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  • Minderheiten: Frankreich ermöglicht Immersion.

    Die Minderheiten in Frankreich können aufatmen: Mit einem Rundschreiben hat das Bildungsministerium in Paris nun klargestellt, dass Immersionsunterricht in den Minderheitensprachen — sprich: eine sogenannte Regionalsprache als Unterrichtssprache — sowohl an privaten als auch an öffentlichen Schulen möglich ist und bleibt.

    Im April hatte die französische Nationalversammlung mit großer Mehrheit ein neues Minderheitenschutzgesetz verabschiedet, das unter anderem die Ausweitung des Immersionsunterrichts vorsah. Dank Macrons Republique en Marche ging der Schuss aber nach hinten los: der von der Partei des Präsidenten angerufene Verfassungsrat — das französische Verfassungsgericht — setzte den Immersionsunterricht kurzerhand ganz aus. Damit war auch eine konsoldierte Tradition immersiver Privatschulen in Gefahr.

    Das am 16. Dezember veröffentlichte Rundschreiben ebnet aber Schulen und Schulzügen mit regionaler Unterrichtssprache den Weg. Neben Baskisch, Bretonisch, Deutsch bzw. Elsässisch, Frankoprovenzalisch, Gallo, Katalanisch, Korsisch, Okzitanisch sowie mehreren Sprachen der Überseegebiete werden erstmals auch Flämisch und Picardisch berücksichtigt.

    Der bretonische Abgeordnete Paul Molac, der das im April verabschiedete Minderheitenschutzgesetz eingebracht hatte, zeigte sich ob der Maßnahme des Bildungsministeriums erleichtert. Mittelfristig, so Molac, sei aber eine Verfassungsänderung unerlässlich, um die Immersion abzusichern.

    Zum Vergleich: Bis auf Deutsch in Südtirol und Slowenisch in Friaul-Julien gibt es in Italien keinen vollen Immersionsunterricht in einer Minderheitensprache1auch nicht Ladinisch — jedenfalls nicht im Rahmen des öffentlichen Schulwesens.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 || 01

    • 1
      auch nicht Ladinisch


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  • Kanaky, 96% für Verbleib bei Frankreich.
    Boykott geglückt

    Das dritte und letzte vom Nouméa-Abkommen vorgesehene Selbstbestimmungsreferendum im zu Frankreich gehörenden Kanaky (Neukaledonien) hat wie geplant am letzten Sonntag stattgefunden. Während sich bei der ersten Abstimmung (2018) 56,7 Prozent und bei der zweiten (2020) 53,3 Prozent der Teilnehmenden gegen die Eigenstaatlichkeit ausgesprochen hatten, waren es diesmal über 96 Prozent.

    Allerdings ist dieses fast einstimmige Ergebnis für den Fortbestand der kolonialen Zugehörigkeit nicht etwa auf einen großartigen Meinungsumschwung zurückzuführen, sondern auf den fast geschlossenen Boykott der Abstimmung durch die Unabhängigkeitsbefürworterinnen. Hatten sich 2020 noch 85,7 Prozent der Berechtigten ins Abstimmungslokal begeben, waren es diesmal nur knapp 44 Prozent.

    Frankreich hatte sich geweigert, die Abstimmung aufgrund einer schweren Coronawelle, die Kanaky getroffen und den dortigen Traditionssenat zur Ausrufung einer einjährigen Trauerperiode bewogen hatte, zu verschieben. Als Reaktion darauf beschlossen die separatistischen Kräfte und Gewerkschaften, die Bevölkerung zur Enthaltung aufzurufen.

    Auf das nunmehr abgehaltene dritte Referendum hätte eine Verhandlungsphase folgen sollen, mit der — je nach Ausgang — die Details zur Umsetzung der Eigenstaatlichkeit oder eine neue Autonomie innerhalb Frankreichs hätten definiert werden sollen. Nun scheint jedoch ausgeschlossen, dass sich die Unabhängigkeitsbefürworterinnen an diesem Prozess beteiligen werden.

    Cëla enghe: 01 02



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  • Poste, app taglia diritti.

    Scrive il quotidiano A. Adige che da domani si potranno prenotare gli appuntamenti all’ufficio postale utilizzando il cellulare, grazie alle app «taglia code». Per ora il servizio è limitato a tre filiali di Bolzano, una di Merano e quella di Brixen.

    L’introduzione di questo nuovo sistema di prenotazione ‘a distanza’ conferma la vicinanza di Poste Italiane a tutti i cittadini e alle loro esigenze.

    – A. Adige

    Inoltre, conferma che «tutti i cittadini» comprende solo quelli di lingua italiana, in quanto le app da cui prenotare gli appuntamenti (Ufficio Postale, BancoPosta e Postepay) sono disponibili solo in italiano — fatta eccezione per Postepay, che almeno comprende anche l’inglese.

    Le poste, come molti altri, se ne fregano delle disposizioni (D.P.R. 574/88) che imporrebbero loro di trattare allo stesso modo i clienti di lingua italiana e tedesca, assicurando un servizio bilingue.

    Cëla enghe: 01 02 || 01 02 03 04



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  • Berlusconi si vanta di aver legittimato i fascisti.
    Quotation

    Qualcuno entrando mi ha domandato «ma voi siete di destra o no?» e io ho risposto nella maniera in cui tutti voi rispondereste: noi siamo di centrodestra, anzi il centrodestra lo abbiamo inventato noi! Nel ’94 noi decidemmo di scendere in campo con la destra, cioè con la Lega e con i fascisti, che gli altri partiti… il pentapartito che aveva governato l’Italia dai tempi dell’inizio della repubblica, avevano tenuto fuori da quello che si chiamava «l’arco costituzionale». Non avevano mai permesso che Lega e fascismo entrassero al governo. Li abbiamo fatti entrare noi nel ’94, li abbiamo leggittimati noi, li abbiamo costituzionalizzati noi.

    Silvio Berlusconi, oggi candidato alla Presidenza della Repubblica da Lega, FdI e FI, durante un convegno dei Seniores Nord Italia, 28 settembre 2019 – trascrizione mia

    Cëla enghe: 01 02 03 || 01 02 03 04



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  • Atreju: Reingewaschener Rechtsextremismus.

    Bei Atreju, Veranstaltung der neofaschistischen Rechten von FdI, gaben sich vom 6. bis zum 12. Dezember wieder besonders viele Weißwäscherinnen die Klinke in die Hand — also Personen, die selbst nicht oder nicht klar dem rechtsradikalen bis -extremen Lager zuzurechnen sind, es mit ihrer Anwesenheit jedoch verharmlosen, legitimieren und normalisieren. Damit zeigt sich der Erfolg einer Entwicklung, die vor allem von Silvio Berlusconi geboostert wurde, der nunmehr sogar für das Amt des Staatspräsidenten im Gespräch ist.

    Auch die jüngsten Recherchen und Enthüllungen von Fanpage konnten dieser Dynamik offenbar nichts anhaben.

    Hier zum Staunen eine unvollständige Liste der Teilnehmenden und Mitwirkenden:

    • Francesco Alberoni (Soziologe und Universitätsprofessor)
    • Claudio Barbaro (Asi-Präsident)
    • Gian Carlo Blangiardo (Istat-Präsident)
    • Emanuele Boffi (Direktor der Zeitschrift Tempi)
    • Carlo Bonomi (Präsident von Confindustria)
    • Marina Calderone (Vorsitzende des Rats der Arbeitsberaterinnen)
    • Franco Cardini (Historiker und Universitätsprofessor)
    • Marta Cartabia (Ministerin der Regierung Draghi, Justiz)
    • Sabino Cassese (Jurist, ehemals Verfassungsrichter)
    • Tommaso Cerno (PD-Senator)
    • Lorenzo Cesa (Parteisekretär UDC)
    • Gian Marco Chiocci (Direktor von Adnkronos)
    • Roberto Cingolani (Minister der Regierung Draghi, Umwelt)
    • Massimo Clementi (Leiter Mikrobiologie und Virologie des San-Raffaele-Krankenhauses von Mailand)
    • Giuseppe Conte (5SB-Vorsitzender)
    • Luigi Contu (Ansa-Direktor)
    • Paolo Corsini (Vizedirektor von Rai Due)
    • Guido Crosetto (Präsident von AIAD-Confindustria)
    • Claudio Descalzi (Eni-Geschäftsführer)
    • Patrizia De Luise (Präsidentin von Confesercenti)
    • Paolo Del Debbio (Journalist)
    • Luigi Di Maio (5SB-Minister der Regierung Draghi, Äußeres)
    • Dror Eydar (Israelischer Botschafter in Italien)
    • Luciano Fontana (Direktor des Corriere della Sera)
    • Massimo Giletti (Journalist, Moderator)
    • Massimo Ginsanto (Präsident von Confagricoltura)
    • Mario Giordano (Mediaset)
    • Giancarlo Giorgetti (Lega-Minister der Regierung Draghi, Wirtschaftsentwicklung)
    • Maria Rita Gismondo (Leiterin Mikrobiologie und Virologie am Sacco-Krankenhaus in Mailand)
    • Marco Granelli (Präsident von Confartigianato)
    • Alessia Lautone (Direktorin von LaPresse)
    • Enrico Letta (PD-Parteisekretär)
    • Giovanni Malagò (Coni-Präsident)
    • Roberto Mancini (Trainer der italienischen Fußball-Nationalmannschaft)
    • Alfredo Mantovano (Staatsanwalt, Vizepräsident des Centro Studi Livatino)
    • Marco Marin (Olympiasieger im Fechten, Coraggio Italia)
    • Massimo Martinelli (Direktor des Messaggero)
    • Angelo Mellone (Vizedirektor von Rai Uno)
    • Mario Menichella (Physiker)
    • Giovanni Minoli (Journalist)
    • Carlo Nordio (Staatsanwalt)
    • Marco Perissa (Opes-Präsident)
    • Fabio Pietrella (Präsident von Confartigianato Moda)
    • Stefano Pontecorvo (Botschafter, Nato-Vertreter in Afghanistan)
    • Ettore Prandini (Präsident von Coldiretti)
    • Federico Rampini (Corriere della Sera)
    • Nicola Rao (Vizedirektor der Rai-Regionalnachrichten)
    • Matteo Renzi (Gründer von Italia Viva)
    • Luca Ricolfi (Soziologe und Universitätsprofessor)
    • Giorgio Romiti (Le Iene)
    • Gennaro Sangiuliano (TG2-Direktor)
    • Margaritis Schinas (EU-Kommissar)
    • Mario Sechi (Agi-Direktor)
    • Paolo Serapiglia (Endas-Präsident)
    • Roberto Sommella (Direktor von Milano Finanza)
    • Giorgio Spaziani Testa (Präsident von Confedilizia)
    • Lino Stoppani (Vizepräsident von Confindustria)
    • Irene Tinagli (EU-Abgeordnete und PD-Vizesekretärin)
    • Leonardo Tricarico (General, vormals Stabschef der italienischen Luftwaffe)
    • Gianni Trovati (Journalist, Il Sole 24 Ore)
    • Francesco Vaia (Gesundheitsdirektor des Spallanzani-Instituts)
    • Bruno Vespa (Rai-Journalist)
    • Luciano Violante (PD, ehemaliger Kammerpräsident)

    Alle Angaben stammen von der offiziellen Website der Veranstaltung

    Atreju wurde von der jetzigen FdI-Chefin Giorgia Meloni 1998 gegründet, als sie Chefin von Azione Giovani (Jugendorganisation von Alleanza Nazionale) war.

    All die genannten Personen waren neben Jorge Buxadé (von der spanischen Vox), Radoslaw Fogiel (PiS), Rudoph Giuliani (Ex-Bürgermeister von New York und Trump-Anwalt), Marion Le Pen (Rassemblement National), Matteo Salvini (Lega), Antonio Tajani (FI) sowie den vielen FdI-Mitgliedern (wie die erklärte Faschistin Daniela Santanchè oder Ignazio Benito La Russa) zugegen, um nur einige zu nennen.

    Es ist unvermeidlich, dass solche Veranstaltungen nicht nur die Neofaschistinnen in den Augen der Öffentlichkeit weißwaschen, sondern auch die Antikörper bei den Geladenen selbst schwächen, die FdI als normalen politischen Akteur und Gesprächspartner einordnen.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 || 01 02 03 04



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  • Berlusconi for President.

    Vista l’imminente fine del mandato di Sergio Mattarella, in Italia si sta discutendo su chi possa succedergli come Presidente della Repubblica. E non solo c’è chi seriamente propone Silvio Berlusconi (tra cui due partiti «di peso» come FdI e Lega), ma ci sono delle serie probabilità che venga effettivamente eletto, tanto che politici, media e intellettuali si sentono obbligati a fare campagna contro di lui.

    A questo punto, in una terra con un minimo di dignità un secessionista come me avrebbe esaurito il suo compito, perché a prescindere dal fatto che l’85enne ex Cavaliere arrivi o meno veramente al Quirinale, la sola possibilità concreta che possa accedere a tale carica dovrebbe convertire tutti, o quasi, all’indipendentismo.

    Cëla enghe: 01 02 || 01 02 03 04



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  • Steuern: Gesetzgebung natürlich staatlich.

    Die Gesetzgebungsbefugnis im Bereich des Steuerwesens liegt natürlich beim Staat, wir möchten Verwaltungsbefugnisse in diesem Bereich übernehmen.

    LH Arno Kompatscher (SVP)

    So zitiert das Landespresseamt (LPA) den Landeshauptmann bei der Ankündigung eines DFB-Entwurfs im Bereich der Steueragenturen (Agentur der Einnahmen und Steuerkommissionen), den die Landesregierung der Zwölferkommission übermittelt hat. Schon 2014 war der Übergang dieser Teilkompetenz ans Land angekündigt worden — sieben Jahre später ist er noch immer nicht umgesetzt.

    Doch: Warum bitte liegt die Gesetzgebungsbefugnis natürlich beim Staat? Wie geht diese unterwürfige Haltung mit den Forderungen nach einer sogenannten Vollautonomie bzw. nach einem deutlichen Autonomieausbau zusammen? Und widerspricht sie nicht auch den Ergebnissen des Südtirolkonvents?

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  • Il ricordo selettivo di Caramaschi.

    Qualche giorno fa il Capo di Stato italiano uscente, Sergio Mattarella, ha concesso la grazia a Heinrich Oberleiter, uno dei cosiddetti Pusterer Buam (o Pustra Buibm). Senza perdere tempo ora il Sindaco di Bolzano, Renzo Caramaschi, ha già annunciato la creazione un luogo dove ricordare le vittime — almeno quelle di una parte. Ma alla domanda di Marco Angelucci, per il Corriere, circa la «feroce repressione italiana» risponde così:

    Contro il terrorismo la repressione non è mai tenera.

    – Renzo Caramaschi

    E prosegue:

    Quanto alla Valle Aurina [Ahrntal] sono posti infidi, pericolosi quando arriva la neve. Loro conoscevano ogni angolo, i militari non erano preparati. Non so dare un giudizio ma di certo è una pagina tragica e dolorosa della nostra storia. Una pagina fatta di egoismi e di nazionalismi e di tanta violenza. Io, che per natura sono contro la violenza, quella pagina vorrei chiuderla. La grazia è stato un passo importante, ma il ricordo del sacrificio è giusto che rimanga. Troveremo il luogo adatto.

    – Renzo Caramaschi

    Dall’inserto locale del Corriere della Sera, 12 dicembre 2021

    Sinceramente mi preoccupa che il sindaco del capoluogo sudtirolese liquidi così una questione seria come quella delle torture e delle eventuali rappresaglie o degli attentati di stato. Lo Stato di diritto si caratterizza per non piegarsi alle emozioni e non ricorrere alla vendetta, ma seguire pedissequamente procedure giuridiche predefinite, salvaguardando la dignità e i diritti (fondamentali e non) di qualsiasi persona, anche quella che si fosse macchiata dei peggiori crimini. Questo deve essere un punto fermo della nostra convivenza, non tra gruppi linguistici ma come società in generale. Non capirlo, a mio avviso, è gravissimo.

    Cëla enghe: 01 02 03 || 01



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