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  • Trotz FdI inklusivere Landesbeiräte der Eltern und Schülerinnen.
    Beeinträchtigte

    Vergangenen Donnerstag hat der Landtag auf Vorschlag von LAbg. Alex Ploner (Team K) eine erfreuliche Enscheidung getroffen: In den Landebeiräten der Eltern und der Schülerinnen der drei Sprachgruppen wird fortan jeweils eine Vertreterin der Eltern von Schülerinnen mit Beeinträchtigung respektive eine Schülerin mit Beeinträchtigung sitzen. Auf Wunsch von LR Philipp Achammer (SVP) wurde Ploners Änderungsantrag so präzisiert, dass die entsprechenden Vertreterinnen kooptiert und nicht gewählt werden, da dies den Zugriff auf geschützte Daten vorausgesetzt und letztendlich die Prozedur gefährdet hätte.

    Brigitte Foppa (Grüne) begrüßte die Neuigkeit und wies darauf hin, dass es sich bei den Landesbeiräten um beratende Organe der Landesregierung ohne Entscheidungsmacht handelt. Ihrer Meinung sollte es eine garantierte Vertretung der Schülerinnen mit Beeinträchtigung auch im Landesschulrat geben.

    Der jetzigen Entscheidung vorangegangen war allerdings wieder einmal eine Niederträchtigkeit der neofaschistischen Regierungspartei FdI, die sich keine Gelegenheit entgehen lässt, Minderheiten zu beleidigen und ihnen womöglich Rechte vorzuenthalten. Wie Alexandra Kienzl in ff Nr. 25/2025 aus Sicht einer betroffenen Mutter kritisiert, soll LAbg. Anna Scarafoni (FdI) — die ebenfalls ein Kind mit Beeinträchtigung hat — den Vorschlag des Team K im zuständigen Landtagsausschuss mit der haarsträubenden Bemerkung abgelehnt haben, viele Eltern von Kindern mit Beeinträchtigung seien der Ansicht, sie hätten mehr Rechte als andere.

    Wir Eltern müssen uns andauernd dafür einsetzen, ja regelrecht „eiern“ (entschuldigen Sie den Ausdruck, aber er trifft es am besten), damit unsere Kinder nicht etwa Privilegien erhalten, sondern damit ihnen einfach nur zuteil wird, was ihnen zusteht. Eiern, damit sie am Schulausflug teilnehmen können, eiern, damit sie die benötigten Betreuungsstunden bekommen, eiern, damit das mit der Sommerbetreuung klappt (ein leidiges Thema für sich).

    – Alexandra Kienzl

    Glücklicherweise setzt sich die SVP doch noch manchmal über den Willen ihrer menschenverachtenden Koalitionspartner hinweg.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 || 01



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  • Rifugio Antonio Locatelli e Sölden-Hütte.

    Nell’edizione odierna anche la Tiroler Tageszeitung (TT) riferisce dell’idea di Ingrid Beikircher, vicepresidente dell’AVS, di rinominare molti rifugi alpini in Sudtirolo. Me lo ha fatto notare un lettore di , Martin Piger. Accanto a un’intervista con Beikircher stessa, che difende la sua proposta, il quotidiano nordtirolese fa notare che in Austria non ci sono attualmente idee simili. Anche perché lì i rifugi non sono mai stati confiscati e rubati alle sezioni germaniche di cui portano il nome, che quindi tutt’ora continuano a gestirli.

    Tuttavia, fa notare la TT, in passato alcuni rifugi hanno comunque ottenuto un nuovo nome, ultima la Heinrich-Hackel-Hütte nel vicino Salisburghese, che da quest’anno si chiama Sölden-Hütte, in quanto Heinrich Hackl negli anni ’20 del secolo scorso da funzionario dell’Alpenverein si sarebbe macchiato di affermazioni e atti antisemiti.

    In Sudtirolo una rielaborazione storica manca completamente. Non solo fino ad oggi i rifugi alpini, oltre ai nomi storici, portano quelli imposti in epoca fascista, e già questo è grave. Ma non sono mai stati modificati nemmeno quelli più offensivi e problematici come quelli

    • della Dreizinnenhütte, in italiano rifugio Antonio Locatelli, intitolato a un criminale di guerra;
    • del rifugio Emilio Comici, di proprietà privata, intitolato a un alpinista ammiratore di Benito Mussolini e podestà fascista di Sëlva;
    • della Zsigmondy-Hütte, in italiano rifugio Zsigmondy-Comici, anch’esso intitolato allo scalatore Emilio Comici;
    • del bivacco Reginaldo Giuliani, inaugurato nel 1935 e dedicato a un predicatore militare convintamente fascista morto nella guerra d’aggressione in Etiopia.

    Forse ve ne sono altri, ma questi sarebbero senz’altro i nomi da eliminare con maggiore urgenza. Mentre il rifugio Emilio Comici è privato e il Zsigmondy-Comici qualche anno fa è passato dal CAI alla provincia di Bolzano, la Dreizinnenhütte e il bivacco Reginaldo Giuliani sono tutt’oggi proprietà del Club Alpino Italiano.

    Proprio ieri l’edizione sudtirolese del Corriere riferiva che secondo Carlo Alberto Zanella, presidente del CAI in Sudtirolo, i nomi dei rifugi del suo sodalizio vanno bene così come sono e di modificarli non se ne parla.

    Cos’altro aspettarsi d’altronde da un’associazione che non solo non ritiene problematiche le invenzioni di Tolomei imposte dai fascisti, ma esige addirittura con grande veemenza che vengano mantenuti e utilizzati.

    Chiedere una generica «regionalizzazione» delle denominazioni senza avere il coraggio di puntare il dito contro le ingiustizie che da decenni persistono è un esercizio superficiale che come società non ci porta da nessuna parte.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07 08 ||



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  • Aufarbeitung statt Südtirolisierung der Hüttennamen.
    Quotation

    In den Dolomiten vom 1. Juli ist bezüglich der vom AVS angeregten Umbenennung von Schutzhütten unter anderem folgender Leserbrief erschienen:

    Die Namen der Schutzhütten brauchen nicht „südtirolisiert“ zu werden. Ich teile Walter Fischnallers Kritik (Leserbrief vom 27. Juni) an Frau Beikirchers Vorschlägen zur Umbenennung der Schutzhütten, halte eine solche Initiative für nicht zeitgemäß, ja unnötig. Die Hüttennamen der deutschen und österreichischen Erbauer-Sektionen sind für sich ein wichtiger alpingeschichtlicher Orientierungswert (dazu vortrefflich Johannes Ortner in „BergeErleben“ 2/2025). Viele der heutigen, deutschen, Hüttennamen haben die Italianisierung vor 100 Jahren zum Glück gut überstanden und sind in unserem kollektiven Gedächtnis verankert.

    Demgegenüber stammen viele der heutigen italienischen Hüttennamen aus der Faschistenzeit. Diese umzubenennen wäre in der Tat ein längst fälliger Schritt zur Geschichtsaufarbeitung – den AVS und CAI gemeinsam vollziehen sollten.

    Dr. Rudi Benedikter, Bozen

    Verlinkung von mir

    Rudi Benedikter ist Gemeinderat der Grünen in Bozen.

    Cëla enghe: 01 02



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  • Bozen und die demokratische Verantwortung.

    Vorgestern war die anberaumte Bozner Gemeinderatssitzung daran gescheitert, dass die rechte Mehrheit nicht vollzählig war und die Opposition nicht einspringen wollte, um ihr die Beschlussfähigkeit zu garantieren. Einen Tag später hat es dann gestern Abend doch geklappt — dank politischer Minderheit, denn die Mehrheit wäre andernfalls erneut gescheitert.

    Nach dem Debakel vom Mittwoch hatten die Rechten der Opposition mangelnde demokratische Verantwortung vorgeworfen.

    Das finde ich spannend. Nicht nur, weil die Rechtskoalition ausgesprochen demokratiefeindliche Subjekte umfasst.

    Vielmehr war die geringe Anzahl anwesender Mehrheitsvertreterinnen selbst die Folge eines fragwürdigen Demokratieverständnisses: Einige Gemeinderätinnen sollen in Urlaub sein, einer war wegen eines Goebbels-Zitats (immerhin) zurückgetreten und zwei hatten ihr Amt bereits wieder niedergelegt, weil ihre Kandidatur ganz offensichtlich nichts als Wählerinnentäuschung war. Die für Anna Scarafoni (FdI) und Roberto Zanin (Oltre/Weiter) Nachrückenden waren aber noch nicht vereidigt.

    Hätte sich die politische Minderheit auf Fundamentalopposition gegen diese nach rechts offene Koalition geeinigt, wäre Bürgermeister Claudio Corrarati wohl bereits Geschichte. Ob der Verzicht auf ein derartiges Vorgehen als »demokratisch verantwortlich« eingestuft werden kann, weiß ich jetzt ehrlich gesagt auch nicht.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05



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  • Sollen jetzt Schutzhütten umbenannt werden?
    AVS-Vorschlag

    Ein im Magazin des Alpenvereins Südtirol (AVS), Berge erleben, vom Juni (Ausgabe 2/2025) auf Seite 58f. erschienener Kommentar von AVS-Vizepräsidentin Ingrid Beikircher hat hohe Wellen geschlagen. Sie regt darin eine Umbenennung zahlreicher Schutzhütten im Lande an, deren heutige Namen keinen direkten Bezug zu Südtirol bzw. zu ihrer unmittelbaren Umgebung haben. Dabei handelt es sich nicht um Hütten des AVS, sondern um Häuser des Landes Südtirol, des Club Alpino Italiano (CAI) und um private Schutzhäuser, denn die des AVS tragen schon alle einen Namen mit Ortsbezug, wie auch eine Karte auf S. 16f. des Magazins veranschaulicht.

    In dem Beitrag wird unterstrichen, dass es bereits Kontakte zwischen dem AVS und dem CAI in dieser Angelegenheit gegeben habe und somit suggeriert, dass den Umbenennungen nur noch wenig im Wege steht.

    Woher kommt der Vorschlag und wie wird er begründet? Direkt im Untertitel des Kommentars von Ingrid Beikircher wird auf die uneinheitliche Benennung in deutscher und italienischer Sprache (am Beispiel Kasseler Hütte / Rifugio Roma) hingewiesen. Zudem werden Marketing- und Sicherheitsargumente angeführt, die ich persönlich für etwas unpassend bzw. weit hergeholt einstufen würde.

    Sonst ist der AVS ja auch gegen eine immer stärkere Vermarktung der Berge, und dass es leichter sei, sich eine Hochgall- als eine Kasseler Hütte zu merken, finde ich nicht schlüssig.

    In dem Beitrag wird klar, dass es hauptsächlich um Schutzhütten geht, die nach deutschen oder ehemals deutschen Städten benannt sind. In fast all diesen Fällen gehen die Bezeichnungen darauf zurück, dass es die Sektionen dieser Städte im Deutschen und Österreichischen Alpenverein (DÖAV) waren, die die Hütten ursprünglich erbaut haben.

    Nach der Annexion unseres Landes durch Italien wurden alle Hütten des DÖAV von den Faschisten enteignet, der Verein verboten. Natürlich durften die Hütten, die meist irgendwelchen CAI-Sektionen in Italien zugewiesen wurden, auch nicht mehr ihren ursprünglichen Namen tragen. So benannte die römische CAI-Sektion das ihr zugeteilte Raubgut in Rifugio Vedrette Giganti und dann in Rifugio Roma um.

    Wollte man einfach nur mit dem Chaos zwischen deutschen und italienischen Bezeichnungen aufräumen, was wohl ein Hauptanliegen sein dürfte, könnte man auch fordern, die Kolonialbezeichnungen — die mit dem ausdrücklichen Zweck der Assimilierung und Entnationalisierung eingeführt worden waren — wieder zurückzunehmen und die historisch gewachsenen Namen beizubehalten.

    Dass heute meist kein unmittelbarer Bezug mehr zwischen den DAV- und ÖAV-Sektionen und den nach ihnen benannten Hütten besteht, wie Frau Beikircher zu bedenken gibt, geht auf den gewaltsamen Akt eines totalitären Regimes zurück. Die geforderten Umbenennungen damit zu begründen, wäre eine nachträgliche symbolische Legitimierung eines Unrechts.

    Ich unterstelle aber — nicht ohne Indizien dafür zu haben —, dass der Vorschlag, die ursprünglichen Hüttenbezeichnungen zu beseitigen, nichts anderes ist als der Weg des geringeren Widerstands: Der italienische Alpinclub CAI ist leider für seine chauvinistischen Positionen und seine mangelnde Einsicht in Bezug auf historisches Unrecht bekannt (vgl. 01 02 03) und würde einem einseitigen Verzicht auf die Kolonialbezeichnungen bei gleichzeitiger Beibehaltung der bestehenden deutschen Namen kaum zustimmen. Also versucht man beim AVS, dem CAI die Abkehr von faschistischem Unrecht (einschließlich höchst belasteter Namen wie dem Rifugio Locatelli) durch die gleichzeitige Abkehr von historisch gewachsenen Bezeichnungen schmackhaft zu machen, die einen Bezug zum übrigen deutschen Sprachraum und zur Geschichte vor der Annexion herstellen.

    Es ließe sich natürlich argumentieren, dass auch die Errichtung von Schutzhütten durch »landesfremde« DÖAV-Sektionen in Tirol —  so wie die »Eroberung« der Alpen durch Bergsteiger aus dem Flachland im Allgemeinen — etwas in gewissem Maße Koloniales an sich hatte. Und doch wäre es meiner Meinung nach grundfalsch, dieses den gesamten Alpenraum betreffende Phänomen mit der aggressiven Enteigungs- und Assimilierungspolitik der Faschisten auf eine Stufe zu stellen.

    Sich der historisch gewachsenen Hüttenbezeichnungen zu entledigen muss nicht notwendigerweise falsch sein, so man sie als problematisch einstuft. Nach meinem Dafürhalten gibt es diesbezüglich aber keinen Grund für einen Südtiroler Alleingang, eher im Gegenteil. Wennschon könnte man eine grenzüberschreitende Debatte anregen und gegebenenfalls gesamtalpine Lösungen finden.

    Bezüglich der angedachten Neubenennungen beruft sich Frau Beikircher übrigens auf das sogenannte Durnwalder-Fitto-Abkommen (vgl. 01 02), mit dem sich der AVS das (proto-)faschistische Ortsnamenverzeichnis von Ettore Tolomei hat aufzwingen lassen. Demnach würde man Schutzhäuser gerne nach Orten in der unmittelbaren Umgebung benennen und für die »italienische« Bezeichnung ohne jegliche Not faschistische Erfindungen übernehmen. Wenn man aber Tolomeis Fälschungswerk freiwillig sogar auf neue Elemente wie die Schutzhütten anwendet, legitimiert man auch dieses nachträglich und verleiht ihm zusätzliche Sichtbarkeit.

    Eine Bezugnahme auf das Durnwalder-Fitto-Abkommen, das unter massivem nationalistischem Druck zustandegekommen ist, halte ich sowieso für höchst fragwürdig. Immerhin hätte die Übereinkunft auch den Verzicht auf einige Erfindungen des sogenannten Prontuario vorgesehen, doch dazu kam es nie. Angewandt wird nur der Teil, der eine flächendeckende Reitalianisierung der Berge bewirkt.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07 08 || 01 02 03



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  • Calenda will Regionen eliminieren.

    Auf die Pläne der italienischen Regierung von Giorgia Meloni (FdI), neben einer — bedenklichen — Stärkung der Regierungschefin auch die Aufwertung der Regionen umzusetzen, reagierten italienische Mittelinksparteien mit pathetischen Bekenntnissen zur nationalen Einheit und symbolischen Gesten wie dem Schwenken der Nationalflagge und dem Absingen der Nationalhymne im Parlament. Dabei war die Möglichkeit, Regionen mit Normalstatut mehr Zuständigkeiten zu übertragen, im Jahr 2001 von Mittelinks per Verfassungsreform eingeführt worden.

    Jetzt aber treibt die Partei Azione, die schon länger mit den Rechten liebäugelt, den Zentralismus auf die Spitze, indem sie nichts weniger als die vollständige Abschaffung der Regionen fordert. Laut dem Parteigründer und -vorsitzenden Carlo Calenda (ehemals PD) habe der Regionalismus Italien zerstört. Konkrete Beweise bleibt er schuldig.

    Vor wenigen Jahren bereits hatte Calenda die Absicht der Region Venetien, die venetische Sprache an öffentlichen Schulen zu unterrichten, scharf kritisiert und gefordert, man möge in den Schulen stattdessen den Flaggensalut einführen.

    Übersteigerter Nationalismus, radikaler Zentralismus und Minderheitenfeindlichkeit sind in Italien leider in allen politischen Lagern salonfähig.

    Übrigens sind die Regionen ebenso in der italienischen Verfassung festgeschrieben wie die Unteilbarkeit des Staates. Müsste Calendas Vorstoß dann theoretisch nicht mit ähnlicher Empörung aufgenommen werden wie Sezessionsvorschläge?

    Mit dem Subsidiaritätsprinzip der EU ließe sich eine Abschaffung der Regionen nur schwer vereinbaren.

    Bei der letztjährigen Europawahl war Paul Köllensperger (Team K) auf der Liste von Azione angetreten, einer Partei, die übrigens auch die Errichtung mehrerer Atomkraftwerke in Italien fordert.

    Cëla enghe: 01 02



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