb man diesmal »keine schlafenden Hunde wecken« möchte.

    Die These von der »Geheimautonomie« 01 02 bestätigt sich also erneut.

    Cëla enghe: 01 02 || 01



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  • Medici, la (non) parificazione secondo Palermo.

    Autor:a

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    Sull’inserto locale del Corriere di sabato (5 settembre) è apparsa un’intervista a Francesco Palermo (ex senatore PD/SVP) sulla questione dei «medici tedeschi», in cui definisce l’emendamento dell’SVP «una risposta sbagliata a una richiesta legittima»:

    Serve una specifica norme [sic] di attuazione, non una modifica della legge ordinaria.

    aggiungendo che

    deve essere posto in modo inequivocabile che la deroga per l’iscrizione all’albo, concedibile ribadisco solo con una specifica norma di attuazione, vale esclusivamente per la Provincia di Bolzano, specificando che il professionista in questione non avrebbe contatti con l’utenza del settore pubblico.

    Ma che cosa c’è di così difficile nel concetto di parificazione tra le due lingue?

    Anch’io sono dell’avviso che idealmente tutto il personale del sistema sanitario pubblico debba essere bilingue. Tuttavia, per il personale di madrelingua italiana già anni fa si è deciso di introdurre il limite dei tre anni (poi diventati cinque) per imparare il tedesco. Inoltre, i cosiddetti «gettonisti» di lingua italiana sono completamente esonerati dall’obbligo di bilinguismo.

    Se le due lingue sono parificate, queste eccezioni devono valere per entrambe, altrimenti che si aboliscano — ma questo significherebbe dover licenziare in tronco un quarto dei medici in organico.

    Una deroga, poi, necessariamente deve essere limitata nel tempo. I medici che parlano la sola lingua italiana, hanno tempo cinque anni per mettersi in pari con il tedesco. Sarebbe ragionavole una norma analoga a parti invertite.

    Giusto, ma questo riguarda il settore pubblico (nel quale Palermo non vorrebbe nemmeno far lavorare i monolingui tedeschi). Per quanto riguarda l’iscrizione all’Ordine i medici che parlano la sola lingua italiana non hanno alcun obbligo di mettersi in pari con il tedesco. Anche in questo caso deve valere che la limitazione nel tempo deve valere per entrambi i gruppi linguistici o per nessuno. Altrimenti avremmo — come attualmente infatti abbiamo — una situazione discriminatoria.

    È stato detto che la deroga varrebbe solo per i servizi sanitari privati non convenzionati con il pubblico

    In tal caso, non servirebbe alcun intervento. È già previsto dalle normative europee in vigore che valgono per tutte le regioni dell’Unione, Alto Adige incluso. Per paradosso, se io fossi un medico e volessi aprirmi uno studio in Danimarca, senza sapere una parola di danese, nessuno me lo potrebbe vietare. Sarebbero poi gli utenti a scegliere se rivolgersi a me, magari accettando di confrontarsi in inglese.

    Questo me la sentirei proprio di escluderlo, perché i monolingui tedeschi non sono stati espulsi solo dal sistema sanitario pubblico, bensì principalmente dall’Ordine, al quale bisogna essere iscritti per poter esercitare la professione. D’altronde la direttiva europea 2005/36/CE, al terzo comma dell’articolo 53 recita:

    I controlli [sulla conoscenza delle lingue] possono essere imposti se la professione da praticarsi ha ripercussioni sulla sicurezza dei pazienti. […]

    Ciò vale per «l’esercizio della professione» in generale e non solo per poter lavorare nel sistema sanitario pubblico.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 | 05 06



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  • Bravo italiano-cattivo tedesco im Geschichtsbuch.

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    In den Beiträgen des Georg-Eckert-Instituts (GEI) für Internationale Schulbuchforschung ist ein Aufsatz von Isabelle Bosch über die Darstellung von Faschismus und Nationalsozialismus in italienischen Schulgeschichtsbüchern zwischen den 1950er und den 2000er Jahren erschienen.

    Das GEI ist seit den 1960er Jahren Schulbuchzentrum des Europarats.

    Für diese Untersuchung wurden insgesamt zwölf Bücher — zwei für jedes Jahrzehnt — gewählt und ausgewertet.

    Bezüglich der Wahl von Themen und Schwerpunkten stellt Bosch in ihrer Analyse insbesondere bei der Beschreibung der Innenpolitik große Unterschiede in den Büchern des Korpus fest. Dabei gehe die Tendenz im Laufe der Zeit hin zu mehr Ausführlichkeit. Dem italienischen Faschismus werde grundsätzlich mehr Platz eingeräumt als dem Nationalsozialismus.

    Während hinsichtlich des Nationalsozialismus die Opposition und die Flucht einiger Gegner des Regimes nur zu den peripheren Themen gehören, wird der Opposition und dem Antifaschismus in Italien viel Raum gegeben. […] Die detailliert dargestellte Strömung des Antifaschismus suggeriert, dass große Teile der Bevölkerung sich nicht mit dem Regime identifiziert haben und es sogar ablehnten.

    – Isabelle Bosch

    Die italienischen Kriege in Afrika und der Kolonialismus würden oft nur sehr kurz und ohne Details beschrieben, im Einzelfall sogar positiv dargestellt.

    Die Dynamik des Bündnisses zwischen Hitler und Mussolini ist für die meisten Schulbuchautoren eindeutig: Mussolini steht im klaren Abhängigkeitsverhältnis zu Hitler, der den faschistischen Diktator für seine Pläne ausnutzt.

    – Isabelle Bosch

    Zwar habe es ein Machtgefälle tatsächlich gegeben, so Bosch, doch das daraus gezogene Fazit sei für die Vergangenheitsbewältigung gefährlich.

    Mussolini wird verharmlost, und alle negativen Taten des Faschismus werden als Ausdruck der Abhängigkeit vom Nationalsozialismus deklariert. Der Deutsche wird als Feindbild konstruiert und jegliche Kameradschaft während des Bündnisses vehement abgestritten. Das Bild des bravo italiano und des cattivo tedesco entsteht. Die Erinnerungskultur des Faschismus ist bis heute abhängig von der Gegenüberstellung und eindeutigen Abgrenzung zum Nationalsozialismus. Eine Auseinandersetzung mit den Gräueltaten der italienischen Diktatur blieb für lange Zeit aus und ist auch in den Schulbüchern des Korpus nur vereinzelt zu finden.

    – Isabelle Bosch

    Wie erwähnt wird der Widerstand im Falle Italiens deutlich ausführlicher behandelt als im Falle Deutschlands. Die Weiße Rose wird gar nur in zwei der zwölf Bücher (eins aus den 60er und eins aus den 70er Jahren) erwähnt. Von den späten 80er Jahren bis zu einem Buch von 2007 findet die interne Opposition im Nazireich überhaupt keine Berücksichtigung mehr.

    Immerhin wurde in den Schulbüchern im Laufe der Zeit mehr auf die Unstimmigkeiten innerhalb der Resistenza hinwiesen, die in früheren Jahren meist als einheitlich (und mehrheitlich) dargestellt wurde. Außerdem fand auch der Faschismus nach 1943, namentlich die Sozialrepublik von Salò, mehr Berücksichtigung.

    Den Entschluss über den Eintritt in den Weltkrieg fasst Mussolini den Büchern zufolge allein. Die Teilnahme Italiens am Überfall auf die Sowjetunion wird meist nicht ausdrücklich erwähnt.

    Kriegsverbrechen von italienischen Soldaten oder Offizieren werden in Einzelfällen im Zusammenhang mit dem Afrikafeldzug genannt, doch finden sich [nur in einem Buch] Hinweise auf Kriegsverbrechen auf dem Balkan oder anderen Ländern. Wenigstens ein Kriegsverbrechen der Deutschen auf italienischem Boden wird in jedem Schulbuch behandelt (Fosse Ardeatine und/oder Marzabotto), oder das […] Massaker auf Kefalonia.

    – Isabelle Bosch

    In allen Kategorien (Machtergreifung, Innenpolitik, Außenpolitik, Zweiter Weltkrieg) sei in den Schulbüchern eine Erzählung zu finden

    die eine einheitliche Erinnerungskultur erzeugt, indem ein viel mächtigerer und radikalerer Nationalsozialismus einem ausgenutzten, unfähigen sowie harmlosen Faschismus gegenübergestellt wird. […] Die Ergebnisse der Untersuchung haben gezeigt, dass das Selbstbildnis der Italiener als Opfer Mussolinis und Hitlers bis heute in Teilen Bestand hat.

    – Isabelle Bosch

    Nur »in Ansätzen« sei die einseitige Interpretation bislang durchbrochen worden. Es gebe aber eine Weiterentwicklung, die einen kritischeren Umgang mit Geschichte erhoffen lasse. Die Schulgeschichtsbücher hätten die von der Politik gewollte »vermeintlich gemeinsame Erinnerungskultur des Antifaschismus« unterstützt, aber auch den »Mythos der Resistenza und der brava gente« verbreitet.

    Es muss eingeräumt werden, dass es unmöglich für ein Land ist, eine einheitliche Erinnerungskultur zu besitzen. Dennoch muss Italien als Sonderfall betrachtet werden, da sich die Auffassungen so massiv widersprechen, dass keine einheitliche Vergangenheitspolitik entstehen kann.

    – Isabelle Bosch

    Von den einen werde der Faschismus nach wie vor verharmlost, während ihm die anderen jegliche Unterstützung in der Bevölkerung absprächen.

    Bibliografischer Hinweis: Bosch, Isabelle. »Bravo italiano e cattivo tedesco?: Darstellung der nationalsozialistischen und faschistischen Diktaturen in italienischen Schulgeschichtsbüchern.” Eckert. Beiträge 2016/2.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 || 01 02 03



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  • Keine Widerrede: Eingeschränkte Demokratie.

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    Zuerst hatte es Christoph Franceschini auf Salto thematisiert, dann berichtete auch die dieswöchige ff darüber: Die Staatspolizei wollte bei zwei in Meran geplanten Wahlkampfdebatten das Zustandekommen einer Debatte verhindern. Rede und Gegenrede seien bei im Freien stattfindenden Wahlveranstaltungen untersagt.

    Im Hinblick auf die anstehenden Gemeindewahlen haben in der Passerstadt am Dienstag und am gestrigen Samstag — von ff bzw. Salto mitorganisierte — Veranstaltungen mit den Bürgermeisterkandidatinnen stattgefunden. Laut Warnung der Polizei hätten sie, da im Freien stattfindend, nur von den Journalistinnen ausgefragt werden, aber nicht miteinander diskutieren dürfen.

    Angeblich war sogar ausdrücklich angekündigt worden, dass sich die politische Polizei (AAES) in Zivil unter die Zuschauerinnen mischen und die Veranstaltungen überwachen werde.

    Laut Franceschini ist die eines demokratischen Rechtsstaats unwürdige Vorgehensweise der Polizei auf die krasse Fehlinterpretation eines Rundschreibens des Regierungskommissariats zurückzuführen: Sinn der Regelung sei die Vermeidung von Störaktionen:

    So geht es nicht an, dass bei einer klassischen Wahlrede auf einem öffentlichen Platz eine konkurrierende Partei eigene Vertreter hinschickt, die dann dem Redner offen und konzertiert widersprechen.

    — Christoph Franceschini

    Ob sich bei den Diskussionsrunden von OstWestClub-Jungle-Salto und hds-HGVLVHff an die absurden Vorschriften gehalten wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Über allfällige Schikanen oder rechtliche Konsequenzen informieren die beiden Medien hoffentlich.

    Cëla enghe: 01 02 || 01



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  • Sudtirolo: Treccani… colonialista.

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    Negli ultimi giorni, come in svariate altre occasioni nel corso degli anni, sono tornato a meravigliarmi della poca conoscenza che si ha in Italia della situazione linguistica e culturale e della storia del Sudtirolo. In riferimento alla questione dei «medici tedeschi» alcune posizioni (ed è il caso di chi, vivendo qui, la situazione dovrebbe conoscerla) sembrano dettate dalla malafede, altre però mi paiono imputabili piuttosto a una scarsa e/o errata conoscenza.

    In questo contesto mi è tornato in mente quel che sul «Süd-Tirol» avevo letto, recentemente, sul sito della Treccani, probabilmente ritenuta la più autorevole, completa e affidabile enciclopedia italiana.

    Ho scelto alcune brevi citazioni tratte dalla voce dedicata alla nostra terra e che secondo me bene illustrano (se non addirittura: spiegano) l’ignoranza, strutturale e diffusa, sul Sudtirolo:

    I rapporti linguistici ed economici che collegano questa provincia con il Tirolo austriaco spiegano il nome di Süd-Tirol. (nonché quello di Tiroler Etschland, con cui, fino al 1971, era indicata dallo statuto della Regione Trentino-A.).

    Dopo la fallita rivolta antifrancese guidata da A. Hofer, nel 1815 l’A. passò alle dirette dipendenze dell’Austria, la quale soprattutto dopo la perdita, avvenuta nel 1866, degli altri domini italiani, vi iniziò un’intensa opera di germanizzazione.

    Al termine della Prima guerra mondiale l’A. passò all’Italia, e costituì, dal 1927 in poi, la provincia di Bolzano. Il regime fascista attuò una politica di italianizzazione della popolazione di lingua tedesca favorendo altresì una massiccia immigrazione di italiani, ciò che provocò una forte reazione locale di stampo nazionalistico.

    La svolta verso un’intesa si ebbe soltanto quando l’Austria si rese conto che il suo sforzo di internazionalizzare il problema dell’A. e di farsi riconoscere il ruolo di garante dell’applicazione delle nuove concessioni che il governo italiano si apprestava a concedere alla popolazione di lingua tedesca non trovava eco né in Europa né all’ONU.

    Riassumendo:

    • Il nome Süd-Tirol è dovuto non già al fatto che questa terra fosse, almeno fino alla sua annessione da parte dell’Italia, parte costitutiva e integrante del Tirolo, tanto da albergare il castello da cui prende il nome e da averne per anni ospitato la capitale (Merano), ma solamente ai rapporti — linguistici ed economici — che la collegano al Tirolo austriaco.
    • Soprattutto dopo la perdita «degli altri domini italiani» (e dunque implicitamente anche il Sudtirolo viene definito tale) l’Austria iniziò una «intensa opera di germanizzazione». Questo si può, forse, affermare relativamente al Trentino, ma anche lì furono primariamente associazioni nazionalistiche ad operare in tal senso e in misura molto minore lo stato.
      Tanto che, per fare solo un esempio, un passaporto emesso nel 1915 nella parte germanofona del Tirolo era perfettamente bilingue (tedesco-italiano), a differenza di quelli emessi qui — oggi, non durante il fascismo! — dallo stato italiano.
    • La «politica di italianizzazione della popolazione di lingua tedesca» e la «massiccia immigrazione di italiani» sono descritte senza battere ciglio (ovvero senza interpretazione alcuna), mentre è la «forte reazione locale» a venir definita «di stampo nazionalistico». Inoltre, se l’opera di germanizzazione portata avanti dall’Austria (in Trentino, non in Sudtirolo) viene definita «intensa», quella del regime fascista sarebbe dunque stata più blanda?
    • Che, infine, l’Austria non si sia fatta riconoscere il ruolo di garante dell’applicazione delle nuove concessioni che il governo italiano si apprestava a concedere fare alla popolazione di lingua tedesca risulta essere totalmente falso. Su che base altrimenti l’Italia nel 1992 si è fatta emettere la cosiddetta quietanza liberatoria dall’Austria, una volta applicate (seppure in maniera insufficiente, a mio personale avviso) le misure previste dal pacchetto?

    Se questa è la qualità delle enciclopedie (e dei libri scolastici?) italiani, c’è ben poco di cui meravigliarsi. A scanso di equivoci: non sono dell’avviso che sia il Governo sudtirolese o chi per lui a dover (e poter) contrastare questa diffusissima disinformazione*. Penso invece che sarebbe il compito delle istituzioni di ricerca, universitarie, educative, culturali italiane rivedere e superare questo nazionalismo e colonialismo intrinseco.

    *) È e sarà prima di tutto compito dei sudtirolesi, invece, rielaborare la loro storia e cercare di superare i propri stereotipi, pregiudizi ed errori.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 || 01 02 03 04 05 06



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  • Erbitterter Widerstand gegen deutsche Ärztinnen.

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    Rund ein Viertel der im öffentlichen Südtiroler Gesundheitswesen beschäftigten Ärztinnen (257 an der Zahl) sind — laut dem zuständigem Landesrat, Thomas Widmann (SVP) — zum heutigen Tag der deutschen Sprache nicht mächtig. Personal mit dem öffentlichen Gesundheitssystem konventionierter Privatkliniken ist hier noch gar nicht berücksichtigt.

    Während einsprachig italienische Ärztinnen privat und (aufgrund von Ausnahmeregelungen) auch im öffentlichen Bereich in Südtirol arbeiten dürfen, ist dies umgekehrt — für deutschsprachige Ärztinnen — seit über einem Jahr nicht mehr möglich. Damals wurde die entsprechende Praxis der zuständigen Kammer abrupt beendet, Mitglieder ohne Nachweis von Italienischkenntnissen mussten vor die Tür gestellt werden.

    Sämtliche Versuche, die Gleichstellung der Sprachen wiederherzustellen, sind seitdem gescheitert. Gegen eine entsprechende Abänderung des vor seiner Verabschiedung stehenden Vereinfachungsgesetzes leistet nun eine Gruppe nationalistisch gesinnter Parlamentarierinnen der 5SB um die ehemalige Gesundheitsministerin Giulia Grillo erbitterten Widerstand. Auf ihrer Linie sind aber etwa auch der Verband der Ärztekammern und Luca Crisafulli, der auf Vorschlag der populistischen Bewegung in der Sechserkommission sitzt.

    Seiner fragwürdigen Interpretation, dass einsprachig deutsche (im Unterschied zu einsprachig italienischen) Ärztinnen gar EU-Recht widersprächen, steht jene des EU-Rechtsexperten Walter Obwexer (Uni Innsbruck) diametral entgegen, der schon im Vorjahr konstatiert hatte, dass die Gleichstellung nicht nur mit Unionsrecht konform sei, sondern von diesem geradezu vorgeschrieben werde. Laut einschlägiger Richtlinie (2005/36/EG, Art. 53, Abs. 2) wäre es nämlich im Sinne der Niederlassungsfreiheit und Arbeitsnehmerfreizügigkeit sogar diskriminierend, zur Einschreibung in die Berufskammern die Kenntnis von mehr als einer Amts- oder Verwaltungssprache abzufragen.

    Für die Einstellung im öffentlichen Sektor darf natürlich auch weiterhin der Zweisprachigkeitsnachweis verlangt werden.

    Aufs EU-Recht nimmt auch Senator Meinhard Durnwalder (SVP) in einer Stellungnahme für Salto Bezug. Kollegin Julia Unterberger sieht es ähnlich. Ex-Senator Karl Zeller (SVP) kündigt in einem gestern im Corriere erschienenen Interview gar an, die Ärztekammer verklagen zu wollen, wenn sie Anwärterinnen ohne Italienischkenntnisse auch weiterhin die Aufnahme verweigert.

    Lega-Chef Matteo Salvini (hallo Südtiroler Lega-Fans!) erteilte der Gleichberechtigung bei seinem gestrigen Wahlkampfauftritt in Bozen hingegen eine klare Absage — mit dem sonderbaren Argument, dass das Recht der Patientinnen gewahrt bleiben müsse, sich mit den Ärztinnen verständigen zu können. Offensichtlich gilt seine Sorge aber (prima gli italiani!) nur den italienischsprachigen Patientinnen, denn eine sofortige Entlassung der 257 Einsprachigen forderte er nicht.

    Indes erklärte Senatspräsidentin und — eh — Südtirolfreundin Elisabetta Casellati (FI) die bereits genehmigte (!) Abänderung zum Vereinfachungsgesetz, die die Gleichstellung hätte durchsetzen sollen, einfach für unzulässig und strich sie wieder aus dem Gesetz.

    In der Vorzeigeautonomie werden die verbrieften Rechte von rund 70% der Bevölkerung im wohl sensibelsten Bereich auch weiterhin systematisch behindert.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 || 01 02 03



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  • CPI, pacche sulle spalle.
    Quotation · Complicità

    Mentre aspettiamo [l’arrivo di Giorgia Meloni (FdI)], compare il volto di Massimo Trigolo, consigliere circoscrizionale di CasaPound, lista ufficialmente “nemica” della coalizione di Zanin a causa della sudditanza – come la definiscono – nei confronti della Svp. Ma la realtà dimostra tutt’altro che un atteggiamento ostile con alcuni dei presenti (tanto da farci scappare qualche selfie). Dopo un’amichevole chiacchierata, con annessa pacca sulla spalla con le forze dell’ordine presenti, il consigliere si allontana ancora prima dell’arrivo della Meloni […]

    Elisa Brunelli su Salto – sottolineatura:

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 || 01 02



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