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  • La scadenza della proporzionale.

    Oggi sul quotidiano A. Adige è apparso un commento di Federico Guiglia (vedi anche 01 02) sulla proporzionale linguistica, che secondo lui limiterebbe il Sudtirolo «come luogo dove vivere». Sui continui attacchi a praticamente tutti gli strumenti di tutela vigenti in questa terra ho già detto non molto tempo fa.

    Qui però vorrei rispondere più concretamente a tre argomenti, ricorrenti nelle discussioni sulla proporzionale, di cui Guiglia si è servito:

    1. Il DPR 752/76, che la istituiva, stabiliva all’articolo 46 che entro 30 anni dal 1972 «le quote devono essere raggiunte» e quindi la proporzionale si sarebbe dovuta abolire nel 2002.
    2. La proporzionale sarebbe «un ergastolo, un “fine pena mai” per la già indebolita comunità di lingua italiana» e rivelerebbe «una ormai ingiustificabile e grave disparità di trattamento fra cittadini della Repubblica (e fra cittadini europei)».
    3. Lo strumento di tutela rappresenterebbe una forma di affirmative action, che ad esempio la Corte Suprema degli Stati Uniti ha dichiarato incostituzionale.

    ad 1) L’articolo 46 del DPR stabilisce effettivamente che le quote dovevano essere raggiunte entro 30 anni dall’entrata in vigore dello statuto e che per favorire il raggiungimento di tale traguardo, in deroga alla proporzionale, al gruppo linguistico tedesco e ladino potesse venire assegnata una percentuale maggiore di posti rispetto a quanto sarebbe spettato loro applicando la proporz. Va detto che — a vantaggio sempre e solo del gruppo linguistico italiano — né nel 2002 né oggi le quote sono state raggiunte, e che quindi anche se la norma, come sostiene Guiglia, prevedesse una scadenza (ma l’articolo da lui citato non la prevede), le relative condizioni non sono comunque mai state lontanamente soddisfatte.

    Negli uffici ministeriali sottoposti alla proporzionale, nel 2014 (a 42 anni dall’entrata in vigore dello statuto) il 45,4% degli addetti apparteneva al gruppo linguistico italiano, a fronte di una quota del 26,1% nella popolazione. Detto altrimenti: gli italiani occupavano il 173,9% dei posti che spettavano loro. Negli uffici dell’INPS, dell’INAIL o nelle ferrovie la situazione era di poco migliore (intorno al 150%).

    ad 2) Il gruppo linguistico italiano non è indebolito se non in rapporto alla sua consistenza estremamente gonfiata dalle politiche assimilatorie del passato, e la proporzionale non può venire considerata né una «pena» né tantomeno una «grave disparità di trattamento», se non da chi vorrebbe tornare ai privilegi coloniali del passato.

    Se dobbiamo distribuire tre mele a un gruppo composto da due femmine e un maschio, e diamo due mele alle due femmine e una mela al maschio, non sussiste nessuna disparità di trattamento, perché ogni individuo ha ricevuto la stessa quantità di mele. La proporzionale funziona esattamente allo stesso modo, anche se c’è chi — in buona o mala fede — non lo capisce. Chi ritiene una «pena» la proporzionale, forse vorrebbe dare una mela e mezza alle due femmine e una mela e mezza al maschio?

    ad 3) Allo stesso modo in cui non c’è nessuna discriminazione del gruppo linguistico italiano, non c’è nemmeno «discriminazione positiva» (altrimenti denominata affirmative action) in favore dei gruppi tedesco e ladino — uno strumento comunque molto diffuso e del tutto normale nella tutela delle minoranze. Sarebbe una forma di affirmative action solamente la deroga alla proporzionale, prevista proprio dall’articolo 46 del DPR citato (a sproposito, secondo me) da Guiglia, ma che non viene applicata.

    Per quanto riguarda il riferimento alla Corte Suprema degli Stati Uniti, va precisato non solo che si tratta di un organo estremamente politicizzato, a maggioranza «repubblicana» (se non trumpiana), che mal si presta come esempio da seguire, ma anche e soprattutto che comunque la decisione alla quale Guiglia si riferisce, del 2023, riguarda l’affirmative action su base «razziale» (sic), e che rimane invece consentita — esplicitamente — l’affirmative action su base linguistica.

    Cëla enghe: 01 02



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  • Schlechte Invalsi-Ergebnisse wegen Deutsch?

    Kürzlich wurden die Ergebnisse der letzten Invalsi-Erhebungen veröffentlicht und wieder schneidet die italienische Schule unseres Landes schlecht ab, sehr schlecht sogar: Im Vergleich mit italienischen Regionen liegt sie in der Grundschule sowohl in Italienisch als auch in Mathematik auf dem letzten Platz, in der Mittelschule bleibt sie in Italienisch unter den Schlechtesten.

    Das führt zur absurd erscheinenden Situation, dass der (einsprachige) Chefredakteur eines progressiven, mehrsprachigen Portals wie Salto dem (einsprachigen) Landesrat einer neofaschistischen Partei vorwirft, keine Kritik an den angeblich zu vielen Deutschstunden zu dulden. Chefredakteur Fabio Gobbato bringt dabei zum wiederholten Mal seine Vermutung vor, dass die Anzahl der Zweitsprachstunden in der italienischen Schule Südtirols für die schlechten Ergebnisse in Mathematik und Italienisch verantwortlich seien. Einen Beweis dafür gibt es jedoch nicht.

    Der Vorwurf ist besonders erstaunlich, weil viele Progressive im Lande seit vielen Jahren für eine südtirolweite paritätische Schule nach ladinischem Vorbild kämpfen. Für die Kinder und Jugendlichen italienischer Muttersprache würde das noch deutlich mehr Deutschstunden als bisher plus — im Fach Italienisch — den retardierenden Einfluss deutschsprachiger Mitschülerinnen bedeuten, was sich eher nicht positiv auf die Italienischkenntnisse auswirken würde.

    Argumente wie jene Gobbatos, der eine Senkung der Deutschstunden und die Anpassung an staatsweite Stundentafeln nahelegt, wären dann wohl noch sehr viel öfter zu vernehmen, würden dann aber nicht nur die Schülerinnen der italienischen, sondern auch die der deutschen Sprachgruppe betreffen.

    Nach dem trügerischen Muster »lieber ein einsprachiger guter als ein zweisprachiger schlechter Arzt« könnte sich die Argumentation dann in Richtung »lieber einsprachige gute als zweisprachige schlechte Schülerinnen« zu Lasten der Minderheitensprache Deutsch entwickeln.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 || 01



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  • Kornische Vereidigung.

    Auch in Cornwall, das zu England gehört und wo die keltische Minderheitensprache Kornisch gesprochen wird, mussten die konservativen Tories jüngst eine herbe Niederlage einstecken. Nachdem sie zuvor seit 2015 alle sechs in der Grafschaft zu vergebenden Sitze innehatten, verloren sie bei der Unterhauswahl vom 4. Juli vier davon an Labour und die restlichen zwei an die Liberaldemokraten. Insgesamt fuhren die Tories dabei auf der Ebene des Vereinigten Königreichs das schlechteste Ergebnis seit ihrer Gründung im 19. Jahrhundert ein.

    Bei der Angelobung der neuen kornischen Abgeordneten in Westminster geschah Bemerkenswertes: Alle sechs Abgeordneten aus der Region entschieden sich, die Vereidigungsformel auf Kornisch zu sprechen — in einer Sprache also, die bereits im 19. Jahrhundert ausgestorben war und sich heute mit 300 bis 3.000 Sprechenden in einer Revitalisierungsphase befindet. Mandatarinnen aus anderen Landesteilen machten bei der Zeremonie von ihrem Recht Gebrauch, den Amtseid auf Walisisch oder Schottisch-Gaelisch abzuleisten.

    Viele in Cornwall kämpfen seit Jahren für die Anerkennung der Grafschaft als eigenständige Nation im Königreich und für den weiteren Ausbau der Rechte einer Minderheit, die erst im 21. Jahrhundert offiziell anerkannt wurde.

    Im italienischen Parlament ist die Berücksichtigung von Minderheitensprachen weder bei der Angelobung noch bei anderen Gelegenheiten vorgesehen. Ihre Einbindung und Sichtbarmachung würde zur Normalisierung der Mehrsprachigkeit beitragen und das Bewusstsein für Diversität fördern.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07 || 01 02



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  • Tourismusrat für Akzeptanz.

    Wie das Land informiert, hat diese Woche erstmals der Tourismusrat unter LR Luis Walcher (SVP) getagt und Maßnahmen für eine »positive Gesinnung der Einheimischen« besprochen. Konkret scheint das zu bedeuten, dass Zuckerlen verteilt und Informationen so unter die Menschen gebracht werden, dass die Akzeptanz für den grassierenden Übertourismus wieder steigt und die wirtschaftliche Ausbeutung unseres Lebensraums möglichst lange ungehindert fortgeführt werden kann. Der Zugang zu weiteren Teilen unseres Landes soll eingeschränkt bzw. kontingentiert und nur gegen eine gebührenpflichtige Vormerkung ermöglicht werden — nicht etwa, um Klima und Natur zu schützen, sondern um die touristische Verwertung weiter zu optimieren.

    Offenbar soll damit verhindert werden, dass der um sich greifende Überdruss zu Protesten und Konfrontationen führt, wie sie kürzlich in anderen europäischen Regionen (vgl. 01) zu sehen waren, ohne aber strukturelle Maßnahmen zur drastischen Senkung von Ankünften und Übernachtungen zu ergreifen. Ob der immer eklatanteren Überlastung, die schon lange ein für Mensch und Umwelt verträgliches Maß überschritten hat, wären solche Schritte aber unumgänglich.

    Kurswechsel nötig

    Wer dagegen noch immer glaubt, es könne darum gehen, — womöglich noch mit öffentlichen Geldern — die Akzeptanz für ein System zu fördern, das völlig aus den Fugen geraten ist, hat wohl den letzten Schuss nicht gehört.

    Es ist vielmehr so, dass die Südtirolerinnen schon heute nicht etwa zu wenig, sondern viel zu viel erdulden, was ihren eigenen Interessen zuwider läuft. Eher als an noch mehr Toleranz für das inzwischen nicht mehr Tolerierbare müssten wir (und müsste eine Politik, die für das Allgemeinwohl arbeitet) also endlich dafür sorgen, dass sich die Menschen im Land der Belastungen und ihrer Folgen bewusst werden, damit sie sich von diesem überhitzten Wirtschaftsmodell endlich abwenden und nach verträglicheren Alternativen suchen.

    Das wäre dann wirklich eine »positive Gesinnung«.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 || 01



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  • I rischi dell’autonomia differenziata.
    Quotation

    Oggi sull’inserto sudtirolese del Corriere è apparsa un’intervista con Roberto Toniatti, emerito di Diritto costituzionale all’Università di Trento e convinto autonomista, in cui esprime le sue forti perplessità sull’autonomia differenziata in relazione ai suoi possibili effetti sulle autonomie speciali.

    In particolare, si dice «molto critico» sulla possibilità che anche le regioni e province autonome possano chiedere le competenze aggiuntive previste per le regioni ordinarie, con le medesime modalità:

    Le regioni a statuto speciale rinunceranno a mettere nello Statuto queste competenze aggiuntive e, in secondo luogo, a utilizzare le norme di attuazione: fanno un passo in più verso l’omologazione rispetto alle autonomie ordinarie.

    – Roberto Toniatti

    Cëla enghe: 01



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  • Nicolas Levrat im makellosen Südtirol.
    Verpasste Chancen

    Der neue UN-Sonderberichterstatter für Minderheiten, Nicolas Levrat, Nachfolger von Fernand de Varennes und Befürworter einer weiten Auslegung des Rechts auf Selbstbestimmung, war am Donnerstag in Bozen bei LH Arno Kompatscher (SVP). Der entsprechenden Mitteilung des Landespresseamtes (LPA) ist zu entnehmen, dass dabei über »[d]as Beispiel Südtirols als Modell für die friedliche Lösung ethnischer Konflikte« und über ein zu errichtendes Dokumentationszentrum in Bozen gesprochen wurde.

    Auch der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, und Italiens Außenminister Antonio Tajani hatten kürzlich über Südtirol als Modell für die Lösung regionaler Konflikte gesprochen.

    – LPA

    Hervorhebungen aus dem Original

    Der Besuch von Levrat sei »eine Ehre und eine Anerkennung dessen«, was in Südtirol erreicht wurde. Über Herausforderungen und Schwierigkeiten wurde der Mitteilung zufolge nur in Zusammenhang mit internationalen Krisenherden wie Palästina und Ukraine gesprochen.

    Kein Schönheitswettbewerb

    Die Aufgabe des Sonderberichterstatters ist es jedoch, sich ein genaues Bild über die Lage sämtlicher Minderheiten in seinem Zuständigkeitsbereich zu machen und sie bei der Verbesserung ihrer Situation zu unterstützen. Während andere Gemeinschaften sehr wohl auch — um nicht zu sagen: hauptsächlich — ihre eigenen Probleme anbringen und so unter anderem dazu beitragen, Druck auf den jeweilgen Zentralstaat aufzubauen, um die Lage zu verbessern, erliegt das offizielle Südtirol stets dem Reflex, unser Land als quasi makellose Modellregion zu präsentieren. Für die politische Führung des Landes ist es vielleicht angenehmer, sich als besonders erfolgreich darzustellen — im Interesse Südtirols und speziell der deutschen und ladinischen Minderheiten ist das jedoch keineswegs. Probleme, die man mit dem Sonderberichterstatter besprechen könnte, wie zum Beispiel 

    gäbe es nämlich auch hierzulande zuhauf. Sie ihm als einem der wenigen Anwälte für die Rechte von Minderheiten (in einem ansonsten von Nationalstaaten für Nationalstaaten gemachten institutionellen Gefüge) zu schildern, ist kein Eingeständnis von Schwäche, sondern völlig normal — und noch dazu von kaum zu überschätzender Bedeutung.

    So ist es hingegen, als würde man einen Arzttermin vor allem dafür nutzen, die eigenen Gesundheitsprobleme aus Eitelkeit zu verschleiern — da es ja Menschen gibt, die unter wesentlich schwereren Erkrankungen leiden.

    Liegt dieses Verhalten vielleicht auch daran, dass wir es aus der Bewerbung des Landes als Tourismusdestination gewohnt sind, Südtirol im Stile eines Hochglanzprospekts als perfekt darzustellen, was es natürlich gar nicht ist?

    Mag natürlich schon sein, dass der Landeshauptmann am Rande der Gespräche auch einige Schwierigkeiten erwähnt und besprochen hat, dann aber wäre es wichtig, das auch in der entsprechenden Pressemitteilung klar zu kommunizieren. Dass stattdessen das »Lob« von Außenminister Antonio Tajani (FI) thematisiert wurde, lässt hingegen den Schluss zu, dass sich Arno Kompatscher in der Rolle des Tokens (und des Vorzeigekolonisierten) pudelwohl fühlt. Einen sinnvollen Beitrag zur Lösung der tatsächlichen Herausforderungen leistet er damit aber weder nach innen noch nach außen — im Gegenteil.

    Cëla enghe: 01 02 03 | || 01



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  • Hohe Strafen für Wohnraumverknappung.
    Übertourismus / Balearen

    Auf den Balearen wird die illegale Wohnungsvermietung zu touristischen Zwecken — eine Praxis,  die massiv zur Wohnraumverknappung und zum Anstieg der Mietpreise beiträgt — mit aller Härte geahndet. Wie der öffentlich-rechtliche katalanische Nachrichtensender 324.cat berichtet, wurden die Eigentümerinnen einer Wohnung auf der Insel Eivissa (Pityusen) von der Gemeindeverwaltung Santa Eulàlia des Riu mit einer Strafe von 118.000 Euro belegt, nachdem Gemeindetechniker mithilfe der Ortspolizei herausgefunden hatten, dass das Appartement auf einer Onlineplattform illegal für 500 Euro pro Nacht an Touristinnen angeboten worden war. Dabei sollen auch Dienste wie Wäscherei oder Zimmerservice zubuchbar gewesen sein.

    Kein Kavaliersdelikt

    In solchen Fällen sieht das Raumordnungsgesetz der Balearen eine Strafe in Höhe von 75% des Liegenschaftswertes vor. Aufgrund von Aufschlägen und Zinsen erhöhte sich das zu bezahlende Bußgeld schlussendlich auf 143.650 Euro.

    Laut 324.cat bestätigte die Gemeinde von Santa Eulàlia dem Sender, dass die Rechnung inzwischen beglichen wurde. Um ihre Schulden gegenüber der Verwaltung zu tilgen, hätten sich die Eigentümerinnen entschieden, die Wohnung zu veräußern.

    Die Balearen gehören wie Südtirol zu den touristisch überhitztesten Regionen in Europa.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 | 06 07



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