→→ Autorinnen →→ Gastbeiträge →→

  • Terry Reintke: Rejoining the EU is much easier.
    Quotation

    I think that what is true for the whole of the UK would also be true for Scotland: if Scotland was to decide to become an independent country on a legal pathway, then I think because Scotland had previously applied — like the UK — the full acquis of the European Union, it would be much easier to rejoin. I also think this is true when you for example compare it to countries like Ukraine and Moldova, [which] just gained candidate status, and Georgia, [which] has a pathway towards it, and also we have countries in the Western Balkans, where hopefully we can start with the accession negotiations soon. And I’m very much into trying to make this as fast and as efficient as possible. But a country that has never applied EU legislation as a whole obviously has more barriers to overcome than a country that has previously applied all of the EU legislation. So I would say there is an open door for Scotland as an independent country, but also for the UK as a whole, obviously.

    Transcription:

    Terry Reintke, Vice-Chair of the Greens/EFA Group in the European Parliament — excerpted from her Best for Britain LIVE talk (published on 01.07.2022). Best for Britain is a civil society campaign to rejoin the EU.

    See also: 01 02 03 04 05 06



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • UN nehmen zu Sprachdiskriminierung in Frankreich Stellung.

    Im April des letzten Jahres hatte die französische Nationalversammlung mit großer Mehrheit ein neues, relativ starkes Minderheitenschutzgesetz beschlossen, das jedoch von Abgeordneten der Republique en Marche von Präsident Emmanuel Macron vor den Verfassungsrat gebracht wurde. Der nahm die Gelegenheit zum Anlass, sich grundsätzlich gegen die Immersion in einer Minderheitensprache an öffentlichen und gleichgestellten Schulen sowie gegen das Recht auf Gebrauch von Sonderzeichen (wie ñ oder í) bei Personennamen auszusprechen.

    Zwar setzte sich das französische Bildungsministerium später teilweise über den Entscheid hinweg, indem es den Immersionsunterricht per Rundschreiben weiterhin erlaubte, das Europäische Netzwerk für die Gleichheit der Sprachen (ELEN) befasste aber auch den Sonderberichterstatter betreffend Minderheiten der UNO, Fernand de Varennes, mit dem Vorfall.

    Die Antwort

    Mit der Meldung befassten sich neben Varennes auch die Sonderberichterstatterin für kulturelle Rechte, Alexandra Xanthaki, und die Sonderberichterstatterin für das Recht auf Bildung, Koumbou Boly Barry. Zu dritt richteten sie nun einen Brief an die französischen Behörden, in dem sie diese zu einer Stellungnahme aufrufen.

    In ihrer Stellungnahme weisen sie unter anderem darauf hin, dass:

    • Artikel 26 des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte jegliche Diskriminierung verbiete, auch hinsichtlich der Sprache. Artikel 27 sehe vor, dass in Staaten, in denen ethnische, religiöse oder sprachliche Minderheiten leben, Angehörigen solcher Minderheiten nicht das Recht vorenthalten werden dürfe, gemeinsam mit anderen Angehörigen ihrer Gruppe ihr eigenes kulturelles Leben zu pflegen, ihre eige­ne Reli­gion zu bekennen und auszuüben oder sich ihrer eigenen Sprache zu bedienen.
    • Artikel 29 der Kinderrechtskonvention besage, dass die Bildung des Kindes darauf gerichtet sein muss, ihm »Achtung vor seinen Eltern, seiner kulturellen Identität, seiner Sprache und seinen kulturellen Werten […]« zu vermitteln. Artikel 30 fordere, dass in Staaten, in denen es ethnische, religiöse oder sprachliche Minderheiten oder Ureinwohner gibt, einem Kind, »das einer solchen Minderheit angehört oder Ureinwohner ist, nicht das Recht vorenthalten werden [darf], in Gemeinschaft mit anderen Angehörigen seiner Gruppe seine eigene Kultur zu pflegen, sich zu seiner eigenen Religion zu bekennen und sie auszuüben oder seine eigene Sprache zu verwenden«.
    • der UN-Ausschuss für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte in einer Anmerkung zu Artikel 21 des Internationalen Pakts über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte präzisiert habe, dass die Unterzeichnerstaaten Maßnahmen ergreifen sollten und keinen Aufwand scheuen dürften, damit die Bildungsprogramme den Minderheiten und autochthonen Gemeinschaften in ihrer eigenen Sprache vermittelt werden, wobei die Wünsche der jeweiligen Gemeinschaft und die Menschenrechte zu berücksichtigen seien (E/C.12/CG/21, § 27). Zu beachten seien außerdem Artikel 13 des Pakts hinsichtlich des Rechts auf Bildung und Artikel 15 bezüglich des Rechts auf Teilnahme am kulturellen Leben.
    • die Erklärung über die Rechte von Personen, die nationalen oder ethnischen, religiösen oder sprachlichen Minderheiten angehören zu berücksichtigen sei, insbesondere Artikel 4.3: »Die Staaten sollen geeignete Maßnahmen ergreifen, damit Angehörigen von Minderheiten, soweit möglich, angemessene Möglichkeiten geboten werden, ihre Muttersprache zu erlernen oder Unterricht in ihrer Muttersprache zu erhalten«. Das vom Sonderberichterstatter betreffend Minderheitenfragen herausgegebene Handbuch über die Rechte von Sprachminderheiten stelle klar, dass wenn die Nachfrage ausreichend groß sei, die Dienste des öffentlichen Bildungswesens in angemessener Weise und unter Berücksichtigung der Verhältnismäßigkeit in einer Minderheitensprache angeboten werden müssen. Die Maßnahme betreffe sämtliche Bildungsstufen vom Kindergarten bis zur Universität. Falls die Nachfrage, die Konzentration von Sprecherinnen oder andere Faktoren die Durchführbarkeit erschweren, müsse die Regierung dafür sorgen, dass im Rahmen des Möglichen der Unterricht der Minderheitensprache ermöglicht wird. Darüber hinaus sollten alle Kinder die Möglichkeit haben, die offizielle(n) Sprache(n) zu erlernen.

    Frankreich wird es reichlich schwer haben, zu erklären, wie das ausdrückliche Verbot von Immersionsunterricht in einer Minderheitensprache mit all diesen Rechten vereinbar sein kann.

    In Italien

    Genauso wie Frankreich hat auch Italien die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen, das wohl effektivste internationale Abkommen zum Minderheitenschutz, nie ratifiziert. Doch die von den drei Sonderberichterstatterinnen in ihrem Brief an Frankreich erwähnten Grundlagen gelten auch hierzulande. Fragen wir uns, inwieweit die darin enthaltenen Minderheitenrechte in Italien gewährleistet sind, müssen wir wohl zum Schluss kommen, dass das für die meisten Sprachgemeinschaften — einschließlich der ladinischen in Südtirol — nur unzureichend der Fall ist. Es gibt noch sehr viel Luft nach oben und die UNO steht den Minderheiten zur Seite.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Glatte Wege.
    Quotation

    Das Außerordentliche geschieht nicht auf glattem, gewöhnlichem Wege.

    – Johann Wolfgang von Goethe


    Feuilleton/ · Quotation/ · · · · · Deutsch/

    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Partizipative Sprachpolitik.
    Pacte Nacional per la Llengua

    Unter dem Titel Pacte Nacional per la Llengua findet unter dem neuen Sprachbeauftragten in Katalonien ein breiter partizipativer Prozess statt, in dessen Rahmen Politik, Institutionen, Vereine, Organisationen und die gesamte Bevölkerung dazu aufgerufen sind, Ideen einzubringen. Ziel ist es, die Sprachpolitik des Landes neu auszurichten und an die gegenwärtigen Herausforderungen anzupassen, sodass Katalanisch weiterhin die Sprache des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Inklusion bleibt.

    Ausschnitt Webseite Pacte Nacional per la Llengua

    Am 30. September 2021 hatte das katalanische Parlament die Landesregierung dazu aufgefordert, einen Nationalen Pakt für die Sprache aufzugleisen und ein wissenschaftliches Gutachten über den Zustand der katalanischen Sprache erstellen zu lassen. Letzteres wurde in der Form eines knapp 120 umfassenden Dokuments bereits im Februar 2022 zu Beginn des partizipativen Prozesses vorgestellt.

    Die deliberative Phase soll noch bis September laufen. Anschließend werden die Ergebnisse zusammengefasst und im katalanischen Parlament diskutiert. Das Schlussdokument kann am Ende von den Institutionen, Körperschaften und Bürgerinnen unterzeichnet werden und soll zu einer Stärkung der katalanischen Sprache als Vollsprache führen, die wirklich in allen Lebensbereichen Anwendung findet.

    Ein wichtiger Fokus liegt auch auf der Inklusion der neu Einwandernden in die Sprachgemeinschaft.

    Schon seit Monaten bringen Sportvereine, Universitäten, Gemeinden, Genossenschaften und viele mehr Vorschläge ein, was sie selbst und die gesamte Gesellschaft dazu beitragen können, die Zukunft des Katalanischen abzusichern.

    Eine offizielle Präsentation des Projekts gibt es auf Arabisch, Aranesisch-Okzitanisch, Baskisch, Berberisch, Chinesisch, Deutsch, Englisch, Esperanto, Französisch, Galicisch, Kastilisch, Italienisch, Portugiesisch, Rumänisch, Russisch, Urdu und in Gebärdensprache.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07 08 || 01



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • U-Ausschuss: TK, Grüne und Freiheitliche für Urzì.

    Der in meinen Augen absurdeste Landtagsuntersuchungsausschuss aller Zeiten, der — meines Wissens ohne einen wie auch immer gearteten Anfangsverdacht — prüfen will

    ob die einzelnen Unterzeichner des Wahlaufrufs von 2018 zugunsten des scheidenden Landeshauptmanns („Wir für Arno Kompatscher #wirnoinos“) während der laufenden Legislaturperiode auf Kosten des Landes, seiner Hilfskörperschaften, der beteiligten Körperschaften oder der Gemeindeverwaltungen Aufträge, Ernennungen, Funktionen und Beauftragungen erhalten haben

    Pressemitteilung des Landtags

    ist gestern zum ersten Mal zusammengetreten, um den Vorsitzenden, seinen Stellverteter und den Schriftführer zu wählen.

    Für das wichtigste Amt standen Rechtsaußen Alessandro Urzì und Sandro Repetto (PD) zur Wahl, wobei letztendlich zweiterer mit 17 zu 10 Stimmen das Rennen machte.

    Für den Vertreter der neofaschistischen FdI stimmten außer er selbst Andreas Leiter Reber für die Freiheitlichen (2 Stimmen), Hanspeter Straffler für die Grünen (3 Stimmen) und Alex Ploner fürs Team K (4 Stimmen).

    Die Begründung der Grünen in diesem Fall (laut TAZ): sie hätten für Urzì gestimmt, weil er der Initiator des Ausschusses war. Es gibt also immer wieder exzellente Gründe, um mit Demokratiefeinden gemeinsame Sache zu machen.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 || 01 02 03



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Zweisprachige Polizei in Wales.

    Wales/Cymru ist wie Südtirol — aber anders als zum Beispiel Åland, Baskenland und Katalonien — nicht unmittelbar für die Polizei auf dem eigenen Gebiet zuständig.

    Dennoch ist die Polizei in Wales tatsächlich zweisprachig. Alle Fahrzeuge und auch die Uniformen sind sowohl mit englisch Police als auch mit walisisch Heddlu beschriftet — und zwar in der Regel in der Reihenfolge Heddlu-Police, mit der Minderheitensprache an erster Stelle.

    Walisische Polizei – Foto: MOD/Alex Knott

    Alle vier Polizeibezirke in Cymru haben zweisprachige Logos mit Walisisch als erstgereihte Sprache:

    Logos der Polizeibezirke in Wales/Cymru – Quelle: Wikipedia

    Auch die Webseiten der Polizeien sind zweisprachig. Beim Betreten wird sofort die Sprachwahl angeboten, ohne dass sie die Nutzerin erst selbst irgendwo suchen muss:

    Ausschnitt: Sprachwahl Polizei Südwales

    Ausschnitt: Webauftritt Polizei Südwales

    Wie in England und Wales (aber nicht im gesamten Vereinigten Königreich) üblich, wählt die Bevölkerung selbst im Vierjahresrhythmus den für jeden Bezirk zuständigen Police and crime commissioner, eine Politikerin, die wiederum die Polizeichefin ernennt und die Polizeiarbeit überwacht.

    Somit ist Wales zwar nicht für die Polizei zuständig, doch die Bevölkerung hat trotzdem demokratisch Einfluss auf die Polizeiarbeit vor Ort.

    Nicht zuletzt muss auch die Polizei die Sprachstandards erfüllen, die von der walisischen Regierung definiert werden. Das Sprachkommissariat von Wales veröffentlicht jedes zweite Jahr einen Bericht über die Erfüllung der Pflichten bezüglich der Sprachbestimmungen.

    Südtirol

    Hierzulande sind Fahrzeuge der Staatspolizei meist nur an den Seitentüren (immer in der Sprachreihung Italienisch-Deutsch) zweisprachig beschriftet; insbesondere am Heck (einschließlich der Kennzeichen) aber schon wieder einsprachig Italienisch. Die Uniformen sind genauso wie die Logos der Einheiten ausschließlich auf Italienisch (Polizia, Squadra mobile, Squadra volante…) beschriftet.

    Der »deutschsprachige« Webauftritt der italienischen Polizei in Südtirol ist nur teilweise übersetzt, eine Sprachwahl wird beim Aufruf nicht proaktiv angeboten:

    Ausschnitt: »Deutschsprachiger« Webauftritt der Staatspolizei in Südtirol

    Um mit den Beamtinnen in Südtirol Deutsch sprechen zu können, bedarf es oft einer guten Portion Glück.

    Der Polizeipräsident (Quästor) wird von Rom ernannt und ist häufig nicht näher mit den Begebenheiten in Südtirol vertraut, Sprachkenntnisse (Deutsch, Ladinisch) sind keine Voraussetzung und meist auch nicht vorhanden. Die Staatspolizei unterliegt nicht einer in Südtirol beschlossenen Sprachpolitik, sondern den Bestimmungen des Autonomiestatuts, die sie jedoch statistischen Erhebungen zufolge nicht einhält. Auch einer Sprachstelle des Landes ist die Polizei keinerlei Rechenschaft schuldig.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07 | 08 || 01 02 03 04 05



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Schottisches Unabhängigkeitsreferendum angesetzt.

    In einer Rede an die Abgeordneten des schottischen Parlaments gab Regierungschefin Nicola Sturgeon (SNP) heute bekannt, dass sie die Abhaltung des zweiten Unabhängigkeitsreferendums am 19. Oktober 2023 festgesetzt habe. Die Fragestellung werde dieselbe sein wie beim Referendum von 2014 und die Befragung solle beratenden Charakter haben.

    Das entsprechende Gesetz sei unmittelbar zur Klärung der Zuständigkeitsfrage freiwillig an den Supreme Court weitergeleitet worden, da es die Zentralregierung in London bislang abgelehnt hatte, wie beim ersten Referendum in Verhandlungen zu treten.

    Dabei gab sich Sturgeon kämpferisch und erklärte, dass eine allfällige Abweisung des Vorhabens bei Gericht bezeugen würde, dass die Union mit England keine freiwillige sei. Die nächste Wahl zum schottischen Parlament werde dann (quasi nach katalanischem Vorbild) zu einem De-facto-Referendum über die Gründung eines eigenen Staates.

    Sie wies außerdem darauf hin, dass das erste Unabhängigkeitsreferendum, genauso wie die Abstimmungen über die Devolution und zum Brexit, ebenfalls nicht bindend war. Falls die schottische Bevölkerung am 19. Oktober 2023 für die Eigenstaatlichkeit stimmen würde, müssten in London und Edinburgh nachträglich die gesetzlichen Voraussetzungen dafür geschaffen werden.

    Die Co-Vorsitzende der schottischen Grünen, Lorna Slater, begrüßte den Schritt mit den Worten, dass der Wille der schottischen Bevölkerung umzusetzen sei. Dabei gab sie ihrer Überzeugung Ausdruck, dass die Mehrheit im Land für die Gründung eines neuen Staates in Europa stimmen werde.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 || 01 02



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Unmenschliche Grenzen.

    Wie es in unregelmäßigen Abständen immer wieder geschieht, hatten am vergangenen Freitag rund 2000 Menschen vesucht, den Grenzzaun der spanischen Exklave Melilla zu überwinden, die gemeinsam mit Ceuta ein Überbleibsel spanischen Kolonialgebiets auf afrikanischem Boden darstellt. Die spanische und vor allem die marokkanische Polizei gingen mit roher Gewalt gegen die afrikanischen Migrantinnen vor, die »europäischen« Boden erreichen wollten. Ein Vorgehen, das 37 von ihnen mit dem Leben bezahlt haben sollen.

    Pedro Sánchez (PSOE), Chef der — Eigenbezeichnung: — progressivsten spanischen Regierung aller Zeiten, lobte den Einsatz anschließend und bedankte sich ausdrücklich bei den marokkanischen Behörden. Die zahlreichen Opfer erwähnte er mit keinem Wort.

    Das gute Verhältnis mit Marokko dürfte auch auf die neue Position von Sánchez in Bezug auf die ehemalige Kolonie Westsahara zurückzuführen sein, die von Marokko beansprucht und nach dem Abzug Spaniens Mitte der 1970er Jahre in weiten Teilen besetzt gehalten wird. Entgegen der Auffassung der UNO, derzufolge das Gebiet bis heute ein nicht autonomes Gebiet Spaniens ist, das seiner Entkolonialisierung harrt, hat sich der spanische Regierungschef kürzlich auf die Seite von Rabat geschlagen und den territorialen Anspruch von Marokko unterstützt, wie es US-Präsident Donald Trump kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Amt vorgemacht hatte. Schon damals hieß es, dass sich Spanien von dem Kurswechsel wohl mehr Unterstützung von Marokko beim Schutz der Grenzen von Ceuta und Melilla erhoffe.


    Heute wurde eine gemeinsame Recherche von Guardian, Lighthouse Reports, Spiegel, ARD Report München und Le Monde öffentlich, mit der nachgezeichnet wird, wie griechische Grenzbehörden syrische und marokkanische Geflüchtete dazu zwangen, andere Geflüchtete in die Türkei abzuschieben. Sie sollen gefangen gehalten, erpresst und wie »Sklaven« dazu missbraucht worden sein, Asylsuchende illegal mit einem Schlauchboot über einen gefährlichen Fluss ins Nachbarland zurückzubringen, nachdem diese zuvor von der griechischen Polizei ihrer Habseligkeiten beraubt und verprügelt worden sein sollen.


    Nahezu zeitgleich wurde von den Behörden in Texas gestern ein verlassener Sattelzug mit 46 Toten aufgefunden, 16 weitere Menschen mussten in nahegelegene Krankenhäuser gebracht werden. Sie waren »illegal« in die USA eingereist.

    Es ist wohl nur einem Zufall geschuldet, dass so viele aufsehenerregende Fälle gleichzeitig in den Medien sind. Gestorben wird an den EU- und an den us-amerikanischen Außengrenzen aber täglich.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07 08 09



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.

You are now leaving BBD

BBD provides links to web sites of other organizations in order to provide visitors with certain information. A link does not constitute an endorsement of content, viewpoint, policies, products or services of that web site. Once you link to another web site not maintained by BBD, you are subject to the terms and conditions of that web site, including but not limited to its privacy policy.

You will be redirected to

Click the link above to continue or CANCEL