Sharren Haskel, Knesset-Abgeordnete des zentristischen Staatstragenden Lagers, hat in einem offenen Brief an den israelischen Premierminister und an seinen Außenminister eine aufsehenerregende Forderung gestellt: Israel soll Katalonien, das Baskenland, Galicien und weitere zu Spanien gehörende Gebiete als unabhängige Staaten anerkennen. Diese Aufforderung ist eine Antwort auf die beabsichtigte Anerkennung Palästinas als unabhängiger Staat durch die spanische Regierung als Reaktion auf das brutale Vorgehen von Israel in Gaza.
Am 7. Oktober 2023 hatte die Hamas einen verheerenden Terroranschlag verübt, bei dem Hunderte von Menschen getötet und viele Geiseln genommen wurden. Als Antwort darauf begann Israel eine radikale Militäroffensive in Gaza. Diese Eskalation führte während der letzten Monate zu internationalen Spannungen. Einige Länder, darunter Norwegen und Irland, haben in der Folge die Anerkennung Palästinas angekündigt. Auch die spanische Regierung plant, Palästina offiziell anzuerkennen, was von Israel als eine indirekte Belohnung des Hamas-Terrors eingeordnet wird.
Angesichts der ernsten Lage hatte Israel wenige Tage nach dem Anschlag der Hamas eine Notfallregierung gebildet. Das Staatstragende Lager und damit auch Sharren Haskel traten damals der Regierungskoalition bei, um den Krieg zu unterstützen und eine geeinte politische Front zu präsentieren. In diesem Kontext wurde nun Haskels Forderung formuliert, die als diplomatische Retourkutsche zur Anerkennung Palästinas durch Spanien zu verstehen ist.
Der Text des Briefs im Wortlaut:
Einmal mehr fällt damit die Doppelmoral Spaniens und Europas auf uns zurück (01
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) und schwächt die Glaubwürdigkeit des sogenannten Westens, da Unabhängigkeitsbewegungen selektiv und ohne nachvollziehbare Kriterien unterstützt oder abgelehnt werden. Diese flagrante Inkohärenz macht sich Haskel mit ihrer (un-)diplomatischen Forderung zunutze.